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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 57.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19400000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19400000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 57.1940
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 2, 11. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 3, 18. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 4, 25. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 5, 1. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 6, 8. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 7, 15. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 8, 22. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 9, 29. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 10, 7. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 12, 21. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 13, 29. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 14, 4. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 15, 11. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 16, 18. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 17. 26. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 18, 2. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 19, 9. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 21, 23. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 22, 30. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 23, 6. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 24, 13. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 25, 20. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 26, 27. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 27, 4. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 28, 11. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 29, 18. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 30, 25. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 31, 1. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 32, 8. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 33, 15. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 34, 22. August 1940 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 36, 5. September 1940 1
- Ausgabe Nummer 37, 12. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1940 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1940 1
-
Band
Band 57.1940
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- Gartenbauwirtschaft
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beilage ,M den Obstanbauer" s^Ir. 1 «UMMSk 1, <. Isnu»k 1X0 3 IVas IM öocisn steckt, ist sntscdsickenc! /ür cti6 Lints Sachgemäße Bodenbearbeitung und -Verbesserung Es muß immer wieder darauf hmgewiesen wer. den: Obstbäunie dürfen keine „Stiefkinder" sein und erst recht nicht in schiller Zeit, wo es darauf ankommt, nach Menge und Güte tzöchsternten zu erzielen. Für das Gedeihen des Obstbaumes und dementsprechend für die Güte der Erträge ist der Bode n von größter Wichtigkeit. Ist gute Erde, in der auch alle anderen Kulturen gedeihen können, bis zu einer Tiefe von 80 cm nicht vorhanden, so erlebt man wenig Freude an den Obstbäumcn, besonders wenn sich unter dieser Schicht noch un durchlässiger oder kiesiger Untergrund befindet. Fast alle Obstarten lieben lehmigen, kalkhaltigen, frucht baren und tiefgründigen Boden mit gutem Humus gehalt. In solchem Boden, der genügende Mengen an leicht aufnehmbaren Nährstoffen enthält, kann sich ein reich verzweigtes Wurzelwerk bilden, das die bestimmende Voraussetzung für Entwicklung, Lebensdauer und Erträge eines Obstbaumes ist. In den meisten Fällen jedoch sind die Bodenver hältnisse von Natur aus nicht so günstig, wie es ein erfolgreicher Obstbau verlangt. Häufig muß der Boden erst verbessert werden, um eine Obst« kultnr tragen zu können, und selbst da, wo dis Bodenverhältnisse den Anforderungen de? Obst baues entsprechen, muß dafür gesorgt werden, daß die Leistungsfähigkeit des Bodens erhallen bleibt. Eine wesentliche Verbesserung des Bodens er reicht man durch.wiederholte reichliche Zufuhr von Humus. Die dauernde hohe Leistungs fähigkeit guter Böden bewahrt allein eine regel mäßige Humusdüngung. Deshalb ist gerade sür den Obstbau die immer wiederkehrcndc Humus zufuhr von größter Bedeutung; denn der jährliche Humusbcdarf der Obstpflanzungen ist ziemlich groß. Die Humuszufuhr kann in der Form Hu Grün düngung, von Torfkompost und Komposterde er folgen, wenn die zur Verfügung stehenden Stall- düugermengen nicht ausreichen. Wer es im Gemüsebau nach der Ernte ver säumt hat, dis eigentlich selbstverständliche Boden bearbeitung vorzunehmcn und nach Erfordernis dabei gleichzeitig zu düngen, niuß spätestens im zeitigen Frühjahr Versäumtes nachholcn. Wie dabei praktisch zu verfahren ist, entscheiden die jeweiligen Verhältnisse, die Beschaffenheit des Bodens, die beabsichtigte Kultur, die bisher erfolgte Düngung u. a. m. In vielen Fällen wird'cs aber gewiß nicht genügen, das Erdreich einfach zu grubbern oder mit einem Kultivator nufzureißen, sondern es mutz das Hauptaugenmerk auf eine Ticfenlockerung gelegt werden. Sommerlockerung em VOLK MM sic« skl.vsi« hat den Zweck, den natürlichen Bodenschntz zu schaffen und alle im Boden ruhenden Kräfte zu mobilisieren und für das Pslanzenwachstum nutz- b mgend einzuschalten. Diese Tätigkeit erstreckt sich auf die von dc.i Pflanzenwurzeln am stärksten durchzogene uns lebendigste Bodenschicht, auf die Oberkrume mit einer Tiefe von 20—25 cm. Anders dagegen sind die Forderungen der Un tergrund- oder Tiefenlockerung. Mit den gewöhn lichen Handgeräten soll die nicht zu erreichende Bodentiefe gelockert Und die hier aufgespcicherten Nährstoffe sür das Pflanzenleben erschlossen werden. Besser als das Rigolen nach alter Methode ist eine T i e f e n l o ck e r u n g, bei der die Oberkrume nur ganz allmählich tiefer kommt. In jedem Jahre wird nur eine verhältnismäßig geringe Schicht des Unterbodens gelockert. Dadurch wird erreicht, daß das gesamte Kleinlcben des Bodens organisch dieser tieferen Erschließung des Bodens folgen kann. Bei einer so gewaltigen Umwälzung, wie es das gebräuchliche Nigolcn darstellt, kann das nicht der Fall sein. Nur durch die allmähliche Erschließung des Unterbodens wird die gesamte Struktur des Bodens, seine Aufgeschlossenheit, die Wasserführung und das Kleinleben verbessert und vermehrt, die Oberkrume also mächtiger gemacht. Die Tiefcnlockerung ist ein Mittelding zwischen Graben und Nigoien. Mit dem Spaten werde» zunächst schmale Nigolgräben ausaehoben. Die Sohle wird nicht, wie beim gewöhnlichen Rigolen, ebenfalls spatentief gewendet, sondern Nur Mit dem Kultivator aufgerissen. Dieses Aufretßen bewirkt, daß die BodetUeile in ihrer Lagerung nicht ver ändert werden und die Verbindung mit den tiefe ren, wasserführenden Schichten nicht gestört wird. Durch die Krümelung aber findet eine innige Vek« Mischung mit dem lebendigen, tätigen Oberboden statt, und es werden gleichzeitig Hohlräume ge schaffen, die groß genug sind, den Atmosphärilien, wie Lust, Schnee, Frost usw. Zutritt zu gewähren. Schon das nächste Jahr zeigt sich die Nichtigkeit dieser Methode an dem üppigen Wachstum der Pflanzen und im folgenden Herbst beim Graben an der größeren Mächtigkeit der Überkäme. Der vorbereitenden Äodimbenrbeitung muß die Düngung folgen. Das Verfahren, bei der Neu- aula'ge einer Pflanzung „auf Vorrat" zu düngen, kann nicht empfohlen werden. Es ist bester und sparsamer, zu den einzelnen Kulturen nach Bedarf zu düngen. Wie, wann und womit zu düngen ist, richtet sich nach den Kulturen und den Dünge- mitteln, dis zur Verfügung stehen. Die Bodenverbesscrunq kann weiterhin durch Zufuhr von Stoffen erfolgen, die nicht nähren, wohl aber die allgemeine Beschaffenheit des Erdreiches in einen besseren Zustand bringen. Es handelt sich hierbei um Stoffe, die zu leichte (sandige) Böden gehaltvoller, wasserhaltiger, zu verlässiger in den Erträgen oder schwere (tonige) Böden wärmer und wasserdurchlässiger machen. Nun gibt eS einen Stoff, der für beide Boden arten, obwohl sie ganz gegensätzliche Eigenschaften oufweissn, Sin wohltätiges Verbssserungsmittel ist. Da« ist Humus — jene tiefschwarze, weiche, mild- feuchte Erde, die durch Verwesung von Pflanzen« abfällen aller Art erzeugt wird. Ohne Humus Ist Wanzenleben nicht möMch; denn iw im Humus reichen Boden spielt sich ein reges Leben der Boden bakterien ab. Wir wissen aber, daß sich der Abbau Pflanzlicher (und tierischer) lieberrestc im Boden durch eine große Anzabl Algen, Bakterien, Pilze und Hefen vollzieht. Es kann gar nicht ost genug auf die reichliche Beschaffung von Kompost hin- gewiescn werden. Auch Torf in Form von Streu und Mull — am besten kompostiert — muß als wertvolles Bodenverbesterungsmittel heraugezogen werden, zumal ausreichende Mengen an Stallmist nicht vorhanden, schwer zu beschaffen sind und teuer bezahlt weiden müssen. Da Torfstreu und Torfmull bald zu Humus ver wesen. ist ihrs Zufubr jedem verbesscrungsbedürfti« gen Boden von Vorteil Dadurch, daß sie in un zersetztem Zustand zur WnsterdUrchlässigkeit, Durch lüftung, Erwärmung des schweren, kündigen Bodens und durch Wasterbindnng zur besseren Wasserver sorgung des leichten Bodens beitragen, wirkt diese Verbesserung bereits, ehe sic zu Humus verwest sind. Zur Verbesserung dient weiterhin die Zuführung solcher Stoffe, die dem jeweiligen Boden fehlen. Dem bindigen Boden, der Infolgedessen schwer und kalt Ist und die Nässe hält, ist der sandige, leichte Boden ein wertvolles Verbesserungsmittel. Man kann zu solchem Boden oft billig bei Ausschachtun gen, Neubauten usw. kommen. Dein zu leichten, durchlässigen, hitzigen Boden wird bindiges Erd reich (Lehm), Schlamm aus Teichen und Gräben, Straßcnabzug usw. beigemengt. Schließlich darf die Verbesserung des Bodens durch Kalkzufuhr nicht vergessen werden. Schwerer Boden enthält je 100 Geviertmeter 20—30 hx Kalk. Verwendet wird Düngestaubkalk oder ungelöschter Kalk. Dieser muß erst streufähig gemacht werden. Das geschieht, indem der Stückenkalk aus Haufen von etwa 25 bis 50 kx geschüttet und dick mit Erde abgedeckt wird. Er entzieht dieser die Feuchtigkeit, wird damit gelöscht und ist nach einigen Wochen ru Pulver zerfallen. Er wird gleichmäßig ausgestreut und leicht eingearbeitct. Leichter Boden bekommt Kalkmergel (etwa 50 kx je 100 Geviertmeter), der ebenfalls flach in den Boden eiNgearbcitet wird. Der Meraelkalk ist kohlensaurer Kalk, der den leichten Boden bindiger, wasserhaltend, gehalt voller und beständiger macht, während der Staub kalk (Aetzkalk) dem schweren Boden mehr Durch lässigkeit und Wärme verleiht, Außerdem bat jede Kalkungauch den Wert einerNährstoßsbereicherung, weil sie in Verbindung mit den Übrigen Nähr- stofsen Nicht entbehrt werden kann. K. ^nbcmwsrt und ^lnsprüdis dsr Vsrbicrucksrsckcr/t Deutsche Edelpfirfiche Auch in diesem Jahr reichen Obstsegens konnten Pfirsiche in Qualität B und 8 glatten Absatz fin den, wenn die Früchte die erwünschte pflegliche Behandlung erfahren hatten. Die Verbraucherschaft verlangt vom Pfirsich, daß er als Tafelsrucht für den Frischverzehr gut aus« gereift ist und ein gut ausgeprägtes Aroma hat. Als Marktfrucht für den Versand über weite Strecken sowie zur Konservenherstellung wird eine etwas härtere Frucht bevorzugt. Diese Tatsachen geben dem Erzeuger einen praktischen Hinweis, nämlich daß er schon beim Pflücken bemüht sein sollte, voll- und halbreife Früchte getrennt zu hal ten. Dabei wird die zwei- oder dreimalige Um packung bzw. Sortierung vermieden, wenn der Pflücker einen Spankorb erhält, der zwei bis drei Abteile hat. Ein solcher Korb läßt sich schnell mit einer Packnadel, etwas Bindfaden und zwei Stück chen Sackleinen selbst anfertigen Daß jeder Pflück korb außerdem. eine Grundpolsterung haben soll, ist selbstverständlich. Wenn die Erzeuger ihre Pfir siche ohne ieden Bedacht, also ohne Relfesorticrung, in einem Pslückgang abernten, dann ist es aller dings kein Wunder, wenn sich schon nach 10 bis 15 Stunden Wertminderungen zeigen. Posten, bei denen reife, halbreife und noch völlig grünrcife Früchte durcheinanderllegen, kaust die Verbrnucher- schaft nur einmal und läßt zukünftig die Finger davon; denn weder zum Frsfchverzchr noch zum Einmnchen sind sie geeignet. Es hat sich aber ge zeigt, daß die kleine Mühe, wie die Sortierung nach drei Güteklassen und das Einwickeln der Früchte der Qualität lind 8 in Seidenpapier, sich lohnt; denn so behandelte Früchte werden gern gekauft. Aber auch dort, wo der Erzeuger nicht direkt an Verbraucher abgibt und seine Früchte dem Groß- vcrteiler anliefert, sollte er erst recht bemüht sein, die gewünschte Sortierung genau zu beachten, und dafür sorgen, daß er möglichst keine Hochrecken Früchte, sondern nur gut halbreife in Seideupapier eingewickelte versendet. So wird jeder harte Druck, der die Frucht schon nach wenigen Stunden tm Wert mindert, vermieden. Rentabilität der Psirsichkultur Wir sind in den letzten zehn Jahren zu einem vorzüglichen Sortiment von Edelpfirsichen gekom men, daß jedem Anspruch gerecht werden kann. Allerdings ist zu beachten, daß der Pfirsich hohe Bodenaufprüche stellt. Ich mußte die Erfahrung machen, daß der humose Lösboden der Eislebener Gegend der einen Sorte zusagt, dagegen einer anderen gar nicht. Daraus ergibt sich, daß wir folgendes zu beachten haben: Entweder muß bei der Anpflanzung dir Wahl auf Lokalsorten fallen, die sich bereits gut bewährt haben, oder man mutz unterlagen wählen, die sich erfahrungsgemäß dem Boden änzupassen vermögen. Ich glaube aber, an nehmen zu können, daß gerade die Wahl der Ver edlungsunterlage der wichtigste Punkt bei der Sortenwahl ist. 11m die deutsche Pfirsichkultur weiter vorwärts zu bringen, wäre es meines Erachtens dringend nötig, den Einfluß der Unterlage bei Pfir sichen genauer zu untersuchen. Welche 'Sorten sollen nun angepflanzt werden? Alle die Sorten, die dem Erzeuger regelmäßig reiche Erträge von gleichmäßig guten und edlen Früchten bringen, d. s. an frühen Sorten: Amsden, verbesserte Amsden, Früheste von allen, Sieger; an mittelfrühen Sorten: Alexander, Triumph, Mad. Rogniette, Girard III; an späten Sorten: Königin der Obstgärten, Eiserner Kanzler, Maintal. Nicht empfehlenswert sind die Sorten Blutpfirsich und Arkansas, weil sie unansehnliche und sehr ost viele verkrüppelte Früchte bringen. Blutpfirsich sieht im Fleisch gut aus, die äußere Farbe ist aber eselsgrau, Aroma und Zuckergehalt fehlen fast gänzlich. Mitte Oktober sind die Früchte fast noch völlig hart. Arkansas hat schönes, gelbes Fleisch, die Schale ist gelbweiß mit roter Backe, der Geschmack ist gut, .das Aroma mild. Aber nur 107b der Früchte sind gut, 507b zeigen meistens halb» QroKrüsicsSr Ausbau c!sr /usostcuvt'scksn Odstrvirtsckcr/t Zehnjahrsplan zur Förderung des Anbaus Für alle südostcnropälschen Staaten gewinnt der Obstbau mehr und mehr an Bedeutung. Die Er kenntnis der Wichtigkeit des Obstes für die Ernäh rung des Menschen, die Verbesserung der Berkehrs verhältnisse und die damit verbundene Steigerung der Absatzfähigkeit haben eine' Wandlung in der Stellung des Obstbaues in den südosteuropäckchen Ländern bewirkt. Auch für den jugoslawischen Obst bau ist jetzt eine neue Zeit angebrochen. Die privi legierte Ausfuhrgesellschaft „Prizad" in Belgrad hat nämlich einen Zehnjahresplan zur Förderung des jugoslawischen Obstbaues ausgearbeitet, der sich auf die ganze Obstwirtfchaft erstreckt und sowohl dis Obsterzeugung wie die Behandlung der Bäume, die Lagerung des Obstes, seine Sortierung und Ver packung und seine Verarbeitung umfaßt. Für die Durchführung dieses Planes stehen 30 Millionen Dinar zur Verfügung. Davon sollen 7,4 Mill. Dinar für die Prämiierung neu errichteter ObstpslaNZUngeN, 1,7 Mill. Dinar für die Prä miierung neuer Weingärten Zur Erzeugung von Tafelträubcn, 7,9 Mill. Dinar sür die Schädlings bekämpfung, 6,2 Mill. Dinar sür die Verbesserung der OvstverwertuNg und Ovstverarbeitung, falt 1,5 Mill. Dinar für die Ausbildung von Obstbau« fachleuten und 1,3 Mill. Dinar für die Beschaffung van Geräten für die Einrichtung von Obstberatungs stellen und die Besorgung von Fachliteratur und Lehrmitteln verwendet werden. Im Rahmen dieses Planes will man 3 Mill. Oualitätsobstbäume neu anpflanzen, wofür 22 000 ka Land in Aussicht ge nommen werden. In kleinen Besitzen wird man die Anpflanzung von Zweraobstbäumen und Halbhoch, stammen fördern. Gepflegte, vorbildlich angelegte Obstbaum- und Weingartenanlagen werden mit be sonderen Prämien bedacht. Die Höhe der Prämien schwankt zwischen 250 und 1500 Dinar je da. Für die Ausbildung von Spezialisten aus dem Gemein des Obstbaues sind allein .500 000 Dinar vorge- sehen. Selbstverständlich wird auch das landwirt schaftliche Schulwesen, soweit es sich mit Obstbau befaßt, eine besondere Förderung erfahren. Jähr lich sollen 4000 bis 5000 Obstbauer in 210 Lehr- gängen fachlich geschult werden. Originell ist der Gedanke, ihnen als Anerkennung für ihre Leistung während der Schulung Geräte für die Pflege der Obst- und Oltvenbännie zu schenken. Beabsichtigt ist auch die Förderung von Obstgrvßplantagen. Es sollen Großbetriebe auf genossenschaftlicher Basis errichtet werden, die mehrere tausend Bäume um fassen. Ebenso wird die Anpflanzung von Tafel- trauben durch Prämien gefördert, wobei die höch sten Prämien für Trauben ohne Kerns vorgesehen sind. Für derartige Anpflanzungen sind 991 ün Weingartenland reserviert. Der Plan der „Prizad" erstreckt sich auch auf die Erfassung und Verbreitung der anfallenden ObstMSngen. Vorläufig sollen 25 Obstsammelstellen errichtet werden, denen man auch Obstverwertunasanlagen für minderwertiges Obst und etwaige Ovstübsrjchüsse angliedert. Für Jugoslawien ist dieser Plan von großer Bedeutung, darf man doch nicht übersehen, daß die reichen Möglichkeiten, die sich sür den Obstbau in diesem Lande bieten, gegenwärtig nur zum klein sten Teil ausgcnützt werden. Einige Zahlen Mögen die derzeitige Bedeutung des jugoslawischen Obst baues illustrieren. Es gibt in Jugoslawien 42 Mil lionen Pflaumenbäume, 7,3 Millionen Apfel bäume, 4,6 Millionen Oliven-, 4 Millionen Birnen- und 2,2 Millionen Nußbäume. Ertrag und Aus fuhr schwanken sehr stark In den verschiedenen Jah ren. Im Durchschnitt des Jahrzehnts 1928/1937 wurden jährlich 440 000 t Pflaumen, 130 000 t Aepfsl, 50 000 t Oliven, 60 000 t Birnen und 30 000 t Nüsse geerntet. Es handelt sich also — wie man sisbt — um beachtliche ObstMengSN. Der Zehn- jahresplan der Prizad, der eine weitere Steigerung des Obstbaues zum Ziele )at, ist daher nicht nur für die jugoslawische Landwirtschaft, sondern für die gesamte Wirtschaft dieses Landes ein Faktor von großer Wichtigkeit. «. 0. k, festige Ausbildung und 407b sind hohl und fallen vor der Reife ab. Pfirsichbüsche sangen etwa im 5. und 6. Stand jahr an zu tragen, sie bleiben in zunehmender Tragkraft bis ins 12. und auch 15. Jahr, dann treten meistens Erschöpfungserschsinungen auf, die sich im Absterben ganzer Zweige oder'in Sastfluß äußern. Gewiß bleiben vielfach einige Bäume bis zum 30. Jahr noch gut ertragsfähia, aber das sind wohl große Ausnahmen, oder sollie dies auf den Einfluß geeigneter Unterlagen zurückzuführen sein? Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man Pfir siche nicht dnrch Winterpackungcn verweichlichen soll. Ich Habs beobachtet, daß Pfirsiche in milden Mintern erfroren sind, während andere 25° und 30° Kälte ohne jeden Schaden überstanden haben. Mill man die Pfirsichblüte vor Frost schützen, so hilft ebenfo gut das Abdccken im Februar mit Sackleinen oder Säcken. Dadurch kann man den Safttrieb zurückhalten und erzielt Immerhin eine Blüteverzögerung von 10—12 Tagen. Ich habe aber auch damit einen völligen Erfolg nicht erzielen können, weil Spätfröste unter 214° selbst die ge« schlosicnen Knospen angreisen bzw. den Frucht stempel zerstören; sie blühen zwar trotzdem herrlich, aber der Fruchtansatz bleibt aus, wogegen selbst ein Bienenschwarm nichts mehr hilft. 1936/38 hatten wir aus diesem Grund schlechte Fruchtansätze. Durchschnittlich jedoch kommt ein solches Blüten erfrieren nur alle 7—B Jahre einmal vor. Vergleicht Mau den Eriragswert der Edelpfirsiche mit anderen Obstarte», dann erkennt man, daß trotz der kürzeren Lebensdauer der Pfirsich für jeden Anbauer eine äußerst lohnende Obsttultur darstellt. Unnötige Trlcbrcizung dnrch überreichliche An wendung von organischen Düngern vermeide man jedoch, gebe dafür aber mehr Kalk, Kali und Phos phorsäure. In trockenen Sommern dankt der Pfir sich jede Bewässerung und behält seinen vollen Fruchtansatz. Andernfalls kann er innerhalb weniger Tage restlos seine Früchte abwersen. Ist der Boden zu durchlässig, dann decke man ihn nach guter Lockerung mit Strohmist oder altem Laub ab, damit er die Feuchtigkeit bester hält. Anpslanzen der Pfirsiche Man scheue sich nicht, den einjährigen oder zwei jährigen Setzling kräftig zurückzuschnciden. (Aeltere als zweijährige sollte man nur im äußersten Not fall pflanzen.) An den Wurzeln beschneide man nnr die Spitzen. Dann tauch« man sie bis zum Stamm hals 2—3mal in Nasenerdeschlamm, dem man ein gut Teil feinen Torfmull beigesügt hat. Das Ein tauchen geschieht In Abständen jeweils dann, wenn die Vortauchuug ziemlich trocken ist. Dadurch er reicht man eine gute Erdumschließung aller Wur zel». Den Erdaushub des Pflanzloches mifche man vorher mit Komposterde und gebe zwei Schippen gemahlenen Tüngcrkalk, zwei Schippen Thomas mehl und eine Handvoll Kali zu. Das Bäumchen setze man eine Handbreit höher als die Lodenober fläche; dadurch wird für später viel lästige Arbeit erspart; denn zu tief gepflanzte Bäume neigen zu WurzelhalsauStrieben. Bei deren Entfernung richtet man meist Schäden am Baum an, weil diese Wunden bluten und so ei» großer Saftvcrl»st entsteht. V^ill/ «esse sen., Eisleben. Brombmkulturcn in Oedland von Weinbergen Zwischen den steilen Weinberghängen gibt es sehr häufig kleinere Oedlandflächen, die gut durch Brom beeren zu nutzen sind. So wurden in der bekannten Meinberggemeinde Lorch im Rheingau mit beacht lichem Erfolg Brombeerkulturen auf diesen Flächen angelegt. Da die Brombecrernie in eine für den Winzer arbcitsärmere Zeit fällt, kann er sich auch arbeitswirtschaftlich auf diese zusätzliche Verdienst- Möglichkeit gut eiustelleu. Die heule zur Verfügung stehenden Brombeersortsn gewährleisten unter nor malen Bedingungen eine gleichbleibend gute Ernte. Außerdem sind die klimatischen Voraussetzungen an diesen Weinberghängen für die Brombeerkulturen außerordentlich günstig. Knospcnmutation im Pfirsichbau Bel den Pfirsichen treten Bildungen von Knof- pcnmutatioNen (somatischen Mutationen, Sports) sehr viel häufiger auf, als mau bisher angenom men hatte. Sie können praktisch von größter Be deutung sein, wenn sie z. B. die Reifezeit, die Be haarung bzw. die glatte Fruchthaut, die Dicke der Fruchthaut, die Steinlöslichkeit, die Festigkeit des Fleisches, andere morphologische und physiologische Merkmale betreffen. Praktische Beispiele haben wir bereits bei den Nektarine» (nach Chittenden), bei den Pfirsichsorten „Große Mignonne", „I. H. Hale" sowie „Elberta". Die bekannte Neucinführung „South Hnveu" ist ein typisches Beispiel einer Knofpcnmutation, her« vorgegangen aus „Elberta". In den Jahren 1937 bzw. 1939 habe ich eben« alls bei dec Sorte „Amsden" Knospcnmutationen estgestellt, die voraussichtlich eine Verbesserung die- er Sorte bedeuten dürften. Bei genauen Beobach- ungetl wird dies vielleicht noch bei vielen anderen Sorten zutreffen. Nus bisher unbekannten Gründen verändert sich durch Knospenmutation im allgemeinen ein einzi ges Erbmerkmal. An seiner Stelle tritt ein Merk mal auf, das mit dem ursprünglichen zusammen ein Merkmnlpaar im Mcnoeischen Sinne bildet. Da und dort treten auch Spielformen durch fortge setzte Knospenmutation auf, die in mehr als einer Erbanlage vom ursprünglichen Sortentyp ab- wcichen. Beim Vorkommen solcher Knospcnmutationen, die natürlich von sehr schwankendem Wert sein können, muß man bei der Auswahl der Edelreiser sehr vorsichtig sein. 11. Plock. Reiche Obsternte 1939 in Danzig Nach der endgültigen Ermittlung der Apfel- und BtrnenSrnle im Gebiet der früheren Freien Stadt Dänzig ergibt sich, daß die gesamte Obsternte für 1939 110 275 ckr beträgt. Das bedeutet gegenüber den Vorjahren ein« wesentliche Steigerung. Die Ernteergebnisse waren 1935: 62 98l ckc, 1936: 80 473 ckr, 1937: 72 161 ckr, 1938: 76 838 ckr. Die ApfelerntS macht genau die Hälfte der Ernte des Jahres 1939, Nämlich 54 535 clr auS,
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