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Mittheilungen aus dem Eisenhüttenlaboratorium. lieber die Trennung von Eisen, Mangan und Calcium von R. B. Riggs. Ueber die Zuverlässigkeit der Trennung dieser drei Metalle mit Hülfe von Ammoniumacetat und Brom stellt der Verfasser eingehende Versuche an, deren Ergebnifs hier folgt. Bei dem Fällen des Eisenoxyds mit Am moniumacetat ist ein zu grofser Ueberschufs zu vermeiden; auch darf der Niederschlag nicht zu heftig oder zu lange in der Flüssigkeit erhitzt werden. Bei dem dem Fällen vorhergehenden Neutralismen wird infolge der Oxydation in der Regel etwas Mangan niedergeschlagen. Ammoniak salze vermögen die Menge des niedergeschlagenen I Mangans wohl zu vermindern, aber nicht gänzlich zu verhindern. Es ist deshalb zur vollständigen Trennung ein Wiederauflösen und nochmaliges Fällen des Eisenoxyds nothwendig. Die Fällung des Mangans durch Brom in ammoniakalischer Lösung wird durch Gegenwart von Acetat sehr befördert. Die Fällung geschieht am besten durch Zusatz von Bromwasser zu der heifsen ammo niakalischen Lösung. Ist von Mangan oder Calcium mehr als 5,02 g vorhanden, so ist ein Auflösen und Wiederfällen des Mangansuperoxyds noth wendig. (Journ. of Anal, and Appl. Chern., 1892, S. 94.) Schwefelbestimmung nach verschiedenen Methoden. Von der „Crane Iron Comp.“ wurden Proben ihres unter der Marke „Castle“ bekannten Eisens zwecks Untersuchung auf Schwefel an verschiedene hervorragende Laboratorien der Vereinigten Staaten und Deutschlands geschickt. Die Resultate schwankten, wie nachfolgende Zusammenstellung zeigt, zwischen 0,005 bis 0,024 % und gerade der höchste und niedrigste Schwefel gehalt wurde von Chemikern von anerkanntem Rufe angegeben. a) Königswasser-Methode 0,005 % S. b) Absorption und Oxydation mit Brom, Behandlung des unlöslichen Rück standes mit Königswasser, Baryum- sulfat-Niederschlag gewogen . . . 0,008 „ „ c) Absorption und Titration mitNormal- jodlösung 0,009 „ , d) Methode nicht angegeben 0,010 „ „ e) Absorption in alkalischer Lösung von Bleinitrat und Wägen des Nieder- Schlags von Baryumsulfat .... 0,011 » „ f) Königswasser-Methode. Die Lösung wurde nach dem Chlorbaryumzusatz 24 Stunden stehen gelassen .... 0,012 „ „ g) Königswasser-Methode 0,012 „ „ h) Absorption in Kaliumpermanganat lösung undWägen des Ba SOa-Nieder- Schlags 0,013 % S. i) Absorption in Cadmiumlösung und Titriren mit Normaljodlösung . - . 0,013 „ „ j) Kaliumpermanganatlösung u. Ba SO gewogen 0,013 „ „ k) Königswasser-Methode. Mit Ammo niak neutralisirt, Fällen als Ba SOa und 24 Stunden stehen lassen . . 0,013 » „ 1) Absorbiren in Cadmiumchlorid ¬ lösung und Titriren mit Normaljod lösung 0,015 „ „ m) Absorption und Titration mit Nor maljodlösung 0,017 „ „ n) Absorption in Kaliumpermanganat- lösungundWägendesBaryumsulfats 0,017 » „ o) Mafsanalytisch (ohne nähere An gaben) 0,019,. p) Absorption in Cadmiumsulfat und Titration, mit Normaljodlösung . . 0,020 „ „ q) Königswasser-Methode 0,021 „ „ r) Absorption in Aetznatronlösung und Titration mit Normaljodlösung . . 0,022 , „ s) Königswasser-Methode 0,024 „ „ Wie ersichtlich, hat keine der Methoden vor der anderen etwas voraus, da sie in verschiedenen Händen die verschiedensten Ergebnisse liefern. Man sieht aus dieser Zusammenstellung aber ferner, dafs die gröfsten Differenzen bei Anwendung der Königswasser-Methode eintraten. Die Hauptfehlerquellen sind dabei (voraus gesetzt, dafs die Reagentien vollkommen rein sind) 1. Das zu weit getriebene Eindampfen vor dem Abfiltriren der Kieselsäure und des Graphits, wobei sich basische Eisensalze bilden, die Schwefel enthalten und in verdünnter Säure unlöslich sind. 2. Das Ausfällen des Baryumsulfats in zu saurer Lösung, wodurch das Ausfällen sehr wesent lich verzögert wird, und wobei leicht zu niedrige Resultate erlangt werden, wenn man nur 12 bis 14 Stunden stehen läfst. 3. Das Ausfällen des Baryumsulfats in einer zu neutralen Lösung, wobei Eisen mit dem Baryum sulfat ausfallen kann. Die Fehlerquellen lassen sich leicht umgehen, wenn man auf nicht weniger als 10 ccm eindampft; der Ueberschufs der freien Säure kann vor dem Ausfällen des Baryumsulfats mit Ammoniak neutralisirt werden. Baryumsulfat ist fast un löslich in Chlorammonium, und wenn genügend überschüssige Säure vorhanden ist, um das Eisen in Lösung zu halten, so ist die Ausfällung nach 14 Stunden eine vollständige. (Journ. of Analyt. and App. Chern.)