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einer patentirten Sperrbremse. Dieses Bremsband bleibt während des Hebens der Last geschlossen und hält die letztere bei Unterbrechung der Hub bewegung in beliebiger Höhe selbsttbätig fest. Jeder Krahn wird durch einen Elektromotor, welcher bei 110 Volt und bei 875 Umdrehungen seiner Ankerwelle 25 effect. HP leistet, angetrieben. Die Motoren laufen stets nur in einem Drehungssinne und wird der Wechsel der Be wegungsrichtungen durch Reibungs-Wendegetriebe bewirkt. In der Mitte der Brücke, welche die beiden Krahnthürme verbindet, ist der Antrieb der con- tinuirlich laufenden Seilbahn angebracht, durch welche die mit Erz beladenen Gefäfse, nachdem sie von den Krähnen auf die Fahrschiene dieser Seilbahn abgesetzt sind, nach den Lagerplätzen des Werks befördert werden. Der Antrieb der Seilbahn erfolgt mittels ausrückbaren Vorgeleges von der einen oder anderen Krahnwinde aus, so dafs das Förderseil betrieben werden kann, auch wenn nur ein Krahn arbeitet. Die hierzu nöthige Kraft beträgt 11/2 HP. An der Drehung der Krähne nehmen nur die Mittelsäulen derselben und die mit diesen ver bundenen Ausleger theil, während die Triebwerke, die Motoren und Führerstände festliegen. Die Krahnsäulen drehen sich unten in Spurlagern, oben in Halslagern, welche in der gleichzeitig das Gerippe der Schutzhäuschen bildenden Gerüst- construclion befestigt sind. Die Steuerung jedes Krahns wird durch Hand habung zweier Hebel bewirkt und können die selben nach Belieben des Krahnführers und je nach Lage des Ausladepunktes im Schiff rechts und links neben der Krahnsäule stehend bedient werden. Mit dem einen dieser Handhebel wird der Ausleger gedreht, mit dem anderen wird das Heben und Ablassen der Last bewirkt und zwar in der Weise, dafs durch die Vorwärtsbewegung des Hebels die Last gehoben, in der Mittelstellung desselben durch die Bremse die Last selbstthätig festgehalten und bei leichter Rückwärtsbewegung die Last durch die dann gelöste Bremse abge lassen oder nach Belieben des Krahnführers durch das Wendegetriebe abwärts gewunden wird. Jeder der Krahnausleger kann einen vollen Kreis beschreiben, man ist demnach imstande, die Fördergefäfse sowohl von der Wasserseite her, als auch von der Landseite aus auf die Seilbahn zu heben. Indem die elektrischen Krähne die Hänge bahnwagen unmittelbar ins Schiff hinunterlassen fördern dieselben das Erz u. s. w. ebenso ohne Umladung aus dem Schiffe auf den Hüttenplatz. Jeder Wagen hat 6 hl = etwa 1000 bis 1500 kg Inhalt je nach dem specifischen Gewicht des Erzes. Die Leistungsfähigkeit der Hängebahn beträgt normal 60 Hängebahnwagen = 60 bis 90 t i. d. Stunde, kann jedoch noch wesentlich gesteigert werden. Die Krähne können, wenn man von den Zeitverlusten absieht, die durch das An- und Ablegen der Schiffe und durch das sehr zeitraubende sogen. Einbrechen in ein volles Schiff entstehen, bei 1500 kg Tragkraft und 0,6 m Hub geschwindigkeit i. d. See. in 70 bis 80 Secunden einen Hub und zurück zum Schiff ausführen, in 10 stündiger Arbeitsschicht mithin ungefähr je 350 t Erz bequem fördern. Der Betrieb der Anlage erfordert, aufser den Leuten im Schiff, wenn beide Krähne arbeiten, 2 Maschinisten, 2 Abnehmer, die, wenn nöthig, noch auf einer Seilbahnwaage ohne Geleiseunter brechung sämmtliche Wagen nachwiegen können, und endlich 2 Mann zum Abkippen und Wieder ankuppeln der Wagen an das Laufseil. Die Ar beitslöhne stellen sich f. d. Tonne auf die Lager plätze gebrachtes Material noch nicht auf die Hälfte der früheren Ausgaben für dieselbe Arbeit. Aufser diesen sehr bedeutenden Ersparnissen an Löhnen wird noch eine weitere Ersparnifs da durch herbeigeführt, dafs wir jetzt halbe Lösch zeit garantiren können, wodurch billigere Fracht sätze zur Anrechnung kommen. Entworfen wurden die ganzen Anlagen, in Verbindung mit dem Unterzeichneten, von der Firma J. Pohlig in Köln, welche auch die Wagen, Antriebe, Hängeschienen u. s. w. zur Hochbahn lieferte. Hingegen wurde die Eisen- I construction von der Firma Har kort in Duisburg geliefert, während die elektrische Krahnanlage nebst Thürmen von der Duisburger Maschinen- bau-Actien-Ges. vorm. Bechem & Keetman ausgeführt wurde. Die den Strom liefernde Primäranstalt besteht aus 1 Dynamomaschine von 450 Ampöres und 120 Volt nebst Betriebs maschine von 80 HP. Erstere lieferte die All gem eine Elektricitäts-Gesellschaft in Berl in, letztere die Sundwiger Eisenhütte Gebr. von der Becke & Comp. Zum Schlufs will ich nicht unerwähnt lassen, dafs die auf den Lagerplätzen auf gufseisernen Platten lagernden Erze u. dergl. mittels zweier die Plätze in der Längsrichtung durchquerenden maschinellen Seilförderungen zu den Gichtaufzügen gebracht werden. Die nunmehr seit fast 4 Jahren in Betrieb befindlichen Schleppbahnen mit oben liegendem Zugseil sind von Düsseldorfer Firmen erbaut und haben sich vorzüglich bewährt; die selben bewältigen spielend die Zufuhr des ge- sammten Bedarfs von 4 Hochöfen an Erz, Koks und Kalkstein. Duisburg-Hochfeld. (!. Canaris.