260 Eberhard Windecke. 320. Wie Bischof Konrad von Mainz, ein Rheingraf, starb und an seiner Stelle einer zum Bischof gemacht ward, der hieß Dietrich Schenk von Erbach, und wie der das BiSthum im ganzen Lande übernahm. Damals starb Bischof Konrad von Mainz, ein Rheingraf von Geburt, am Donnerstage vor St. Justi sll. Junij 1434 und ward den Freitag darauf nach Mainz gebracht ohne allen Sang und Klang, da die Geistlichkeit und die Stadt noch nicht ganz einig waren. Bei feinen Lebzeiten war darüber ein Ent wurf gemacht worden, wie es die Stadt mit der Geistlichkeit vor hatte. Die Meinung der Stadt war: was die Bürger der Geistlichkeit unter Brief und Siegel versprochen hatten, voll ständig und ohne jede Gefährdung zu halten, ebenso sollten die Geistlichen wiederuni das halten, was sie ihnen in gleicher Weise versprochen hätten, wie es billig deuchte und wäre. Sollte da rüber einiger Streit entstehen, so wolle die Stadt, wenn die streitige Sache geistlich wäre, sich dem Konzilium zu Basel oder einer Zahl von fünf, sieben, neun oder elf Männern unterwerfen, oder auch dem Legaten Branda, falls das Konzil sich der Sache nicht annehmen sollte; wäre aber andrerseits die streitige Sache weltlich, so wollten sie sich der Entscheidung des Kaisers oder seiner Räthe unterwerfen. Diese Vorschläge verwarfen die Geist lichen, hintergingen aber die Stadt mit ihren Unterhandlungen und Plänen. Und die Städter durchschauten ihre Pläne nicht ganz. Darauf hörten sdie Geistlichenj auf einen Mächtigeren und sandten der Stadt ihre Ansichten und Vorschläge schriftlich zu, und wären die Bürger darauf eingegangen, so wären sie und die Stadt unterthäniger geworden als irgend ein Dorf im Lande. Als der Rath den Bürgern die Vorschläge der Geist lichen vorlesen ließ, wollten die Bürger und die Gemeinde keines-