Volltext Seite (XML)
sers, wobei zuerst das Chlorzink und dann das Glaubersalz ausge löst wird. Die bei diesem Versahren erhaltene Flüssigkeit benutzt man so lange auf Chlorzink, als sie mit Kalksalzen noch keinen Niederschlag gibt; den darauf folgenden Theil, welcher zugleich Chlorzink und schweselsaures Natron enthält, benutzt man statt Wasser zum Auslaugen einer neuen Porrion. Wenn die Flüssig keit kein Zink mehr enthält, besteht der Rückstand blos aus Glau bersalz, welches man entweder in diesem Zustande läßt oder in Wasser auflösen und zur Krystallisation bringen kann. Die geringe Quantität Chlornarrium, welche in dem so ge wonnenen Chlorzink enthalten ist, dürste der Verwendung desselben zur Verseifung von Fetten und zu andern technischen Zwecken nicht hinderlich sein. Auf jeden Fall kann man aber, nachdem zuvor durch Zusatz von etwas Chlorkalk und Kreide zu der kochenden Lösung das Eisen daraus niedergeschlagen worden ist, ein sehr reines Zinkoxyd daraus darstellen. Man kocht die Chlorzink lösung zu diesem Zweck mir so viel Kalkmilch, als nöthig ist, um das gesammte Chlor zu binden. Ob diese Quantität zugesetzt worden ist, erkennt man, indem man eine abfiltrirte Probe einer seits mit Kalkwasser und andererseits mit Chlorzink vermischt, wobei weder durch den einen noch den andern dieser Stoffe eine Trübung entstehen darf. Der entstandene sehr dichte Niederschlag von Zinkoxydhydrat wird durch Decantation ausgewaschen, worauf man ihn durch Erhitzen von Wasser befreien und dadurch in Zinkweiß verwandeln oder auch zur Zinkgewinnung verwen den kann. Wenn man für irgend einen Zweck Chlorcalcium nöthig hat, so kann man auch die von dem Zinkoxydhydrat abgesonderte Flüs sigkeit, in welcher dieses Salz enthalten ist, noch verwenden. Das außerdem in dieser Flüssigkeit enthaltene Chlornatrium läßt sich durch Abdampfen ausscheiden, da es, wenn die Flüssigkeit dieCon- centrativn von 30 bis 40" B. erhalten hat, in derselben fast un löslich ist. Dem Vorstehenden zufolge kann das in den galvanischen Apparaten erzeugte schwefelsaure Zinkoxyd zur Production von Glaubersalz und Chlorzink oder Zink nützlich verwendet werden. Ebenso kann man Zinkblende auf die Weise zugute machen, daß man durch Rösten schweselsaures Zinkoxyd daraus erzeugt und mit Kochsalz behandelt, so daß man Glaubersalz und Chlorzink erhält, aus welchem erster» sodann Soda, aus letzterem dagegen Zink erzeugt werden könnte. 12) Ueber den Werth des Flugstaubes aus den Schmelz öfen für Silber-, Kupfer- und Goldlegirungen. Die Flüchtigkeit des Goldes, über welche Stapler früher schon Mittheilungen ge macht hat, hat ihn zu weitern Untersuchungen über die Zusammen setzung der verdichteten Producke veranlaßt, die sich in den Schorn steinen der Schmelzöfen für Legirungcn edler Metalle in derMünze von Guanoyuato abgesetzt hatten ftjunrt. .lourn. os tkie Claem. 8oo., Vol. XI, 168). Es hat sich hierdurch herausgestellt , daß die vermöge der Flüchtigkeit entstehenden Verluste an edlen Me tallen beim Schmelzen weit über alle Erwartung gehen, und daß künftig bei diesen Processen an den betreffenden Oefen Verdichtungs kammern anzubringen räthlich sein möchte. Der Absatz in dem etwa 35 Fuß hohen Schornstein eines Reverberirofens, in welchem Legirungen von Silber und Kuvfer zu Silbermünzen mit einem Gehalt von etwa 3 Gran Gold in der Mark geschmolzen und während der ganzen Schmelzzeit mit einer dicken Lage Holzkohle bedeckt gehalten waren, hatte folgende Zusammensetzung: am in der Mitte an der Vodcn des Lciwrnstcius Lpitzc Silber 29,95 9,19 3,30 Silberoxyd 0,17 5,21 7,18 Kupfer 2,80 0,25 0,12 Kupferoxyd 1,93 0,74 0,15 Eisenoxyd und Thonerde 7,30 11,43 10,39 Kalk und Magnesia 43,85 48,72 52,60 Kieselerde 14,00 25,51 24,22 Kohle — 0,96 U29 Gesammtgehalt L. Silbers 30,06 12,46 7,81 d.Kupfers 4,34 0,84 0,24 Gold in der Mark Silber 8 Grains. 7,3 Grains. 6 Gr. Der Rauch, welcher 4 Fuß oberhalb der Spitze aus dem Schornstein entwich, enthielt 3 Proc. Silber mit einer Spur Gold, und der an einer Wand neben dem Schornstein verdichtete Rauch absatz enthielt 2,2 Proc. goldhaltigen Silbers. Aus den obigen Analysen schließt der Vers., daß mit dem Silber auch das Kupfer, obwohl für sich beständig, verflüchtigt werde, und zwar beide metallisch, denn sie finden sich im Rauch absatz als Legirung vor, was nicht sein würde, wenn sie sich als Oxyde verflüchtigten. Das entwichene Kupfer aber ist wiederum Ursache der Verflüchtigung des Goldes, denn letzteres Metall, mit Silber allein legirr, verflüchtigt sich nicht. Die Mark Silbers, welche 1116 Grains Gold und nichts weiter enthielt, ebenso wie oben angegeben geschmolzen, enthielt nach diesem Schmelzen 1141 Grains Gold. Bei einem Gehalt von 1000 Grains Gold und 11 Proc. Kupfer verlor die Mark an Gold ein klein wenig. Wurde das Schmelzen ohne Kohlendecke. betrieben, so bildete sich bei 20 Procent Kupsergehalt und 842 Grains Gold in der Mark eine Schicht Kupseroxyd, die eine Spur Gold, aber ihres Gewichts Silber enthielt. Ein unter der Glocke abgetriebenes Silberamal gam hatte sich in zwei Theile getrennt ; davon bestand die äußere blumenkohlähnliche weiße Masse aus 74,15 Xz, 25,52 Xu und 0,33 (lu, die innere braune aus 4,0 Xz, 61,97 6u und 31,03 Xu. Der Absatz in einem 35 Fuß hohen Schornstein eines Ofens, in dem Silber-Gold-Legirung geschmolzen wurde, und zwar ohne Kohlendecke, aber mit kleinen Knochenaschencapellen bedeckt, hatte folgende Zusammensetzung: am Bovcn in der Mitte des Schornsteins an der Spike Silber 48,75 39,16 29,38 Silberoxyd 0,03 3,14 1,98 Kupfer — 0,25 0,25 Kupferoryd 0,75 0,12 0,12 Gold 4,25 2,64 2,12 Bleioxyd Spur 2,20 2,80 Antimonoxyd — 0,09 0,11 Kohlige Masse Lpur 3,39 4,20 In Säuren Unlösliches 25,20 26,50 33,90 IVlF, ks, XI 19,92 22,30 24,33 Gesammtgehalt d. Silbers 48,78 42,08 31,22 Ueber eine (5inrichtnilst an Kanonen - oder Länlcn- iOsen, nm die Heizkraft derselben ;n erhöben. Von W. Jeep, Privatingenieur in Cöln. In den Gegenden, in welchen zur Heizung der Zimmer in Wohngebäuden die Steinkohlen und Koks verwandt werden, be nutzt man meistens Kanonen- oder Säulen-Oefen, welche vor andern Oefen in mancher Beziehung Vorkheile gewähren, aber in Bezug aus die Ausnützung des Brennmaterials wohl hinter allen andern Ofensorten zurückstehen. Um nun die sehr geringe Heiz oder Wärmefläche der Kanonenofen zu vergrößern, also das Brenn material besser auszunutzen oder mit weniger Kohlen ein Zimmer zu Heizen, Hal man allerlei Röhrensysteme angewandt, welche zwi schen dem Ofen und dem Schornsteine angebracht sind und meistens dem Ganzen ein merkwürdiges, durchaus nicht schönes Ansehn geben. Außerdem müssen aber die Kanonenöfen, wenn dieselben ohne Rohrverzierungen verwandt werden, sehr in Acht genommen werden, weil dieselben ihr Ansehn vollkommen verlieren, sobald die Windungen derselben nur einmal rothglühend geworden sind, was, wenn man warm sitzen will, durchaus nicht zu vermeiden ist. Außerdem ist die strahlende Wärme, welche von solchen Oefen aus geht, für den Bewohner des Zimmers sehr unangenehm und wird es eine reine Unmöglichkeit sein, mit einem solchen Ofen ein Zim- mer gleichmäßig zu erwärmen, wenn es nicht die Temperatur einer Trockenstube erhalten soll. Bei dem länger» Aufenthalte des Schreibers in fast nur Kanonenöfen habenden Gegenden hat derselbe aus die verschiedenste Art versucht, Einrichtungen zu treffen, durch welche einestheils