Volltext Seite (XML)
STAHL UND EISEN. 257 Nr. 6. März 1893. das Glühen die Streckgrenze von 58,4 bis 60 kg a. d. Quadratmillimeter auf 18,2 bis 21,6 und die Bruchfestig keit von 61,6 bis 63,8 kg a. d. Quadratmillimeter auf 45 bis 45,6 kg herabging, während die Dehnung von 28,9 auf 30,9 % stieg. Mannesmannröhren aus verschiedenen Stahl sorten von 140 mm Durchmesser bei 5,3 bis 6 mm Wanddicke zeigten eine Streckgrenze von 33,5 bis 48 kg, eine Bruchgrenze' von 50,8 bis 70 kg und eine Dehnung von 15 bis 24%. Eine Flasche von 180 mm Durchmesser bei 5.24 mm Wanddicke zeigte eine Streckgrenze von 42,6 kg, eine Bruchgrenze von 62,3 kg und eine Dehnung von 15%; die letztere Flasche ausgeglüht ergab eine Streckgrenze Bei drei mit englischen Flaschen von 140 mm Durchmesser und 5,4 bis 5,9 mm Wanddicke ge machten Versuchen trat der Bruch bei 439 und 386 Atmosphären ein. Zehn Flaschen, nach dem Mannesmann-Verfahren hergestellt, ergaben bei gleichen Abmessungen den Bruch bei 478,5, 556,8, 469, 522, 535,6, 500,5, 518, 482, 561,9, 474 und bei einer Flasche von 180 mm Durchmesser und 5,24 mm Wanddicke bei 458 Atmosphären. Die nebenstehenden Abbildungen sind photo graphische Wiedergaben von Sprengproben, welche mit kaltgeprefsten bezw. gezogenen Stahlflaschen eng lischen Ursprungs (Fig. 1) und mit Stahlflaschen (Fig. 2), nach dem Mannesmann-Verfahren in Rothgluth Fig. 2. Mannesmann-Stallflaschen durch Walzen in Rothgluth hergestellt. von 36,4 kg, eine Bruchgrenze von 56,4 kg und eine Dehnung von 21,3 %. „Es ist also ersichtlich, wie bei diesem, schon in der Herstellung durchweg gleichmäfsigeren Material, die Streckgrenze wie die Bruchgrenze durch das Ausglühen verhältnifsmäfsig nur wenig herab gemindert und dementsprechend die Dehnbarkeit erhöht I worden ist.“ Noch überzeugender ergiebt sich die Ueberlegenheit des deutschen Materials aus den mit fertigen Kohlen säure-Flaschen gemachten Sprengproben: VI.n gewalzt, durchgeführt worden sind. Schon die Art und Weise, wie die in Fig. 1 dargestellten Flaschen zum Aufreifsen kommen, zeigt deutlich, dafs man es .hier mit einem spröden, wenig dehnungsfähigen Material zu thun hat. Der Rifs erfolgt meist ens in einer zickzackförmigen unregelmäfsigenLinie und bei der Mehrzahl der untersuchten Flaschen unter Abreifsen ganzer Stücke. Demgegenüber zeigen die in Fig. 2 veranschau lichten Mannesmannflaschen durchweg nur ein Auf reifsen der Bohrwandung entweder in Form eines 5