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Verfahren und Vorrichtung zum Verweben von ^untketten, deren einzelne fadensorten durch Zrennfäöen auseinandergehalten werben, von der Firma Qebrüöer Schwartz in Bocholt i. W. (D. R.-P. Nr. 272175.) Beim Schlichten bzw. Aufbäumen von Ketten, die Fäden ver schiedener Farben enthalten, verfährt man in der Weise, daß man vor dem Abtrennen und Verkleben der einzelnen Teilketten zwischen die Fäden der verschiedenen Farben Trennfäden einlegt, die ein leichtes Auseinanderhalten der Fäden in der Passiererei ermöglichen. Soll eine solche Kette nachher zur Herstellung eines Musters dienen, welches die Farben in anderer als der aufgebäumten Reihenfolge enthält, so ist ein Überkreuzen der Fäden im Webstuhl erforderlich. Um dieses zu er möglichen, ersetzte man beim Einsetzen der Kette in den Webstuhl die einzelnen Trennfäden durch Rundstäbe, die zwischen dem Streich baum und der Kreuzschiene zwischen die Kettenteile eingeschoben wurden. Eine derartige An ordnung von losen Rund stäben hat verschiedene Nachteile. Der Raum zwischen dem Streich baum und der Kreuz schiene, der zu einem guten Verweben der Kette frei bleiben soll und muß, wird dabei von den zur Trennung der Fäden dienenden Rund stäben ausgefüllt. Hier durch wird alles Garn zu eng eingezwängt und zu kurz und scharf ge kreuzt, so daß eine starke Reibung der Fäden nicht zu vermeiden ist. Hier durch geht die zum Ver weben der Garne notwendige Elastizität und Schlichte verloren, es werden viele Fadenbrüche verursacht, und die Bedienung der Kette wird erheb lich erschwert. Die gebrochenen Fäden können schwer gefunden und nach dem Auffinden nicht gut durchgezogen werden. Auch ist die Über sicht über die Kette behindert, so daß der Weber diese nicht gut in Ordnung halten und etwa in Aussicht stehenden Fadenbrüchen nicht vorbeugen kann. Namentlich genügte das Einlegen von Rundstäben den Anforderungen dann nicht, wenn es sich um verwickelte Muster handelte, die zahlreiche Überkreuzungen erfordern. Nach der Patentschrift soll bei dem vorliegenden neuen Ver fahren diesen Nachteilen dadurch vorgebeugt werden, daß die Fäden der verschiedenen Farben über besondere Zusatzstreichbäume geführt werden. Diese können entweder an dem Hauptstreichbaum befestigt oder für sich so gelagert sein, daß die einzelnen vom Garnbaum ab getrennten Garn- und Fadenschichten über den Zusatzstreichbaum bis dicht vor das Fadenkreuz oder, falls letzteres nicht erforderlich ist, bis zum Geschirr laufen können, ohne mit einer der anderen Garn- und Faden schichten in Berührung zu kommen. Bei Webstühlen mit beweglichem Streichbaum sind die Zusatzstreichbäume stets mit diesem verbunden. Auf diese Weise bleibt der Raum zwischen dem Hauptstreichbaum und und dem Fadenkreuz frei, und das Überkreuzen der Fäden beginnt nicht erst beim Hauptstreichbaum, sondern bereits beim Ablaufen vom Garnbaum gemäß der Einpassierung. Die Anordnung nach der Erfindung ist in den Abbildungen dar gestellt. Fig. 1 stellt einen Teil eines Webstuhles mit mehreren festen Streichbäumen und Fig. 2 einen beweglichen Streichbaum mit Zusatzstreichbäumen schematisch dar. In Fig. 3 ist die Anordnung nach Fig. 2 in größerem Maßstabe wiedergegeben. Der Webstuhl (Fig. 1) besitzt außer dem üblichen Streich baum e noch besondere Streichbäume f, f 1 , deren Anzahl so gewählt ist, daß für jede zu unter scheidende Art oder Farbe von Fäden ein besonderer Streichbaum vorhanden ist. Sind je doch von einzelnen Farben nur wenige Fäden vorhanden (Effektfäden), so kann man diese auch über einen gemeinsame! dritte Streichbaum f un in besonderen Lagern befestigt. Die Fig. 2 und 3 zeigen eine Ausführungsform, bei der der Hauptstreichbaum e oval ausgestaltet und beweglich angeordnet ist, wie dies bei schnell laufenden Stühlen erforderlich ist. Bei dieser Anord nung sind die Zusatzstreichbäume f und f 1 auf dem Hauptstreichbaum befestigt, so daß sie dessen Schwingbewegungen mitmachen und eine praktisch gleichmäßige Spannung der Kette gewährleisten. Die Kreuz schiene kann unter Umständen in Fortfall kommen Da die Kreu zungen der Fäden gemäß der Passierung im Geschirr sich über die ganze Strecke vom Garnbaum bis zur Kreuzschiene verteilen, findet auch an der Stelle, an der vor der Kreuzschiene verschiedene Faden schichten sich einander durchschneiden, niemals ein scharfes Über kreuzen der Fäden, das Fadenbrüche hervorrufen könnte, statt. Ferner ist die Kette leicht zu übersehen, so daß etwa auftretende Fehler schnell verbessert werden können. Auch bleibt die Spannung der Fäden eine gleichmäßige. Fig. i. Fig- 3 Streichbaum laufen lassen. Der zweite und f 1 sind entweder an dem Streichbaum e oder Umsteuerung für Die beiden Xartenzylinüer von Schaft- oder Jacquardmaschinen oder ähn lichen Vorrichtungen von der Firma Oskar Schleicher in Greiz i. V. (I>. R.-P. Nr. 272559.) Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Jacquardmaschine mit Umsteuervorrichtung für die beiden Kartenzylinder von Schaft- und Jacquardmaschinen oder ähnlichen Vorrichtungen, bei welchen eineMuster- vorrichtung das abwechselnde Ein- und Ausschalten der Kartenzylinder und deren Vor- und Rückwärtsgang vermittelt, mit der Neuerung, daß die Mustervorrichtung zwei Doppelklinkenschaltwerke steuert, welche die Ver schiebung der Aus- und Einrückstangen für das An- und Abstellen der Kartenzylinder und das Umstellen des Wendegetriebes für die Schalt wellen vermitteln. Bisher konnten zwei wechselweise arbeitende Zylinder von Jacquard oder Schaftmaschinen nur vermittels Wendehaken selbsttätig vor- und rückwärts gesteuert werden. Die vorliegende Erfindung gestattet aber, daß auch solche Zylinder selbsttätig vor- und rückwärts gesteuert werden können, die zwangläufig bewegt und selbsttätig aus- und eingerückt werden. Dadurch wird beim Vor- und Rückwärtsgang abwechselnd arbeitender Zylinder eine bisher nie erreichte Schonung der Karten und ein richtiges Einsetzen der Zylinder erzielt, so daß Schußfehler in der Ware'vermieden werden.