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Sonntag, 26. Zum 1921 2. Jahrgang WW it dar häutigen Nummer 13 beschließt die „Gberlausißer Heimatzsitung" das zweite Vierteljahr ihres zweiten Jahrganges. Gerade die heutige Ausgabe mit ihren aus berufener Feder stammenden Iubiläumsaussätzen von Löbau und Bautzen zeigt wieder, wie notwendig ein solches Grgan ist, sobald heimatgeschichtliche Interessen in Frage kommen. Alle Freunde unserer Beimatzeitung ersuchen wir deshalb, in Bekanntenkreisen für dieses Grgan zu werben und (ihm eine immer weitere Verbreitung zu verschaffen l Grschei'nt allen Loge Zcrettogs' angeführt. So soll sie nach der einen von dem alten böhmischen Herzog Krokus erbaut und nach dessen Tochter Libussa benannt worden sein. Nach einer andern Sage soll der Ausruf eines Slawenjünglings „llom 880 mi lubi" (--- hier gefällt es mir) den Anlaß zu Namen nnd Grün dung der Stadt an dem zweigipfligen Berge gegeben Haden. Diese Sage ist wie ähnliche Namensagen aus einer volks etymologischen Erklärung des Namens Löbau hervor gegangen. Über den Namen Löbau, der heute der Stadt, dem nahegelegenen Dorfe und dem Flüßchen zukommt, ist viel nachgedacht und an ihm herumgedeutet worden. Das altwendische Dorf trug ihn wohl zuerst und zwar wohl als einen jener zahlreichen altslawischen Dorfnamen, die vom Namen des Geschlechtsäliesten adzuleiten sind, dessen Sippe das betreffende Dors bewohnte. Löbau wie Lauba ist das Dors des Lud, Lud aber muß als Kurz form eines längeren wendischen Namens angesehen werden, vielleicht Ludomer oder Lubegast. Wie diese Personen namen, so wird erst recht der wohl noch ältere Flußname Lubotna (1213 zuerst erwähnt) auf das altslawische Wort ljubu, odersorbisch luby-^lieb, lieblich, geliebt, zurllckgeführt werden müssen. Uber die Entstehung der Stadt Löbau hat wissenschaft lich zuverlässig zuerst Hermann Knothe 1883 in seinem „Urkundenbuch der Städte Kamenz und Löbau" (ll.Haupt- teil, 7. Bd. des „Loäex äiplomettiurw Laxoniae) das Löbaus Entstehung Zum 700 jährigen Stadtjubiläum am 24. Juni 1921 Erweiterter Aufsatz aus dem Volkskalender „Oberlausitzer Heimat 1921 Von Professor Dr. Curt Müller-Löbau Köbau feiert am 24. Juni dss. Fs. seine Gründung vor 700 Jahren, denn die erste Erwähnung des „opiüum Imbav" in einer Urkunde des Bischofs Bruno II. von Meißen am 24 Juni 1221 macht es wahrscheinlich, daß unsere liebliche Kleinstadt kurze Zeit vor diesem Zeitpunkt auf der Flur des alt wendischen Dorfes Löbau angelegt worden ist, und zwar wie die andern Oberlausitzer Sechsstädte in der Haupt sache durch von Westen her zugewanderte Kolonisten. Wir besitzen ebensowenig wie von den meisten anderen Lausitzer Städten und von den deutschen Langdörsern unsrer Heimat von Löbaus Gründung eine besondere Urkunde. Die obige Erwähnung geschieht nur gelegent lich bei der Überweisung des Bischofszehnten von dem Dorfe Kunnersdorf bei Löbau (am Kottmar) an das ebenfalls und wohl gleichzeitig neugegrllndete Domstift zu Budissin. Indem man zuerst erkannte, daß Löbau eine jener vielen im Anfänge des 13. Jahrhunderts östlich der Elb- und Saalelinie gegründeten deutschen Kolonial städte gewesen ist, verwies man jene alten, unfern Vor fahren vor 100 Fahren noch ehrwürdigen Überlieferungen ins Reich der langlebigen Geschichissabeln, nach denen Löbau bereits im Jahre 706 gegründet worden sei. In Haupts Sagenbuch der Lausitz (40. Bd. d. „N. Lausitzer Magazins" 1862 S. 377f.) finden wir diese erst im 17., bez. 19. Jahrhundert erfundenen Gründungsgeschichten Blottep fün L?elmatkunöe Schnstleitung unö Geschäftsstelle m^Neichenau, Sa. Fernsprecher Nr. 21S Nr. 13 !! Geschichte, ^Kunsi^ltevatum Drucf u.Vertog.Alwin Marx (Inh. Otto N?cuz») Südlausitzer Nachrichten, Reichenau^Sa. Unberechtigter Nochöruc-r verboten