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land em sehr begehrter Artikel war. Verblüffend einfach ist die Art und Weise, wie man die brütenden E'dcrenien um ihre köstlichen Daunen prellt, ohne daß man selbst viel Arbeit damit hat Gefährlich dagegen ist die Bogelfagd, bei der es namentlich auf Seepapageien und Lummen abgesehen ist. Dir Jäger müssen sich an Seilen hals brecherisch über lotrecht abstürzende Klippen hinunterlassen. Äußerst drollig, aber für die Betroffenen nicht besonders angenehm ist es, wie sich dir brütenden Vögel gegen unbefugtes Betreten ihrer Ntstplätzr zu schützen wissen. Sobald menschliche Störenfriede in ihr Bereich ein- gedrungen sind, erheben sich wie auf ein Signal ungezählte Vogel scharen in di« Lüste und «ntlkiren in der Höhe ihr»n Darminhalt, sodaß es aus die kecken Emdiinglinge buchstäblich Kot regnet und sie schleunigst 'Reißaus nehmen müssen Gewaltige Aufregung gibt es beim Eintreffen brr großen Grindwolschwärme. Dann bemächtigt sich der friedlichen Fischer eine richtige Raserei, und den Tieren werden förm liche Schlachten geliefert. Auch der Finn- und der Potwal liefern ergiebige Beute. — Die Hauptstadt der unter dänischer Staatshoheit stehcnven Inselgruppe ist das auf Siiömö gellgene Thorshaon, ein bescheidenes Siäoichrn von etwa 2000 Einwohnern. Da gibt es keine Piunkvaulen, sondern nur hölzerne, schwarz geteerte Häuschen, deren bereistes Dach gleichzeitig den Hühnerhvs daistellt. Von den achtzehn Inseln sied siebzehn bewohnt, aber nur in unrmtielborer Nähe der Küste. Nur das steile und oollsiändig unzugängliche Eiland, das der „kleine Dimon" genannl wird, ist unbewoynrar. Auch der benach barte „gioße Dimon" tlägt nur einen einzigen Bauernhof mit etwa zwanzig Menschen, aber auch eine kleine Kirche. Den Gottesdienst muß sietltch Ser Bauer selbst wahrnehmen, solange kein als kühner Bergsteiger bekannter Geistlicher den Sprengel mit versteht. Der ein zige Zugang zu diesem spröden Nest besteht nämlich aus einer fast lotrechten Felsenleiter von hundert Meter Höhe mir halsbrecherischen Stusen und eingelassenen Eiiengrrffen, an denen Tauenden besejiigt sind. Der einsame Hof aus dem „großen Dimon" ist mithin nur für verwegene und völlig schwindelfreie Kletterer erreichbar. Die welt fernen Inseln mrt ihren lies etngeschniltenen Fjords, ihren wilden Felsenklippen und ihren bis zu 800 Meter Höhe steil au» dem M-ere ausragenden Basalwergen sind ein Asyl für Menschen, die einmal dem wirren Getriebe des hastenden Lebens sich eniziehen und eine Zeit lang allein sein wollen mit der urewigen Allmurer Natur. Der nach jeder Hinsicht glänzende Vortrag fand den rauschenden Beifall der unüvcrsihbaren Menge und weckte den lebhaften Wunsch, Magister Küchler baldmöglichst einmal vor einem noch größeren Kreise etwa mit einem seiner berühmten Islandoorträge zu hören. Am 6. Februar sprach im Schützenhause der wegen seines köst lichen Humors be>onbers beliebte zweite Schriftführer, Herr Eisen- bahnvberu spektor Bruno Wünsche. Er legte dem Vortrag die Er lebnisse seiner letzten Ferienreise zugrunde und behandelte sie in lau niger Form als cchier Oberlausitzer unter der Epitzniarke „Müller- Gustavs Reese noa Heidelberg." Der Andrang überstieg, obwohl das Lockmittel der Lichtbilder fehlte, alle Begriffe. Von dem geschäftlichen Teil sind zwei Bücheispenden des Herrn Studienrais Lange (eigene Aohandlungen) jür die Vereinsbücherci zu erwähnen, die unter dem Ausdiuckc des Dankes entgegengenommen wurden. Wie dir Sonoriberichte des Kassenwarts Uber die beiden letzten öffent lichen Vortragsabende ergaben, haben diese infolge der außerordent lich hohen Unkosten leider mit einem Fehlbeträge abgeschlossen. Nach der sich hieran ai.knüpfenden Aussprache kam man überein, aus die Veranstaltung öffentlicher Abende irotzdem künsiig nicht zu verzichten, aber Vorkehrungen zu treffen, die deren Rentabilität gewähileistrn sollen. — Bruno Wünsche, der gewandte heimatliche Dialekidichler, »rat einleitend sür dir Berechtigung unserer Mundart auch bet der- artigen Vorträgen ein und bot in der Tat ein literarisches Kunstwerk, da» dem Oberlausitzer Schrifttum dauernd erhalten bleiben sollte. Der Vorirag ist eine wundervolle Plauderet von allgemeinem Interesse, die einzigartigen köstlichen Humor sprudelt, aber auch rech» ernste Drnge mit prachtvoller Leuchtkraft übergoldet. Die Aufmerksamkeit der unübersehbaren Menge erlahmte nicht einen Augenblick, obwohl der Redner mit bemerkenswerter Gründlichkeit Allhetdelberg schilderte und badet auch seine wiligeschichilichen, künstlerischen und liierarischen Beziehungen streifte. Im weiteren Verlause erzählte dann der Redner, der übrigens auch etn glänzender Beobachter ist und manche treffenden Aphorismen zu prägen versteht, von anderen süddeutschen Sehens würdigkeiten, wir Schwetzingen, Mannheim. Würzburg usw Erfand mit seinen ausgezeichneten Darlegungen frenetischen Beisall und halte tatsächlich dem „Globus" zu einem äußerst genußreichen Abend ver- holfen, wie Herr Oberstudienrat Professor Dr. Weder in seinem Schlußwort noch besonders betonte. — Der „Globus" hat an diesen vier Abenden wieder einen Milgliederzuwacks von 28 Personen zu verzeichnen, der dir geringen Abgänge — zwei an der Zahl — reich- sich aofwiegt. Bruno Reichard. Letzte Weisheit Gerungen hab' ich jederzeit Für alles Edle, Wahre; Gelitten hab' ich in dem Streit Schon viel verlor'ne "Zahre. Das Alter naht. Ich sehne nun Nach Frieden mich nach Frieden. Die schart'gen Waffen mögen ruhn, Da mir kein Sieg beschieden l Bäumt sich noch einmal aus mein Herz, Ich will dis Streitlust dämpfen: Ich mag nicht zu der Andern Scher; Wie Don Guftote kämpfen l Denn gegen Narrheit gibt» kein Kraut; Sie wird das Weltall erben; And wer aus die Vernunft noch baut, Der leg' sich hin zum Sterben. Stellt sich die Menschheit aus den Kopf, Mag Midgard niederkrachen: Der Weiss wackelt mit dem Schopf And kann nur lachen — lachen! Bruno Reichard. Mitteilungen der Gchriftleltung B. R und B. W., Zittau. Wir bestätigen den Empfang dankend und werden beide Einsendungen zu dem gewünschten Zwecke verwenden. R. Kr., Bautzen. Für Ihr freundliches, tätiges Interesse besten Dank. M>i der Aufnahme bitten wir, sich diesmal für einige Nummern gedulden zu wollen, da verschiedene ältere Arbeiten zu nächst veröffentlicht werden müssen. Büchermarkt*) Durch den Verlag der „Oberlausitzcr Helmatzeitung" (Buchdruckerei von Alwin Marx) Reichenau, Sa., sind zu beziehen: Friedrich, Aus der Aranzosenzeit 50 - Mk. Gärtner, Abrlaufitzer Loft 200.- Rösler, Grenzgeschichten (2 Auflage) 200.- Rösler, Nund ums Zollhaus 200- Claude, A. Zurück zur Natur! 100.— Schöne, O. Der Kottmar und seine Sagen 30.- S ch ö n e, O. Sagenbuch des Irttauer Gebirge« 200.— S ch ö n e, O. Oybinlagen 100 — * * * Abrlaufitzer Guttlieb 30.— Schwär, O. Der Vierkrieg 50 — »l -) Bei Ankündigungen im „Büchermarkt" kostet die einspaltige Zeile 10 Mart. ^oritrioznnstc; der Gbsrlausiher Heimatzeitung bei freier Su- stsllung durch dis Post Mk. 300.-, durch den Boten Mk. 300.— freibleibend (zuzüglich Buchhändler-Zuschlag). — Zahlungen können auf das Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 275.34 erfolgen. — Bei Nichtabbestsllung spätestens 14 Tage vor Beginn eines Vierteljahres läuft das Abonnement weiter. An4l6ia6nb6k6cknuna' Der Inseratenteil besteht au» zwei Die Berechnung erfolgt nach Pstitzeilen und beträgt der Preis für eins solche in einspaltiger Breite (SO mm) 20 Mark, Doklamszeile (SO mm) 30 Mark, unter Büchermarkt (in gleicher Breite) 10 Mark. Verantwortlicher Leiter: Gtto Marr, Reichenau. Sa. Druck und Verlag Alwin Mar», Buchdruckerei und Zeitungsvarlag G. m. b. H. in Reichenau, Ha.