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lassen der Quetschwalzen durch Einschieben eines Stabes. Unsere Fragen lauten: 1. Mit wieviel Stäben läßt sich die beste Teilung erreichen; 2. Wie muß das Schärblatt beschaffen sein, um die nötigen Kreuze einbinden zu können. (Ev. durch Skizze zu erläutern.) 3. Welche Behandlung der feuchten Kettfäden (vor dem Eingehen in den Trockenraum) ist geeignet, das Teilen der Fäden nach dem Trocknen günstig zu be einflussen. Bemerken möchten wir noch, daß die gewöhnliche Einstellung der Kette 22 Faden Garn Nr. 22 beträgt, die Höchsteinstellung ist 28 Faden pro cm Garn Nr. 17. I. Das erwähnte Übel besteht nicht bei Ihnen allein. Bei dem ge wöhnlichen Schlichten werden die Fäden aneinandergeklebt und ge trocknet. Warten Sie noch kurze Zeit, bis eine Patentanmeldung ver öffentlicht wird, wonach dieses Übel vermieden wird. Bei diesem Ver fahren- ist auch kein Schlichtekochen und kein Trocknen, also kein Dampf erforderlich, die Leistung der Maschine wird um das Mehrfache erhöht und die Fäden werden nicht aneinandergeklebt. Die Vorrich tung läßt sich in Schlichtmaschinen aller Systeme einbauen. Arno Siegel, Pößneck. II. Schlichten Sie mit 4 Walzen, so sind 3 Schnüre erforderlich, bei h Walzen 5 Schnüre, also immer eine Schnur weniger als Sie Walzen haben. Vor dem Einlaufen der Kettfäden in den Trockenkasten genügt eine Teilstange (Mittel). H. III. Um ein tadelloses Aufspringen der Kettfäden in der Schlicht maschine zu erreichen, muß man in der Schärmaschine ein Geleseblatt für vier- bis achtfache Teilung der Kette benutzen, laut nebenstehender Skizze. Alsdann gehen die Kett fäden durch ein Schärblatt, welches die Bildung der Gängel ermöglicht. Zwischen diesem Blatt und der Trommel werden je nach Bedarf 3—5 Teilstäbe in die Kette eingelegt, damit das Schlichten und Trocknen gut vonstatten gehen kann. Wichtig ist es, darauf zu achten, daß die Ma schine auf die richtige Garngeschwindigkeit eingestellt wird. Es ist ja bekanntlich an der Maschine durch Konusse und Wechselräder Vorsorge getroffen, daß schwache oder niedrig eingestellte Ketten, welche leicht trocknen, schneller durch die Maschine gehen, als dies bei dicht eingestellten Ketten mit starken Fäden möglich ist. Allenfalls ist das Anbringen eines Bürstapparates mit rotierenden oder Streichbürsten zu empfehlen. Be. IV. Wenn Sie schon 1000 Ketten ohne ein befriedigendes Resultat ge schlichtet haben, ist nicht die Maschine, sondern die ungenügende Vor bereitung daran schuld. Sie schreiben: „Die erforderlichen Kreuze werden beim Schären der Ketten eingebunde n.“ Aus diesem Satz ist für den Fernstehenden zu schließen, daß Sie Ihre Ketten auf einer Sektionalschärmaschine vorbereiten und dort die Kreuzung der Fäden (1 oben, 1 unten) vornehmen. Diese Kreu zung ist ja die einzig richtige, aber wenn Sie Ihren Kettfäden vor Ein tritt in den Schlichttrog keine Führung geben, zerfällt die Kette unter sich und beim Austritt aus den Quetschwalzen werden Sie bei dem 1. Teilungsstab Anstände haben. Wenn meine Mutmaßung, daß Sie Ihre Ketten auf einer Sektional- ßchärmaschine vorbereiten, rich tig ist, müssen Sie, ehe die Kette in den Trockenraum gelangt, 2 Teilstäbe einführen, u. zw. in der von Ihnen angegebenen Kreu zung. Diese Teilstäbe müssen aber mindestens 50 cm ausein anderliegen und drehbar sein. (Gebr. Sucker, Grünberg i. Schl., bauen doch solche Vorrichtun ¬ gen, wenn sie gewünscht werden.) Wie nun die Teilung vor Eintritt in den Trockenraum ist, muß sie auch auf dem Verteilungsfeld, d. h. nach Austritt aus dem Trockenraume sein. Mehr Teilstäbe bei dieser Kreuzung einzuführen, ist zwecklos. Anders ist es, wenn Sie Ihre Ketten auf mehreren Zettelwalzen vorbereiten, dann benötigen Sie auf dem Verteilungsfeld je um 1 Stab weniger als Sie Zettelwalzen haben. Wollen Sie ein Schärblatt = Rispelblatt anbringen, was ich Ihnen spe ziell für bunte Muster sehr empfehlen möchte, so wenden Sie sich an die Firma C. C. Egelhaaf, Betzingen, Württbg., unter Angabe der ge= wünschten Breite und Zähnezahl. An mitfolgender Skizze können Sie ersehen, wie ein Rispelblatt (= Schärblatt) beschaffen sein muß, um den Kettfäden eine Führung zu geben. Bei Ihrer Einstellung und Garn nummer ist eine weitere Behandlung der feuchten Kettfäden nicht not wendig, Sie müssen, nach Einstellung und Garnnummer zu schließen, tadellos laufende Ketten erzielen. Bei Verwendung eines Rispelblattes muß bei jedesmaligem Neuanfangen einer Partie, angedreht oder an geknüpft werden. Soviel Zettelwalzen vorhanden sind, so viele Fäden kommen in jeden Zahn des Rispelblattes. Die lichte Höhe sollte minde stens 20 cm, Zahnstärke 0,75 mm, Zahnbreite 4 mm sein. M. Schlichten doppelfädiger Baumwollketten. Nr. 4226: Ich fabriziere doppelfädige Schürzenstoffe aus Baumwollgarnen. Beim Schlichten der Ketten auf einer Lufttrockenschlichtmaschine stoße ich auf Schwierig keiten, weil die Ketfäden trotz genauen Aufpassens beim Andrehen der Fäden, bzw. beim Einziehen vielfach verschlungen sind und nicht recht durch die Teilstäbe des Webstuhles laufen. Es handelt sich um bunte Ketten. Durch diesen Übelstand entsteht nur schlechte Ware und die Produktion ist gering. Was ist hier zu tun, um dem Übel abzuhelfen? Wenn die Kette mittels eines sich drehenden Teilungsstabes gleich beim Austritt aus dem Schlichttrog geteilt wird, ist für einen Fernstehen den die Ursache des Übelstandes schwor herauszufinden. In Nr. 8 (1924) der Leipziger Monatschrift für Textilindustrie fin den Sie einen Artikel: „Das Vorrichten der Ketten im mechanischen Webstuhl“ von Herrn Paul List, Seite 320, in welchem Sie die ge wünschte Aufklärung finden werden J. Vermeidung der schleimigen Haut an der Oberfläche der Schlichtflotte. Nr.'4227: Wie vermeidet man in der Schlächterei einer Baumwollroh- und Bunt weberei die Bildung schleimiger Haut an der Oberfläche der Schlichtflotte? I. Die Haut auf der Oberfläche der Schlichtflotte bildet sich beim Erkalten der Schlichte, deshalb muß die Schlichte bei geeigneter Tempe ratur verwendet und gehalten werden. Beim Kochen derselben darf das Bühren nicht unterlassen werden, auch sollte die Schlichtflotte mittels eines geeigneten Rührwerkes in Bewegung sein. J. II. Die schleimige Haut der Schlichtflotte, welche bei Stillstand der Schlichtmaschinee im Schlichttrog sich bildet, verhütet man durch Ein legen von schmalen Brettchen auf die Schlichte; ebenso verhütet man die Bildung von Haut, so lange die Schlichte in einem Bottich auf bewahrt wird, durch Einlegen eines hölzernen Deckels auf die Schlichte flotte. Mr. III. Schütten Sie auf die Schlichtmasse im Kessel bei Arbeitsschluß etwas Wasser, über die ganze Oberfläche verteilt, eine dicke Hautbildung wird dann weniger- auftreten. nd. Schlichtekochapparate in der Baumwollweberei. Nr. 4229: Welcher Sehlichtekochapparat hat sich bei der Herstellung von Schlichte — aus Kartoffelmehl usw. — für baumwollene, farbige und rohe Ketten am besten bewährt, der offene Kochapparat mit mechanischem Rührwerke oder der Hoch druckkochapparat? I. Als Schlichtekochapparat für rohe Baumwollgarne ist der offene hölzerne Kochapparat mit Rührwerk und Pumpe, der Firma Gebrüder Sucker, Grünberg in Schlesien, zu empfehlen. Für bunte Ketten, für welche man die Schlichte im Kochkessel vollständig fertig kochen muß, empfiehlt es sich, kupferne Kessel, bei welchen man unter Dampfdruck die Schlichte kochen kann, anzuschaffen. Obengenannte Firma wird Ihnen auch damit dienen können. Mr. II. Der wichtigste Vorzug der geschlossenen Schlichtekessel besteht darin, daß die Stärke in denselben beim Kochen unter Druck ohne Zu gabe von chemischen Mitteln in kurzer Zeit in flüssige lösliche Stärke oder weißen Dextrin ganz oder teilweise übergeführt werden kann, was beim Kochen im offenen Kocher nicht in der Weise der Fall ist. Des wegen werden offene Kochgefäße für Rohwebereien und geschlossene für Buntwebereien vorgezogen. . J. Auskochen baumwollener Garne. Nr. 4231: Aus welchem Grunde werden manchmal baumwollene Garne ausge kocht? Wie geschieht das und mit welchen Maschinen? Werden Garne anderer Ge spinstarten auch ausgekocht? L Zum Weben bestimmte baumwollene Rohgarne werden nur in Aus nahmefällen ausgekocht, wenn es sich um kräuselnde oder um sich in der Schlichte nichtnetzende Garne handelt. Zu bleichende und zu fär bende Baumwolle muß vorher stets gut ausgekocht werden, um die Farb stoffe und Chemikalien ökonomisch aufzunehmen. Wollene Garne wer den nur heiß eingebrannt, um ein Filzen zu vermeiden, oder warm mit Seife gereinigt. Seide wird mit Seife kochend abgezogen, um den Bast zu entfernen, welcher den Glanz derselben verdeckt, und um Bastseife zum gleichmäßigen Färben der Garne zu erlangen. J. II. Alle baumwollenen Garne, welche entweder gebleicht oder gefärbt zur Verarbeitung gelangen, werden ausgekocht, um das in der Baum wolle enthaltene Fett zu entfernen und das Garn für die Bleiche bzw. für die Farben aufnahmefähig zu machen. Leinengarne und Woll garne werden je nach ihrer Verwendungsart ebenfalls ausgekocht. Man verwendet hierzu große schmiedeeiserne Kochkessel, welche mit direktem Dampfanschluß versehen sind. Wenden Sie sich an die Firma C. G. Haubold A.-G., Chemnitz-Sachsen. Mr. Bildung von Schlingen auf der Wechselseite. Nr. 4232: Was ist die Ursache, daß sich bei einem 90 cm breiten Baumwoll- Schottenstoff auf der Wechselseite an der Kante Schlingen bilden, obwohl der Schuß durch eine Plüscheinlage gebremst ist. Wie wäre diesem Übelstande abzuhelfen? I. Durch Dämpfen des Schußgaimes vor dem Einträgen läßt sich der Übelstand wohl beseitigen, sofern nicht andere Störungen, wie Zurück prallen des Schützens im Kasten, unrichtiger Fachschluß vorhanden sind. nd. II. Um diesem Übelstand abzuhelfen, ist 1. darauf zu achten, daß die Schützen im Kasten fest sitzen und sich nicht vorwärtsbewegen; 2. in