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1. Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des hei ligen Geistes will ich dies Buch anfangen. Tabei helfe mir die heiligeDreifaltigkeit und wolle mir Vernunft und Klugheit verleihen, daß ich das Werk hinausführen kann, und wolle mich von allen unwerthen Dingen abwenden. — Gieb Du mir, o Herr, eine solche Dauer meines Lebens, daß ich es wirklich mit Wahrheit vollenden kann: dazu helfe mir der heilige Geist und die werthe Mutter und Magd Maria! Alle lieben Heiligen wollen mich um Gotteswillen mit Kraft und Stärke ausstatten: Denn ich habe das Werk nicht gemacht um irdisch Gut dafür zu erhalten,') sondern2) nach dringenden Bitten von Fürsten und Herren habe ich diesen zu Liebe in der unten folgenden Schrift durch meinen Diener Heinrich von Nürnberg von Wort zu Wort und von Punkt zu Punkt zu deutsch alles schreiben lassen, was unser Herr, der Kaiser Sigmund, in eigener Person mit seinen weisen Worten und Werken durch die sieben Kurfürsten und durch andere großmächtige Herren vollbracht hat. Ich, Eberhard Windecke/) Bürger zu Mainz, bin an denn Hofe zu Böhmen und Ungarn und unter der Krone zu Prag vierzig Jahre lang von meinem fünfzehnten Jahre an gewefen. Damals 1) Vergl. die ähnliche Acußerung Kap. 312. — 2) In der Wiener Handschrift heißt es abweichend: „Dieweil ich mit dringcndcn Ansuchen und Bitten dazu bcruse» bin von Fürsten und Herren." Dies- Worte sind am Rande so verbessert: „Ich habe es nicht gemacht, um etwas dafür zu erhalten, da ich es für Kasper Schlick nach dringenden" re. Dropsen, p. 220. — Die letztere Wendung steht auch in der hannoverschen Handschrist. — 3) So. nicht Windeck, nennt er sich in diesem Werke stets, und wohl auch in anderen Schriften, s. z. B.