Heselech) weist auf einen (wendischen) „Ort am Haselgebüsch“. Kleinnaundorf und Cunnersdorf östlich des Windberges sind wahrscheinlich später entstanden, 133 134 ebenso Hainsberg und Schweinsdorf. Das neue Kirchspiel Döhlen umfaßte ungefähr den Südteil des Freitaler Beckens. Während der Frühphase der Kolonisation wurde auch der Raum zwischen Dohna und Kreischaer Becken mit neuen Siedlungen wie Röhrsdorf (mit Kirche), Olbern- dorf (eine spätere Wüstung) und Wittgensdorf aufgefüllt. Sürßen, Börthen und Burgstädtel erhielten ihre Gestalt als klassische Rundplatzdörfer. Es ist anzuneh men, daß die Siedlung Burgstädtel in engem Zusammenhang mit der Wehranlage auf dem Burgberg stand. Hoch über dem Lockwitztal gelegen, sicherte diese Anlage einen Wegezug, der, von Dohna ausgehend, bei der Hummelmühle den Lockwitz bach westwärts überquerte. In dieselbe Richtung schritt die weitere Aufsiedlung voran. Am Possendorfer Bach entstand die (später wüste) Siedlung Franken. Die Flur Kleincarsdorf besteht aus gewannähnlichen Gutsblöcken, das Platzdorf Häni chen (= Ort am kleinen Hain) besitzt bereits eine waldhufenähnliche Gewann flur. Zur Waldhufenflur tendieren auch die Gemarkungen von Possendorf und Börnchen. Possendorf ist noch nach einem slawischen Personennamen benannt; der Bezeichnung wurde später das deutsche Grundwort ,,-dorf“ beigefügt. Der Ort wurde zum Mittelpunkt eines größeren Kirchspiels, das Dörfer des Alt- und Neu siedellandes umfaßte. Zeitgleich mit der Früh- und Hauptphase der Kolonisation schritt auch der innere Landesausbau im Altsiedelland von Nisane weiter. In zunehmendem Maße ent standen hier neue, in der Regel geschützte Herrensitze, so die im Dresdener Westen gelegene Anlage Omsewitz mit der Siedlung Burgstädtel („allodium in Omasu- wicz").13 4.6.3. Die Hauptphase der Kolonisation Seit der Mitte des 12. Jh. erhielt die Kolonisation immer mehr einen planvollen Charakter und wurde von den großen Feudalgewalten bewußt gefördert, gelenkt und für ihre eigenen Interessen genutzt. Bis 1125 hatte Konrad von Wettin die Mark Meißen an sich gebracht. Seitdem betrachteten die Wettiner diese als ihren erblichen Besitz. 1142 trat der Böhmen könig Vladislav seine Besitzungen in Nisane an den deutschen König Konrad III. ab, und dieser verlehnte sie an die Mark Meißen. Das Hochstift Meißen (und die Abtei Hersfeld?) blieben aber weiterhin Oberlehnsherren. 1152 bekam Henricus de Rotowa von Friedrich Barbarossa erblich das Burggrafenamt Dohna und damit die Verwaltung von Nisane als eines Teilbezirkes der Mark übertragen. Dieses Burggrafenamt verblieb bis 1402 im Geschlecht der Donins. Trotz der komplizierten 133 O. Trautmann 1912, S. 39-45. - 1144 Nuendorf iuxta Deltsan ist Naußlitz, nicht Klein naundorf. 134 Fst. 120 Omsewitz. Ringwall. Nach dem bisher bekannten Keramikmaterial scheint die Anlage seit frühdeutscher Zeit zu bestehen.