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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 57.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19400000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19400000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 57.1940
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 2, 11. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 3, 18. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 4, 25. Januar 1940 1
- Ausgabe Nummer 5, 1. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 6, 8. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 7, 15. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 8, 22. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 9, 29. Februar 1940 1
- Ausgabe Nummer 10, 7. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 11, 14. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 12, 21. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 13, 29. März 1940 1
- Ausgabe Nummer 14, 4. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 15, 11. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 16, 18. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 17. 26. April 1940 1
- Ausgabe Nummer 18, 2. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 19, 9. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 20, 16. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 21, 23. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 22, 30. Mai 1940 1
- Ausgabe Nummer 23, 6. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 24, 13. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 25, 20. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 26, 27. Juni 1940 1
- Ausgabe Nummer 27, 4. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 28, 11. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 29, 18. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 30, 25. Juli 1940 1
- Ausgabe Nummer 31, 1. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 32, 8. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 33, 15. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 34, 22. August 1940 -
- Ausgabe Nummer 35, 29. August 1940 1
- Ausgabe Nummer 36, 5. September 1940 1
- Ausgabe Nummer 37, 12. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 38, 19. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 39, 26. September 1940 -
- Ausgabe Nummer 40, 3. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 41, 10. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 43, 24. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 44, 31. Oktober 1940 -
- Ausgabe Nummer 45, 7. November 1940 -
- Ausgabe Nummer 46, 14. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 47, 20. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 48, 28. November 1940 1
- Ausgabe Nummer 49, 5. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 50, 12. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 51, 19. Dezember 1940 1
- Ausgabe Nummer 52, 24. Dezember 1940 1
-
Band
Band 57.1940
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- Gartenbauwirtschaft
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Vellage „für den Obltanbauer" I^lr. 2 Nr. !. 18. -snusr 1-40. 3 stoffen) die Folge sind. von andernfalls Aromaverschlechterung und Verlust von Eigenzucker und Pektinen Verderb, (Gallert- Lraclcen. Vieh — vor allem Pferden — mit noch schräg von unten die junge i Obstbäume in jedem Alter leiden Not, wenn ihre Stämme beschädigt werden, z. B. durch landwirt schaftliche Geräte und Maschinen. Die größte An gcben. Die Gefahr des Anfahrens besteht aber auch bei älteren, im Ertrag stehenden Obstbäumcn, auf Aeckeru und Wiesen, wo die Bewirtschaftung dec Flächen mit Geräten, Pflügen, Sämaschinen, Dün- ^uck LtcliNmsckäcjsn können Ls Lrtrass/äüixsksit bssi'ntiäckti'ssn Schützt die Obstbaumstämme Herbst vorzunehmen, um jeglicher Gefahr de« Nicht- auSreifenS deS Holzes vorzubeugen. Ein großer Feind nicht nur der Himbeerkulturen, sondern der Obstpflanzungen jeder Art ist die Miere. Es geht die Vermutung, daß sie sich nur auf Böden mit hohem Stickstoffgehalt wohlsühlt, denen der Kalk fehlt. Da sie letzteren nicht verträgt, ist es richtig, hier mit Stickstoff zu sparen und dafür in häufigeren Gaben Kalk zu geben. Im Gegensatz zu den Erdbeeren brauchen wir uns bei den Himbeeren nicht die Frage zu stellen: Wie vertragen sich Sorte und Boden miteinander? Dort, wo der Boden für Himbeeren geeignet ist, gedeihen alle Sorten. Es fragt sich nur, welche Sorte soll angepflanzt werden. Zweifellos sind „Preußen" und „Deutschland" wohl heute die ver breitetsten und wirtschaftlichsten Sorten. Recht be deutend ist „Lloyd George", die sich auf gipshalti gen Böden als äußerst widerstandsfähig und robust erwiesen hat. „Hörnet" („Harzjuwel"), „Marl borough", „Winklers Sämling", „Sensation" und Sämling „Baden" haben für die Verwertungs industrie eine gewisse Bedeutung. „Superlativ" hat sich als vielfach frostempfindlich erwiesen, macht außerdem keine Ausläufer und verjüngt sich infolge dessen auch nicht. „Marlborough" und „Harzjuwel" bleiben vielerorts leider etwas zu klein. Bleibt noch zu erwähnen, daß der Weg vom Er zeuger zum Verbraucher (Verwertungsindustrie) möglichst schnell zurückgelegt werden muß, weil prozentige Arbeit geleistet werden konnte, da ein Einsatz von Erntekolonnen nur in den Hauptanbau gebieten möglich war und andererseits nicht alle Gebiete zugänglich gewesen sind. Immerhin ist es dank des tatkräftigen Einsatzes aller Beteiligten gelungen, wertvolle Nahrungsgüter zu erhalten und zu verwerten. Für die gute Verwertung der Be hänge von abseits gelegenen Obstbäumen hat der gesunde Appetit unserer Soldaten gesorgt, die gerne Aepfel oder Birnen als Nachtisch begrüßt haben. Von Ende Oktober an hat auch die Obstverwer tungsgenossenschaft in Zweibrücken mit ihrem neuen Zweigbetrieb in Merzig ihren Betrieb ausgenom men. Seit dieser Zeit wurde das anfallende Obst in diesen Betrieben verarbeitet. Daß es möglich ge worden ist, im geräumten Gebiet Obst zu verarbei ten, ist auf das gute Gelingen der Obstbergung und auf die nie erlahmende Schaffenskraft der Grenz bewohner zurückzuführen. Vor allem verdienen die Soldaten Erwähnung, die von überall her aus dem Niemandsland Obst herbeischafften. Für jeden, der bei dieser Arbeit mitgeholfen hat, war es sicher ein eigenartiges Erleben unter dem Donnern der Ge schütze, im Schutz des festen Walles im Westen mit tätig gewesen zu sein bei der Erfüllung gestellter Aufgaben. Und, wenn man auch manchmal durch Luftkämpfe oder Schießen der Flak von der Arbeit abgelenkt worden ist, wenn man sich auch nicht so sorglos und unbekümmert im Gelände bewegen konnte wie sonst und allenthalten daran erinnert wurde, daß Krieg herrscht, die Obsternte wurde auch in diesen Gebieten trotz des Krieges heim- qebracht und trägt ihren Anteil bei, die Blockade her Wcstmächte zunichte zu machen, ii. Leinnickt. Qclrtsnbausr unc! srntstsn im LLutrs ^ss V/sstivalls Obst aus dem Niemandsland Mit allen diesen Werkzeugen kann der beabsich tigte Zweck aber nur erreicht werden, wenn sie sich in einem ordentlichen Zustand befinden. Messer, die Rost angesetzt haben oder mit denen Kisten aufge stemmt wurden, sind für gärtnerische Arbeiten nicht mehr zu verwenden. Ebenso dürfen bei Säge blättern keine Zähne ausgebrochen oder andere Mängel vorhanden sein. Für ausreichendes Ein fetten ist Sorge zu tragen. Niemals darf man die Werkzeuge im Freien oder an feuchten Plätzen hec umliegen lassen. Sie sind stets nach Gebrauch, übersichtlich geordnet, in Handwerksschränken oder -kästen unterzubrinaen. Geschieht das nicht, so geht mit Suchen und Herumfragen viel Zeit verloren. Erst, wenn alle diese Bedingungen erfüllt sind, lassen sich Werkzeuge mit vollem Nutzen zur Ein sparung von Zeit und Arbeitskraft verwenden.^ Höhe wird ein Draht gespannt, an den die Triebe mit Bast, Kordel oder Weiden geheftet werden; denn dort, wo man die vollhängenden Ruten mit zwei Drähten aufrecht hält, legen sich die Ruten vielfach mit ihren Gipfcltrieben nach einer Seite, und die Früchte gehen dann bei feuchtem Wetter zwischen den nassen Blättern in Fäulnis über. Es ist unbedingt vorteilhaft, höchstens 4—5 Triebe je Pflanze anzuheften und die übrigen im Früh, jahr zu entfernen. Da die Spitzen am besten tragen, diese bei freiem Stand aber leicht an der Heftstelle abbrcchen, sicht man vielerorts darauf, daß die Spitzen in leichtem Bogen an den Draht herunter geheftet werden. Wenn auch die Himbeeren Stickstoff lieben, so ist die Jauchedüngung doch sehr mit Sorgfalt anzu wenden. Zu leicht sind panaschierte (weiß-bunte) Blätter im Frühjahr die Folge der zu reichlich verabfolgten Jauchedüngung. Panaschierte Blätter sind krank, sie können nicht in vollem Maß assimi« . lieren. Das sorgsam prüfende Auge des Besitzers wird diesen Fehler bald entdecken und mit einer kräftigen Kalksalpetsrgabe den Kalkmangel bald be heben, worauf die Krankheitserscheinungen schon recht rasch, bereits nach 4—5 Tagen, verschwinden. Ueberhaupt ist es zweckmäßig, die Düngung stets im Winter bis zum Frühjahr, niemals schon im Lürs Obstart, Ls verstärkt arrxksbaut wsicjsa soüts Wichtige Winke zur Himbeerkultur Zum Auslichten und Zurückschnei- den der Kronen genügt eine kräftige Hippe. Aber auch die Schere kann dazu genommen wer den. Allerdings fallen die Schnittflächen mit dem Messer immer glatter aus. Für manche Arbeiten bevorzugt man Sägen, und zwar bei dickeren Aesten solche mit grober Zahnung (Schmalsägen), wodurch die Arbeit schneller geht. Um mit einer Säge auch bei enger Obststellung sägen zu können, bedient man sich sogenannter Bügelsägen mit be weglichem Sägeblatt und Spannhebel, wodurch das Sägeblatt in jede gewünschte Stellung gebracht wer- den kann. Man wird gut tun, die Zahnung so zu wählen, daß die Säge auf Druck und Zug schneidet. Schließlich seien noch jene Geräte genannt, die zum Reinigen von Stämmen und Aesten benutzt werden. Das sind Rindenkratzer und Drahtbürsten. Nur mit ihnen lassen sich jene Arbeiten ordentlich ausführen, durch die die At mung der Rinde erleichtert und den Schädlingen Unterfchlupfmöglichkeiten entzogen werden. Hierher gehören auch noch die sogenannten Wunden- reiniger, wie man sie zum Ausschneiden kranker Stellen und zur Behandlung von Krebswunden und anderer kranker Rindenteile benötigt. Leider kann noch viel zu ost beobachtet werden, daß für die einschlägigen Kulturarbeiten im Obst bau nicht immer die geeigneten Geräte und Werk zeuge verwendet werden. Die Folgen davon sind sich erst später zeigende Fehler und unnötig großer Verbrauch an Zeit und Arbeitskraft bei Ausfüh rung der Arbeiten. Die Verwendung nicht ein wandfreier oder ungeeigneter Werkzeuge ist stets mit einem erhöhten vhysischen Kräftevcrschlciß ver bunden. Dasselbe gilt auch für den Fall, daß die Geräte nicht genügend gepflegt, also gegen Rost ge schützt oder für andere Zwecke mißbraucht worden sind. Um gerade bei. dem gegenwärtigen Arbeits mangel den vielfachen Anforderungen des Obst baues gerecht zu werden, ist Werkzeugen und Ge räten erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Zu den Werkzeugen, die für die Kulturarbeiten im Obstbau am meisten benötigt werden, gehören Scheren, Mester und Hippen, Sägen, Kratzer, Bür sten und Wundenreiniger. Für eine flotte und er folgreiche Arbeit genügt es aber nun nicht bloß, daß alle diese Dinge vorhanden sind, sie wüsten es auch in passender Ausführung sein. So wüsten Scheren handlich und nicht zu schwer sein. Ein guter, glatter Schnitt soll ohne Quetschung zu er zielen sein. Auch darf man sich nicht beim Schnei den in den Handballen klemmen. Leider entsprechen die im Handel erhältlichen Scheren nicht immer diesen Anforderungen. Sehr wichtig ist eine genügend« Auswahl geeig netes, für die verschiedenen Arbeiten passendes Messer. Ein Okuliermesser darf nicht zu schwer in der Hand liegen. Man benutzt daher am besten solche, bei denen die Löser an den Klingen befestigt sind. Zum Kopulieren wieder eiancn sich gut so genannte Kopulierhippen, deren Klingen entweder ganz gerade oder spitz zulaufend oder leicht in der Form der Hippe gebogen sind. Zum Einsetzen von Reisern als Geißfußveredelung, wie auch zum Ein setzen von Reisern in und hinter die Rinde dagegen braucht man ein Veredlungsmeffer, dessen Klinge geradlinig ist und nicht winklig ausläuft. Wieder RcichszusclMe für Neupflanzung von ObsMumen Auch in diesem Jahre werden, wie bisher Reichs zuschüsse für die Neupflanzung von Obstbäumen gewährt. Diese Neupflanzung darf keinesfalls durch den Krieg ins Stocken geraten; denn sie ist eine Maßnahme, die schon in eine friedliche Zu kunft nach siegreicher Beendigung dieses uns auf gezwungenen Krieges weist; denn die Ernte dieser Arbeit können wir erst in vier bis fünf Jahren zum ersten Male einbringen. Außerdem würde durch ein Nachlassen der Neupflanzung von Obst- bäumen in wenigen Jahren die Zahl der jähr- lich — weil altersschwach — abgängig werdenden Obstbäume überwiegen und so der Gesamtbestand an ertragfähigen Obstbäumen absiuken. Dagegen werden die ebenfalls bisher bewilligten Reichs zuschüsse für das Umveredeln (Umpfropfen) von Obstbäumen vorläufig nicht mehr gewährt, da diese Maßnahmen für mehrere Jahre einen Ertrags- aussall bedeuten. Die näheren Bedingungen für die Reichszuschüste auf Neupflanzungen von Obst bäumen sind bei den Gartenbauabteilungen der Landesbauernschaften zu erfahren. Vom Kalken der Obftbaumftämme Das Kalken der Obstbaumstämme hat nicht den Zweck — um mit den Worten des um den obst baulichen Pflanzenschutz verdienstvollen Leiters des Pflanzenschutzamtes der Landesbauernschaft Kur mark, Prof. Dr. Ludwigs-Potsdam, zu sprechen —, „zu zeigen, wie groß die Obstpflanzung ist". Auch sollen mit dieser Maßnahme weder besonderer Eiser in pflanzenschutzlichen Maßnahmen „vorgetäuscht", noch die zur Zeit besonders knappen Arbeitskräfte „beschäftigt" werden. D. h. mit anderen Worten: Auch der Kalkanstrich der Obstbäume muß mit Ueberlegung und zur rechten Zeit erfolgen. Der Zweck des Kalkanstrichs beruht nämlich nicht auf einer etwaigen Wirkung gegen Obst baumschädlinge aller Art, sondern daraus, daß er das Entstehen von sogenannten Frostplatten ver hindert. Das Kalken der Obstbaumstämme kann also keinesfalls die winterlichen Pflanzenschutz- Maßnahmen (Abkratzen und Abbürsten der Stämme, Winterspritzung usw.) ersetzen. Der weiße Kalkanstrich schützt aber die dunklen Stämme vor plötzlicher zu starker Erwärmung, wie das infolge intensiver Sonneneinstrahlung bei strengem Frost in den Monaten Februar und März sonst leicht möglich ist. Die der Sonne zugewendete Seite des Stammes erwärmt sich sonst, der Saft umlauf setzt ein, während auf der der Sonne ab gewendeten Seite alle Gewebe noch im Frost er starrt sind. Dies führt zu Spannungen innerhalb der Gewebe, die schließlich so groß werden, daß die Rinde reißt und Frostrisse, rn schweren Fällen aber sogar große Froßplatten entstehen. Dies läßt sich durch den Kalkanstrich verhindern. Aus dem Gesagten geht aber einwandfrei her vor, daß es nutzlos ist, Obstbaumstämme und stärkere Aeste bereits im Herbst oder zeitigen Winter zu kalken; denn nur selten wird der An strich bis zu der Zeit, in der er seinen Zweck er- füllen soll, vorhalten. Deshalb ist also der Kalk anstrich erst in den nächsten Wochen vorzunehmen, und man sollte gerade in diesem Jahre mit den besonders krassen Temperaturstürzen und den strengen Frösten im Interesse der Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Obstbaumbestände trotz Arbeitskräftemangels nicht aus ihn verzichten. Oos. «s besteht kein Zweifel darüber, daß neben dem übrigen Beerenobst sich auch die Himbeere wachsen- der Beliebtheit erfreut. Der Bedarf ist ins Riesen- hafte gewachsen, so daß der Erzeuger mit den mengenmäßigen Anforderungen seitens des Frisch- marltes und der Verwertungsindustrie kaum Schritt halten kann. Um die höchstmöglichen Erträge ernten zu können, empfiehlt es sich, die Erfahrungen zu verwerten, die sich alte Praktiker in jahrzehntelanger Arbeit angeeignet Haben. Himbeeren gedeihen überall, wo auch Kern- und Steinobst erfolgreich angebaut worden ist. Um HöchstertrSge zu erzielen, sind allerdings beste Böden gerade gut genug. Wenn irgend möglich, soll man bei der Neuanlage tiefgründige und gehalt reiche Böden bevorzugen, wenn uns auch von den Waldhimbeeren bekannt ist, daß sie bezüglich der Tiefgründigkeit verhältnismäßig anspruchslos sind. So ist dem Verfasser eine Anlage bekannt, deren Besitzer nicht eindringlich genug auf die Notwen digkeit der Tiefgründigkeit Hinweisen konnte: der Ertrag bewies es schlagend, daß gleiche oberfläch liche Beschaffenheit des Bodens, gleiche Pflanzen herkunft, gleiches Alter, Sorte und Lage nicht darüber hiuwegzutäuschen vermochten, daß die Tief gründigkeit des Bodens zweier Anlagen grundver schieden war. Die Unterschiede waren so groß, daß man zuerst glaubte, es müsse sich doch um zwei ver schiedene Sorten handeln. Es ist immer richtig, Himbeeren als Alleinkultur anzubauen, wenn auch manche Tatsache für den Anbau als Unterkultur zu sprechen scheint. So macht man häufiger die Beobachtung, daß der Boden dann leichter offengehalten wird, wenn im gleichen Arbeitsgang eine Bodenlockerung für die Oberkultur (Kern- und Steinobst) erfolgen kann. Während der > Reifezeit benötigen die Himbeeren große Wassermengen: innerhalb weniger Tage kann nach taufrischen Nächten eine bedeutende Blatt entfaltung, verbunden mit 100 Niger Frucht- gewichtSzunahme, erfolgen. Es kommt bei einer evtl, vorzunehmenden Zufuhr von Wasser weniger darauf an, daß viel Wasser in den Boden gebracht wird als darauf, den Lustfeuchtigkeitsgehalt zu heben. Dies kann man anscheinend tatsächlich durch den Anbau als Unterkultur in Obstanlagen er reichen. Nicht vergessen werden darf aber die dop pelte Gefahr, die einmal die Oberkultur, dann aber auch die Himbeeren selbst betrifft: solche dumpfen Anlagen sind ständig Nist- und Brutplätze für Un geziefer und Krankheiten aller Art. Die katastrophale Entwicklung des Himbeerrutensterbens sollte uns Anlaß ^dazu sein, den Anbau von Himbeeren immer in freien Lagen vorzunehmen und die Reihen weit und quer zur Windrichtung zu Pflanzen. Viele An lagenbesitzer sehen in dieser Maßnahme den einzigen Schutz gegen diese teuflische Krankheit. Hatten doch sämtliche Spritzungen mit Kupferkalk, hier bis zu 2 N einmal kurz vor dem Austrieb und zweimal kurz vor der Blüte gespritzt, keinen Erfolg gebracht. 1,80 bis 2,00 m müssen die Reihenabstände sein, während man in den Reihen auf 0,40—0,50 m pflanzt. Im ersten Jahr ist gegen eine Zwischenkultur von Gemüse, Kartoffeln u. dgl. nichts einzuwenden, fehlen doch noch die Stützen und ist auch mit einem Ertrag nicht zu rechnen. Zwar kommt diese Art der Doppelnutzung nur dort in Frage, wo zwei- bis dreimaliges Hacken mit Handhacke möglich gemacht werden kann. In allen anderen Fällen empfiehlt es sich, mit Pferdezug oder Fräse die Unkraut bekämpfung und Bodenlockerung durchzuführen. Erst im zweiten Jahr werden die Pfähle, je nach Stärke, alle 10 bis 15 m eingesetzt. Sie brauchen nur 1,50 m über den Boden zu ragen. In 1,40 m IVur Fut instand ssüaüsns OartsnFsräts sr/üüsn iürsn Trvsck Für jede Arbeit das geeignete Werkzeug gerstreumaschinen, Heuwendern, mit Pferdegcspann oder Zugmaschine erfolgt. Selbst der vorsichtig ar beitende Obstbauer kann Beschädigungen der Stämme durch Aufahren verursachen. Wo aber mit fremden Arbeitskräften gearbeitet werden muß, ist ein Schutz der Bäume um so notwendiger. Bei Ein zelbäumen ist ein Schutz mit 3 Baumpfählcn, die oben mit Querleisten verbunden werden, gegeben. Je ein Pfahl wird rechts und links und der dritte hinter dem Baum eingeschlagen. Die allseitige Ent- ernung vom Baum beträgt 40 cm. Werden kyani- ierte Baumpfähle verwendet, so halten diese mmerhin 8—10 Jahre. Man kann nun mit den Geräten ziemlich dicht heranfahren, ohne Gefahr zu laufen, den Baumstamm zu beschädigen. Bei Ver meidung dieser Vorsichtsmaßnahmen können Baum stämme derart verletzt werden, daß sie zu kränkeln beginnen und mit der Zeit absterben. Man braucht nur einmal die Wunden am Rindenkörpcr und ost tief bis ins Holz hinein keunenzulernen, die ein Pflug oder eine Waqenachse verursachen. Kommt noch Vernachlässigung solcher Wunden hinzu, so ist der sichere Tod des Baumes die Folge. Will man Schutzmaßnahmen nicht mit Pfählen ausführen und läßt es die Bewirtschaftung eines Ackers zu besonders dann, wenn der Stand der Obstbäume in Reihen dichter ist —, so ist das Liegenlassen eines Landstreifens unter den Bäumen zweckmäßig. Der Streifen von (4—1 m Breite wird mit Gras" und Klee-Einsaat dauerhaft gemacht, er bildet sicheren Schutz gegen das Anfahren mit Ackergeräten. Dazu bietet ein solcher Grasstreifen andererseits bei vielen Arbeiten an den Obstbäumen auch einen Schutz für die umgebenden Feldkulturen und ist bei jungen Saaten, Getreide-, Rüben- und Kartoffelkulturen besonders wertvoll. Die Ernte frühreifender Obstsorten, die vom Rasenstreifen aus erfolgen kann, wird erleichtert, falls die Feldkul turen noch nicht abgeräumt sind. Auch in größeren Anlagen iit der Nutzen solcher Rasenstreifen größer, als wenn diese Flächen unter den Baumkronen nur spärlich Feldfrüchte tragen. Die Notwendigkeit der Anbringung irgendwelcher Schutzmaßnahmen für junge und alte "Bäume ist gegeben. Sie sollte von jedem Obstbauer beachtet werden, da ein Verlust der Bäume, besonders im späteren Alter, heute mehr denn je unbedingt ver mieden werden muß. Id. zahl Obstbäume befindet sich bekanntlich in bäuer lichem Besitz. Dort stehen sie in Reihen auf den Feldern, an den Feldwegen, auf Wiesen und Vieh weiden. Für diese Standorte kommt nur der Hoch stamm iu Frage. So kann cs bei der Bewirtschaf tung dieser Flächen leicht Vorkommen, daß bei un vorsichtiger Arbeit die Stämme der Bäume durch Anfahren beschädigt werden. Daher ist es geboten, Schutzmaßnahmen zu treffen. Ein einfacher Schutz wird schon gegeben, wenn in der Längsrichtung der Furchcnrcihe das Pflanzen der jungen Bäume so erfolgt, daß die Stämmchen stets hinter den Baum- Pfahl zu stehen kommen. Für die Jahre, in denen das Stämmchen noch dünn ist, reicht der dicke Baumpfahl als Schutz vollkommen aus. Noch besser ist es indessen, wenn — wie in Baden und Würt temberg — das Bäumchen rechts und links einen Pfahl erhält, so daß es zwischen zwei Schutzpfählen steht. In holzreicheu Gebieten ist diese doppelte Pfahlstellung als Schutz leicht anzubringen. Ein anderer Obstbauer hat den Schutz seiner Bäume derart vollzogen, daß er 60—70 cm lange Sandsteinbrockcn aus dem benachbarten Steinbruch verwendete, so daß an jedem Jungbäumchen rechts uud links je ein Stein aufgestellt wurde. Dann gibt auch ein ungeschickter Fahrer acht, wenn er mit dem Gerät an den Bäumen entlanafährt. Sehr häufig sind leider auch Beschädigungen der Obstbäume an Straßen und Feldwegen durch vor- bcifahrende Wagen, weshalb man hier den Baum pfahl immer aus die Fahrseite setzt. Einen Schutz müssen auch die Stämme auf den Wiesen und Viehweiden erhalten. Hier ist noch das Anfressen der jungen Rinde an den Stämmen durch Tiere zu befürchten. Man gibt den Bäum chen zweckmäßig einen Schutz aus drei Pfählen, die durch Querleisten verbunden und mit Drahtnetz ode- Stacheldraht umspannt werden. Bei Groß- " ---- - ,ß das Drahtnetz Baumkrone um- Die Krigserklärung der Wcstmächte am 3. Sep tember 1939 hat die Obstanbauer mitten in der Obsternte überrascht. Durch die Einziehung zur Wehrmacht sind daher teilweise Verspätungen in der Aberntung uvermeidlich geworden. Immerhin wurde die Obsternte im ganzen ordnungsgemäß eingebracht. Bekanntlich machte der Kriegszustand die Räu mung des Grenzgürtels erforderlich. Hiervon wurde am stärksten das Gebiet der Landesbauernschaft Saarpfalz betroffen, das vom Rhein bis zur luxem burgischen Grenze sich an Frankreich anlehnt. Innerhalb dieses Gebiets liegen bedeutende Obst- anbaugobiete. Bekannt ist der Apfelanbau im Kreise Merzig und z. T. im Kreise Saarlautern, wo die Hänge zu beiden Seiten der Saar und ihrer Neben täler mit Apfelhochstämmen bepflanzt sind. Im Bliestal (Kreis Homburg und St. Ingbert) sind Aepfel und Zwctschen augebaut. Bei Zweibrücken wiegen wieder Apfelpslanzungen vor, während in dem vorderpfälzischen Kreise Bergzabern viel Mira bellen und z. T. Aepfel und Birnen angebaut sind. In all diesen Gebieten war eine gute "Ernte nach den rückliegcnden mageren Jahren zu erwarten. Nachdem nach den ersten Tagen eine Beruhigung der Lage eingetreten und zunächst das Groß- und Kleinvieh geborgen war, gingen die zuständigen Stellen daran, Mittel und Wege zur Einbringung der Obsternte zu schaffen. Zunächst schien diese Möglichkeit an den Mangel an Arbeitskräften zu scheitern. Es wurden zum Wochenende (Sonnabend und Sonntag) freiwillige Helfer eingesetzt, die auch ganze Arbeit leisteten. Jedoch waren diese Hilfs kräfte unzureichend, nm die gesamte Ernte recht zeitig zu bergen. Im Kreise Merzig konnten bald Privatpersonen zur Aberntung eingesetzt werden. Als dann auch in der militärischen Lage keine Aenderung zu erwarten war, stellten die Militär behörden Arbeitskolonnen auf, die nun planmäßig in den Hauptanbaugebieten das Obst ernteten. Die sen Kolonnen war meist ein Sachverständiger bei- gcgeben, dessen Aufgabe darin bestand, aus sach gemäße Aberntung und Verladung zu achten, so wie Aufzeichnungen über die Herkünfte des Obstes zu treffen. Unter der Mitarbeit der Wehrmacht ein schließlich des Arbeitsdienstes ging die Aberntung schnell vonstatten. Mit Rücksicht auf die allgemeinen Verhältnisse konnte das Obst jedoch nicht gepflückt werden, sondern es wurde geschüttelt. Vor allem wurde die Aepfelernte gesichert. Der Abtransport aus den Beständen erfolgte in Säcken auf Lastautos, die Verladung in Waggons, die dann der Verwer tungsindustrie zugeleitet wurden. Ein Teil besserer Qualität des Schüttelobstes ging auch auf den Frischmarkt. Birnen wurden nicht verladen. Die anfallenden Mengen wurden und werden von den Truppen teilen im geräumten Gebiet direkt verwertet. Zwet- schen, Mirabellen u. a. wurden ebenfalls, soweit möglich, abgeerntet. Auf diese Weise konnte der größte Teil des anfallenden Obstes vor dem Ver derb gerettet werden. Es ist klar, daß keine hundert-
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