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2 Stahl und Eisen. Hochbahn mit elektrisch betriebener Krahnanlage. 1. Januar 1897. welchem zwei kleine drehbare Dampfkrähne von je rund 800 kg Tragkraft aufgebaut sind. Die mittels eiserner Gefäfse mit losen Bodenkappen aus den Schilfen gezogenen Erze wurden in hölzerne Wagen entleert, die durch Dampfhaspel auf einer schiefen Ebene auf die etwa 3,7 m über der Hüttensohle liegenden hölzernen Absturzgeleise gebracht und hier entleert wurden. Abgesehen von den sehr hohen Arbeitslöhnen, die durch diese Einrichtung entstanden, wäre es nicht möglich, die für den heutigen Betrieb nöthigen Erzmengen aus den Schilfen zu entladen. Als nun noch bekannt wurde, dafs vom 1. Januar 1894 ab die Ausladefristen der Rheinschiffe seitens der Behörde ganz wesentlich abgekürzt würden, blieb der Niederrheinischen Hütte nichts Anderes übrig, als entweder den Betrieb des Werkes ganz wesentlich kleine Rheinkähne für Huntsche Elevatoren unserer Ansicht nach zu wenig Breite besitzen, so ent schlossen wir uns schliefslich zur Anlage von Drehkrähnen derart, dafs die Hängebahnwagen unmittelbar ins Schiff hinuntergelassen und dort beladen werden. Der Hüttenplatz der Niederrheinischen Hütte stöfst nicht unmittelbar an den Rhein, sondern ist von diesem durch die Geleise der Rheinischen Anschlufsbahn getrennt. Diese waren also mittels einer Hochbahn, die das vorgeschriebene Profil freiläfst, zu überschreiten. Hierdurch war die Höhenlage der Hochbahn mit Seilbetrieb, die von Anfang an als für den vorliegenden Fall am besten geeignet in Aussicht genommen war, festgelegt. Unmittelbar am Ufer des Rheines sind nun parallel zu diesem zwei runde Steinpfeiler mit einem oberen einzuschränken, oder zum grofsen Theil von dem sonst so vortheilhaften Bezüge der überseeischen Erze abzusehen, oder endlich eine ganz neue, leistungs fähige Löschvorrichtung mit Hochbahn zu errichten. Naturgemäfs entschlossen wir uns zu letzterer, und diese kurz zu beschreiben, ist. der Zweck dieses Artikels, wobei ich von der Annahme ausgehe, dafs die Anlage den einen oder andern Fachgenossen interessiren wird. Einige Photographien und Zeich nungen mögen zum besseren Verständnifs dienen. Längere Erwägungen erforderte zunächst die Art der Ausladevorrichtung selbst. Anfangs hatten wir uns für Huntsche Elevatoren mit Füllrümpfen entschieden, ungeachtet etwaiger Mifsstände, die das Ausladen und Umladen sehr grofser und schwerer Erzstücke, wie sie leider vielfach in den schwedischen Magneteisensteinen vorkommen, mit sich bringen könnten. Da die Entladevorrichtung aber auch häufig zum Löschen jener Schiffe dienen mufste, welche mit in allen möglichen Formen vor kommendem Gufsschrott beladen sind, und überdies Durchmesser von 6,6 m, 6 m unter dem Duisburger Pegel versenkt. Dieselben stehen 10,70 m über diesem hervor. Die Ausführung dieser Pfeiler wurde nach den Abbildungen 1 bis 3 durch die Firma Gebr. Kiefer, hier, in durchaus zweck entsprechender Weise ausgeführt. Die Entfernung der Pfeiler von Mitte zu Mitte beträgt 26,15 m. Auf denselben baut sich eine Verbindungsbrücke in Eisenconstruction auf, deren Plattform 18,4 m hoch über dem mittleren Wasserstande des Rheines liegt. Diese Höhe ist derart gewählt, dafs die von der Brücke auslaufende Hochbahn vorerst die, die Niederrheinische Hütte von dem Rhein trennende Rheinische Anschlufsbahn bei einer freien Höhe von 5 m überschreitet. Auf dem Hüttenplatze ergiebt sich hierdurch eine Sturzhöhe von 7,5 m. Die Hochbahn ist eine Schienenhängebahn und besteht, wie auf Tafel II dargestellt, aus einer geraden Hauptlinie von 140 m Länge mit elek trischem Sei Ibetrieb, und vorläufig 6 Neben strecken von je 40 bis 60 m Länge, welche rechts