Leben König Sigmunds. Kap. 312—214. 255 in den schwersten Bann gethan war und danach in des Kaisers Acht erklärt und der Ehren und Würden beraubt ward. Danach sandte Kaiser Sigmund am Donnerstag vor Pfingsten 1434 Boten in die Schweiz und ersuchte die sSchweizers, ihm gegen Herzog Ludwig zu helfen und die ganze schwäbische Ritterschaft entbot er nach Ulm und blieb da wohl zehn Wochen. Doch ward der Streit beigelegt, so daß Herzog Ludwig zu Gnaden kam. Freilich mußte er dem Reiche Schwäbischwörth wieder geben, den Geistlichen, die er geschädigt hatte, mußte er ihr Be sitzthum wieder erstatten und 12 000 Gulden dazu und den Welt lichen, denen er Schaden zugesügt hatte, mußte er ebenfalls ihre Güter wiedergeben und dazu 11 300 Gulden Schadenersatz, endlich dem Kaiser auch ein miam, so daß dieser damit zufrieden war. Hierauf ward bewerkstelligt, daß der Kaiser über Augsburg und München nach Regensburg zog, wo die Böhmen zu ihm kamen, mit denen er sich einigte. Wie sich dieses gestaltete, das findest Du unten. 314. Wie der Kaiser mit Macht nach Regensburg ging, während dessen die Hussiten einen Zug unternommen hatten. Während der Kaiser im Jahre 1433 auf dem Konzile zu Basel war, waren die leidigen Hussiten und böhmischen Ketzer zu Felde gezogen, und da die Deutschen dieselben nie vertreiben konnten, so viel sie auch nacb Böhmen ziehen mochten, wie das oben vielfach beschrieben ist, so beabsichtigte der Kaiser mit den böhmischen Landherren und mit den Städten die Einigkeit her zustellen, damit die auf dem Wissehrad und in der Prager Neu stadt vernichtet würden, die sich Waisen und Taboriten nannten. Als nun die Städte und die Landherren der Sache müde geworden waren, da es zwanzig Jahre gewährt hatte, und als der König Sigmund ohne alle Hilfe der Deutschen römischer Kaiser geworden war, in demselben Jahre wurden die leidigen Hussiten nnd böhmischen Ketzer ohne Zuthun und Hilfe aller deutschen 1) Jetzt Donauwörth, über den Prozeß vergl. Aschb IV. 224 und Kap. 319.