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Vorrichtung für Webstühle zum Anschlägen öes Schußfadens mittels eines Doppelrietes von j¥ax Detering in Jarmen. (D. R.-P. Nr. 269413.) Es ist bereits vielfach angestrebt worden, den Übelstand, daß das Riet in der für die aus sonstigen Umständen gebotenen Feine durch das Fach der Kettenfäden streicht, dadurch zu beheben, daß erst im Augenblick des Anschlags die Rietblätter in der nötigen Dichte Vorschlägen, vorher und beim Rückgang aber gröber stehend ange ordnet sind. Es sind zu diesem Zwecke u. a. Riete geschaffen worden, die aus zwei gesonderten Rieten bestehen und nur an einer an der unteren Leiste gelegenen Stelle, der Anschlagstelle, vereinigt sind. Hierbei ist aber ein Heben der Lade bzw. des Blattes im gegebenen Zeitpunkt erforderlich, was durch den Erfindungsgegenstand ver mieden ist. Das Riet der Erfindung ist, wie die Patentschrift mitteilt, da durch gekennzeichnet, daß es auch aus zwei Rieten zusammengesetzt ist, von denen das eine gegen das andere, festgelagerte, freibeweglich ist, und zwar parallel geführt. Die Rietstäbe des beweglichen Blattes stehen vor denen des feststehenden und werden erst im Augenblick des Anschlages des Schußfadens durch Auftreffen auf die bereits her gestellte Ware mit den Stäben des letzteren in eine Ebene gebracht. Dies hat die weiter unten, nach Beschreibung des in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels, näher gekennzeichneten Vorzüge. Fig 1 und 2 der Abbildungen stellen senkrechte Schnitte durch das Riet dar, und zwar veranschaulicht Fig. 1 die Stellung der Teile beim Durchstreichen der Kette und Fig. 2 diejenige beim Anschlägen des Schusses. Das eine Riet, mit Oberleiste a, Unterleiste b und geraden Riet- blättern c, ist wie gewöhnlich an der Lade befestigt zu denken. Das zweite Riet, mit Oberleiste a 1 , Unterleiste b 1 und verkröpften Riet- blättern c l , ist dem feststehenden Riet gegenüber beweglich, indem es sich an vier Stiften d führt,, die in den Seitenleisten des feststehenden Rietes befestigt sind und in Bohrungen der Seitenleisten des beweg lichen Rietes passen. Federn e, e . . . drücken das bewegliche Riet für gewöhnlich vor (Fig. 1), so daß die Rietstäbe c 1 gegen die Stäbe c vorstehen. Erst beim Anschlägen geht das bewegliche Riet zurück (Fig. 2), so daß seine Stäbe mit denen des festen Rietes gleich stehen und gemeinsam in der richtigen Feine anschlagen. Um einen gleichmäßigen reinen Anschlag zu erzielen, könnte man das Zurückgehen des beweglichen Rietes begrenzen, sobald seine Stäbe mit denen des festen Rietes in gleicher Flucht liegen. Mau könnte z. B. auf den Stiften d Rohrstückchen von entsprechender Länge unter den Federn e anordnen, die den Hub begrenzen, was sonst die zusammengepreßten, in ihrer Stärke entsprechend zu wählen den Federn e tun müssen. Ebenso könnte die vorgeschnellte Stellung des beweglichen Rietes nach Fig. 1 begrenzt werden, indem man das selbe mit Ober- und Unterleiste gegen die des festen Rietes vor drücken läßt. Zu erwähnen ist noch, daß am zweckmäßigsten in dem zusammen gesetzten Riet die Stäbe a und a 1 abwechseln, so daß die Hälfte der gesamten Zahl dem feststehenden, die andere Hälfte dem beweglichen Riet angehören. Bemerkenswert ist dabei, daß der Anschlag des Schuß fadens zuerst geteilt erfolgt, die federnden Stäbe des beweglichen Rietes schlagen vor, gehen zurück, und schließlich schlagen sämtliche Stäbe gemeinsam an. Auf diese Weise wird ein sehr vollkommener elastischer Anschlag erzielt. * * * (D. R.-P. Nr. 270044; Zusatz zum Patent 269413.) Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der Erfindung des Hauptpatents 269413. Dieser Gedanke, ein Doppel riet zu schaffen, bestehend aus einem festen Riet, an dem sich ein zweites beweglich führt, dessen gekröpfte Stäbe beim Durchstreichen der Kette vor denen des festen Rietes stehen und erst im Augenblicke des Anschlages in die Flucht der Stäbe des festen Rietes zurücktreten, ist beibehalten, jedoch ist die Parallelführung des beweglichen Rietes verlassen. Wie aus den Abbildungen hervorgeht, welche die Seiten ansicht in Fig. 1 in der Stellung der Riete beim Durchstreichen der Kette, in Fig. 2 beim Anschlag veranschaulichen, ist das bewegliche Riet, wiederum aus der Oberleiste a 1 , Unterleiste b 1 und den ver kröpften Rietblättern c 1 bestehend, nicht parallel geführt an dem aus Oberleiste a, Unterleiste b und Rietstäben (die durch die Seitenleiste f verdeckt sind) bestehenden festen, in der Lade in gewöhnlicher Weise anzubringenden Riet, sondern um die Unterkante schwingbar. Es ist bereits vorgeschlagen worden, den beweglichen Blatteil an dem in der Lade feststehenden Blatteile um Scharniere schwingbar bzw. gelenkig zu befestigen. Nach der vorliegenden Neuerung sind auf den Seitenleisten f und f 1 der Blatteile U-förmige Federn g mit je einem ihrer zusammen federnden Schenkel angelötet, die für gewöhnlich die beiden Riete zu sammenfedern und sie mit ihren Seitenleisten aufeinander aufruhen lassen (Fig. 1). In dieser Stellung streicht das Doppelriet durch das Fach der Kettenfäden, mit derselben Wirkung des Vorkämmens der Kette durch die vorstehenden Stäbe des beweglichen Rietes. Im Augen blick des Anschlages jedoch werden die Stäbe des beweglichen Rietes zurückgedrückt, indem das ganze Riet eine Stellung ähnlich der in Fig. 2 dargestellten einnimmt, d. h. die Bewegung richtet sich je nach der Lage der Anschlagstelle in bezug auf die Höhe des Rietes. An dieser Stelle stellen sich die Stäbe beider Riete in der gewünschten Rietfeine in einer Linie ein. Diese Ausbildung des Doppelrietes nach Patent 269413 hat nach der Patentschrift 270044 vielfache Vorzüge. Zunächst ergibt sich die Vereinfachung, daß die Stäbe des beweglichen Rietes nur im rechten Winkel gekröpft zu werden brauchen; diese neue Form ver einfacht auch das Einsetzen des Doppelrietes in die Bandwebstuhllade sehr, da das bewegliche Riet dabei zurückgebogen werden kann und dadurch nicht hinderlich wirkt. Ein Ecken in Führungen o. dgl. ist gänzlich ausgeschlossen und aus dem gänzlich stoßfreien Zurückgehen der Stäbe des beweglichen Rietes in die Anschlagstellung ergibt sich eine reine Ware, ohne Absatzstellen beim An- oder Abstellen des Stuhles und bei auftretenden Schwankungen im Kraftverbrauch.