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wegen der Transportcalamität des Wasserweges ge stiegen. Dei’ Roheisenmarkt hat einstweilen seine Stetigkeit beibehalten. Die von 26 Werken vorliegende Statistik ergiebt folgendes Resultat: Vorräthe an den Hochöfen: Ende August Ende September Tonnen Tonnen Qualitäts-Puddeleisen einschliefs- lieh Spiegeleisen 25 796 22 155 Ordinäres Puddeleisen .... 3 162 1 705 Bessemereisen 30 874 25 083 Thomaseisen 3 849 4 353 Sumi na 63 681 53 296 Die von 9 Hochofenwerken gegebene Statistik für Giefsereiroheisen ergiebt folgende Ziffern: Vorrath an den Hochöfen: Ende August Ende September Tonnen Tonnen No. 1 10 834 11 539 » II 6 980 6 413 » III. . . . . . 7 774 7 500 Summa 25 588 25 452 Ende September waren auf Lieferung fest abge schlossen bezüglich Giefsereiroheisen: No. 1 39 042 t »II 5 746 t » III 13 916 t Bezüglich des Stab (Handels-) eisen -Ge schäfts ist zu bemerken, dafs die Preise fest sind und bald einer mäfsigen Erhöhung entgegen gehen dürften. Die Wirksamkeit des Walzeisen - Syndicats nimmt einen sehr befriedigenden Verlauf. Gegenüber falschen Mittheilungen einer dem Syndicat feindseligen Presse heben wir hier hervor, dafs die dem Verbände beigetretenen Werke — 16 der Rheinisch-Westfälischen, 8 der Oberschlesischen, 4 der mitteldeutschen Gruppe — mit einer Jahreserzeugung von 9 056 000 Ctr. etwa 90 % der gesammten Production der rheinisch- wesfälischen , oberschlesischen und mitteldeutschen Walzwerkverbände repräsentiren. Nicht beigetrelen sind bekanntlich die Saar- und Moselwerke, doch sind die Differenzen, an denen sich ihr Beitritt zerschlagen hat, nicht wesentlicher Natur und die Hoffnung, dafs auch hier eine befriedigende Lösung herbeigeführt werden wird, ist keineswegs ausgeschlossen. Bei Feststellung der den einzelnen Gruppen zufallenden Antheilsziffern sind nicht willkürliche Schätzungen mafsgebend gewesen, vielmehr hat man dabei ledig lich den effectiven Absatz in den unter die Verbands bestimmungen fallenden Eisensorten während der letzten Jahre in Betracht gezogen. Die Ursache der ruinösen Preise der letzten Jahre ist erfahrungsgemäfs darin zu suchen, dafs das seitens der Werke zum Verkauf gestellte Quantum den Consum überwog. Der Verband stellt deshalb als ersten Grundsatz auf, dafs künftig kein gröfseres Quantum an den Markt gebracht wird, als der letztere aufnehmen kann. An diesem Quantum, welches eher zu niedrig als zu hoch gegriffen werden soll, participiren dann die Gruppen Pro rata ihres Antheils. In Berlin wird eine Central- stelle errichtet, welcher in bestimmten Zwischen räumen seitens der einzelnen Gruppen Berichte über ie Geschäftslage gegeben werden. Keine Gruppe ist berechtigt, über das ihr zum Verkauf gestattete XI.7 Quantum hinaus abzugeben. Seitens des Vorstandes werden neue Quantitäten nicht eher zum Verkauf gestellt, bis sämmtl iche Gruppen den ihnen procentuäliter zufallenden Antheil am Absatz erreicht haben. Der Vorstand bestimmt quartalsweise die Höhe des im Inlande abzusetzenden Quantums, ebenso wie den Verkaufspreis. Letzterer wird principiell derartig festgesetzt, dafs ein Minimalfranco - Preis , welcher nicht unterschritten werden darf, für ganz Deutsch land gilt. Aufserdem werden gewisse geographische Bezirke einzelnen Gruppen reservirt, so Schlesien und Posen der schlesischen Gruppe, andere im Westen belegene Bezirke der rheinisch-westfälischen Gruppe. Zugleich hat der Verband eine allen billigen Anfor derungen genügende Ueberpreis-Scala festgesetzt. Es liegt den Intentionen des Verbandes durchaus fern, unmäfsige Preisforderungen durchsetzen zu wollen. Derselbe intendirt nichts, als durch ein äufserst knappes Anpassen des zu verkaufenden Quantums an den Consum einem Drängen nach Absatz vorzubeugen. Ebenso fern liegt es dem Verbände, die Interessen des Handels etwa durch directen Verkehr mit den kleinen Consumenten oder Detail-Händlern schmälern zu wollen. Im Gegentheil soll durch Bevorzugung der Kaufleute je nach ihrer bisherigen Bedeutung das Eisen thunlichst durch dieselben Kanäle in den Consum gebracht werden, wie bisher. Last not least sollen den Fabriken die möglichsten Vergünstigungen zu Theil werden. Die Preisstellung des an sie zu liefernden Eisens ist unabhängig von der für Handelseisen, und es sollen diejenigen Fabriken, welche ihr Fertigfabricat ganz oder theilweise zum Export bringen, ganz besonders durch niedrige Preise soulagirt werden. Als Beweis dafür, mit welcher Mäfsigung man bei der Preis-Festsetzung vorzugehen gedenkt, können wir anführen, dafs die am Verbände betheiligten Werke sich für das nächste Quartal mit einem Preis aufschlag von 5 ( pro 1000 kg begnügen werden. In groben Blechen haben sich die Preise zwar fest gehalten ; dieselben stehen aber noch nicht im richtigen Verhältnifs zum Rohmaterial. In Feinblechen ist die Beschäftigung aus reichend. Die erhöhten Preise werden für neu auf tretenden Bedarf, wie es scheint, ziemlich allgemein angelegt, und es ist Hoffnung vorhanden, dafs diese Bewegung anhält. Auf dem Sc hie nenmarkt machen sich die inzwischen erfolgten gröfseren Ausschreibungen zwar günstig geltend, die Preise sind jedoch infolge der nothwendigen Rücksichtnahme auf die ausländische Goncurrenz äufserst mäfsige. Ferner ist der Einflufs der Thatsache nicht zu unterschätzen, dafs Italien und Spanien zum grofsen Theil ihren Bedarf an Schienen nunmehr selbst zu decken in der Lage sind. Auch nimmt die deutsche Eisenindustrie die fortge setzte Ausschreibung gröfserer Posten hölzerner Schwellen anstatt der Eisen- undStahlsch wellen mit um so gröfserem Bedauern wahr, als zuverlässige Erhebungen ergeben haben, dafs der bei weitem gröfsere Theil der Holzschwellen ausländischer Pro venienz ist, die Ausschreibungen also dem »deutschen Walde«, den man durch die vermehrte Anwendung der hölzernen Schwellen schützen will, durchaus nicht zu Gute kommen. — Die Beschäftigung der Maschinenfabriken und Eisengiefsereien ist im ganzen eine gute geblieben. Auch die Röhrengiefsereien können nicht klagen und haben sich zum Theil eine gute Winter- Beschäftigung zu sichern gewufst. 9