Lebcn König Sigmunds. Kap. 289—291. 245 hierauf küßte der Papst den Kaiser auf die rechte Backe und febensof der Kaiser den Papst. Hierauf nahm der Kaiser sein Schwert wieder in die Hand und der Papst sein Kreuz und ertheilte dem Kaiser den Segen. An diesem Tage verabschiedeten sie sich so herzlich, daß ich Segen davon erhoffe, und daß der allmächtige Gott und die Jungfrau Maria, alle himmlischen Heer- schaaren und die ganze Christenheit davon gelobt und gebessert werden sollen: wie es sich aber hernach gestaltete, das denke ich, so Gott will, hernach wieder nach bestem Wissens zu zeigen. 291. Wie ein großer Streit zwischen dem von Geldern und dem Herzoge von Berg beigelegt ward. Während im Jahre 1433 der römische König durch seine Wunderwerke, die Gott in dessen Tüchtigkeit durch ihn gethan hat, Kaiser wurde, wie Du oben gehört hast, war ein harter Streit zwischen dem von Geldern und dem Herzoge von Berg entbrannt. Als sie zn Felde zogen, sollte der Herzog von Berg erschlagen werden, da die auf seiner Seite Stehenden ihn ver lassen wollten. Denn die von Geldern hatten dem von Berg sehr viele brave Leute niedergeworfen und der von Heinsberg hatte sich sehr vergessen und die Verrätherei angelegt. Der von Virneburg warnte den von Berg in allen Ehren und nannte doch Niemand. An ihm selbst fand sich's wohl, und so endete der Streit. Das sollte am Frohnleichnamstage des genannten Jahres geschehen. Um den Johannistag desselben Jahres trat einer ans Namens Manderscheid, ein erwählter Bischof von Trier, dem der von Virneburg beistand. Das Bisthum svvn Triers aber hatte der Papst Martin dem Bischof von Speier, Raban von Helmstädt, verliehen, wofür dieser ihm viel Geld gegeben hatte. Und als der Papst das Geld genommen hatte, gab er das Bis thun: sTriers dem von Speier und dem Sohne des von Epp stein gab er das Bisthum von Speier, wodurch viel Streit ent stand. Damals war das Konzil in Basel versammelt, und am