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postverlLgsort krLllkkurt/Ocker ^uszsdv Herlin, vonnerstag, b. OeLvinder 1940 57. ckskrgsnK — Kummer 19 Im Rahmen der KriegsernShrungswirtschaft war van Frühsorten bei weitem nicht aus, um beherrscht. Wie unseren Landen mit Erfahrungen unv Wünsche der üieingücinec Erwerbs- i, weitest- Blumenkohl: Wirsing: Weißkraut: Rotkohl: Kohlrabi: Kopfsalat: Sellerie: Lauch: Tomaten: zu decken. Daraus wollen wir nun es nicht nur erforderlich, das gartenbau, insbesondere der »«uplsenrtltlrtluo^ Neriia-Lvsrlott-nbu^ 4, 8edlat«rstr«ü» 38/39. 8ernru! 914208 Vert»^ tlLrlnerisck« V«rlll^88s»ol>sot>sl> vt. V/»>t«r iLnz U.-ll, UerUv 8V7 68. ItockstrsO« 32, 6ei-nru> >76416 Noslsokeekkonto UeiUn, 6704 ^oretAeaprels: 46 mm drett« ^lUHmeterreUs 17 1'e»t»nrei^eri mm-preis 60 pk^. Lur 2eU Ist XnretgeoprelsNstv 77 r. 8 v. 1. August 1937 xQUst;. ^rtreigermllNüUmesekluü: Diensts^ Irak. ^ltr«t^«6»nnuUmv: t'rsitkful'l tOOer), Octsi^tr 21 8erar 2721. postsekeeklL.: Lerlm 62011, krlaNunzsoN NrLnklurt (O). Lrsodemt voevsntUek. NeLU^Mdakr: Lusxsb« L moosU. U» I,—, Lusßsde 8 (mir kör' ^itglieUer Oes NeiovsnäUrLtLnUes) vieiaeljükrt. NU 0.7b rusQßl. postbestellxedakr Die Intensivierung des Gemüsebaus in den Klein« und Siedlergärten ist für die mit ihrer Betreuung beauftragten Organisationen schon in normalen Zeiten, besonders aber im Krieg eine der wesentlichsten Aufgaben. Soll der Selbstversorger, wie beispielsweise der Heimstättensiedler, seinen ge faulten Bedarf an Gemüse für seine Familie im eigenen Garten erzeugen, so muß er auch in die Lage versetzt werden, die frischgemüsearme Früh jahrszeit möglichst abzukürzen, um auch als Käufer von Frühgemüse auf dem Markt völlig auszufnllen. Man ist daher dazu übergegangen, auch das Früh beet im Siedlergarten zu empfehlen. Diese Emp fehlung wurde jedoch teilweise vom Erwerbsgarten bau falsch verstanden. Es soll daher zum Eingang dieser Ausführungen noch einmal besonders klar herausgestellt werden, daß das Frühbeet im Sied- lergarten grundsätzlich dazu dienen soll, Treib gemüse, wie beispielsweise Schnittsalat, Kopfsalat, Radieschen, Rettiche und Kohlrabi die in der Kultur verhältnismäßig einfach sind, herauzuziehen. Der Siedler soll so die Möglichkeit haben, schon sehr früh im eigenen Garten diese Gemüsearten zu ernten. Keineswegs aber wird in der Beratung der Heimstättensiedler beispielsweise empfohlen, diese? Frühbeet zur Anzucht von Gemüsepflan- zen zu verwenden. Alle Frühgemüsepflanzen, die der Siedler und Kleingärtner zur Bestellung seines Gartens tm zeitigen Frühjahr braucht, sollen vom Erwerbsgartenbau bezogen wer den; denn der einzelne kann die Frühgemüse- pflanzen, auch wenn er über ein Frühbeet verfügt, Erfurter Zwerg. Sechs-Wochen, Vorbote, Sara, Juniriesen, Dithmarscher Frühest., Haco, Prager Treib, Viktoria, Maikönig, Magdeburger Markt, Imperator, Elefant, Steger, Rheinland. Erfahrungen bel ver Anzucht vucch Ecwerbsgärtner Leider konnte beobachtet werden, daß vielen Kleingärtnern trotz besten Willens die Mehrerzeu gung von Gemüse Schwierigkeiten bereitete. Es fehlte hier uUd da die erforderliche Sachkenntnis. Der Grund ist darin zu suchen, daß in vergan genen Jahren die Obstbäume und das Beerenobst die Hauptrolle im Kleingarten spielten und Gemüse nur so nebenbei mit angepflanzt wurde. Hier ist es Aufgabe des Erwerbs gärtners, daß er als Fachmann den Klein- kaum in der Qualität und meist auch nicht früh zeitig genug heranziehen, wie dies bei der Massen anzucht in den Gartenbaubetrieben möglich ist. Darüber hinaus kommt die Selbstanzucht von Früh- gemüsepflanzen auch teurer und bedeutet eine Saatgutverschwendung, da der Pflanzen bedarf für den einzelnen verhältnismäßig klein ist und so geringe Mengen an Samen nicht beschafft werden können. Auch eine Zusammenarbeit meh rerer Siedler in der Pflanzenanzucht verspricht erfahrungsgemäß bei Frühgemüsepflanzen keinen Erfolg. Der Siedler soll deshalb und wird auch nur die Pflanzen heranziehen, die in Freiland saatbeeten gewonnen werden können. Gemeinsamer Bezug ist empfehlenswert Me Pflanzenbeschaffung stößt aber besonders in größeren und entlegenen Siedlungen und Klein gärten oft auf erhebliche Schwierigkeiten. Es ist Häher gerade von den Organisationen des Klein aartenbaues dankbar begrüßt worden, daß mit Rück sicht auf die sparsame Verwendung von Saatgut mit Beginn des Krieges durch die Gartenbauabteilung des Reichsnährstandes der gemeinsamen Pflanzen- beschasfung oejondere Aufmerksamkeit gewidmet und empfohlen wurde, durch LieferungsvertrSge mit dem Erwerbsgartenbau den gemeinsamen Bezug von Gemüsejungpflanzen durch die Organisation bzw. ihre Gliederungen zu organi sieren. Die Vorzüge dieser Methode bestehen dann, daß rechtzeitig die sichere Belieferung der Selbst- Versorger festgelegt werden kann. Der Siedler und Kleingärtner muß selbstverständlich auch verlangen Im vergangenen Winter wurde des öfteren dar auf hingewicsen, daß sich die Fachwarte Gartenbau mit den Vereinsleitern der Kleingärtnervereine in Verbindung setzen möchten, um evtl. Lieferungsver- träge für Jungpflanzen abzuschließen. Es wurden von einigen Landesbauernschaften hierfür sogar vorgedruckte Formulare zur Verfügung gestellt. Ueberall dort, wo es richtig angefaßt wurde und wo ein guter Einvernehmen zwischen den Erwerbs- gartenbauern und den Kleingärtnern sestzustellen war, hat die Sache geklappt. Natürlich hat hi da der strenge Winter und das späte Frühst, , . Arbeiten recht erschwert und gestört, so daß trotz besten Willens die Pflanzenlieferungen mitunter nicht rechtzeitig und wunschgemäß ausgesührt wer- den konnten. Das soll aber kein Hinderungsgrund sein, diesen Gedanken doch weiterzutragen. Für die Dankbare un<^ volksivirtsckaMck ^u/§abs Zur UrwerbsAartenbau Dieversorgung mit öemüsejungpflanren Bon Gartenbau-Wirtschaftsberater Paul Großmann, Kreisbauernschast Groß-Berlin, und Diplomlandwirt Dr. Richard Kaltenbach, Dcutlcher Siedlerbund e. B. gehend auf den Anbau von Gemüse umstellte, son dern daß auch die Klcingartenbesitzer ihre Garten flächen so intensiv wie möglich durch Gemüsekultu- ren nutzten. Jeder Kleingärtner sollte nicht nur zum Teil, sondern wenn irgend möglich für das ganze Jahr Selbstversorger mit Gemüse werden. Daß dies erreicht werden kann, hat uns das letzte Jahr gezeigt. Die Voraussetzung hierfür ist natür lich gute und intensive Bodenpflege und richtige Bestellung der Gartenflächen. Der Bestellungsplan muß so sein, daß vom zeitigen Frühjahr bis in den Winter hinein durch Einschaltung von Vor-, Zwischen- und Nachkulturen frisches Gemüse ge erntet werden kann. können, daß nur Oualitätspflanzen geliefert wer den, der Liefertermin eingehalten wird und ihm die Sorten zur Verfügung gestellt werden, die am besten den örtlichen Verhältnissen entsprechen. In den verschiedenen Gebieten ist in den letzten Jahren dieser Gemeinschaftsbezug bereits durchge führt worden. Auf Grund der dabei gemachten Erfahrungen kann folgendes für das kommende Jahr als Richtlinien gesagt werden: Die Organi sationen sollten ihre Gliederungen darauf Hin weisen, daß bis spätestens 1. Januar die Bestellun gen in den einzelnen Vereinen bzw. Siedlergemein schaften zu sammeln sind, wobei darauf gesehen werden soll, daß möglichst gleiche Einheiten, wie beispielsweise 10, 25 oder 50 Stück jeder Sorte und Art bestellt werden. Bis zum 15. Januar sollen dann mit dem Gärtner die notwendigen Verein barungen getroffen sein. Dieser frühe Termin ist deshalb besonders wichtig, damit sich der Erwerbs gartenbau rechtzeitig mit den Aufträgen befassen und entsprechend planen kann. Es ist auch vorgekommen, daß Siedler teilweise mit der Lieferung nicht zufrieden waren. Bei ge nauen Nachforschungen nach den Gründen hat sich dann ergeben, daß die Bestellung meistens zu spät aufgegeben worden ist. Rechtzeitiger Ab- schlüß des Lieferungsvertrages ist also für Einhaltung des Lieferungstermins und Heranziehung von Qualitätspflanzen besonders wichtig. Sortenwahl unv Güte ver Pflanzen Mit dem Lieferanten muß auch rechtzeitig über die Sortenwahl verhandelt werden. Hierfür lasten sich natürlich keine für alle Gebiete zweck mäßigen Angaben machen. Die Kleingärtner so wohl wie die Heimstättensiedler müssen aber Wert darauf legen, daß allgemein bewährte Frühsorten genommen werden und nur bestes Saatgut ver wendet wird. Eine kleine Auswahl geeigneter Sorten sei hier aufgeführt. LA««««»« „Blumen sind kein Luxus." — Diese Worte des Reichsministers Darrö umschließen die ganze Kulturgeschichte der Welt; denn wo immer sich Zeichen einer beginnenden Kultur bemerkbar machten, war ihre Begleiterin die Blume. Und auch das Kleinkind, das noch frei ist von zivili satorischem Einfluß, kennt den Hang zur Blumen. — Ein kleines Kind lies die Dorfstraße entlang, unbeeindruckt von dem prachtvollen Weizen zur Linken, der das herrlichste Weißbrot und Kuchen vorausahnen ließ. Aber als ein dürftiges Kornfeld auf der andern Seite in Sicht kam das voller Kornblumen und Mohn stand — dem Vater zum Kummer —, da ging ein Leuchten über das frische Bauerngesichtchen, und die Füßchen trugen das Mädel kaum schnell genug zu den „Kostbar keiten". — Noch kannten manch« Völkerstämme bei ihrer Entdeckung durch die Europäer keine Kleider, da traten sie den Eindringlingen doch schon mit Blumengirlanden oder roten Blumen im schwarzen Haar entgegen. Das ist die Natur gegebenheit, gegen die sich nur einmal in der Kul turgeschichte eine Institution auflehnte, nämlich die christliche Kirche, die Blumenfreuden für heidnisch hielt — bis sie erkennen mußte, daß sie gegen Naturgegebenheit umsonst kämpft. Sie er kannte die ihr entgegenstehende Macht, die Blumen liebhaberei als den stärkeren Gegner an, und bog die Tatsache nach dahin um, daß plötzlich gewiße Blumen Attribute ihrer Heiligen wurden. Ist nicht der Hang zur Blunie immer ein Beweis für die noch nicht im Sinnentaumel der Großstadt erstorbene Scholleverbundenheit? Die Rosen- Reichsbauernführer DarrS eröffnet die zweite üriegserzeugungsfchlacht Reichsbauernführer Reichsminister R. Wal ther Darrs spricht am Sonnabend, dem 14. De zember, um 10 Uhr vormittags zur Eröffnung der zweiten Kriegserzeugunqsschlacht im Rund funk über alle Sender zum deutschen Landvolk. lernen und versuchen, im kommenden Frühjahr gerade an pikierten und vielleicht sogar ge topften Pflanzen noch mehr als bisher heranzuziehen. Wesentlich ist, daß diese Frühpflan zen vor dem Verkauf auch richtig abgehärtet werden, damit sie nach dem Aussetzen Witterungs- rückschlägen gegenüber standhalten. Die Aussaaten in den Frühbeeten werden in vielen Fällen noch zu dicht vorgenommen. Die Folge ist, daß schwache und geile Pflanzen Herau wachsen und zum Verkauf gelangen. Häufig gehen diese Pflanzen beim Kleingärtner ein, oder aber sie entwickeln sich nur kümmerlich. So etwas muß verbüket werden. Der Kleingärtner als unser Kunde wirb durch solche Vorkommniste unzufrieden und verärgert, und — was noch viel wichtiger ist — der Volkswirtschaft gehen erhebliche Werte verloren. Die zum Verkauf gelangenden Pflanzen müssen auf jeden Fall den Gütebestimmun ¬ gen des Reichsnährstandes entsprechen. Man denke stets daran, daß beste und kräftigste Jungpflanzen gerade gut genug sind, um im Klein garten gepflanzt zu werden. Einwanvsreles Saatgut bewährter Sorten Auf einwandfreies Saatgut und bewährte Sorten ist besonderer Wert zu legen. In erster Linie trifft dies für die Kohl- arten, insbesondere für Blumenkohl zu. Hier wird vielfach gesündigt. Wie oft sieht man in den Klein gärten Blumenkohl stehen, der nicht die gewünschte Blume, ja mitunter überhaupt nichts bringt. Es liegt hier meistens am Einkauf billigen Saatgutes und schlechtester Sorten. Jeder Gärtner, der Jung pflanzen heranzieht und selbst nicht über aus reichende Sortenkenntnisse verfügt, möge bei einem erfahrenen Gemüsegärtner im betreffenden Anbau gebiet Erkundungen über die brauchbarsten und wertvollsten Sorten einholen. Es kommt häufig vor, daß die Kleingärtner im Verhältnis zur Landfläche viel zu viel Jung« Pflanzen kaufen. Sie werden dann meistens dicht aneinander gepflanzt und können sich nie richtig entwickeln. In solchen Fällen ist es im Interesse der Einsparung des wertvollen Pflanzgutes und der Gewähr einer lohnenden Ernte richtig, wenn der Berufsgärtner für die angegebene Landfläche die Stückzahl an Pflanzen errechnet. Von den einzelnen Sorten der Gemüsearten sollte nie zuviel abgegeben werden. Was soll z. B. ein Kleingärtner mit 60, mitunter noch mehr Früh wirsingkohlpflanzen anfangen? Der Kohl ist im allgemeinen gleichzeitig schnittfertig und muß innerhalb einer kurzen Frist geerntet werden. Der Gartenbesitzer wird bestimmt in dieser Zeit nicht jeden Tag Wirsingkohl essen wollen, sondern wird entweder den Kohl an Bekannte abgeben oder er wird überständig und Platzt auf. Wie eingangs er wähnt, soll das angepflanzte Gemüse im Klein- garten der Selbstversorgung im eigenen Haushalt dienen, und deshalb muß alles so abgestimmt wer den, daß zu jeder Zeit fortlaufend geerntet werden kann, aber nie etwas verdirbt. gärtnern beratend und helfend zur Seite steht. Die so vielfach verbreitete Ansicht, man dürste nicht zuviel aus der Schule plaudern, da sonst die Gar- tenbesitzer „zu erfahren" würden, ist unzeitgemäß und falsch. Jeder fortschrittlich denkende Berufs« gärtner wird ein Interesse daran haben, daß das vom Kleingartenbesitzer gekaufte und dem deutschen Boden anvertraute Saat« und Pflanzgut durch richtige Behandlung auch wirklich zu einer vollkommenen Entwicklung gelangt. Bei der Versorg u,ng mit Gemüse- junstpflanzen stellten sich im vergangenen Früh;ahr troh bester Vorkehrungen doch noch hier und da Schwierigkeiten ein. Vor allem reichten die Pflanzen vo "" den Bedarf reibungslose Abwicklung des zu erwartenden starken Jungpflanzenunisatzes im kommenden Frühjahr wird gutes Vorarbeiten während des Winters von ausschlaggebender Bedeutung sein. Der Selbstversorger muß verlangen, daß er stark« Jungpflanzen erhält, um möglichst bald eine Ernt« zu erzielen. Alle Frühkohlpflanzen mit Ausnahme von Kohlrabi, ferner Kopfsalat und Sellerie sollten daher als pikierte Pflanzen geliefert werden. Auch die Lauch- und Kohl rabipflanzen können direkt aus dem Saatbeet stammen, während Tomaten zweckmäßig Topfballen aus 8-cm-Töpfen haben sollen. Daß alle Pflanzen den Gütebestimmungen des Reichs nährstandes entsprechen müssen, d. h. gesund, kräftig und gedrungen gewachsen sind, ist wohl s e l b st v e r st ä n d l i ch. Gerade im Kleingartenbau kommt es darauf an, daß bei möglichst frühem Erntebeginn sich die Ernte auf eine gewisse Zeit verteilt. Deshalb ist es zweck- mäßist, daß der Siedler oder Kleingärtner auch verschieden gezogene Pflanzen erhält. In klimatisch besonders günstigen Lagen und warmem Boden zieht der Erwerbsgärtner seine ersten Kohl- und Salatpflanzen in Ton- Papp- oder Erdtöpfen an. Sie können nun als sehr starke Pflanzen ausge pflanzt werden und infolge ihrer Wurzelballen ohne Störung sofort weiterwachsen. Die Ernte beginnt erfahrungsgemäß dadurch etwa 10 bis 14 Tage früher. In diesen Gebieten werden auch die Siedler Wert darauf legen, solche vorgetapften Pflanzen zu kaufen, beispielsweise von jeder Gemüseart fünf Stück und zusammen mit den übrigen pikierten oder unpikierten Pflanzen anbancn. Zeitpunkte der Lieferungen vereinbaren! Es ist weiter zweckmäßig, den Lieferungs- termin zu vereinbaren. Er wird sich natürlich entsprechend der Gegend und der gerade herrschen- den Witterung etwas verschieben. Im allgemeinen kann man jedoch sagen, daß als geeignete Termine anzusprechen sind: 1. für Kopfsalat Ende bis Mitte April, 2. für Frühkohlpflanzen Anfang bis Mitte April, 3. Sellerie, Lauch und Tomaten etwa Mitte Mat. Nach den in den letzten Jahren gemachten Er fahrungen hat eS sich als außerordentlich zweck mäßig erwiesen, daß die Anlieferung der Gemüsepflanzen an die Gemeinschaften bzw. Ver- eine an einem Samstagnachmittag ge schieht, damit die Pflanzen recht bald in den Boden kommen. Den Siedlern steht für die Pflanzung dann der freie Sonntag zur Verfügung, der im narrheit eines Heliogabal allerdings könnte für da- Gegenteil sprechen, aber das war ja nicht der Hang zu Blumenfreude, sondern zur Prasserei und Sinnen lust, und der Ausdruck des Verfalls einer Kultur. Gesunde Kultur ist von gesunder Blumenfreude beherrscht. Wie mancher Krieger zog seit je in unseren Landen mit Blumen ins Feld. So er zählen es die ältesten Sagen und Heldenlieder, so berichten es die Erzähler der Kreuzzüge, und sie wissen von rauhen Kriegsleuten zu berichten, die eine getrocknete Blume von daheim bei sich Irrigen — wie auch mancher Krieger unserer Zeit. Blumen waren die Vorlagen zu tausenden Orna menten und Flechtmustern aller Orten und Zeiten. Blumenzucht, — selbst in sogenannter Hoch- kultur — ist hundertfach Wegweiser für die Züch tung von Gemüse und Obst gewesen. Und wer heute eintritt für die Ernährung des Volkes von eigener Scholle, der singt damit der Blumenzucht einen Lobgesang, Fing doch z. B. auch die Kartoffel ihren Siegeszug im Blumentopf an und war be gehrter als Brautstrauß, denn als Nährpflanze. Wer die Blumenliebhaberei verneint, verneint deutsche Art und deutsche Kultur. Zwar muß die deutsche Blumenzucht in unserem verhältnismäßig rauhen Klima mit unendlichen Schwierigkeiten kämpfen, die der nicht kennt, der nur die Blumenpracht in den Schausenstcrn sieht, aber sie hat nie ein Opfer gescheut, wenn es galt' dem Vaterland über schwerste Zeiten die natür lichste Freude zu erhalten, jene Freude, an der sich auch der Niedergeschlagenste wieder aufzu- richten vermag. — Oder gibt es andere Gründe dafür, daß man in den Straßen mit ärmlichsten Wohnungen, in den engsten Gäßchen unserer Groß stadt — voran in Berlin —, wo selbst für unent behrlich erachtete Gegenstände in den Wohnungen fehlen, man doch Blumen auf den Fensterbrettern sieht? Warum brachten es von ,e Tagelöhner fertig, Pfennig auf Pfennig zu sparen für einen Blumentopf, der für sie teurer war, als die kost spieligste Orchidee für den Reichen? — und warum brachte es der Gründer eines großen Industrie« und Rüstungswerkes fertig, die Nachtstunden, die einzig dienstfreien, der Blumenliebhaberet zu wid men und von dem dabei genossenen Glück Hunderten etwas davon abzugeben, sie auch der echten Blu menfreude zuzuführen? — Weil in der Blume ein Geheimnis liegt, das sich nur denen nicht offen bart, die sich vom Natürlichen allzuweit entfernt haben, denen, die die Natur nicht wollen. Und jenseits von allem Ethos der Blumenfreuden wollen wir uns auch einmal wieder der Fest stellung Darris erinnern, daß der Blumengärtner volkswirtschaftlich gesehen eine Sonderstellung ein nimmt; denn er gibt auf kleinstem Raum der größten Anzahl Menschen Nahrung und Brot und beschäftigt, wie kaum ein anderer Beruf viele andere Berufe; denn er braucht kostspielige Bauten aus Stein, Holz, Glas, Eisen, braucht teure Heizungs- anlagen, Licht, Wasser usw., um der Blumenliebe seines Volkes genügen zu können. k. Jancker. OartenbauwiiMaÜ > mtliok« Haltung kür Knrtandnu im Roioksnädrstanck unck ökittoilunßsdlatt ckvr ttauptvereinlßunß cler ckvutsoken Ourtenbsuvirteioliv kl bkkunkk QAiriti>tcit-»vtk8k« d cutlcken Gartenbaues vor Lrvordsßürtiivr unü ölumendinckar in l^ien ^Mrtlcbaftszeüun§ des vaulaoka S»rt« ad »u »«11 uaz kür äs» Snästovgnu