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VOR- UND FRÜHGESCHICHTLICHE KARPOLOGISCHE KULTURPFLANZENRESTE AUS SACHSEN II* Von Tilo Nötzold Im ersten Teil der Arbeit wurden Kulturpflanzenreste nach ihrer Morphologie be schrieben und auch einige Unkräuter als Begleitpflanzen behandelt. Die meisten dieser Taxa fanden sich nun im Material weiterer Fundstellen. Eine morphologische Beschreibung dieser Reste liefe lediglich auf eine Wiederholung hinaus und kann daher entfallen. Lediglich neu auftretende Früchte und Samen seien hier, gleich bei Abhandlung der Fundstellen, beschrieben. Die Datierung des Untersuchungsgutes erfolgte wieder durch die Archäologen des Dresdener Landesmuseums. Diese An gaben wurden übernommen, da eine zeitliche Einordnung auf Grund der Fossilien oder Subfossilien angesichts ihres relativ geringen Alters nicht möglich ist. Im Museum liegt auch das Belegmaterial zu dieser Studie. Beschreibung des Materials der einzelnen Fundstellen Dresden-Nickern Aunjetitzer Kultur. Grube 5 (Abb. 2,1-8, 3,1-4, 4,14,15, 5,8-12, 8,1,15,16, 9,16-18) Aus dem Gesamtmaterial (ca. 200 cm 3 ) wurden 1 000 Karyopsen der Gemeinen Gerste, Hordeum vulgare L. s. 1. ausgezählt. Ihre Gesamtmenge wird auf 1 500 bis 1 800 geschätzt. Auch hier gilt, was bereits über die Unmöglichkeit einer Tren nung kohliger Hordeum-Karyopsen in ein- oder mehrzeilige Gersten geschrieben wurde. Im gesamten Material der Probe fanden sich außerdem: 90 Karyopsen von Avena fatua L. s. 1. Saathafer; 37 Karyopsen von Triticum dicoccum SCHRANK. Emmer; 35 Karyopsen von Triticum monococcum L. Einkorn. Der Erhaltungszustand der Unkrautreste läßt eine eindeutige taxonomische Bestim mung nicht zu, weshalb sie mit dem einschränkenden „confer“ erfolgen muß: * Der erste Teil dieser Abhandlung mit gleichlautendem Titel erscheint in den Beiträgen zur Ur- und Frühgeschichte, Teil II (Beiheft 17 d. Arb.- u. Forsch.ber. z. sächs. Bodendenkmalpflege), Berlin 1982. Die dort zitierte Literatur bedarf hier keiner Erweiterung. Auch für diese Arbeit stellte das Landesmuseum für Vorgeschichte zu Dresden das ausgesiebte Material zur Verfügung. Dafür und für die Möglichkeit der Veröffentlichung gilt der Dank dem Direktor des Museums, Herrn Prof. Dr. sc. W. Coblenz.