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1. Januar 1897. Das Fahrrad und seine Fabrication. Stahl und Eisen. 13 nach dem Einwerfen, jedenfalls sofort nach dem | Beginn der Schleifarbeit, so ein, dafs die vor- ! stehenden Theile — Reste der Schmiede- oder cvent. Dreharbeit — sich unten befinden. Sie werden infolgedessen von der Schmirgelscheibe zuerst in Angriff genommen. Diese (c) ist ring förmig und zur Achse der Kugelrinne um die halbe Ringbreite excentrisch gelagert, so dafs einer- gelegt und weiter geschliffen, unter genauer Be obachtung des Vorschreitens des Zeigers beim An heben der Schleifspindel. Die Arbeiter haben eine aufserordentliche Fertigkeit in der Beurtheilung dieses Umstandes und selten nöthig, die Operation noch einmal zu wiederholen. Ist auf diese Weise das richtige Mafs er reicht, so gelangen die Kugeln zur ersten In- seits die Kugeln gezwungen werden, eine com- binirte Rollbewegung in der Rinne anzunehmen und andererseits die Abnutzung des Schleifringes eine möglichst gleichmäfsige bleibt. Als Gegenhalt nach oben dient eine gufseiserne verzahnte Scheibe b, welche der Genauigkeit der Arbeit wegen durch den Trieb b, in Rotation erhalten wird. - - Der I z? Abstand der unteren Fläche dieser Scheibe von der Oberfläche des Schleifringes c bestimmt den Durch messer der Kugeln. Die Spindel d ist vertical verstellbar und zwar ist diese Verstellbarkeit durch ein sehr feines Zeiger werk unter Gontrole gestellt. Hebt der Ar beiter die Spindel an, nachdem’ sie ange lassen worden, so treten zuerst die am meisten hervorragen den Punkte in Bearbeitung, nach einiger Zeit unter leisem Andrehen die anderen, bis die ganze Fläche in Angriff genommen wird. Der Arbeiter erkennt dies Vorschreiten an dem Funken- sprühen, welches, zuerst nur zuckend und unregel- mäfsig, immer gleichmäfsiger sich gestaltet. - Glaubt er genügend mit der Schleifarbeit vor geschritten zu sein, so stellt er die Bewegung ab, nimmt einige Kugeln heraus und mifst sie mit einem an jeder Maschine befindlichen Mikrometer nach. Der Durchmesser soll etwa 1/200 mm gröfser sein, als das Fertigmafs. Stimmt das noch nicht, so werden die Kugeln wieder hinein- spection. Diese wird durchweg von jungen Mädchen ausgeführt und besteht lediglich in dem Aussuchen der defecten Kugeln, unter denen die „dreieckigen Kugeln“ eine grofse Rolle spielen. Diese genügen zwar in Bezug auf ihre diametralen Abmessungen, nicht aber der vollen Kugelform und entstehen wahrscheinlich durch unvollkommenes Rollen bezw. durch Fehler in der Rinne, welche aus diesem Grunde sein - oft nachgedreht werden mufs. Man erkennt die dreieckigen Kugeln (sie entsprechen dem ebenen Kreisdreieck) leicht an der Form des Glanzes, den sie im reflectirten Licht zeigen. Die Mädchen haben zu diesem Zweck Fig. 14. flache Schalen, deren Böden etwa zu 2/s mit den Kugeln bedeckt sind und welche leise hin und her gerollt werden. Die unbrauchbaren werden mit einem Magnetstab herausgefischt. Nach der ersten Inspection gelangen die Kugeln in diePolirmaschine. Dieselbe (Fig. 16) besteht aus einer gufseisernen, horizontalen Bodenplatte a, welche mit einer übertieften halbkreisförmigen Kreisrinne versehen ist. In dieser befinden sich die Kugeln mit etwas Fett und feinstem Schmirgel. Genau concentrisch über dieser Rinne läuft eine andere gufseiserne Scheibe b mit einer weniger tiefen Rinne, welche sich mit leisem Druck auf