Volltext Seite (XML)
merührt ist. Das Ucbcrziehcn geschieht mittels Calomel wird in solcher Quantität verwendet, Dian kann Bei der Fabrikation der Porzcllanknöpfe bietet sich derselbe Uebelstand dar, und es würde hier ohne Zusatz einer bcsvndern Substanz unmög lich sein, den Knöpfen beim Austritt aus der Presse ihre Form zu er halten, Man wendet hier gewöhnlich Leinöl, Milch, Kleber re. an, welche man der Porzcllanmaffe zusctzt. Diese stosse erfüllen mehr oder weniger gut ihren Zweck, sind aber zu theuer. Brocchi in Limoges stellte sich daher die Aufgabe, eine wohlfeilere Substanz zu ermitteln, welche geeignet sei, sowohl die gewöhnliche Porzellanmasse plastischer zu machen, als auch dem sogenannten trocknen Porzcllanteig, woraus die Knöpfe gemacht werten, mehr Zusammenhang zu geben, und hat nach vielen Versuchen gefunden, daß die mineralische» und vegetabilischen Thcere oder die daraus dargcstcllten fluchtigen Ocle, Naphtha, Schiefer öl, Harzöl re , den Zweck sowohl für den plastischen als für den trocknen Porzellanteig vollständig erfüllen. Die Quantität dieser Stosse, welche man der Porzellanmassc beimischt, ist natürlich je nach der Beschaffen heit derselben verschieden. Im Allgemeinen ertheilt man aber der zu Knöpfen bestimmten Masse eine genügende Kohäsion, wenn man dersel ben 0 Procent Theer beimischt, und der plastischen Masse, aus welcher die gewöhnlichen Porzcllanwarcn gemacht werden, genügt ein Zusatz von 4 Proc., um ihr die zur leichten Verarbeitung nöthigc Plasticität zu erthcilcn. (6eu. industriell.) Mit Calomcl impräguirkcs Papier zum Schreiben und Zeichnen, mach I. A. H. Ballandc in Paris. (Patcnttlt in England am 15. Fe bruar 1800) — Nach dem Vorschläge des Genannten überzieht man Papier mit Calomcl (Quecksilberchlorür), welcher mit einer Auflösung von Leim, Gummi re. angerührt ist. eines Pinsels, und der C„. .. daß er 4 bis 8 Proc vom Gewicht des Papiers ausmacht, den Calomcl auch mit dem Papierzcug vermischen, dann ist aber viel mehr von demselben erforderlich, und zwar hat man dann von demselben 20 bis 50 Proccnt des Trockengewichts des Papicrzeugs anzuwcnden. DaS Papier wird nachher in gewöhnlicher Manier getrocknet, gepreßt re., woraus es zur Anwendung fertig ist. Das Schreiben oder Zeichnen aus diesem Papier erfordert eine besondere Art Tinte, welche aus unter- schwefligsaurcm Natron und Alaun bereitet wird. Für Schreibtintc nimmt man am besten 1000 Thcile Gummiwasscr, 40 bis t>0 Th. Alaun und 25 bis 50 Tk. untcrschwcfligsaurcs Natron. Wenn die Tinte als Copirtintc für das präparirtc Papier benutzt werden soll, so sügt man derselben auf lOOO Th. noch 50 bis 70 Th. phospborsauren Kalk hinzu. Durch Einwirkung des untcrschwcfligsaurcn Natrons auf den Calomcl kommt die Schrift sofort mit schwarzer Farbe zum Vorschein, welche aber wieder verbleichen würde, wenn nicht der Alaun zugesetzt wäre, welcher die schwarze Schrift aus dem Papier fixirt. Die Fixiruug soll so vollkommen sein, daß, wenn der Calomcl mit dem Papierzeug ver mischt wurde, kein Mittel vorhanden ist, nm die schwarze Schrift oder den in gleicher Weise hcrvvrgebrachtcn schwarzen Druck wieder zu zer stören, ohne zugleich eine deutlich sichtbare Acndcrnng der Textur des Papiers hcrvorznbringcn. (Doudon douinal). Couscrviruu^ von Wnrzrlgcwiichscn. — Bereits vor längerer ' Zeit wurde von schaltcnmann in Buchswciler empföhle», behufs der Coufervirung und sichern Aufbcwahrnng zum allmäligen Gebrauche sämmtlichc Wurzelgewächse mit staubförmig trockner Erde bestreut ein zulagern. Den Rath befolgte der Vers, in Bezug auf Kartoffeln schon während der herrschenden Krankheit und auch seither regelmäßig mit dem besten Erfolg. Die krankhaften Thcile der cuigelagerten Knollen wurden trocken und das ttcbrigc genießbar, die nicht angcstcckten wur den dadurch noch schmackhafter und erhielten sich bis tief ins Frühjahr hinein ganz gesund. Es leuchtete dem Vers, ein, daß das, was bei kranken Kartoffeln gut ist, auch bei gesunden gut sein müsse, und so hat er seither seinen Bedarf auf gleiche Weise behandelt. Der fatale Um stand, daß namentlich im vorigen Fabre ganze Keller voll von gesund eingeschütleten Kartoffeln zum größten Thcil durch Gäbrnng verdorben sink, veranlaßt ihn, auf bemerkte Manipulation aufmerksam zu machen. Wenn die Knollen kurz vor Einerntung noch Regen bekommen und in Folge dessen noch ziemlich Feuchtigkeit ausnehmcn, and, selbst wenn sie äußerlich trockcu cingcbracht werden, was natürlich besonders bei grö ßerer Menge nicht immer der Fall fein kann, und besonders wenn sic dann, was aber auch nicht immer zu vermeiden ist, in tiefen Kellern, die warm und feucht sind, hoch ausgcschüttet werden, wird eine Verän derung auf Kosten der Qualität und Schmackhaftigkeit nicht ausbleibeu. Sie werden in der Regel und im glücklichen Falle in eine speckige, sci- fenartige Masse umgcsetzt, wenn es auch nicht bis zum gänzlichen Ver derben kommt. Durch völliges Auslüftcn und Trocknen selbst bis zum ersten Stadium des Welkwerdcns kann dem liebel vorgeheugt werden; aber in wie wenigen Fallen stehen hierzu die nöthigcn großen Räume, welche vor der zersetzenden sonne und dem Regen fchützcn, zu Gebot. Es sind dazu auch bei nieder» schichten einige Wochen in einer Zeit nöthig, in welcher sich nicht selten schon verderbender Frost einstellt. Auch ist damit viel Milbe und Arbeit verbunden, weshalb dies nur bei kleinen Erzeugnissen anwendbar ist. Die empfohlene Methode kann aber bei zeitlicher Sorge mit jedem Quantum eingehakte» werden. Cs ist begreiflich, daß nicht nur die zu Staub gewordene Erde die conscrvircndc Eigcnichaft besitzt, sondern stde» stanbsörmigc und vollständig trocken erhaltene Material Der Vers wandte in der Thal auch nie Erde, son dern ausgestebtt steinkoklcnasche, am häufigsten aber Chausseestaub an, wovon er im Sommer immer mehre Fuhren sammeln und trocken ans- ewahren läßt. Wenn die Staatsstraßen im Sommer ohnehin von dcm- elben befreit werden, so kostet er ja nur den Knhrlobn. Man hüte sich ber, ätzende Materialien, z. B. zerfallenen Kalk oder gar Holzasche, zu verwenden, welche durchaus nichts taugen. Das einfache Verfahren be steht in Folgendem: Der Boden wird l bis 2 Zoll hoch mit dem Chausseestaub oder der Steinkohlenaschc bedeckt, kann kie Kartoffeln, wie sie vom Felke kommen, tarauf geschüttet, mit einer hölzernen schau fel geebnet unk mit Staub überworfen, so kaß sie gerate bckcckt sink, unk kamit wirk bis auf beliebige Höhe fortgefabren. Je nachkem die Frucht trockener oder feuchter cingcbracht wird, kann man die Schichten höher oder flacher machen. Der Verf. läßt solche je noch etwa V, Fuß überwerfen, wobei er kann sicher ist, daß die Zwischenräume sich größ- tcntheils ausfüllen und ter Zweck überhaupt erreicht wirk. Dieser zum sechsten bis achten Tbeil des Gewichts der Knollen angewenbctc Staub absorbirt rann alle in der Kellcrluft enthaltene und durch die Währung entäußerte Feuchtigkeit und bewirkt hierdurch die gute Erhaltung, und zwar, wenn die Behandlung die richtige und entsprechende war, bis tief ins Frühjahr hinein. Man versuche es einmal wenigstens mit einem kleinen Quantum verglcichungsweise, und sicher wird die Sache Beifall finken. Wo genanntes Material nicht in hinlänglicher Quantität zu ha ben ist, muß man natürlich zu getrockneter Erke, Sand oder Mergel seine Zuflucht nehmen, wofür aber in guter, trockner Zeit zu sorgen ist. (Gcwcrbcbl. aus Württemb.) Chemische Notizen. Bon »e. Hoffmann. — 1, Anwendung des weingcistigen Auszuges der Malvenblätter anstatt Lakmustinctnr bei Maßanalnsen. Ich bediene mich schon durch längere Zeit bei Maßana lysen anstatt der Lakmustinctur des weingeistigen Auszuges der Blü- thcnblätter kcr schwarzen Malve. Cs hat die Anwendung dieses Farb stoffes die im Vergleich zur Lakmustinctur viel bedeutendere Empfindlichkeit, wie den Umstand für sich, kaß kessen Färbung in den bei Maßanalysen so wesentlichen Momenten — im sauren, neutralen und alkalischen Zu stande sehr deutlich von einander, durch kie carminrothe, violette und grüne Färbung zu unterscheiden ist. 2. Nntauglichkcit des mit Hilfe von Salpeter erzeugten mangan- sanern Kali zu Maßanalysen. Ich erlaube mir darauf hinzuwciscn, daß das mit Hilfe von Salpeter erzeugte mangansanrc Kali (minerali sches Chamäleon) zu maßanalytischcn Zwecken unbrauchbar ist, indem das Chamäleon salpctrigsaures Kali enthält, das sich bei Zusatz von Säuren unter Entwicklung von Untcrsalpetcrsäure zersetzt unk die Cha- mälconlösung entfärbt. 3. Ich theile nachstehend die Analyse des unter dem Namen Kor neuburger Viehpulvcr sehr verbreiteten, nach Angabe als Vieh-Nähr und Heilpulvcr wirksamen Arzneimittels mit. 100 Gewichtsth. enthielten: Wasser 4,00 Verwittertes Glaubersalz 71,83 Schwefelblumeu 9,00 As'chcnbcstankthcilc ker organischen Stoffe 0,90 In Wasser lösliche organische, einen biltcrn Pflanzcnbestank- tbcil enthaltend 4,15 Stärkemehl 0,04 Zellstoff 9,08 Stickstoffhaltige Stoffe 0,04 100,00 (Ocstcrreichischcs Gcwerbeblatt.) Haltbare Porzellan-Kitte — Aus einer Menge von Rccepten geben wir die nachstehenden, bereits als haltbar erprobten Kitte, zur Auswahl, da ein und derselbe Kitt wahrscheinlich nicht für alle Fälle paffend sein dürfte. 1. Man schmilzt zusammen: 3 Thcile Schwefel, 2 Tbcile weißes Harz, '/-.Tbeil Schellack, 1 Tbeil Clcmi und 1 Tbeil Mastix mit 3 Tkeilen Ziegclmcbl. Dieser Kitt wird über kie vorder erwärmten Flä chen ausgebrcitct 2 Durch Benetzen mit Wasser zu Pulver zerfallener Kalk wird mit Eiweiß und Leim ungerührt. 3. Man kocht frischen weißen Käse so lange mit Wasser, bis er zu einer zähe» Masse geworden, unk rükrt ungefähr den vierten Tbeil seines Gewichtes zu Staub gelöschten Kalk hinein. 4. Hat man seine Fugen zu kitten, so nimmt man statt Kalk Pottasche, begießt kiese mit "ein wenig Wasser und löst rann kcn Käse aus, worauf man bis zur gehörigen Konsistenz cinkampft. 5. Fein gestoßenes Ziegelpulvcr und schwach geglühtes Bleiweiß werken mit gekochtem Leinöl unter starkem Drucke zu einem kicken zähen Brei angcmacht. 0 Zwei Quentchen Hausenblase werken mit Alkohol bedeckt und bei gelinder Wärme ausgelöst. Diese Auflösung vermischt man mit einer Lösung von einem Quentchen Mastix in 2—3Quentchen Alkohol. Das Gemisch beider Flüssigkeiten schüttelt man mit einem Quentchen Ammo- niakgummi, welches vorher fein gepulvert unk beleuchtet worden ist. Hieraus dampft man im Wasserbad zur erforderlichen Konsistenz ab und bewahrt kiese Substanz in einem GlaSfläschcbcn Vor dem Gebrauch wird das Fläschchen in kochendes Wasicr getaucht unk kann ker Kitt ans die erwärmten Bruchflächcn ausgetragcn. — Man kann auch Hausenblase ui concentrirter Essigsäure (Eisessig) auflösen unk die Lösung zur Con- sistcnz einer Gallerte abkampfcn. Dieser Kitt wird ohne Beihilfe von Wärme angewcnket. 7. Zwanzig Tbeile sein gepnlvertes Gummi und 80 Tkeilc Alaba- stergvps werken mit Wasser zu einem Brei angemacht, and' können fär bende Substanzen, wie Eiscnvxvk, Ultramarin u. s. w. zugesetzt werken. 8. Endlich kann auch mit Wasserglas oder mit einer Auflösung von Käse in Wasserglas gekittet werten. (Per. Vorw.)