Leben König Sigmunds. Kap. 292 b — 294. 249 sehen. Das war dem Kaiser sehr ungelegen und er bat das Konzil dringend, um seinetwillen sich acht Tage zu bedenken. Dies thaten sie und kamen überein, dem Papste abermals ein Schriftstück zuzusenden, und daß das Konzil thun könnte, was gut wäre, wenn er oder ein Bevollmächtigter von ihm nicht käme. So ward öffentlich festgesetzt am Sonnabend Abend aller Heiligen. Wie inan dem Papste schrieb, das steht unten. Man gab ihm eine Frist von achtzig Tagen. Am Donnerstage darauf verlieh der Kaiser dem jungen Markgrafen von Badens sein Lehen, denn während der Kaiser in Italien war, um Kaiser zu werden, war der alte Markgraf Bernhard von Baden gestorben. Am Sonnabend, nachdem der Kaiser Sigmund dem Markgrafen sein Lehen verliehen hatte, ließ dieser ein Turnier nach Schaffhausen am Bodensee ansagen. Wie es sich nachher machte, das findest Du unten, so Gott will. Alles daS geschah im Jahre 1433 zwischen St. Gallus- und Allerheiligen-Tage. Das Turnier aber kam nicht zu Stande. 294. Wie dem Kaiser Sigmund eine Botschaft kam, über die er sehr erschrak. Zu der Zeit, als das Erzählte geschah, kam dem Kaiser- Nachricht, daß die Türken den deutschen Ordensrittern eine Niederlage beigebracht hätten^) worüber er sehr betrübt war. Der Kaiser hatte diesen in Ungarn an der Grenze von Serbien Land gegeben. Daß die Ordensritter solchen Schaden erlitten, das bewirkte der Wallache Vicedomini, Merzweidans Sohn,^) den der Kaiser zu Nürnberg zu einem Herrn gemacht hatte, wie Du ihn oben-') hast nennen hören und den: er die Walachei gegeben hatte. Dieser trat auf die Seite der Türken gegen die deutschen Ordensritter. Auch der König von Polen war mit den Böhmen und Türken, und die böhmischen Ketzer hatten sich alle geeinigt und unternahmen einen Durchzug durch Ungarn. 1- Vergl. Kap. 311 Mitte. — 2> Vergl Kap. 271. — S, Er hietz WlaL Drakul. Vergl. Ajchb. IV, 2S« — 4) Kap. 25S.