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vt»nboren u nst, Llkepatup" M Drucf u.Verlog.Älwin Marx (Inh. Otto Marx) M" Südlaufitzer Nachrichten, Rei<chenau^Sa. Unberechiitzver' MacHSi-uc^ Btoiten füp ^elmaikunöef Schristleitung und Geschästsskelle m^Neichenau.Sa. Fernsprecher Nr. 2IS Hauptschristlsitung: Gtto Marx, Reichenau, 6a.; für Geschichte, Vorgeschichte, Dolkekunde, Sagen und Aberglauben Dr. Frenze!, Leipzig - Gstzsch, Hauptstr. 35; für Naturwissenschaften D r. Heinke,' Zittau, Komturstr. 5; für Kunstgeschichte und Kunstsetverbs Dr. Reinhard Müller, Zittau, 6tadtmujsum, Klostsrgajje 1. Manuskripten ist Rückporto beizufügsn, da sonst ein Anspruch aus Rücksendung nicht besteht. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27534. Bankverbindung: Girokajss Reichenau Nr. 16. Privat- und Commerzbank A.-G., Zweigstelle Reichenau, Sa. Gewecbebank Reichenau, Sa. Nr. 2H Sonntag, 23. Dezember (Julmond) 1923 4. Jahrgang s^it der heute in die Hände der Leser gelangenden Nummer ^-ssu I» l»^2O beschließt unsere „Gbsrlausitzer Heimatzeitung" ihren 4. Jahrgang. Nnter den schwierigsten Verhältnissen hatten wir in dem nun zu Ende gehenden "Jahre zu kämpfen, um ihre Aufrechterhaltung zu ermöglichen. Jedoch es wurde a durchgerungsn, und zwar Dank der treuen Anhänglich keit unserer Leser und nicht zuletzt der uneigennützigen B Mitarbeit einiger unserer bewährtesten undbsstcnHeimat- jchriftsteller. Wir fühlen uns dadurch verpflichtet, das Werk weiter zu führen und immer vollkommener auszubauen, sodaß es mit Recht als die führende Hoimatzsitschrift dec Dbsrlausitz gelten kann. Die heutige Ausgabe ist den bevorstehenden Festen gewidmet. Zm neuen "Jahrs beginnen wir mit dem Abdruck einer Arbeit von Dr. Frenzel-Leipzig- Getzsch: „Die Kirchenheiligen der Gbsrlausitz", dis überall Anklang finden wird, wo man Sinn für Heimatsorschung Hat. Hierin vorbildlich zu wirken, soll stets dis vornehmste Aufgabe unserer Zeit schrift sein. Das) daneben der erzählende Teil ebenso wie bisher gepflegt werden und auch das Mundartliche nicht zu kur; kommen soll, erachten wir als selbstverständlich. ISskt l (Jabrgang 1924) erscdeint Mitts Januar. Herzliche Fe st sszrüßs sendet allen ihren Lesern d i e Gberlaufltzer Helmatzeitung Reichenau, Sa. Dis deutsche Weihnacht im Liede. Don Herbert Hen kner-Bautzen. Als wir noch Kinder waren, da war die Aeit noch golden und die Menschen besaßen mehr Seele denn heute. Vorüber ist all der Sonnenschein dieser friedlichen Bahre und dunkel, unergründbar liegt die Ankunft vor uns. — Ist es auch wahr, daß sie so dunkel ist? E> nein, ganz so trübe ist sie schon nicht, wie mir manchmal glauben. Awischen finstren Wolken leuchten in dieser Nacht des Jammers seltsame Sterne uns entgegen. Jedem sind sie bekannt aus frühester Jugend. Einer von ihnen mit seinen Trabanten heißt Weihnacht. — Deutsche Weihnacht! — Wie schlagen unsre Herzen rascher bei diesem Wort! Erinnerungen steigen in unssrm Herzen auf: „Als wir noch Kinder waren .... l« Ja, wie fühlten unsre Herzen da in der Advents zeit ein Ahnen von Glück und Freude, von Liebe und glänzender Herrlichkeit, wie schaute unser strahlend Kinderauge den Aauber des kommenden Festes. Nnd in dem Erwarten des heiligen Abends lag . >as wie selten schöner Genuß. Erst machte es sich ganz lang sam fühlbar. Dann regte sich's stärker und stärker in uns, bis der Gesang des ersten Weihnachtsliedes mit voller Kraft uns in den Dann des nahenden Festes zog. Ein Weihnachtslied! Das ist es, was uns vor allem die deutsche Weihnacht so unvergleichlich schön gestaltet. — Mag nun die Welt mit rauher Hand und eisernem Griffe durch Not und Elend manches Glück zertrümmert haben, mag uns in schwerer Seit der äußere Glanz von hohen Festen durch tiefes Leid verdüstert werden, eins raubt uns keine Macht, die innere Kraft, die uns die deutsche Weihnacht und ihr Lied verleihen. Die innere Kraft, die ist es, die uns stärkt, denn alles Außere der sinnestollen Gegenwart is^Tand und Schein. Aurück zum deutschen Weihnachtsliede laßt uns jetzt kehren, zurück zum Born, der uns als Kinder schon erquickt. Nnd sollte uns die Not den Lichterglanz des Lhriftbaums auch verwehren, den Weihnachtssang läßt sie nicht verstummen. Welch freudiges Erwarten, welche Nngeduld be mächtigt sich vor allem der Kinder. Gar trefflich spiegelt sich dies wieder in dem schönen vorweihnachtlichen Liede des Magisters Carl Gottlieb Hering, das gleichsam wie ein Vorbote des Weihnachtsgesanges im Kreise dec Kinder erschallt: „Morgen, Kinder, wird's was geben, Morgen werden wir uns freu'n .. Nnd wie dieser alte, treue Bautzner, so hat auch ein andrer eine ewig strahlende Perle in den Liederkranz der Weihnacht eingeflochten. Als am heiligen Abend des Jahres )8s8 der