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■ Eseez November 1887. STAHL UND EISEN. « C. Beim Bau neuer Festungen. 5. Anwendung des Vorschlages von englischen Ingenieur be- der Flufsstahlgufs an Ort nur da verwerthen lassen, 600 bis 800 Schritt = 900 bis heute aber in Rücksicht der 200 und gut wirkenden Mitrailleusen 4000 m verlängert werden (Fig. 3 500 000 62 000 Ein Panzerwerk mit 3 Panzerthürmen ä 1 gez. 15-cm-Kanone, 18 Panzer- thürme für 15-cm-Haubitzen, 18 Stück 53-cm- und 18 Stück 37-cm- Revolver-Kanonen also 57 Geschütze zu je . . . Schon der berühmte Chef des Königlich preufsischen Ingenieur-Corps, General von Brese- Viniary, der Erfinder der neuen Polygonalbefesti gung und Constructeur der Neubefestigung von Posen und Königsberg, hat durch seinen Vortrag über die »Grundsätze der Befestigung« die logisch richtige, durch den Kostenpunkt gebotene und taktisch zulässige Zusammensetzung des Stadt walls aus starken Hauptstützpunkten und schwä cheren Verbindungslinien hervorgehoben und nannte jene „Cavaliere“ (Fig. 11). Ihre Auseinanderstellung richtete sich nach der doppelten Tragweite des damals wirksamsten Kartätschschusses, also 2 mal * Nach den Zeitungen hat die Firma Gruson diesen Auftrag erhalten; ebenso die Lieferung der Panzerungen für die belgischen Maas-Festungen und Geschütz-Material für Bukarest. An eine Befestigung der deutschen Grenz gebirge, z. B. der Vogesen, wird wohl schwerlich gedacht, da hier auch die kleinen Panzerthürm- chen von Gruson ausreichend erscheinen. • 120,— 120, — 90,— 28,5 12,— sie interessiren den sonders, doch würde und Stelle sich wohl Gentner frei Schiefsplatz Mainz: Norwegische Stahlgeschosse (Vertreter Duus) Krupp Gufsstahl, 1. Qualität . . . » » 2. „ . . . Gruson Hartgufs Gewöhnliche Gufseisen-Geschosse . 1300 m; kann m weit, sicher auf 2000 bis 8 und 9). Es Bessemer auf die bisherige deutsche Be festigungsweise. A. Bei KUsten-Batterieen. Wahrscheinlich dachte Sir Henry Bessemer bei seinem Vorschlag zunächst an Küstenbatterieen, wo Eisenbahnen und Strafsen die Anfuhr ge statten und die nächste Umgebung die Anlage einer provisorischen Giefserei erleichtert, der Transport der sehr schweren Panzerblöcke aber durch die örtlichen Verhältnisse erschwert wird. An den deutschen flachen Küsten scheinen die niedrigen, kaum sichtbaren Strandbatterieen ausreichend; in den Flufsmündungen sind die Panzerconstructionen zu klein und zu wenig zahlreich, um für sie provisorische Giefsereien einzurichten, auch liegen die Bauplätze oft im Wasser. Bei Befestigung von Kriegshäfen würde der Gufs eher rentabel erscheinen, wenn die Wasserfracht nicht den Transport der grofsen Panzerblöcke erleichtert. B. Bei Gebirgsbefestigungen. Noch weniger wird sich der Flufsstahlgufs zur Herstellung kleiner Sperrforts eignen, dieselben sind auch sehr vereinzelt und werden kostspielige Vorbereitungen deshalb hier schwer lich lohnend erscheinen; es müfste sich denn um gröfsere Befestigungs-Anlagen, wie z. B. die zum Schutz des Gotthard-Tunnels* handeln. 784 Nr. 11. Durchschnittlich kostet also ein durch dreh bare Panzerconstructionen gedecktes Geschütz einschliefslich des zugehörigen Theils der Be festigung 68 000 •6, d. h. 7000 • weniger als die ungedeckten Geschütze in den bisher üblichen grofsen Forts, und zwar infolge des kleineren Grundrisses und Profils, der geringeren Erd- und Mauerarbeit. Die Panzer- Geschosse kosten pro würden also die nach Bessemers Vorschlag an Ort und Stelle in Flufsstahl zu giefsenden Haupt stützpunkte mit 2000 m langen Erdwällen wech seln, und durch den vorliegenden Graben nebst Glacis geschützt sein. Diese gegossenen Stütz punkte könnten Hufeisenform erhalten; die Ver bindungslinien flach nach innen gebrochen wer den und in ihrer Mitte, sowie zunächst der Stütz punkte hinreichend breite Oeffnungen lassen zur Verbindung mit dem Graben und dem Vorland. Waffenplätze mit Blockhäusern würden diese Oeff nungen von aufsen, Traversen dieselben von innen schützen und unter letzteren, sowie unter den Wällen bombensichere Hohlbauten zum Wohnen und Aufbewahren angelegt werden. Nimmt man an, dafs die zu befestigende Stadt mit ihren Vorstädten 6 km Halbmesser hat, so würde der Stadtwall ungefähr 36 km Umfang erhalten, also etwa 18 Fronten zu je 2000 m Länge, mithin ebensoviel Hauptstütz punkte. Wenn jeder derselben 30 m Front und 7 m Tiefe hat, ein Hufeisen bildet und 7 Ge schütze in jedes der zwei Stockwerke erhält, so würde, nach den vorstehenden Schätzungen, jeder Hauptschutzpunkt 1372 t Flufsstahl wiegen und 98 000 •6, rund 100 000 •6 kosten, im ganzen also 24 696 t Flufsstahl an Ort und Stelle zu giefsen sein, im Werth von etwa 1 800 000 46; hierzu aber noch die nicht unbe deutenden Kosten des Transports der Rohmateria lien, Oefen u. s. w. treten. Es fragt sich, ob dies von einer provisorischen Giefserei, mittelst des auf der Kreiseisenbahn fahrenden Giefszugs geschehen kann und sieh rentiren würde ?