13 Cap. 8. Das Erste war, daß er im Gebiete von Epidaurus den Periphetes, der eine Keule als Waffe führte und daher der „Keulenmann« genannt wurde, im Kampfe erschlug, als derselbe handgreiflich gegen ihn wurde, um ihn am Weiterziehen zu hin dern. Voll Freude über die Keule, die er erobert, machte er sie alsbald zu seiner eigenen Waffe, die er zeitlebens führte, wie Herkules das Löwenfell. Letzteres war auf den Schultern seines Trägers ein sichtbarer Beweis von der Größe des Unthiers, das er überwältigt hatte; ebenso konnte Theseus mit seiner Keule Etwas aufweisen, das zwar von ihm überwunden, aber mit ihm unüberwindlich war. Auf dem Isthmus ließ er sodann den sogenannten „Fichten beuger« Sinnis ') auf die gleiche Art sterben, wie dieser selbst viele Menschen umgebracht hatte. Theseus hatte sich für eine solche Procedur weder durch Einübung, noch durch Gewohnheit befähigt, lieferte jedoch den Beweis, daß natürliches Geschick über alle Kunst und Uebung geht. Nun hatte Sinnis eine sehr schöne und große Tochter, Na mens Perigune. Diese war nach der Tödtung ihres Vaters entflohen, wurde aber von Theseus allenthalben ausgesucht. Sie war an einen abgelegenen Ort gekommen, wo sich vieles wilde Gesträuch, mächtiges Blätterwerk und Pflanzendickicht befand. In aller Unschuld und Kinderweise flehte sie nun dieselben an, wie wenn sie das verstehen könnten, und schwur dabei auf's heiligste: „wenn die Büsche sie retten und verstecken würden, so wolle sie denselben niemals Schaden zufügen, oder sie verbrennen.« Als TheseuS sie hervorrief und ihr das Versprechen gab, auf's beste für sie zu sorgen und ihr nichts Böses anzuthun, kam sie aus >) Sinnis beugte zwei hohe Fichten herunter, befestigte seinen Gefangenen an jede und ließ die Bäume dann zuritckschnellcn, wodurch der Angebundene zerrissen wurde. Pausanias (Beschreibung Griechenlands II, l) will noch eine dieser Fichten ge sehen haben.