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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 57.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19400000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19400000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 57.1940
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 2, 11. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 3, 18. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 4, 25. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 5, 1. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 6, 8. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 7, 15. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 8, 22. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 9, 29. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 10, 7. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 12, 21. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 13, 29. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 14, 4. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 15, 11. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 16, 18. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 17. 26. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 18, 2. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 19, 9. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 21, 23. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 22, 30. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 23, 6. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 24, 13. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 25, 20. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 26, 27. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 27, 4. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 28, 11. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 29, 18. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 30, 25. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 31, 1. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 32, 8. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 33, 15. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 34, 22. August 1940 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 36, 5. September 1940 1
- Ausgabe Nummer 37, 12. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1940 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1940 1
-
Band
Band 57.1940
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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4 Nr. 7. 11.7»nu«r (ZartenbauwirtlchaK vereinigt mit deutscher krwerbogartenbai) Wis Lännsn wir cisn Lcknittbiumsiimaosst Kis I^itts ^uni koksbsn? Frühzeitige Sommerblumen Wenn wir uns jetzt, Anfang Januar, die Frage borlegen, mit welchen Sommcrblumen wir den voraussichtlichen Mangel an Schnittblumen be heben können, so sind zunächst einige Punkte zu berücksichtigen. Es handelt sich, wie aus den Aus führungen unseres Reichssachbearbeiters Wein hausen in Nr. 49/1989 der „Gartenbauwirtschaft" hervorgeht, darum, die gesteigerte Nachfrage nach Blumen so gut wie irgend möglich zu befriedigen, und zwar gerade zu einerZeit, in der vom Blumen- und Zierpflanzenbauer auch der Anbau von Gemüse zur Ernährungssicherung erwartet wird. Diese Dinge miteinander in Einklang zu bringen, und m den Rahmen der bisher üblichen Produktion zu spannen, erfordert genaueste Anbauplanung und schärfste Anspannung aller vorhandenen Kräfte und Möglichkeiten. Der schon heute fühlbare Mangel an Snchittblumen wird sicher in mehr oder weniger starkem Matz bis zur Zeit des Freilandrosenflores, also bis gegen Ende Juni anhalten. Diese Zeit spanne genügt, um aus der Gruppe der Sommer blumen verschiedene Arten in Kultur nehmen zu können. Welche Möglichkeit jeweils auszunutzen ist, kann nur bei näherer Kenntnis des einzelnen Be triebes und seiner Absatzverhältnisse entschieden werden. Im Absatz sind verschiedene Ansprüche in Bezug auf Art und Farbe zu berücksichtigen; Som- merblumensträutze sollen bunt sein. Eine Rück sprache mit den abnehmenden Blumengeschäfts inhabern ist dringend anzuraten. Im folgenden soll in kurzen Zügen eine Ueber- sicht über verschiedene Möglichkeiten der Kultur von Sommerblumen für diese Zwecke gegeben werden. 1. Sommerblumen mit Vorkultur I-stkvrus. Die Wickenkultur hat in den letzten Jähren steigende Beachtung gefunden; mit ihr sind wir in der Lage, auf kleinem Raum ver- hältnismätzig hohe Blumenerträge zu ernten. Dazu gehört allerdings in bester Dungkraft stehender, tief gelockerter und kalkhaltiger Boden, ausreichende Wassergaben und zusätzliche Düngung während der Ernte. Wenn eine Glasfläche zur Verfügung steht, kann bei sofortiger Aussaat der Treibsorten von je 4 Korn je 8-cm-Topf und Auspslanzen im März mit einem Erntebeginn gegen Mitte Mai gerechnet werden.' Für den ersten Freilandschnitt werden die Samen gegen Ende Januar gelegt und Anfang April aus gepflanzt. Falls kein geschützter Standort vor handen, ist möglichst mit Strohdecken ein Windschutz herzustellen. Mit dem Schnitt kann hier Ende Mai begonnen werden. Die Blumen sind empfindlich und nicht für lange Transporte geeignet, daher vor sichtig zu verpacken. Fntirrüinum. Auch von dem beliebten Löwenmäulchen stehen uns in der msjus xrckkl. praecox-Gruppe gute Sorten für Frühkultur zur Verfügung. Sofortige Aussaat, Vorkultur im Topf und Auspflanzen in heizbarem Kasten im März in engem Stand zur Erziehung eintriebiger Blu menstiele ergibt im Mai Schnittblumen. Sämlinge vom Februar können bei günstiger Witterung im April als kräftige Pflanzen als Freilandbeete kom men; mit Hilfe provisorischer Kästen kann auch die Entwicklung beschleunigt werden, so datz die Ernte im Juni einsetzt. LaIenäuIa. Die Ringelblumen sind in ihren neuen grotzblumigen Sorten Ballscher Züchtung be gehrte und haltbare Schnittblumen. Wenn ein Block zur Verfügung steht, ist sofortige Aussaat anzuraten, anschlietzend in 7-cm-Töpfe zu pikieren und dann mit Ballen auszupflanzen, für Kasten kultur sind Cslenckuls wegen des starken Wuchses weniger geeignet, höchstens für tiefe Kästen, je nach Einrichtung der Kästen ist die Saat etwas später auszusühren. Zinnien. Die Kultur der Zinnien entspricht im allgemeinen der der Fntirrkinum. Saat kann sofort oder auch noch Anfang Februar ausgeführt werden, Kultur wird ohne zu Stutzen emtriebig durchgeführt. Als Sorten kommen die rasch wüchsigen mittelblumigen „Frühwundcr" und die bekannten dahlienblütigen in Betracht, von letzteren nur die leuchtenden Farben. Tsxetes. Als Massenschnittblume haben auch Paketes Bedeutung. Ta sie raschwüchsig sind, und nach zehn Wochen in Blüte stehen, ist für den Mai schnitt die Saat Anfang März durchzuführen. Für unsere Zwecke ist besonders „Farbenklang" zu empfehlen. Wenn es durch eine zusätzliche Verdunkelung möglich ist, die Blüte einer Pflanze um ein bis zwei Monate vorzuverlegen, so kann, glaube ich, die Pflanze an Bedeutung für den Blumen- und Zierpflanzenbau gewinnen. Ein praktischer Ver such brachte folgenden Ausschlutz: Die Ende Januar 1939 bei der Firma I. Wag ner, Gera (Thür.), ausgesäten Kslanckoe wurden wie allgemein üblich in Kultur genommen. Am 15. Juli 1939 wurde ein Satz dieser Pflanzen von 17 Uhr bis morgens 7 Uhr verdunkelt, eine Arbeit die bei dieser Pflanzenart kaum ins Gewicht fällt. Diese Behandlung wurde bis zum Aufblühen der Pflanzen durchgeführt. Am 26. Oktober kam der Versuch zum Abschluß; er brachte ein erstaunliches Ergebnis. Die rechts auf dem Bild stehenden be handelten Pflanzen stehen in voller Blüte, wäh rend die unbehandelten Pflanzen noch nich? Knospen zeigen und je nach Witterung höchstens in den letzten Tagen im Dezember blühen werden. Die Färbung der Blüte ist sehr gut. Bei einem gleichen Versuch wurde die Ver dunkelung erst am 1. August 1939 eingeleitet. Auch hier zeigt sich ein klarer Vorteil; die Pflanzen standen Mitte November in voller Blüte, Chrysanthemen. Zu den genannten Pflanzen können noch die Sommer-Chrysanthemen gezählt Werden, die ebenfalls sehr gute Schnitt blumen liefern. Bei Aussaat Mitte Februar ist die Blüte Ende Mai zu erwarten. Von Chrysanthe mum csrinatum ist die Sorte „Nordstern" zu empfehlen; von Chrysanthemum seAetum ist „Gold stern" oder „Sonnengold" etwas früher als die be kanntere „Stern des Orientes". Von Chrysanthe mum coronarium ist als frühblühend „Coronel" oder „Goldruhm" zu nennen. SalpiAlossis. Unter besonders günstigen Umständen, d. h. bei geschützter Lage und auf durch lässigem, warmen Boden kann auch die Kultur von Salpixlossis superbissima Erfolg bringen. Diese Blumen sind wegen ihrer einzigartigen Farben sehr beliebt und zudem gute Schnittblumen. Sie sind allerdings etwas heikel in der Anzucht und gegen Nässe sehr empfindlich. 2. Ohne besondere Kultur Haben wir bei den genannten Arten noch einen verhältnismäßig hohen Glasflächen- und Arbeits aufwand, so kann die Kultur bei den rasch- Jmmcr wieder wird in dieser Zeitung berechtigt auf die mangelnde Belieferung des Marktes mit Schnittblumen hingewiesen. Jeder, der selbst ge zwungen ist, den täglichen Bedarf einzudecken, wird bestätigen müssen, mit welchen Schwierigkeiten beim Einkauf heute zu kämpfen ist. Die infolge des Krieges begreifliche verminderte Einfuhr von Blumen zwecks Einsparung von Devisen für andere wichtige Güter verringert das Angebot. Es muß deshalb im Blumen- und Zierpflanzenbau gelingen, neben der hohen Aufgabe, die uns mit der teil weisen Umstellung auf Gemüsebau gestellt ist, mit doppelter Energie die Versorgung des Marktes mit Schnittblumen weitestgehend zu sichern. Schon die einfachsten Mittel bieten uns dazu Möglichkeiten; denn heute werden auch bescheidenere Blutenpflan zen wieder mehr beachtet, sie werden besser bezahlt und sind somit wieder lohnend für den Anbau. Das gilt neben Sommerblumen auch für Stauden gewächse, die sich z. T. willig und ohne hohe Wärme ansprüche treiben lassen. Wiederholt habe ich in dieser Zeitung auf die vielen Vertreter aus dem Staudenreich eingehend hingewtesen, und es ist eine erfreuliche Tatsache, daß viele von ihnen im Frühjahr den Blumen markt bereichert haben. In den kommenden Mo naten muß das Angebot unbedingt verdoppelt wer den. Dabei sind Schnittblumen in den Vorder grund zu rücken. Primelblüten können z. B. gar nicht genug angeboten werden, ebenso Arakis (ge füllt und einfach), hier sollten die neueren roten Farben mehr beachtet werden. Ferner Iberis sempervirens, -Hassum, Hepstica trilobs, Fster slpinus (mit den neueren Sorten: Güte, Glaube, Treue und Schönheit), Ooronicum, ^quilexsia, Drollius, Viols (groß- und kleinblumige), ja selbst Iris pumils und interegns werden wieder zu Ehren kommen. Wie kann nun bei diesen Stauden eine Frühblüte mit einfachsten Mitteln erreicht werden? Es gibt zwei Möglichkeiten: junge Staudenpflanzen, etwa 114—Ljährig, werden zweckmäßig schon jetzt bei offenem Wetter unter Schonung der Wurzelbnllen herausgenommen und in kalte Kästen, etwa 40 cm vom Glas entfernt, Ballen an Ballen eingeschichtet, Pflanzen mit später stärkerer Laubentwicklung, wie Ooronicum, Trollius ^quilexsis und Astern, mit handbreiten Zwischenräumen, um dem Faulen vor zubeugen. Darüber werden Fenster gelegt, die gegen Fröste mit Decken oder Brettern geschützt werden müssen. Wo beides nicht vorhanden ist, wird bei stärkeren Frösten Laub oder Dung dnrnufgepackt. Bei mil dem, trübem Wetter ist flach, bei Sonne hoch zu lüften. Wasser wird nur sparsam bei absoluter Trockenheit gegeben. Geschnitten werden die Blüten fast knospig. Nach 1—2 Tagen blühen sie im Wasser, warmgestellt, auf. Das gilt besonders bei Oie ckrei Oftanren ää/» s/nck beäräkek, ckaneben ab 75.7. roa 77 f/br bis 7 Obr morFv/rs nerckanbe/te O/Zanrea. öar/scber Durch diese zusätzliche Verdunkelung besteht aber anscheinend die Möglichkeit, die Kulturzeit der Kslsnckoe recht beträchtlich zu verkürzen. Durch verschieden einsetzende Verdunkelung kann man die Blütezeit dieser Pflanzen in erhöhtem Maß aus dehnen, was bei dieser leicht zu kultivierenden Pflanze mit den geringen Kulturkostcn sicher von Bedeutung ist. Es sei jedoch ausdrücklich bemerkt, daß dieser Versuch mit Xslancsioe ölosikelckisns durchgeführ! wurde, bei der Sorte „Cristel Preus" waren die Unterschiede nicht so bestechend. Lsrtscller. wüchsigen Einjährigen in ähnlicher Weise wie bei Frühgemüse und bei den Stauden durch provi- sorische Kästen wesentlich gefördert und vereinfacht werden. Wir können hier ins Freiland säen oder pflanzen und damit ist die Bodenfrage leichter ge löst als bei üblichen Frühbeeten; denn in der üblichen in den Kästen vorhandenen „Misterde" wachsen die Sommerblumen zu stark ins Kraut und versagen in der Blüte. Für direkte Aussaat Ende März im provisorischen Kasten kommen in erster Linie Qocketien in gefüllten Sorten der Frsles- klora-GrupPe, Clsrlcis ele§ans kl. pl., Iberis coro- nsris imperslis, Kesecks, Usckscboltria cslikornice und Ospaver rkoess (Seidenmohn) in Betracht, die sämtlich gute Schnittblumen liefern. Auch von diesen kann man z. B. besonders Godetien früher aussäen und unter Glas in heizbarem Kasten oder Block aufpikieren, um noch frühere Blüte zu haben. Die Kulturmaßnahmen sind nicht starr, sondern den Verhältnissen weitgehend anzupassen; auf Einzelheiten konnte hier nicht eingegangen wer den, sie sind gegebenenfalls der Literatur zu ent nehmen. In stärkerem Maß als bisher werden wir auch die vorhandenen Bestände von Stiefmütterchen, Lellis, blyosotis und anderen Zweijährigen zum Schnitt heranziehcn, nach Möglichkeit auch durch Ueberbauen die Blüte verfrühen. Es ist Wohl an zunehmen, daß die Nachfrage nach Pflanzen für Blumenbeete in diesem Jahr geringer ist; so können wir durch restlose Ausnutzung als Schnittblumen einen Ausgleich schaffen. Alsstscb. Ooronicum und Frühlingsastern, die erst Im Wasser ihre volle Schönheit entfalten. Je nach Witterung kann schon im März geerntet werden. Schneller noch geht es bei allen Frischlings-Primeln, die schon auf diese Weise ab Januar gepflückt wer den können, in erster Linie ?r. scsulis, pr. roses xrcktl., ?r. veris elstior und Or. Helenas. Wer Platz im Kalthaus übrig hat, kann die Stauden auch da einschlagen, und zwar bleibt es sich gleich, ob auf dem Boden oder auf Tabletten. Hauptbedingung ist Licht und Luft. Stauden zu warm zu treiben, ist nicht ratsam, da hier die Blattentwicklung zu stark ist und die Blumen we niger haltbar sind. » Eine zweite Möglichkeit ist bei Staudenbeeten gegeben, die schon länger stehen und zusammenge wachsen sind, wie dies bei Frsdis, FI^ssum und Iberis oft der Fall ist. Diese Beete werden über baut, Indem Bretter ringsherum aufgestellt und darüber Fenster gelegt werden. Für diesen Zweck eignen sich auch Betonplatten oder Mauersteine, wenn Bretter nicht vorhanden sind. Diese Beete sind besonders ergiebig, und es wird eine Frühblüte von 2—3 Wochen, je nach Witterung, erreicht. Beim Schnitt ist im Gegensatz zu den oben an- gesührten Stauden folgendes zu beachten: Trabis und Iberis dürfen nicht zu früh und nicht knospig geschnitten werden; denn mit der Entwick lung der Blüte wächst der Stiel. Leider wird dies nicht genügend berücksichtigt, wodurch der Wert als Schnittblume vielfach stark gemindert wird. Erst, wenn der Stiel 15—20 cm lang geworden ist, darf geschnitten werden. Aus überbauten Beständen werden die Stiele noch länger, und die Blume wird dadurch wertvoller. Alle geräumten Beete werden sofort mit Ge- müse bestellt, sehr früh können Spinat und Möhren gesät oder zur geeigneten Zeit mit Frühkohlrabi bepflanzt werden. In vielen Betrieben habe ich herrliche Kanten mit Iberis, Iris pumils, Viols corruts usw. gesehen. Man sollte sie herausneh men, in Kästen einschlagen und dafür Karotten, Petersilie oder anderes Gemüse säen, das als Kante verwendet werden kann. Es gibt so viele Möglichkeiten, man muß nur einmal ernsthaft darüber nachdenken; denn wo ein Wille, da ist auch im Zierpflanzen- und Staudcn- bctrieb ein Weg zu finden, sich den gegebenen Ver hältnissen zweckmäßig anzupassen. Sehr gesucht sind die ersten,Schnittblumen aus dem freien Land, wie ?>retlirum Trollius, FquileZis, Oelpbmium, Oeucsntüemum usw. Hier können der Ertrag und die Qualität durch zweckmäßige Düngung im März gesteigert werden. Wunder wirkt, wenn frischer Kuhdung etwa drei Finger stark zwischen die Reihen ausgebreitet wird; das gleiche kann z. T. auch mit einem Dünger des Handels erreicht werden. Bei trockenem Wetter muß reichlich Wasser gegeben werden. Rittersporn und Pyrethrum müssen, soweit sie keinen natürlichen Windschutz haben, durch Um- binden der Beete vor Sturmschäden geschützt wer den, um Ausfall durch krumme und geknickte Stiele zu vermeiden. Noch ist eS Zeit, vorbereitende Arbeit für die hier angegebenen Maßnahmen zu leisten. Versäume niemand, an seinem Teil dazu beizutragen, trotz der teilweisen Umstellung auf Gemüsebau, durch Ver einfachung der Kulturmaßnahmen außerdem den Blumcnmarkt ausreichend mit Schnittblumen zu versorgen. Sic werden jederzeit dankbare Abnehmer finden. K- «utk. Vom V/oitsckatL ciss Qärtnsrs Fachwörterkunde, ein Stiefkind unserer Berufserziehung Wenn man die kulturelle Bedeutung eines Be rufs nach seinem Wortschatz bemessen würde, was in gewisser Hinsicht seine Berechtigung hat, dann würde der Gartenbau mit in vorderster Reihe mar schieren. Dieses Bewußtsein verpflichtet! Es verpflichtet vor allem dazu, sich der kulturel len Werte würdig zu erweisen, die die Berufs kameraden früherer Generationen geschaffen haben. Mit anderen Worten: Die vornehmste Aufgabe jedes Gärtners sollte sein, die Fachsprache zu pfle gen, und bemüht zu sein, daß die junge Generation sich vom ersten Tag ihrer Berufstätigkeit an be fleißigt, sich in die Fachsprache so einzuleben, daß sie ihr zur völligen Selbstverständlichkeit wird. Unter Fachsprache wollen viele Gärtner immer nur die Pflanzennamcn, vor allem die wissenschaft lichen, verstanden wissen. Das ist ein Irrtum! Die Helmes-Hildesheim 50 Jahre Am 4. Januar konnte der Vorsitzende des Garten- bauwirtschaftsverbaudeS Niedersachsen und Landes, sachwart für Gartenbau Friedrich Helmes, Hildesheim, aus ein KVjähriges, arbeitsreiches Le ben zurü,"blicken. Einem ".lten Gärtncrgeschlecht entstammend, galt schon frühester'Jugend seine ganze Liebe und Zu- .ng unserem schönen Verus. Es war daher für>rn jungen Helmes selbstverständlich, daß er das vom Vater übernommene Erbe antrat und Gärtner wurde. Die Lehrzeit verbrachte Helmes im eltei'ichen Betrieb, um anschließend die verschie densten Gartenbaubetriebe Deutschlands zu durch, wandern. Bereits in jungen Jahren eignete er sich ein grundlegendes, sachliches Wissen an, das ihn, gestützt auf ein angeborenes tiefes Verständnis sür die wirtschaftlichen Belange des Gartenbaues, be fähigen sollte, die ihm später übertragenen großen Ausgaben znm Wohle unseres Beruses zu meistern. Ivtl gründete Helmes in Hildesheim einen Gar- tenbaubetrieb, den er durch unermüdliche Arbeit aus kleinsten Anfängen heraus zu dem bedeutend sten Gemüscbaubetrieb Niedersachsens ausbaute. Der hervorragende Stand der Kulturen, die tadel lose Sauberkeit und vorbildliche Führung des Be- triebes sind stets Vorbild sür den niedersächsischen Gärtner gewesen. Trotz größter Inanspruchnahme durch den eigenen Betrieb folgte Helmes im Jahre 1938 dem Nus j als Vorsitzender des Gartenbauwirtschaftsverbandes Niedersachsen. Wenn er auch stets in vorderster Frönt stand, wenn cs galt, sich sür den Beruf ein- znsctzen, so waren ihm doch nun als Vorsitzender eines Wirtschastsverbandes dazu noch mehr Mög lichkeiten gegeben, und zwar um so mehr, als Helmes 1837 gleichzeitig Landesfachwart und damit ehrenamtlicher Führer des niedersächsischen Garten baues wurde. Als Vorsitzender des Kuratorium» für die Versuchs- und Beispielswirtschaftcn hatte Helmes gleichzeitig Gelegenheit, seine reichen praktischen Erfahrungen in Len Dienst des Beruses j zu stellen. Wenn der niedersächsische Gartenbau in den j letzten Jahren eine ständige AnswärtSentwicklung ; genommen hat, so dankt er es nicht zuletzt der tat- : kräftige« und umsichtigen Führung durch seine» j Landessachmart. Die ständige Sorge um daS Wohlergehen jedes j Betriebes sowie die Bereitwilligkeit, überall dort : zu helfen, wo Not ist, kennzeichnet Helmes als den : vorbildlichen Führer und Menschen. Der nieder- j sächsische Gartenbau gedenkt in Dankbarkeit seines ' Landesfachwartcs und übermittelt ihm die herz- j lichsten Glückwünsche. Daß er noch viele Jahre in j Gesundheit und voller Schassenskraft zum Wohle des deutschen Gartenbaues erhalten bleiben möge» j ist der aufrichtige Wunsch aller Gärtner. Pflanzennamenkunde ist ein ganz eigenes Gebiet. Man kann sie gegebenenfalls als einen besonderen, eigenen Abschnitt der Fachwörterkunde auffassen. Das Wesentliche ist: DieeigentlicheFach« Wörterkunde geht alle Gartenbau angehörigen an, aber aus der Pflanzen- Namenkunde kommt für jeden immer nur ein be stimmter Teil in Frage. Der Gemüsegärtner z. B. kann sich nicht mit dem umfangreichen Wortschatz für die Zierpflanzen belasten — wenngleich er natürlich eine Reihe Zierpflanzen kennen soll und muß. Zum Fachwörterschatz gehören in erster Linie alle jenen Wörter, die die verschiedenen gärtnerischen Arbeiten und alle Einrichtungen des Gartens, der Gärtnerei betreffen, dann gehören sämtliche Fach ausdrücke hierher, die zur Beschreibung der in den Gärten und den Gärtnereien vorkommenden Pflan- zen nötig sind, und die zum größten Teil der be- schreibenden Botanik entstammen. Da drastische Beispiele am beweiskräftigsten zu sein Pflegen, mag hier an ein Vorkommnis erinnert werden, das um 1830 in einer deutschen Garten bauzeitschrift als Warnung beschrieben wurde. In Belgien wurde die Einwohnerschaft eines Dorfes dezimiert, weil in Verkennung der Pslanzenbeschrei« bung eine Giftpflanze als Nahrungsmittel ange baut und in den Handel gebracht worden war. Zwar war auch der Name falsch, aber hätten die dortigen Gärtner die Fachsprache für Pflanzen- beschreibunqen beherrscht, dann hätten sie den Irr tum sehr schnell gemerkt. Gegen Ende des Mittelalters, als man noch keine festgelegten Begriffe für die Pflanzenbeschreibung hatte, sind viele solche todbringenden Irrtümer vorgekommen. Die Folge davon war eben, daß man lernte jede Erscheinung und jede Tätigkeit mit einem bestimmten Wort zu belegen. Man legte also alles begrifflich fest und bediente sich zur Be zeichnung der Begriffe einheitlich bestimmter Wör ter, die "dadurch zu Fachausdrücken wurden, daß sie im Gartenbau nur begrifflich festgelegte Be deutung haben, ganz abgesehen davon, ob sie im täglichen Leben etwas anderes bedeuten. So be deutet z. B. „Auge" im Gartenbau etwas anderes als im täglichen Leben. Während „Bastard" früher im täglichen Leben nur der Ausdruck für das Kind aus der Vereinigung zwischen Bürgerlichen und Adligen war, wurde dies Wort im Garten bau der Fachausdruck für Kreuzungen. „Kopulie ren" war der amtliche Ausdruck für das kirchliche „Trauen", im Gartenbau wurde es die Bezeich nung sür eine Veredlungsmethode usw. Jeder glaubt vorerst, er wisse das alles und es bedürfe da keines Auf. rufs, Fachwörterkunde zu treiben. Weit gefehlt! Wissen tue ich nur das, was ich allgemein verständlich erklären kann — alles andere ist'Scheinwissen. Prüfe sich jeder selbst, wie er dem i Anfänger im Gartenbau folgende ganz einfachen' Begriffe erklären will: Gesägter und gezähnter Blattrand, einblättrige Blumenkrone, Rispe, Aehre/ Traube, Wurzelknolle, Stammknolle, halbmondför- miges Blatt und sichelförmiges Blatt, Beet und Rabatte. Schon bei den Begriffen Stamm, Sten gel, Schaft wird es hapern' mit der begrifflichen Festlegung. Wenn wir aber nicht üben, die ein-' sachsten Begriffe klarzulegen, wie wollen wir dann mit den schwierigeren fertigwerden? Wer sich Meister nennen will und damit die An wartschaft beansprucht, den Nachwuchs erziehen zu können, der muß so weit sein, daß ihn di' Fragen der „neugierigen" Jugend nicht in Verlegenheit bringen. Dazu allerdings gehört im Gartenbaus unendlich viel! Wenn das Bersagen jcho bei der Fachsprache — ohne die schwierige Pflanzcn- namenkunde — anfängt, dann allerdings ist es schlimm bestellt. Darum muß die erste Aufgabe für ! die Heranwachsende Jugend im Beruf sein, Faches wörterkund^ — Begrissslehre zu treiben» Z k^üksr blüksn^s kolomckos? Ein Belichtungsversuch Vsrsin/crcdts Kultur von Ltcruclonsckinittklumsn Zur Versorgung des Blumenmarktes
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