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nicht angegriffen werden, auch nicht oxydiren. vor eisernen Röhren den Vorzug. Sie fanden eine sehr ausgedehnte Verwendung aus der Lübeck-Büchener Bahn, wurden demnächst auch auf der Ber liner Verbindungsbahn, der Berlin-Stettiner, der königl. Ostbahn, der Posen - Glogauer Bahn und bei Deichbauten im Glogauer Wasserbau-Kreise, bei Chaufleebauten re. zu Durchlaß- und Siel- Anlagen verwendet. sam zu machen. Das Quellwaffer veranlaßt im Winter oft das Auffrieren des Planums, im Herbst und Frühjahr Bewegungen an den Abtrags- und Graben-Dosstrungen. Durch Vertiefung der Gräben läßt sich dies Uebel häufig gar nicht heben, auch wird hierdurch noch die Festigkeit der Dossirung vermindett. Es bleibt also nur die Anlage zweckmäßiger Sickcr-Canäle, Drains und verdeckter Gräben übrig. Sicker-Canäle der gewöhnlichen Art oder Drains würden jedoch nicht ausreichen, weil die erstern ein zu starkes Gefälle haben müßten, auch leicht verstopft werden, letz tere aber bei unverdeckten Fugen und dem Wafserzufluß von oben, sowie durch die vorübergehenden Erschütterungen leicht dem Verfall unterworfen sind. Mit den fraglichen Röhren, welche zu diesem Zwecke eine Reihe Löcher erhalten, verfährt man in folgender Weise: Die Gräben (Fig. 2) werden sehr schmal, auf kurze Strecken möglichst tief ausgehoben und die Röhren auf einer Bettung von kleingeschlagenen Stei nen oder Kies, in dichtem Schluß wie bei Durchlässen hineingelegt, doch so, daß die Löcher nach unten auf die Steinschüttung zu liegen kommen. Der übrige Raum des Grabens und der Seiten der Röhren wird mit was serdurchlässigen Massen sSand, Kies, geschlagenen Steinen oder Schlacken) fest ausgestampft, und statt des Seiten- Jhre hauptsächlichsten Vortheile bestehen in Folgendem: Sie können von gewöhnlichen Arbeitern in der kürzesten Zeit zu den umfangreichsten Durchlaß-Anlagen und Wasserleitungen verwendet werden; können auf jedem gewachsenen Boden, auf festgestampfrer F'g 1. .MHI Schüttung, auch auf Wiesen - und Bruch-Terrain, ohne alle und jede künstliche Fundamentirung gelegt, vermittelst Schippen und Stopfhammer gebettet, mit etwas Lehm, Thon, Moos, hydrau lischem Mörtel oder Asphalt, je nach Bedürsniß, in den Muffen verbindungen gedichtet werden und geben deshalb einer Bewegung der Erbmasse, ohne zu zerbrechen, nach, indem die Muffen für eine solche Bewegung hinlänglichen Spielraum gewähren.*) Das Arbeitslohn für die Herstellung von 1 laufenden Fuß Durchlaß oder Röhrenleitung kommt auf 6 bis 9 Pf. zu stehen. Die Röhren können wegen ihrer Leichtigkeit dem unzuläng lichsten Terrain ohne bedeutende Kosten zugeführt werden, sind sehr F'g. 2. billig, gewähren wegen ihrer Glätte und ihres überall gleichen Ouerschnitts einen leichten, ungehinderten Wasserabfluß, und sind vollständig gegen Unterspülungen und Auswaschungen selbst bei sehr starker Strömung gesichert, haben sich auch hinsichtlich ihrer Dauerhastigkeit außerordentlich gut bewährt. Durch Nebeneinanderlegung zweier Röhren werden Doppel, durchlässe hergestellt, und kann durch mehre Röhrenlagen auch ein größerer Wasserabfluß vermittelt werden. Die häufigste Ver wendung fanden bis jetzt die Röhren von 12 Zoll lichtem Durch messer. Aus eine Verwendung dieser Röhren als Haupt-Drains in wasserhaltigem Terrain und besonders bei engen Durchstichen für Chaussee- und Eisenbahn-Anlagen ist hier noch besonders aufmerk- ') Den Nähren eine gestampfte oder gerklafterte Tteinbet- tung zn geben, wie lucs in einem uns bekannt gewordenen Falle ge schehen ist, ist durchaus schädlich. grabens oben über den Röhren eine flache Mulde angelegt. Das von den Seiten zufließende und von unten aussteigende Ouellwaffer wird sich in den Zwischenräumen der untersten Stein schicht sammeln und, ohne Schmuz und Sand mit sich zu führen, von unten in die Röhren treten und in diesen abfließen. Sollte das Oberwasser durch die eingestampften Schichten keinen genügen den Abfluß finden, so werden von der Mulde aus in entsprechen den Zwischenräumen senkrechte Schachte bis aus die unterste Stein schicht hinabgeführt. Das Tagewasser wird sich in den Mulden sammeln, und durch die Schachte nach unten geleitet und von der untersten Schicht den Röhren von unken aus zugeführt. Drains, welche zur Austrocknung der Böschung in diese ge legt werden, sind jenen Hauptdrains direct zuzuführen. Auf diese I Weise wird es möglich, die Breite der Durchstiche bedeutend zu verringern und dadurch selbst bei den Erdarbeiten große Erspar- ! niffe einzuführen, da die für angemessene Gräben erforderliche Breite ganz in Wegfall kommt, während gleichzeitig die Böschun gen weniger hoch und wegen der Entfernung des Wassers viel stabiler werden. Für ausgedehnte Drainirungs-Anlagen werden die Hauptdrains in den meisten Fällen durch offene Gräben ent wässert. Letztere haben nicht allein den Nachtheil, daß sie bedeu tende Terrainflächen erfordern und die freie Communication auf heben, sondern es verstopfen sich die Ausmündungen der Haupt- drains auch leicht durch Eis im Winter, sowie durch Pflanzen. I wuchs im Sommer. Röhren, wenn sie in Stelle dieser offenen Gräben in Anwendung kommen, haben alle diese Nachtheile nicht, und können in allen Formen, mit Ansätzen für Zweigleitungen, sowie mit Schützvorrichtungen rc. leicht gefertigt werden. Mit Rücksicht auf diesen letztem Umstand eignen sich die Röhren denn auch besonders zu allen Be- und Entwässerungs- Anlagen und Deichbauten. Künstliche Derschlußvorrichtungen, ^die durch Verbindungen von Holz, Stein und Metall oft sehr schwierig herzustellen sind, oft nichtsdestoweniger leicht vergänglich ! bleiben , stellen die genannten Herren ohne besondere Schwierigkei ten aus dem künstlichen Steinmaterial her. das auch eine unge wohnlich leichte und gute Verbindung mit Metall cingeht und lek- i teres in allen Berührungsflächen gegen Oxydation vollkommen schützt, was z. B. bei Kalk und allen kalkhaltigen hydraulischen Ccmenten nicht der Fall ist Für Durchlässe, die in Deichen lie gen, werden von ihnen eiserne Verschlußvorrichtungen geliefert, welche mit den Röhren fest verbunden sind und den an sie gemach ten Anforderungen vollkommen entsprechen. Ebenso ersetzen die künstlichen Steinröhren die vielen kleinen hölzernen Feldbrücken, welche wegen der Bewirthschaftung der Ackerflächen u. s. w. über offenen Gräben angelegt und im Stande gehalten werden müssen, sebr gut. Sie werden zu dem Zwecke auf die Grabensohle gelegt und mit Erde überworfen. Es folgt nun aus dem Gesagten, daß es leicht ist', au» Ge- säße und Formen zu allen technischen Zwecken, in denen Sand-