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vruT8c»eir ^irt5ckaftszcüun§ des vsutsotie 0 u rt e n b a u r e i t u ng küi- den 8udetönZsu ^mtlioks Leitung kür den Ovrtenbau im kieiod8nädi'8tand und ^litteilun^sblstt erku^cir oxir^i>icir-kr>ir8ks dcutlckcn Gartenbaues Oer Lrwerb88Ürtner und ölurnendlnder in Wien der OsuptvereiniAunZ der dsutsoken Osrtenbgurvirtsoftgkt NsuplsodrilUeituv^ UerUa-Lksrlotlenvurz 4, 8cdlatersti-»üs 38/39. 914208. VeflaA 6Nrtveri8eke Verluxs^essllscksN Or. VVsIter l^nx K.-6, 8erUo 8^V 68 Kooksti'sOe 32, t'iüiiiuk 176416 ^oslsckeckkonlo: UerUn 6703 Unreigeoprels: 46 mm drsitv tti11Lme1«rre11s 17 ?kg., ^eLlanrelAeo mro-?reis 50 Pix?. 2ur Teil ist Larel^eoprelsllslv Xr. 8 v 1. LuAusr 1937 AONIg. ^arelAeoLooavMeoovtuü: NleristLx; krak. Lnreixeoonnskme: prsnkkurl (Oder), Oderslr. 21. pkinr 2721. postsedeekk.: 8erlin 62011, Lrlelluriiisort Pr«nkkur1 (O). klrsekeint vSevontUok. UeruASgedakr: Lu8x?sde L mon»N 0^1 1.—, ^U8k»6e 8 (nur kor un^lieder d«8 Neiok8nS6r8tande8) vlerleljskrl 8^4 0.7b rurQA. po8lkk8reUx?evaUr p O8tverls88ort Insnkkunt / Oder - ^nsßnd« v Vertin, vonnerstsg, 3. Oktober 1910 S7. dskrgsng — Rummei 10 Um krde und Volk Zum Kricgscrntedanktag 1910 Die Welt steht im Bann des Endkampfes gegen das schon in seinen Grundfesten erschütterte britische Imperium. Inmitten dieser Tage erregenden Er. lebens begeht das deutsche Volk den Erntedanktag des Kriegsjahres 1940. Unter dem Gesetz des uns aufgezwungenen Krieges sind wir es nicht gewohnt, Hammer und Pflug beiseite zu stellen; denn un ermüdlich und unerbittlich wie die stählerne Front der Wehrmacht steht auch die Heimatsront im Kampf der Arbeit. Und doch berechtigt uns dieser Erntedanktag des Kriegsjahres 1940 zu einer kurzen Rückschau; denn das deutsche Volk kann stolz sein auf die Leistungen, die im Kampf um die Sicherung der Ernährung erzielt wurden. Schon heute können wir sagens daß auf diesem Gebiet nicht nur eine Schlacht, sondern schon ein Feldzug gewonnen wurde. Dank des unermüdlichen Ein» satzes der Bauern und Landwirte, der deutschen Gärtnerschaft und aller Volksgenossen, die auch nur ein Stück deutschen Bodens bearbeiten, ist der eng lische Aushungerungsplan restlos zusammen gebrochen und unsere Ernährungslage so gut, daß auch noch so verzweifelte Anstrengungen unseres Gegners keinen Erfolg mehr erzielen können. Der Erntedanktag läßt wieder einmal so recht deutlich werden, wie recht Reichsernährungsminister Darrö hatte, als er trotz des damals bestehenden Nahrungsmittelüberschusses schon 1934 zur Er zeugungsschlacht aufrief. Auch der Aufbau der ernährunaswirtschaftlichen Marktordnung schuf eine der schärfsten Waffen zur Abwehr der englischen Hungerblockade. Ohne die Marktordnung wäre die Stabilität der Lebensmittelpreise und damit die Sicherung des Lebensstandards nicht möglich ge wesen. Heber ein Jahr geht der Krieg, und ent gegen allen Voraussagen sind die Lebensmittel rationen in Deutschland gleich geblieben, auf ein zelnen Gebieten sogar noch verbessert worden. Diese Leistung war natürlich nur möglich durch den ein- .fcrch beispiellosen Einsatz des Landvolkes, das trotz 1 ancher Erschwernisse, trotz ungünstiger Witterungs verhältnisse die Erzeugung an landwirtschaftlichen Produkten nicht absinken ließ, bei einzelnen Pro dukten sogar noch erhöhte. Heute wissen wir um die Leistung des deutschen Gärtners, insbesondere des deutschen Gemüseanbauers, der die für die Gesunderhaltung des deutschen Volkes so überaus wichtigen Gemüse-Erzeugnisse in ausreichenden Mengen erzeugte. Wir wundern uns daher nicht über den Haß, der Churchill gegen das deutsche Landvolk beseelt; denn wenn die britischen Luftpiraten durck Brand bomben und Zündplättchen versuchen, deutsche Bauernhöfe zu vernichten, Lebensmittelspeicher zu zerstören, dann ist das letzten Endes nichts anderes als ein Eingeständnis der maßlosen Wut gegen den Teil des deutschen Volkes, der die angeblich beste englische Waffe, die Hungerblockade, wirkungs los machte. Man wird vielleicht erst in späteren Tagen ganz ermessen können, welche Leistung die deutsche land- bcbauende Bevölkerung im vergangenen Jahr durchgesetzt hat. Unser besonderer Dank gilt dabei jenen Bauern und Gärtnern, die im eigentlichen Kriegsgebiet, im Vorfeld des Westwalls, trotz der stündlich sie bedrohenden Gefahren unermüdlich für die Bestellung des Landes und für die Einbringung der Ernte gesorgt haben. Das Wort „Frontbauer" wird von den kommenden Geschlechtern einmal als Ausdruck höchsten Stolzes gebraucht werden, als Ausdruck eines Einsatzes, der nur noch verglichen werden kann mit dem tapferen Ansturm des Sol daten, der bis zum letzten getreu Leib und Leben cinsetzt für Führer und Volk. Dank gebührt auch der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Gefolg schaft, die Schulter an Schulter mit den Betricbs- führern verbissen und stolz für die gleichen Ziele kämpfte. Wenn am Erntedanktng dieses Jahres wiederum Tausende von Gefolgschaftsmitgliedcrn für langjährige treue Dienste ausgezeichnet werden, so bedeutet diese Ehrung gleichzeitig eine Ehrung der gesamten Gefolgschaft, die durch die Tat bewies, haß in Deutschland kein Raum mehr ist für Klassen, und Standesdünkel. An diesem Erntedanktag des Jahres 1940 aber wallen wir nicht vergessen^ daß nicht nur die Wirt, schnstlichen Aufgaben allein den endgültigen Sieg erzwingen, daß vielmehr Volk und Reich erst stark sind für das Geschick der nächsten Jahrhunderte, wenn wir auch um die Stärkung der Blutskraft unseres Volkes bemüht sind. Der Führer selbst kleidete dieses unabänderliche Naturgesetz einmal in folgende Worte: „Für was wir zu kämpfen haben, ist die Sicherung des Geschehens und der Vermehrung unserer Rasse und unseres Volkes, die Ernährung seiner Kinder und Reinhaltung des Blutes, die Freiheit und Unabhängigkeit des Vater landes". Möge darum der Kriegserntedanktag 1940 auch dieses Bewußtsein stärken, daß nicht nur die ma- terielle Leistung des Landvolkes für unser aller Schicksal entscheidend ist, daß vielmehr das Land- Volk in die Lage versetzt sein muß, Erhalter unseres völkischen Blutsstromes zu sein. Dann erst wird sich das Gesetz unseres Kampfes und der endgültige ßieg vollendens ' l/ntsrsuckunN von Hostsckädsn cm XsrnnoLst m clsr öcrumsckuls Der Emflust von Unterlage unö Standort Der außergewöhnlich strenge Winter 1939/40 hat in Obstöau und Baumschule Schäden ver ursacht, die in den verschiedenen Gebieten, ver schiedenen Lagen und bei verschiedenen Obstarten und -sorten derartig unterschiedlich sind, daß trotz aller Bemühungen noch kein klares Bild über das Zustandekommen dieser Schäden gewonnen werden konnte. Im Obstbau traten sehr häufig erst im Hoch sommer Schäden als Folgeerscheinung des strengen Winters zutage. Man kann annehmen, daß — ähnlich wie 1928/29 —, in den kommenden Jahren noch weitere bisher verdeckte Schäden sichtbar wer den. Deshalb ist die Feststellung der Ursache der verschiedenen Schäden in älteren Obstbeständen be sonders schwierig. Für die O b st b a u m s ch u l e n ist die Klärung der Ursache um so dringlicher, weil von hier aus die entstandenen Lücken ausgefüllt und — soweit irgend möglich — ähnliche Rückschläge in Zukunft vermieden werden müssen. Um eine Wiederholung zu vermeiden, ist es notwendig, weitestgehend frostwiderstandsfähige Ware heranzuziehen. Es liegt nahe, hier die Züchtung (Auslese und Neu züchtung) besonders frostwiderstandsfähiger Formen als den Wei; anzusehen, der auf die Dauer den sichersten Erfolg verspricht. Wir wissen aber, daß dieser Weg sehr langwierig ist und keine sofortige Abhilfe schaffen kann. Wir müssen deshalb, ohne die züchterischen Aufgaben zu vernachlässigen, auch nach Wegen suchen, die sofortige Hilfe bringen. Wenn man die Berichte über Beobachtungen in verschiedenen Gebieten zur Hand nimmt oder selbst unter verschiedenen Verhältnissen Beobachtungen machen konnte, dann scheint es fast unmöglich zu sein, überhaupt eindeutige Klarheit in diesen Fragen zu bekommen. Dort stößt man letzten Endes immer wieder auf drei „Hauptfaktoren", die die Schäden verursacht haben: Standort, Sorte und Unterlage. Dabei verfallen wir allerdings nur allzu leicht in den Fehler, uns auf Einzelbeobachtungen in unserem engeren Bezirk zu versteifen und diese für allgemein gültig zu halten. In Wirklichkeit kann aber z. B. die Erfahrung, daß Gellerts Butter birne besonders frosthart sei, an einer anderen Stelle Lügen gestraft werden dadurch, daß gerade Gellerts dort stark erfroren ist. Auch die fast all gemeine Ueberzeugung, daß in Tallagen die Schäden stärker waren als in Höhenlagen oder vor allem an Hängen, kann unter Umstünden durch Einzel- feststcllungen von gut erhaltenen Bäumen in ge schütztem offenen Tal gegenüber restlos erfrorenen Beständen in freierer Höhenlage oder ungünstiger Hanglage widerlegt werden. Dasselbe gilt von der Unterlage, wenn der Frostschaden nur von einer Seite aus betrachtet wird. Wir kommen deshalb zu dem eigentlich selbst verständlichen aber doch viel zu wenig angewandten Schluß, daß man niemals von einer Seite aus die Zusammenhänge erkennen kann, sondern immer alle Faktoren, die für die Mitwirkung überhaupt in Frage kommen, berücksichtigen muß. Das heißt, daß wir das Miteinander- und Gegeneinander wirken der verschiedenen Einflüsse abwägen müssen. Um dabei zu wirklich brauchbaren Ergebnissen zu kommen, genügt es nicht, allgemeine Angaben zu machen, sondern dazu sind exakte Feststellungen an möglichst einheitlichem und umfangreichem Material notwendig. Das verursacht eine Menge Arbeit, und die Auswertung beansprucht Zeit. Für den Baumschuler ist aber eine schnelle Antwort auf die offenen Fragen notwendig. Es ist deshalb besonders zu begrüßen, daß durch das Institut für Pflanzenbau und" Pflanzenzüchtung der Universität Halle sofort umfangreiche Unter suchungen auch in den Baumschulen angestcllt wur den und die Ergebnisse bereits jetzt veröffentlicht werden konnten*). Der besondere Wert dieser Arbeit liegt darin, daß der Verfasser von der Vielseitigkeit der auf Witterungsoerlaus Entscheidend für das Zustandekommen der Frostschäden ist der Witterungs verlauf im Sommer und Herbst vor dem Frost, während der Frostperiode und im Frühjahr nach dem Frost. Vor allem sind die Niederschlags mengen im Spätsommer und Herbst von Bedeutung für die Ausreise des Holzes; dann aber spielen der Verlauf des Frostes, die Tiefe der Frostgrade und die Zahl der Frosttage eine entscheidende Rolle. Die drei „Großklimaräume" unterscheiden sich in dieser Hinsicht folgendermaßen: Im Vorharz und in der Mark fielen 1939 rd. 200 mm Niederschläge mehr als der Jahresdurch schnitt beträgt, doch verteilen sich in beiden Ge bieten die Mengen verschieden: In Ketzin fielen in der Zeit von August bis November 1939 140 mm mehr als sonst, im Borharzgebiet in derselben Zeit nur 36 mm mehr. Die höheren Niederschläge treten also hier im ersten Teil des Jahres ans. Auch in der Börde sind wie in Ketzin die Nieder schläge in der Zeit von August bis November be sonders hoch (mit Ausnahme des September), während die Jahressumme hier niedriger ist als in den beiden anderen Gebieten. Die Temperaturen lagen in Ketzin am niedrig sten bei —28° L, im Vorharz bei —25° L. Die kältesten Tage brachte in Ketzin der Februar, im Vorharz der Januar. Auch der März war in Ketzin noch kälter als im Vorharz. In der Börde die Frostempfindlichkeit wirkenden Einflüsse aus geht und nach dem für den Schaden zuletzt ent scheidenden Einfluß sucht. Die Untersuchungen wurden an einem sehr um fangreichen Material (17 900 Apfel- und 3200 Birnenbänmen) durchgeführt, beschränken sich aber auf Aepfel in der Hauptsache und auf Birnen, so daß verwirrende Vielfältigkeit vermieden wird. Aepfel wurden an 5, Birnen an 2 verschiedenen Standorten geprüft. Die Standorte verteilen sich auf die drei „Großklimaräume": Brandenburg (Ketzin), Magdeburger Börde (Langenweddingen) und Vorharz (Gröningen, Langenstein, Blanken burg, Gernrode). An Apfelunterlagen waren dis Typen CIA I, II, IV, V, IX, XI, XVI und Säm ling, von Birnen Quitte CIA und Birnensäm ling in Prüfung. Die verschiedenen Standorte wurden an Hand gleicher Kombinationen (Unter lage — Edelsorte) verglichen. An einem Standort waren z. B. 14 Apfel- und 4 Birnensorten zum Vergleich vorhanden. Auch verschiedene Stamm bildner konnten an einer Stelle mit einbezoaen werden. Die Ergebnisse sind im wesentlichen folgende: und Krostschäden wurden die tiefsten Temperaturen ebenfalls im Januar (—25° L) gemessen, die Zahl der Frost- tage war hier größer als im Vorharz, die Tempe raturen im März/April aber günstiger. Diese wesentlichen Witterungsverhältnisse wirkten sich auf die Frostschadenbildung aus wie folgt: Im Vorharz mit dem günstigeren Temperatur und Niederschlagsverlauf sind die Schäden durchweg am geringsten, in der Mark am stärksten und in der Börde nicht ganz so stark wie in der Mark. Die geringeren Unterschiede zwischen der Mark und Börde führt D r. H i l k e n b äu m e r auf den unter schiedlichen Temperaturvcrlauf zurück, während die starken Unterschiede zwischen Mark und Vorharz durch die stärker abweichenden Niederschlagsver- hältuisse erklärt werden. In Ketzin konnten außer dem noch kleinklimatische Unterschiede beobachtet werden. Teile der Bestände waren hier im Früh jahr stark und anhaltend von Schneeschmelzwasser überflutet. In jedem Fall waren die Schäden hier größer als auf Standorten, die nicht unter dem Einfluß stehenden Wassers gelitten hatten. Oer LWust verschiedener Unterlagen Unter Berücksichtigung dieser klimatischen Ein flüsse werden die Ergebnisse bezüglich des Ein flusses verschiedene Unterlagen auf die Frostschadenbildung besonders interessant. (Fortsetzung auf der 2. Seite) OrläutsrunFSn ru dsr öskamrtmackwiF vom 25. Lsptsmbsr 1940 Preisregelung für Laumschulerzeugnisse In Nr. 39 der „Gartenbauwirtschaft" erfolgte eine Bekanntmachung über die Preise für Baum- schulerzeugnissc der Verkaufsperiode 1940/41. Da die Bekanntmachung erst kurz vor Redaktionsschluß einging, war cs nicht mehr möglich, die notwendi gen Erläuterungen hierzu zu geben. Es waren folgende Fragen zu erörtern: 1. Was kann geschehen, um die Betriebe, deren Existenz durch Totalsrostschaden auf dem Spiel stand, zu erhalten? 2. Wie weit muß eine Umstellung der Sorti mente, eine Aenderung in der Wahl der Ver- edlungsuuterlagen, eine Standortverlagerung der Anzuchtstälten und ein Verzicht auf Obstbaum- Pslanzungcn in bestimmten Gegenden und bei be stimmten Anwendungsbereichen ersolgen? 3. Was kann geschehen, um den durch den Frost ebensalls außerordentlich schwer geschädigten Obst bau nicht durch das Fehlen geeigneter Bäume zur Nach- und Neupflanzung in den kommenden Jahren in eine noch schwierigere Lage zu bringen? 4. Was wird mit dem recht bedeutenden Export Baumschulerzeugnisse? 5. Wie können unsere Baumschulen so schnell wie möglich wieder auf den weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannten hohen Kultur- und Leistungsstand gebracht werden? 6. Wie weit wird bei leicht frostgeschädigten Be ständen der Schaden ansheilen, so daß diese im Herbst 1940 bzw. Frühjahr 1941 unbedenklich ge pflanzt werden können und welche Schutzmaßnah men gegen Lieferung geschädigter Bäume müssen ergriffen werden? Es ist nicht Aufgabe dieser Zeilen, die jeweils gefundene Antwort auf diese Frage'hier darzu stellen. Mehrere Aufsätze in den letzten Monaten haben an dieser Stelle bereits diese Fragen be ¬ handelt und zum Teil auch beantwortet. Es haben zahlreiche Besprechungen und Besichtigungen in vielen Landesbaucrnschaften Deutschlands in Gegenwart von Vertretern des Reichsernährungsministeriums und des Reichspreiskommissars stattgesunden. Hier bei stand auch die Frage einer Preiserhöhung im Rahmen der betreffenden Maßnahmen zur Er örterung. Daß ein Schritt in dieser Richtung nur eine Teil Maßnahme sein konnte, stand von vorn herein für alle Beteiligten fest. Mehr und mehr stellte sich jedoch ein Sonderzuschlag auf die Preise von Baumschulerzeugnissen als Sofort-Maßnahme zur Erhaltung der Baumschulen im Hinblick auf ihre Aufgabe dem Obstbau gegenüber als vor dringlich ' heraus. Wenn das Reichsmiuisterinm für Ernährung und Landwirtschaft und der Herr Reichskommissar für die Preisbildung sich ent schlossen haben, einem Zuschlag von 29 A> auf die jeweiligen Stoppreise zuznstimmen, so nur unter dem ausdrücklichen Hinweis darauf, daß es sich hier nicht um eine Preiserhöhung als Kata- strophenausgleich handelt, sondern um eine Maß nahme, die im Interesse des Wiederaufbaus des so stark geschädigten deutschen Obstbaus, sowie der Landschaftsgestaltung ini Hinblick auf bodenständige Gehklzanznchtcn notwendig war. Die Bekannt machung vom 25. September 1940 läßt noch einige Fragen der technischen Durchführung offen, die hier beantwortet werden sollen. 1. Ausgeschlossen van der Preiserhöhung sind: Niedrige Rosen (einschließlich Kletterrosen), Rosen wildlinge, Erdbeerpflauzen, Nhabarberpflanzen, Stauden und Forstpflanzen. 2. Ter Sonderzuschlag von 20 darf nicht in die Preise eingerechnet werden, er muß also auf jeder Rechnung am Schluß als Zuschlag gesondert ausgcsührt werden. 3. Die Erhöhung erfolgt auf den „Stoppreis", d. h. den Preis, der bei der betreffenden Firma für das gleiche Erzeugnis und an denselben Ab nehmerkreis im Oktober 1936 im Durchschnitt be rechnet wurde. 4. Der Sonderzuschlaq gilt nur für Aufträge, die in der Zeit vom 1. Oktober 1940 bis 30. April 1941 geliefert werden, mit anderen Worten, maß gebend ist nicht der Tag der Rechnungsausstclluug, sondern der Versandtag. 5. Da die Preislisten und Kataloge meist fertig gedruckt sind, ist es notwendig, alle Angebote mit einem Aufklebezettcl zu versehen. Nm eine schnelle und einheitliche Durchführung dieser Arbeit zu er möglichen, empfiehlt sich die Verwendung der im Handel erhältlichen fertig gedruckten Aufllebezettel. Diese Zettel eignen sich auch zur Anheftung au die Rechnungen, so daß es auf der Rechnung ge nügt, das Wort „Sonderzuschlag" anzuwenden, weil der Aufklebezettel über die näheren Bestimmungen Aufschluß gibt*). 6. Die Preise und Gütebestimmungen für Ver- edlungsuntcrlagcn haben ebenfalls eine Neu bearbeitung erfahren, deren Veröffentlichung in Kürze bcvorsteht. Diese in Vorbereitung befind liche Anordnung ist bestimmt, den Verkehr mit Veredlungsunterlagen auf lange Sicht zu regeln. Schon jetzt zeigt die Fühlungnahme mit den Verbraucherkreisen von Baumschulerzeugnissen, daß ma» diesen Souderzuschlag keineswegs als eine unbillige Maßnahme ansieht. Vielfach wird von der Verbraucherscite selbst zum Ausdruck gebracht, daß dieser Zuschlag ja keineswegs in der Lage sei, die ungeheure» Schäden in den hoch entwickelten deutschen Anzuchtbetricben finanziell auch nur an nähernd auszugleichen. Den deutschen Baumschulen wird es trotzdem eine selbstverständliche Pflicht sein, trotz der schweren Schäden, die ihre Betriebe durch diesen Winter erlitten haben, nur in jeder Be ziehung einwandfreie und gesunde Erzeugnisse an den Verbraucher zu liefern. *) Zu beziehen durch die Gärtnerische BerlaqSqesellschaft Lr. Walter Lang KG., Berlin SW. 68, Kochstr. 82.