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veboten Tagl- A^i-ei'/ags^ U ribe^echtiytrr NachSruot» Blaiten füp L?elmotkunöe Schristleitung und Geschäftsstelle st! Reichenau,Sc». FeenspnecherNr.riA GescHicHie, ^Ku nstLi^epatui" Drucf u Verlatz.Alwin Marx (Inh.OttoMaiz-) SudlauftHen Nachrichten, Reichenau?Sa. Nr. 14 Sonntag- den 9. Juli (Heuert)1922 3. Jahrgang Helft alle dazu ^Xj Durch schwere Verluste sind wir arm geworden. Ein kostbares Gut ist uns geblieben: die Heimat Ihr Wert ruht in der U r s p r ii n g l i ch k e i t der Natur. Sie ist die Mutter, die uns nährt und trägt. Wer diese beraubt,vernichtet ein wertvolles Stück„deutscherHeimat- erde". Darum wollen wir uns und unsere Kinder dazu erziehen, daß wir Scham empfinden bei jeder Schmälerung der Naturwerte. Dann werden alle die Zeichen menschlicher Unreife, als gedankenloses Ausgraben von Pflanzen, rücksichtsloses Abreisen von Zweigen naturschänderische Riesen-Sträuße selbstanklagendes Stören des Naturfriedens von selbst verschwinden. Landesverein Sächsischer Heimatschutz Geschäftsstelle: Dresden-A., Schießgasse 24 Das Kriegergrab bei KreckwitzH Bon Georg Rosen, Bautzen HM ie Umgebung von Bautzen ist in besonderem Maße reich an geschichtlichen Erinnerungen und Denk- Würdigkeiten aus ältester und neuerer Zeit. Das mag zu einem Teile daran liegen, daß es sich hier um ältestes Siedlungsland handelt, dessen Geschichte sich mehrere Jahr tausende zurückoerfolgen läßt. Zum andern aber ist der Stadt und dem Bezirk Bautzen ein geschichtliches Erleben beschicken gewesen, wie es anderswo in gleicher Fülle und Vielgestaltigkeit selten der Fall sein dürfte. Wir brauchen uns dabei nur an die denkwürdige Schlacht bei Bautzen zu erinnern, die dem großen Korsen zum ersten Wetterleuchten seines einstigen Sturzes werden sollte, oder an den Überfall bei Hochkirch 1758, wo der alte Fritz mit knapper Not der Gefangennahme entrann und der edle Jakob Keith wie der tapfere" Major von Langen den Heldentod fanden. Oder wir denken an die Kriege Augusts des Starken mit Schweden, an die zahlreichen Truppendurchzüge und kleineren Plänke leien, die der Lausitz beschicken waren, an die Hussitenkriege, die wechseloollen Geschicke der Sechsstädte und ihrer mannig faltigen Kämpfe mit den Raubrittern der damaligen Zeit. Und wir bewundern über 100 kunstvolle und kunstlose Ring- wälle und Schanzen, die uns Kunde geben von der Besied. lung des Landes in vorgeschichtlicher Zeit und vom Leben seiner Bewohner im heidnischen Altertum. Manches Kriegs wahrzeichen kündet die Stätten blutiger Zusammenstöße, manches Steinkreuz oder mancher Kreuzstein, schlicht und einfach und unscheinbar, redet dem Kundigen eine gar be redte Sprache. Solch ein stiller Mahner an bewegte Zeilen und Ereignisse, um die der Volksmund bereits den Sagenkranz geschlungen, findet sich auch auf den Anhöhen des Dorfes Kreckwitz, die am 20. und 21. Mai 1813 während der großen Schlacht bei Bautzen eine gewichtige Rolle spielten. Es ist ein schlich ter Stein mit den wenigen Worten „Zeuge der Schlacht", der auf den historischen Boden hinweist, wo Napoleon Bona parte nochmals siegreich gegen „Deutschlands Erwachen anstürmte. Es war im Sommer 1837, als sich hier Knaben im frohen Kriegsspiel tummelten. Einer von ihnen, der Vater eines noch jetzt lebenden Bautzener Bürgers, übte sich *) Dörfchen, eine Knappe Stunde nordöstlich von Bautzen.