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12 Stahl und Eisen. I. Januar 1897. Das Fahrrad und seine Fabrieation. 1/100 mm gröfser genommen, Fig. ii. ebenfalls auf verschiedene Weise erfolgen: Stempeln, Walzen oder durch Schlagen. durch Die wird durch das Vorschreiten des rechten Fräser randes nicht nur abgetrennt, sondern auch form- gemäs bearbeitet, so dals auch die Trennungsstelle der Kugelform entspricht. — Um dem Stahlstab den dem Angriff des Fräsers gegenüber nöthigen Widerstand zu geben, ist der Gegenhalter e an gebracht, welcher sich der Achse genau in dem Fig. io. Hinterradnabe von Hengstenberg & Go., A.-G., Bielefeld. dargestellten allgemeinen Princip entsprechen. Die Kugeln werden in eine passende Rinne, a, gereiht, welche hier geradlinig gedacht wurde. Die Be arbeitung geschieht durch eine schnelllaufende Schmirgelscheibe b, welche entweder an der Rinne längs hin und her geführt wird oder feststelt. Im letzteren Fall mufs die Rinne die alternirende Bewegung machen. Auch ist letztere zuweilen in einen verticalen Cylinder gearbeitet, der sich dann einfach lang sam zu drehen hat. So erhalten die stets Mafse nähert, wie der Fräser in seiner Arbeit vorschreitet. Die für Massen- fabrication einge richtete Kugeldreh bank arbeitet nach demselben Princip und besitzt nur statt des Fräsers den in gleicher Weise vor gerichteten Faon- stahl. Der Durchmesser der so hergestellten Kugeln wird etwa Fig. 13 stellt das Princip des Schlagens dar. Ober- und Untergesenk sind mit geraden Rillen versehen, welche den zu schlagenden Kugeln ent sprechen, aber links weniger tief eingearbeitet sind, als rechts. Hier besitzen sie das genaue als ihn das Fertigfabricat erhallen soll. Die Formgebung in warmem Zustande kann senken vorgeschmiedet, die kleineren auf den Bänken, wie etwa oben, Fig. 12, gezeigt, aus Stahlstangen vor gedreht. Die weitere Bearbeitung ist allen Kugeln gemeinsam : Vorschleifen , Feinschleifen (Poliren), Härten, Trommeln, Kalibriren und Zählen. — Das Schleifen geschieht auf Maschinen, deren Zusammensetzung und Wirkungsweise bereits in der Fig. 1 1 schematisch angegeben ist. Die Kugeln liegen in der V-förmigen Rinne einer zusammen gesetzten gufseisernen Scheibe a, Fig. 1 5, aus der sie unten etwas vorragen. Sie stellen sich meist gleich * American Machinist, Oct. 1896. — In Deutsch land befindet sich eine gut eingerichtete Kugelfabrik in Schweinfurt, mitrotirenden Ku geln eine vollendet runde Form und dann auch eine be ginnende Politur. Der feine Glanz, die hohe Politur, wird den Kugeln im Rollfafs mit Sägemehl, Polirroth oder Schlemmkreide, oder auch, wie wir weiter unten sehen werden, durch die Lappenscheibe ertheilt. In der grofsen amerikanischen „Cleveland Machine Screw Go.“, welche neuerdings von Mr. John J. Grant zu einer Kugelfabrik umge staltet worden* und welche in den ersten beiden Monaten d. J. bereits über 14 bezw. 16 Millionen Kugeln geliefert hat, werden solche in Gröfsen über 1/2" engl. unter dem Bradleyhammer in Ge Mafs. Man bearbeitet unter fortwährendem Drehen den rothwarmen Stab erst gleichzeitig mit allen 5 Rillen, zieht ihn dann eine Theilung zurück u. s. w., bis man allen 4 Kugeln die genaue Dimension gegeben hat. Die vorderste Kugel wird dann in dem Schlichtgesenk, event. zugleich mit der Nachbarkugel, abgeschlichtet und dann abgeschnitten u. s. w. — Die Formgebung der Kugeln auf warmem Wege bezieht sich mehr auf gröfsere Kugeln, während für kleinere das Drehen oder Fräsen vorzuziehen ist. — Der Formgebung folgt das Härten und diesem das Schleifen. Auch hier führen verschiedene Vorrichtungen zum Ziel, welche alle mehr oder weniger dem in der Fig. 14