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Dem Bäumlein vernarbte die Wunde bald. Es wuchs weiter und ist heute ein Baum. Freilich, eine Krone ist ihm nicht mehr nachgewachsen!... Der Junge lebt auch noch und ist heute ein Mann. Er ge denkt noch manchmal des gebrochenen Bäumleins mit Wehmut. Das ist keine Phrase, sondern die reine Wahrheit: wie hätte er sonst nach soviel Jahren dies hier geschrieben!? Zittau. Die beiden letzten Winteroeranstaltungen des Globus gaben dem ungemein erfolgreichen ersten Semester des 56. Vereins jahrs einen würdigen Abschluß und ergaben den Massenbesuch, der das besondere Kennzeichen des riesigen Aufschwungs ist, den der Verein auch in diesem Abschnitt genommen hat. Am II. März hatte eine wichtige Dorstandssitzung stattgefunden, deren Ergebnisse in der am 13. März im Schützenhause abgehaltenen Vereins versammlung bekanntgegeben und gutgeheißen wurden. Der erste Beschluß betraf eine Erhöhung des Globuszuschusses an die durch die allgemeine Wirtschaftslage gefährdete Schülerherberge in Oybin auf 1000 Mark. Einer Einladung der Interessengemeinschaft für den Hochwald-Lauschegau zu einer gemeinsamen Sitzung in Lücken dorf, die am 6. April in Aussicht genommen ist, soll durch eine möglichst starke Abordnung entsprochen werden. Weiterhin wendete sich der Vorsitzende mit der Bitte an die Mitglieder, ihm gegen entsprechende Entschädigung einen vielleicht für Wohnzwecke nicht in Frage kommenden Raum zur Verfügung zu stellen, um die Wiederäufstellung der gegenwärtig ganz unzulänglich untergebrachten und daher unbenutzbaren Vereinsbllcherei sowie der wertvollen Sammlungen zu ermöglichen Der Aussichtsturm auf dem Hochwald soll bereits zu Ostern der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden. Der Eintrittspreis hat aus 100 Mark für Erwachsene und 50 Mark für Kinder erhöht werden müssen. Für Schulklassen unter Führung eines Lehrers soll dieser Betrag auf 10 Mark für den Kopf ermäßigt werden. Auch die Beratung des für den bevor stehenden Sommer ausgestellten Wanderplans ergab die unveränderte Annahme der Borstandsbeschlüsse. Der Plan zeigt vielfach recht angenehme Abweichungen von dem der letzten Jahre und sieht u. a. auch wieder einige gemeinsame Ausflüge ins Böhmcrland vor. Reichenau wird der Globus zweimal berühren. — Redner dieses Abends war Herr Lehrer Vater aus Löbau, der einen äußerst fesselnden Ezperimentalvortrag über „Die Elektrochemie im Dienst der chemischen Technik" hielt. Völlig neuartig — man möchte sagen epochemachend — war die höchst sinnreiche Vor richtung, mittels deren es der Vortragende verstand, die an sich dem Auge nicht wahrnehmbaren chemischen und elektrolytischen Vorgänge beim Durchgang des elektrischen Stromes durch flüssige chemische Verbindungen im Lichtbild deutlich sichtbar zu zeigen. Dieser ver blüffende Versuch wurde nacheinander gezeigt an Wasser, Salzsäure, Bleizucker, Kochsalzlösung und Zinkvitriol. 2m Anschluß hieran führte der Redner die praktische Anwendung der Elektrolyse aus den verschiedensten Gebieten des Wissens und der Technik vor: er zeigte die Messung von Stromstärken mittels des Ampdremeters (Volta meter), die Veränderungen von Stromstärken und Spannungen (Drosselzellen), die Herstellung von Umsormern einfachster Art, die Elektrolyse als Polsucher, ihre Mitwirkung beim Akkumulatoren oder Sammlerbetrieb und ihre Anwendung im Galvanisierungs- verfahren. Auch die Gewinnung von Aluminium, Kalziumkarbid, Chlorgas, Ätznatron und Karborundum durch elektrolytische Vor gänge wurde erläutert. Der ungemein lehrreiche Vortrag fand un geteilte Aufmerksamkeit und herzlichen Beifall. Der letzte Abend am 19. März sah wieder eine vollständige Überfüllung des Schützenhaussaales, Herr Lehrer Herrisch el sprach über das Thema „BomIugendwandern und vonIugend- herbergen" und berührte damit einen Gegenstand, für den der Globu; stets die tätigste Anteilnahme bewiesen hat. Großartig war die eigentümliche Verbindung von Rede, Lichtbild, Gesang und Rezi tation. Herr Lehrer Flach ergänzte die Ausführungen seines Berufs genossen, indem er von einer Mädchenklasse gemütvolle Volks- und Wanderlieder unter Ausschöpfung des ganzen Stimmungsgehaltes vortragen ließ, und eine Anzahl Knaben sprach zwischendurch mit herzerquickender Frische entsprechende Gedichte. Der Redner wies in überzeugenden Worten nach, welchen hohen ethischen und erzieherischen Wert die vom Zittauer Lehrerverein im März 1911 ins Leben ge rufenen Ferienwanderungen der Volksschuljugend besitzen und bezeich nete sie als eine Quelle reinen Genusses, der Lebensfreude und der Volksgesundheit. Die Wanderungen bauen sich auf einem feft- umrtssenen Plane auf, der vom Nahen zur Ferne führt und nament lich auch die Besonderheit der Jahreszeiten berücksichtigt. Den Wande rungen kommt eine weit höhere Bedeutung zu, als den üblichen Klassenspaztergängen, die mehr das Gepräge von Schulfesten tragen. Sie wollen der neuzeitlichen Erarbeitungsschule den Weg ebnen und die Jugend zur Heimatliebe und zur Natur zurückführen im besten Sinne des Wortes. Der Redner sprach sodann eingehend über die allgemeinen Richtlinien. Im zweiten Teile verbreitete er sich über die Einrichtung und den Betrieb einer Anzahl von Jugendherbergen (Burg Altena, Rothenfels am Main, Ludwigstein an der Werra, Bautzen) und schilderte dann eine Anzahl von der Zittauer Jugend ausgeführte Wanderungen. Aus den lichtvollen Ausführungen war einerseits seine hohe Berufsausfassung, andererseits die Fülle unend licher Aufopferung, Arbeit und Mühe zu erkennen, welche die Lehrer schaft in dankenswertester Weise für unsere Jugend und damit auch für die Zukunst unseres Volkes aufwendet. Die Darbietungen des Abends fanden stürmischen Beifall. — Die beiden letzten Abende brachten dem Verein schon wieder einen Zuwachs von 23 Mitgliedern. Bruno Reichard. Vereinstaksl. In dieser Zusammenstellung kommen alle Heimat-, Gebirgs- und der Heimaterfor schung dienenden oberlausitzer Gesellschaften unentgeltlich zum Abdruck. Irgendwelche Richtigstellungen und Erweiterungen wolle man uns sofort melden, damit solche bei dem nächsten Abdruck berücksichtigt werden können. Gebirgsverein Baltenberg, Niederneubirch. 1. Vorsitzender Max Richter, Lehrer in Niederneukirch. Uber Mitgliederversammlungen und Ausflüge gibt der jedem Mitgliede zugestellte Vereinskalender Auskunft. Vereinslokal: Valtenberg. Naturwissenschaftliche Gesellschaft „Isis", Bautzen. Vorsitzender Dr. Stüb 1 er, Lessingstraße 6. Gebirgsverein „Lufatia" Neichenau und Umgegend. Vorsitzender Ober- lehrerAlbertWagner. — Versammlungsort unbestimmt, abwechselnd. Versammlungs zeit desgleichen, nach Bedarf. — Zweck: Veranstaltung von Reisen und Aus flügen. Wegmarkierungen und Erschließung derselben. Aufstellung von Ruhebänken. Ortsmuseum und Volksbildung. Obst- und Gartenbaupflege. Gebirgsverein Jonsdorf - Hänifchnriihe. Mitglied des Verbandes Lusatia. Gegründet 1883. Mitgl. 1^4. Dors. Prok. Karl Erler. Vereinsabend 1. Dienstag im Monat. 2m Winter Vortragsabende. Erschließung des Jonsdorfer Teiles des Zittauer Gebirges durch Markierungen. Ruhebänke. Aussichtsanlagen. — Auskunsterteilunq über Wohnungen für Kurgäste im Landhaus „Marianne". Saxonia, Verein für Ortskunde und Naturwissenschaften, Großschönau. Vorsitzender Schuldirektor I. Sack. Die Saxonia hält im Winterhalbjahr all monatlich eine Sitzung ab. Vereinszimmer in Frenzels Gastwirtschaft an der Mandau. Jeden 1. Sonntag in den Sommermonaten ist das dem Verein ge hörige Krumbholzmuseum (Zentralschule) geöffnet. Humboldtverein Seifhennersdorf. 1. Vorsitzender Lehrer M. Aeise, 2. Vor sitzender Apothekenbcsitzer Dr. phil. Mei sch Ke. Vereinslokal: Gasthof zum „Hirsch". Vereinsabend: Donnerstag: zur Zeit nicht wie früher aller 14 Tage, gewöhnlich 1 mal im Monat. Wissenschaftlicher Leseverein Neugersdorf. Verein für sächsische Volkskunde, Ortsgruppe Löbau. Vors. Studiendirektor Prof. Dr. Curt Müller. jus der Franzosenzeit ibrlausitzer Loft Grenzgeschichten (2. Auflage) Rund ums Zollhaus Zurück zur Natur! Der Kottmar und seine Sagen Preis des Buches ausschließlich Porto 200.- Mk. 1000.- „ 1000- „ 1000— „ 1000.— „ 300- „ Büchermarkt*) Durch den Verlag der „Oberlausitzer Heimatzeitung" (Buchdruckerei von Alwin Marx) Reichenau, Sa., sind zu beziehen: Friedrich, A» Gärtner, Ai Rösler, Rösler, Claude, A. Schöne, O. Schöne, O Sagenbuch des Zittauer Gebißes 1000 — „ Schöne, O. Oybinsagen 500.— „ *** Abrlaufitzer Guttlieb 200.- „ Schwär, O. Der Vierkrieg 300.— „ *) Bei Ankündigungen im „Büchermarkt" kostet die einspaltige Zeile 30 Mark. der Gbsrlausitzer Hsimatzeitung bei freier Zu- ———5. — jtellung durch dis Post Mk. 2000.—, durch den Boten Mk. 2000.— freibleibend (zuzüglich Buchhändler-Zuschlag). — Zahlungen können auf das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. — Bei Nichtabbejtsllung spätestens 14 Tage vor Beginn eines Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. Anzeigsnberechnung: Der JnjeratenM besteht aus zwei -—2Spalten. Dis Berechnung erfolgt nach Petitzsilen und beträgt der Preis für sine solche io einspaltiger Breits (SO mm) 50 Mark, Äeklamszeils (SO rnrn) 100 Mark, unter Büchermarkt (in gleicher Breite) 30 Mark. Verantwortlicher Leiter: Otto Marx, Deichenau, Sa. Druck und Verlag Nlwln Mar», Buchdruckers! und Leitungsveclag G. m. b. H. in Bsichenau, So.