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Leben König Sigmunds. Kap. 319—321. 261 Wegs sie annehmen, daher ward ein anderer Entwurf gemacht, den Du wohl unten finden wirst. 321. Wie die Hnssiten mit vielen Meistern auS Böhmen zum Kaiser Sigmund nach Regensburg kamen, der den Bischof von Magdeburg, einen von Schwarzburg, bei sich hatte. Während der Kaiser Sigmund zu Regensburg war, waren die Böhmen mit vierhundert Pferden bei ihm und er verhandelte mit ihnen so heimlich, daß von allen deutschen Fürsten, deren viele da waren, keiner erfahren konnte, was oder weshalb er mit ihnen verhandelt hatte. In dieser Zeit ließ der Kaiser, da er lange zu Regensburg war, für sich wohl zwanzig schöne Schiffe bauen, und da es ihm an der Zeit zu sein schien, sichr er am Freitage nach St. Michaelistage von Regensburg die Donau hinab nach Preßburg und wollte nicht eher unter Dach und Fach kommen, als zu Preßburg. Dies hatte er den ungarischen Herren zu Basel und Regensburg versprochen. Als er hinweg wollte, fertigte er alle, die als Gesandte bei ihm waren und alle seine Räche die zum Reiche gehörten ab, und behielt von allem deutschen Hofgesinde nur den Bischof von Magdeburg, einen von Schwarzburg, bei sich, den er behalten mußte, da dieser nichts mehr hatte. Denn die Stadt Magdeburg hatte ihn vertrieben aus seinem Bisthum. Dies sollte noch häufiger geschehen, denn die Pfründen bewirken in allen deutschen Landen den größten Schaden und Krieg. Daher möchte ich den Hnssiten in dem Punkte Recht geben, daß sie meinten, man solle den Geistlichen nichts geben, wohl aber das nehmen, was sie hätten und sie als Pfaffen erhalten, dann könnte man Frieden erlangen. In der kaiserlichen Kanzlei blieb also von den Schreibern Niemand als ein alter Diener Namens Peter Kalder. Außer ihm hatte der Kaiser einen Namens KaSpar Schlick, einen Bürgerssohn von Eger, der im Jahre 1416 znm Kaiser gekommen war. Zu der Zeit, als er noch römischer König war, war Bischof Georg von Paffan, einer von Hohenlohe, Kanzler. Nach dessen Tode ward