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38 zeigt auch bei Skotusäa und Kynoskephalü noch heutzutage Grä ber von ihnen. Cap. 28. Dich ist das Merkwürdigste von den Amazonen. Denn ein Aufstand der Amazonen, von welchen der Dichter der Theseis er zählt, — „Thesens habe die Phädra zur Gattin genommen, An- tiope ihn deßhalb mit Hilfe der bei ihr befindlichen Amazonen angegriffen, sodann Herkules dieselben erschlagen" — macht augen scheinlich den Eindruck einer Fabel und Erdichtung. Er vermählte sich mit Phädra erst nach dem Tode der Autiope, von welcher er einen Sohn, Namens Hippolytus (oder nach Pindars Angabe: Demophon) hatte. Die Unglücksfälle, welche jener Phädra und seinem Sohne begegneten, muß man freilich, da von den Ge schichtschreibern sich kein Widerspruch gegen die Tragiker *) erhebt, als wirklich eingetreten annehmen, wie letztere sie insgesammt in ihren Poesien dargestellt haben. Cap. 29. Indessen gibt es noch weitere Sagen von den Eheverbin dungen des TheseuS, — Sagen, die nicht auf die Bühne gelangt sind und wobei der Anfang ebensowenig von edlen Gesinnungen zeugt, als das Ende ein glückliches war. Er soll eine gewisse Anaxo auS Tröze» geraubt, — ferner nach der Ermordung des Sinnis und Kerkyon deren Töchter gewaltsam entehrt haben. Ferner habe er auch Ajax' Mutter, Periböa, und dann wieder Phereböa, wie auch Jphikles' Tochter Jope zum Weibe genommen. Auch beschuldigt man ihn, daß er aus Liebe zu Panopeus' Toch ter, Aegle (wie bereits erzählt), die ebenso unedle, als unziem liche Verlassung der Ariadne ausgeführt habe. Ueber alles Andere soll die Entführung der Helena das attische Land in einen schweren Krieg gestürzt, für ihn selbst aber ein Ende gefunden haben, das ') Man vergl. Euripides' Tragödie: Hippolytus.