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Leipziger Tsgrdlstt. L. velinyr. Sonnwy, 2. April 19N. Sus Leipzig nnü UmgegenL. Leipzig. 2. Avril. Historischer Tageskalende« für Leipzig. 2. April: 1843 Begründung des Konservatorium» für Musik durch Mrndelsiohn-Dartholdy (im Städtischen Gewandhaus untergeoracht). 1897 Einzug des Ulanenregiments Nr. 18 (neue Garnison). Die,,/reunüinnen". Dem Zusammenarbeiten verschiedenster Behörden, der Energie und unermüdlichen Tätigkeit des Herrn Generalkonsuls Derham uno des Staatsanwaltes Dr. Seeger-Kelbe ist es zu danken, das; der in 1 er nst i o n a l e S ch w i n d l e r vanCalster für längere Zeit hinter Schloß und Riegel gekrackt worden ist. In Inseraten hat der Betrüger durch glänzend« Löhne und Engagementsbedingungen junge Englän derinnen, Belgierinnen nsrv. hierher gelockt, um sie als Lehrerinnen in ferner School of Languages anzn- stellen. Die Zahl der jungen Mädchen, deren Ersparnisse ihm dis zu seiner Lkrhastrrng zum Opfer gefallen sind, ist groß. Immer wieder steht man vor der Frage: Warum werden all di« Vorkehrungen zum Schutze alleinstehender Frauen und Mädchen außer acht ge losten, di« für alle, In- und Ausländer jeder Honsession, unentgeltlich zur Verfügung stehen? Wie viel Leid würde allen Beteiligten erspart bl«iben, wenn die jungen Mädchen stet» erst nach sorgfältigsten Erkundigungen au» dem Elternhaus« in die Fremde, d. h. in Stellungen geschickt würden. Seit 30 Jahren besteht die Gesellschaft der,Zsreundinn«n , unger Mädch« n", ihre Lirbesiätigkeit buchstäb lich über di« ganze Erde ausdreitend. Die Maschen des von ihr gezogenen Netzes sind natürlich bald weiter, bald enger, arn allerduhleften aber gerade bei nns in Deutschland. Fast in jeder Stadt ist eine Dame, oder befinden sich mehrere Freundinnen, d. d. Damen, die jederzeit kostenlos Auskunft geben über alles, was ein junges Mädchen — es sind hier alle Berufe gemeint, Lehrerinnen, Gesellschafterinnen, Stützen, Dienstmädchen usw. usw. — und deren An gehörige odet Berater zu seiner Sicherheit wissen iollten. Die Arbeit an den Gefallenen, di« Tätigkeit des Verein» zr.r Bekämpfung des Mädchenhandels: beiden Unternehmungen würde viel« Mühe erspart werden, wenn jeder wirklich« Menschenfreund bei uns in Leipzig, auf dem Land«, in Sachsen, in ganz Deutschland seinen Rat und feine Hilf« durch Wort und Tat dieser Freundinnenarbeit mit zur Ver fügung stellen, wollte. Wtr trelden keine Mission. Unsere Hilfe verpflichtet di« Ratsuchenden zu gar nichts. Unentgeltlich, nur aus sorgender, bewah render Liede man» ist diese Vereinigung erwachsen und tätig, arulos ilos zcauaes trUes", d. h. „die Freundinnen junger Mädchen", entstanden in der Schweiz, und daher stammt der große Irrtum, das ganze Unternehmen sei nur für Schweizerinnen und Französinnen bestimmt! Aber jetzt liegt die Sache so, dasi wir zwar mit der ältesten, der Schweizer Ber einigung, in internationalem Verbände stehen, Satz sich aber für Deutschland der große nationale Zweig der Freundinnen ganz selbständig weiterentwickelt hat. Die Vorstände der größeren Ortsgruppen müssen natürlich die Verbindung mit sämtlichen Ländern der Erde aufrecht erhalten. Aber unsere Mitglieder, deren Anzahl langsam, aber ständig wächst, sollen nur de« deutschen Sonderzweige angehören, damit ihr Beitrag von 2 .<t, der im wesentlichen zur Bestreitung von Reise- und Logiskosten für hilfsbedürftige junge Mädchen verwendet wird, in Deutschland Verwen dung find«. Jede Mutter, deren Töchter nicht zur Arbeit, zur Gewinnung des Lebensunterhaltes hinaus in die Fremde mit ihren schweren Versuchungen müssen, sollte es als eine Pflicht der Dankbarkeit, der Mutterliebe betrachten, di« Freundinnenarbeit auf irgendeine Art zu fördern. Di« Behörden, die Vormundschaftsgerichte, die Geistlichen, auch die Kirchen- und Schulvorstände, die Iungsrauenvereinc und vor allen Dingen die Konsulate sollten der Ardeir der „Freundinnen" Beachtung schenken. Wir bitten um viel Arbeit: die einfachste Frage wird mit demselben Interesse erledigt, wie die schwie rigsten Angelegenheiten. Wir stehen in steter Ver bindung mit dem Bahnhofsdienst, der ja auch ein Teil der Freundinnenarbeit ist. Unentgeltlich über nehmen wir die Gewähr, die jungen Mädchen sicher von einem Bahnhof auf den anderen, von einem Ort zum anderen, von Land zu Land, von Erdteil zu Erd- reil zu leiten. Je mehr Hände an unserem Werke arbeiten, desto leistungsfähiger werden wir. Ge nauer« Auskunft geben, außer der Unterzeichneten, jederzeit Frau A. de Liagre, Schwägrichenstraßc 17, f ., Fräulein His, Königstraß« 22, N., Stiftsdame Fräu lein v. Metzsch, Schloß Schönefeld. Frau v. No st itz-Wallwitz, geb. v. Hartmann, Kaiser-Wilhelm-Straße 77, I Rkttsbelürlülle. Ausstellung für Polizeihnndrasfen. Der Rat nahm in seiner gestrigen Sitzung Kenntnis von einer Ein ladung des Deutschen Schäferhunde- Klubs, Ortsgruppe Leipzig, zur Ausstellung für Polizeihundrassen am 2. April im Etablissement ...Kuhturm". Zuwachssteuer betreffend. Der Stadt Leipzig find di« Obliegenheiten eines Zuwvchsfteueramtes über- rragen worden: die Bestiminmrgen über den «mischten Ausschuß für di« Zuwachssteuer fanden Genehmigung. International« Baufachausftellung Leipzig 1913. Der Rat nahm Kenntnis davon, daß für den Ga rantiefonds der Internationalen Baufach- ausstellung 1913 bis jetzt Uber 100 000 -1t gezeichnet worden sind, und damit die Voraussetzung rfüllt worden ist, unter der seinerzeit di« Stadt die Ga rantie von 100 000 .4 übernommen hat. Es wurde demgemäß beschloßen, nunmehr für den Garantie fonds der Internationalen Bausachausstellung 100 000 Mark zu zeichnen. Weiter erklärte man sich damit einverstanden, dasGe lande für die International« Baufachausstellung Leipzig 1913 bereits im Herbst 1911 (statt Juni 1912) zu überlasten. vo« Hauptdahahofsvorplatz. Zur Erlangung von Entwürfen für die Beleuchtung»-und S t r a ß e n b a h n m a sie u auf dem Hauptbahuhoss- oorplatz« hatten die Slattverorüneien unter Ab lehnung der Ratsoorlage die Ausschreibung eines Wettbewerbs unter Leipziger Künst lern beschlossen. Der Rat ist diesem Beschlüsse bei getreten. Da» Etadtbad im Nord««. Genehmigt wurde unter Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverord neten das Projekt über das Stadtbad im Norden Vergeben wurden die Erd- und Maurer-, die Steinmetz- und die Isolierungsirrbeiten sowie die Lieferung d«r schmiedeeisernen Anker für gvei Häuser für Lungenkranke des Krankenhauses St. Georg, die Wasserrobrlegunq und Herausnahme alter Rohre in der Zeitzer Straße zwischen ^Emilien- und Hoher Straße, die Lieferung von 8 Stück E Millimeter werten Absperrschiebern und die Liese, rung von Raseneisenerz. *- * Günstige Finanzvcrhältnisse in Leipzig. Wäh rend noch vor wenigen Wochen unsere städtischen Kollegien die Befürchtung hatten, daß die regel rechten Einnahmen nicht ausreichen würden, um den finanziellen Bedarf unserer Stadtverwaltung zu decken, und daß es deshalb nötig sei, eine neue Steuer, nämlich die Biersteuer, den vorhandenen hinzuzufügen, zeigt die jetzt den Stadtverordneten unterbreitete Vorlage des Rates über die Festsetzung der Einkommensteuer im Jahre 1911. Laß Leipzig geradezu „im Gelde schwimmt". Das sei nach der Ratsvorlage den Lesern mit wenigen Ziffern klar gemacht. Rach den von beiden städtischen Kollegien gefaßten übereinstimmenden Beschlüssen beziffert sich der im Jahre 1911 durch die Ein kommensteuer zu deckende Betrag aus 18619855 Mark. Hierzu steht zunächst zur Beringung der Kassenüberschusz des Jahres 1910. der sich aus :r 462:135 .4 beläuft. Somit verbleiben noch 18157 521 .4 als derjenige Betrag, der in Wirklich leit durch die Einkommensteuer aufzubringen ist Run hat schon im Jahre 1910 die Einkommensteuer bei Erhebung von 120 Prozent des Rormalsatzes einen Ertrag von 15 800000.4 ergeben leinichließlich 72 000 .4 gestundeter Beträge», also mehr, als 191 l überhaupt gebraucht wird. Für 1911 ist bei Erhöhung von 120 Prozent auf einen Ertrag von 16 200 000 .4 zu rechnen, das sind über eine Million Mark mehr, als zur Deckung des städtischen Haushalts gebraucht werde». Der Rat bemerkt zu dieser Sachlage selbst, daß die Stadt, rein rechnerisch betrachtet, tatsächlich in der Lage wäre, den bisherigen Steuersatz herabzu setzen. Aber das verbiete sich, weil das unerwartet erfreuliche Ergebnis des Iabres 1910 in der Hauptsache leider ein Zufallsergebnis sei. Man habe nämlich die Anschläge im Jahre 1910 äußerst vorsichtig ge halten und dein sei cs zuznschreiven, daß 1> die Steuern rund 917 0(10 .4 mehr einbrachten und 2> die werbenden Unternehmen mit 554 000 höheren Ueberschüsfen abjchlossen als veranschlagt war. Dar aus resultierte, daß der Kassenüberschuß von 1910 (3 462 335 .4» um 824 875 .4 höher war als der des Jahres 1909. Im Jahre 1911 seien aber die Ein stellungen den mutmaßlichen Ergebnissen scharf an gepaßt worden, so da>z auf solche Mehriiberschüsse nicht zu rechnen sei. Bei dieser Sachlage verbiete es sich, den bisherigen Steuersatz von 120 Prozent herabzusetzen, was auch gegen den von den Stadt verordneten ausdrücklich anerkannten Grundsatz der Stabilität verstoßen würde. Was aber den Mehr m. 92. ISS. Islirysng. ertrag von Steuern bei Erhebung von 120 Proz. des Normalsteuersatze» anbelanat, so hat der Rat betreffs »einer Verwendung beschlossen: 1» den im Haushalt» plan 1910 unter Pos. 4» des Elektrizitätswerks Süd aus dem Erneuerungsfonds des Elektrizitäts werks Nord überwiesenen Betrag von 100 000 .4 dem Erneuerungsfonds zu belassen, 2» den in Pos. in Konto 42 des Haushaltplanes 1911 bestimmten Betrag von 400000 .4 auf 600000 zu erhöhen, 3 die Rücklage für Schulbauten (Konto 6 Pos. 19 Haushalt plan 1911) von 350000 .4 aus 700000 .4 zu er» Höhen, 4» dem Betriebsverinbgen zu Lasten des Haushaltplans 1910 außerordentlich 359000 .4 zu- zuführen, damit würde gerat« der Mehrertrag von einer Million aufgebraucht. Natürlich ist unter solchen Umständen die Erhebung einer Bier steuer nicht nötig und es soll daher die Bier- steuerordnung. wie schon gemeldet, erst am 1. April 1912 in Kraft treten. Die Stadirerordneten sind um Zustimmung zu diesen Beschlnssen. wie ferner dazu im Jabre 1911 120 Prozent an Einkommen steuer zu erhebe», ersucht irwrdcn. Leipziger Iahresausj/ettuiig in Verbindung mit dem Deutschen Kü nst lrbund. Die Vorarbeiten schreiten rüstig vorwärts, so dazz mit Bestimmtheit auf die Eröffnung der Ausstellung kommenden 1. Mai zu rechnen ist. Die E i n 1 ri t 1 sprci je sind festgesetzt wie folgt: Au allen Wochemagen 1 .4, Sonntags von mittags 1 Uhr ab 50.,^. Am Eröffnungs tage selbst wird ein Eintrittsgeld von 2.4 erhoben. Dauerkarten werden zum Preise von 5 .4 aus gegeben werden. * Frükjaknslontvollrersummluugcn. Die dies jährigen Frühjahrskonrrotl.oersninmlungen in der Stadl und der Amtshauptmannjchaft Leipzig, an denen sämtliche Mannschaften der Reserve, Landwehr 1. Aufgebots, Erfahre crvc, dauernd und zeitig Halb invalide. dauernd mnd zeitig nur garnisonkicnst- säkige Mannschaften der Reserve und Landun-Hr >. und die zur Disposition der Ersatzbehörden entlassenen Mannjchasten teilzunehmen lnrden, finden in Leipzig Stadt vom 1.- 26. April, aui Leipzig Land vom 24. bis 28. April statt. Die Beorderung erfolgt hierzu nur durch öffentlickze Bekanntmachungen. Grosze grüne Plakat«, die in Leipzig an den Dienstgebäuden der Behörden, auf den Bahnhöfen, sämtlichen Restau rants, größeren LafSs ujjw ausgehängt werden, geben alle näheren Bestimmungen bekannt. * Berufsjnbiläum. Herr Wilhelm Böttcher, zweiter Obermeister der Drechslerinnuug, Sidonien straße 13. begebt heute Sonntag jein 50jähriges Berussjubiläum. Der allseits beliebte und hochge- 4 in vollenäekvr >n,ttibrui>/. j. j. stricke, Ilnkekneitler lnll. Otto Förster uuö (4ii8t»r lluustz« Z.eip/Ix, 1iiimm»iz«be ditras,« 23. 8 k» KL LH, I I rrv. Notel küdel, a-tronom.tlnüs. -kod. Kom- ülUi sVIvvjujjvjj kort.JZlm.v-Kwrgartco, tzuellen n.Litdern Pension. käs». Aod. Vestibüle. Xentrnlb. prospetzt. »0,1 - 7Ä_i L>roilm 1 ' - Im vom d13 Lin Kolken kAkiltl)lulen 705 8okid, reich xarniert, vetö . . . 8eüch hstr. L>3men--Ll3ncllc1iulie ldr LleberZanx un6 8ommer — Llenvostraxencl killix. deinen, 2 Drucht-N, karst. veiö u fchvar- paar K» Iminen, plor la, 2 Vrvchirnüpf-, kmstil, vetll a»d ich Heer« kaae y <t8kllk^k> 2 Nrmßßnöpkr, stnstßr, veill aad 4x0/^ tckvNrr paar Xkir. V/ Ov Imtl. ZäniiHt 2Druch1rn, karst. u Meist p»r stlst 0.9S LinKolken klulen 8. 1003 ÜoN, juxendiick. mit stdatrolenlkraxen, au, « eillem llstili, Kraxen rmd stdankchetten au» blauem perlral st41r. Imik. tiämseil 2 Drachknüpf«, feinste l-eckerimit karstig, araist, lchvarr and eatra Uneben paar Xstc I. 2l)roctzim.,f»rb, veiö n. fchvnrr ?»»r ßAr. 0.60 In Zeo 4 ersten lenstem 6er 86ilc>üxaste. ?olken Klüsen S3. -Vnl 8rich xeLrbeitet. llüch«, u. Vorckerteile !» 8kumch«.n m. 8pscklelpsIIe u. l-in- f»tr verfeber-. xelUctztem veill. Ttill n Kolken Klüsen S4. 5«1ü« xesrbeitet. 8ebr lrleiülsme k^orm, mit Kimono-Kenneln n. 8pschtelpslle, nns Klöppel - Hinkst- l-nck xeüicictem Tüi! ru- üunmcnxellrllt XIlk. ^in Kolken SS. kkcl-cnä« IZIulr mit Klmovo-^ermekn, 8Sum- chensrbeii u. Knovf^ru-nikur, lovie Ztoffbelsx. jxellreifken XVollmoulleline veiö-fchvsrr, M«i!) - n»»rin«, ble« - lchvsrr, xrsu-schvsrr, rot-fchvsr- Xklc. 8>n polten W 52. Lebr lileirllsmelllule m. Läumchenarbeit.Kimo- ao-^ermeln u. Pa/pcl, lovie 8pitrenp2l7e u- Kr»L«a. ^a» kstv.-veik ^eürellk. Tnuet 8in Kolken Klüsen 8. 1004. xchjch, suzxelchnitten, kür sune« Osmen, su« vejhem llstilt, mit reicher palrchenxsrnitnr, Koller unü Bermel mit 8ti'cherei unü Vslen- oienne-Linljitren §sroi«n .... ^41l Nn Kolken katiltlilusen 706 blslsiir«, veik, mit solider 8tichereipalle, Valeo- oienne- oder Klöppelspitren reich zsrn, 8tüch ^inKolkenV^ienef'kldsen 707 kelrende Klmonotörm, bslsfrei, 2us veiliein ll-tilk m. 8p,cht«l n. Orockiernsdelkirbeil 8tijch Kotten ^akkosensilulen Lin Kolken Klüsen 8. 1001 juxendlich, -msxelchnltten, kür junxe O«v«o, »US veiüem östiü, reich mit 8ticherei and imit. Klöppeleinkätren xsrniert . . . X4ir. Lin Kolken klulen 8. 1002 kür junxe Domen, K»l«frei, sus veikem öntill, Valencienner- o 8tichereieinl5tren, k^illtohen- xarnitur ^cklr. mr» veitz Oretonne mit marin« Kraxen u. Bermel- aufschl5x«a K4K. Lin kosten 2epl)x^6lulen 5022 V^eiÜ-blau xestreckt, mit K-mono-.^erineln u. xar- nierter TOllpalle 8tüch