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s. Beilage Donnerstag, 27. Januar 191V. Leipziger Tageblatt. Str. r«. 104. Jahrgang. Leipziger Handelszeitung. Sachs««» Anrfnh» nach -en vereinigten Staaten im Jahre 19OY. * Die Ausfuhr ganz Deutschland«, auch namentlich de» Königreiches Sachsen nach den Bereinigten Staaten hat in den letzten Jahren starke Schwankungen durchgemacht. Sie war 1907 in guter Blüte gewesen, dann im folgenden Jahre aus Anlab der schweren Handelskrisis stark zuruckge- gangen. Nun drohte im Jahre 1909 die amerikanische Zollcrhohung, die denn auch um die Mitte des Jahres eintrat. Vorher bezogen die Ameri kaner noch stark von unseren Waren, aber dann fiel die Ausfuhr naturgemäß sehr ab. Nach den Anschreibungen der nordamerikanischen Konsulate betrug die Ausfuhr ganz Deutschlands nach den Vereinigten Staaten (in Dollar»): 1907 159 392 000 1908 128 239 000 Abnahme 81 153 000 1909 166 913 000 Zunahme 38 674 000 Die Gesamtausfuhr des Jahres 1909 hat also auch die des Jahres 1907 um 7)z» Millionen Dollars wieder übertroffen. Was nun die einzelnen Konsulate des Königreichs Sachsen angeht, so stellen sich die Daten wie folgt (in Dollar»): 1907 1908 1909 Chemnitz, Annaberg, Glauchau Dresden, Zittau Leipzig Plauen, Eibenstock 15 564 000 5 769 000 11 158 000 6 884 000 11 169 000 5 017 000 8 870 000 4 875000 12 460 000 6 817 000 12 571 000 7 204 000 39 375 000 29 931 000 39 052 000 Die Konsulate Annab-rg und Glauctsau sind inzwischen mit Chemmtz, Zittau ist mit Dresden und Eibenstock mit Plauen vereinigt. Sachsens Ausfuhr hatte 1908 den schweren Rückgang von 9 444 000 Dollars oder 39V, Millionen Mark erlitten, beinahe ein Drittel des ganzen Verlustes, der auf Deutschland gefallen war. Im Jahre 1909 hat Sachsens Ausfuhr beinahe ebensoviel wiederge- Wonnen: 9121000 Dollars oder 38,3 Millionen Mark. Das ist knapp ein Viertel dessen, was ganz Deutschland sich zurückerobert hat. Nun steht die Neuordnung der Handelsrechtsverhältnissc mit Amerika bevor. Sachsen hat alle Ursache, sie mit dem geätzten Interesse zu verfolgen. Der Stählte»,ft in, Aahr« syvy. L Für die fortschreitende Gesundung der wirtschaftlichen Verhältnisse in den Vereinigten Staaten von Amerika in» Laufe des Jahres 1909 geben die nunmehr vorliegenden Ertrags- und Umsatzziffern der United States Ste-l Eorporalion einen beachtenswerten Maßstab ab. Es ist gerade jetzt, wo täg lich an der New Korker Börse von einer Reihe von Faiseuren eine zum grössten Teil künstliche Nervosität wachgehalten wird, interessant festzu stellen, datz sich das amerikanische Wirtschaftsleben, gemessen an der für Amerika außerordentlich wichtigen Eisen- und Stahlindustrie, im Laufe des Jahres 1909 in konstanter Folge gebessert hat, und datz sich die Gcwinn- und Produklionszifferu wieder der Höhe des Jahres 1906, des letzten Jahres vor der großen Krisis nähern, lieber die Geschäfte im abgelaufenen Jahre wird aus New Kork folgendes gemeldet: »Die Gesamteinnahmen im vierten Quartal 1909 betrugen nach Abzug aller Betriebskosten 40 971 000 Doll, gegen 38 247 000 Doll, im 3. Quar tal 1909 und 26 225 000 Doll, im 4. Quartal 1908. Die Reineinnahmen nach Abzug der Zuwendungen an die Tilgungsfonds für die Untergesellschaften sowie an die Abnutzungs- und Reservefonds stellten sich auf 34 400 000 Doll, gegen 30 855 000 Doll, im 3. Quartal 1909 und 21 012 000 Doll, im 4. Quar- rat 1908. Das Quartalssurplus nach Abzug der Zinsen und Dividenden beträgt 16 263 000 Doll, gegen 2 155 000 Doll, (nach Abzug von 10 000 000 Dollars, die für Verbesserungen und Neuanlagen zurückgestellt wurden) im 3. Quartal 1909 und 5 142 000 Doll, im 4. Quartal 1908. Der Auftragsbestand am Ende des Monats Dezember 1909 belief sich auf 3 027 000 t gegen 4 797 000 t nm Ende des Monats September ynd 3 604 000 r am Ende des Monats Dezember 1908. ES wurde für die Stammaktien eine reguläre Quartalsdividendc von 1 Proz. sowie eine Extradividende von Proz. und eine Quartalsdividendc für die Vorzugsaktien von lös Proz. erklärt gegen 1 bzw. 1^ Proz. im vorhergehenden Quartal, bzw. Ifti Proz. im 2. Quartal 1909 und bzw. 1-k Proz. im 1. Quartal 1909 und in den einzelnen Quartalen des Jahres 1908." Mit dem Ouartalsausweis der früheren Jahre vergleicht sich der vor stehende hinsicbstich der Gesamteinnahmen solgendermatzen (in Dollars): 1909 1908 1907 1906 1. Quartal 22 921 000 18 229 000 39 122 000 36 634 000 2. Quartal 29 340 000 20 266 000 45 504 000 40 125 000 3. Quartal 38 247 000 27 106 000 43 804 000 38 115 000 4- Quartal 40 971 000 26 225 000 32 55 1 000 41 745 000 Die Auftragsbestände am Quartalsende der vorhergehenden Jahre stellen sich wie folgt (in Tonnen): 1909 1908 1907 1906 Ende März 3 543 000 3 765 000 8 044 000 7 019 000 Ende Juni 4 058 000 3 314 000 7 604 000 6 810 000 Ende Septbr. 4 797 000 3 422 000 6 425 000 7 937 000 Ende Dezbr. 5 927 000 3 604 000 4 625 000 8 490 000 Das Gcsamtplus für das Jahr 1909 beläuft sich auf 27 339 000 Doll. .Hiervon kommen aber in Abzug 3 812 000 Doll, für die Extradividend:, 5 000 000 Doll, für die Aufwendungen für Verbesserungen und Neuanlagcn und 3 200 000 Toll, als Reservefonds zur Deckung der erhöhten Bergwerks abgaben, so daß das schließliche Surplus für das verflossene Jahr 15 327 000 Dollars auSmacht. Börsen- «n- Han-elrwesen. g Leipziger Börsenbericht. An unserer gestrigen Börse lag das Ge schäft außerordentlich ruhig. Die andauernden Erschütterungen des New Yorker Marktes begegnen zwar einer ctivaö skeptischen Beurteilung, sowohl hier als in Berlin, sie wirken jedoch lähmend auf das Geschäft und lassen eine Kauflust in größerem Umfange nicht aufkommen. Aber immerhin bekundet unser Markt den amerikanischen Einflüssen gegenüber eine be merkenswerte Widerstandsfähigkeit in der Kursbewegung, die durch di: günstigen Berichte aus den heimischen Industrien, besonders aus der Eisen industrie, genügend motiviert erscheint. Am Fondsmarkt gaben gestern 3'ft-proz. und 4proz. Rcichsanleihe im Zusammenhang mit der Bekanntgabe der Nenemission etwas nach, ohne daß jedoch da» Angebot irgendwie dringend gewesen wäre; auch Sachsenrentc schwächte sich eine Kleinigkeit ab, während 3-vrcz. Rcichsanleihe und Consols sogar eine Kleinigkeit im Kurse anziehen tonnten. 3'/Lproz. und 4proz. Leipziger Stadt gingen ungefähr znmNaltcn Kurse um, 4proz. Plauener lagen etwas gebessert. 4h»proz. MaiiSfclder Obligationen waren zum VortagSkurse gesucht. Von Eiscnbahnprioritätcn blieben 3',s>proz. und 4proz. Aussig-Teplitzer unverändert, 4proz. Nordböhmen und 4proz. Buschti/Hrader zogen leicht an. Auch Oesterreichischc Goldrente nnd 4proz. amort. Rumänen gebessert, Oesterreichischc Staatsrenten und Ungarische Rente dagegen etwas billiger. Am Kohlenmarktc konnten Erz gebirger. VereinSglück, sämtliche Prehlitzer, ferner Kulkwitz und Sächsisch- Thüringische Braunkohlen weiter anzichen, während Blcichert und Dürste- wiher um Bruchteile eines Prozents niedriger wurden. Am Bankaktien- markt blieben Leipziger Creditaktien unverändert, Chemnitzer Bankverein, Dresdner Bankverein und Leipziger Hvpothekenbank wurden ettvas höher. Von Maschinenwerten waren Germania Schwalbe und Zimmermann etwa» erholt, Schubert L Salzer und Sondermann mußten dagegen weiter nach geben. Am Tertilmarkt tendierten Leipziger Baumwollspinner, Kamm garnspinner, Stöhr und Tränkner L Würker höher, während Solbrig. Thü ringer Wolle und Tittel L Krüger etwas schwächer waren. Weitzthaler Spinner waren zum alten Kurse angeboten. Sonst sind noch Kalliope, Piano Mölkau und Gnüchtel al» gebessert zu melden, während Halle und Glauziger Zucker. Tüngerexport und Reinstrom L Pilz etwa» nachgaben. Die Gesamttendenz war ruhig. Höher wurden «Pro,. Rei-b-anl. 10 P,.. gpro;. Preiitz. T-msol» 10 Ps., «pro«. Plauener 27> Pf., «pro». veip,i„er Hvvothefendank Vfanddr in pi. Pus.eiiehradrr -'N. N kiv Pf., Prlnce.Henri'Pahn 2ö Pf . «pro». Bökm. Aordbalm 5 PO. «pro«, .'„sckiltcbrader IN Pf-, «Pro,. Dur-Bodenpaih Zuber »s Pf., «pro,. SZali». Kars. Ludwtg-Bnbn 25 Ps.. «pro«. Oesterr. Golörenle v PO, »pro«. Niimän. amort. steifte - ' " /'?, ' Er,geb. kteinkobl,n.«k»i,nt>eretn 5 Ulf. Beretnsglück 15 ,«f. Preblitzcr Brannkotzlen-A. G. Pr-St-A. Ltt. S 30 ^f, Leivftger Brauntohkeniverfe 2 Proz., Lachs.-Tbür. Vraunkohlenverw. «».<«. 1 Pro,.. Cbemnitzer Bankverein >4 Pro,. TreSdner Bankverein »4 Pro,., leipziger »vpoiftekenbonk 0,»n Pro,.. Nord». Llohd Pro,., niermania^bemnitz 14 Pro,., Zimmermann. llbemnitzer Werk,eugmas.hinen- fobrik 11« Pro,.. Leipftaer «amnwoMpinnerei Pro,.. Leipziger Nammaarn. fplnneret U Pro, . Ttöhr t T°. 1 Pro,.. Tränkner 4 Würker Nachs >. pro .. Kalliope-Miisikwerke 1 Pro,.. Leiv«,«er pwnokorlcfabrik Gck-r. Zimmermann l Pro-,. Gnüchtel ?L Pro,. Niedriger wurden kur, London 1 »f., Oesterr. Noten 5 Pf., Rufs. Bank- I Noten so Pf., 3Z4pro,. Reichsanl. 5 Pf., «pro,, d«. 20 Pf., «pro,, ReiLSschatzanw. > 20 Pf., 3Z4Vroz. Preutz. Eonsols 10 Pf., 4pro,. do. 20 Pf., »Pro». Dächs. Renke 5 Pf., 3Z4proz. Leipziger von 18vk> 8 Pf., «pro«. Oesterr StaalSrente 30 Pf., «pro,. Ungar, »oldrenle 15 PO, Bieichertsche Draunkohlenwerke '4 Pro,., Dorstewitz StattmonnSdorser Braunkohlen St.-A. V,I0 Pro,., Berliner Disconto-Gesestschost Nnteile Z4 Pro,., Darmstädter Dank 14 Pro,.. Horpener 1 Pro,., Schubert L Salzer 1 Pro,., Sondermann L Stier 114 'Pro, , Solbrig 5t Pro,., Thüring. Wollgarn spinnerei 14 Pro«.. Tittel L Krüger >4 Pro,., Glauziger Zuckerfabrik 14 Pro,., Hallescho Zuckerrafftnerie >4 Pro,., Leipziger Düngerervortgesellschaft 1 Pro,., Rein strom L Pilz 14 Proz., 4pro«. Sondermann L Stier Obltg. 1 Pro,. ür. Dresdner Vörscnhandrl. Nom. 1 Million Mark neue Aktien der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Hermann Pöge in Chemnitz sind zum Handel und zur Notierung an der Börse zu Dresden zugelasseu worden. lr. Berliner Börsenbericht. Ten heftigen Kursstürzen in New Kork gegenüber bewahrten die europäischen Börsen und nicht in letzter Liirie die Berliner, eine bemerkenswerte Festigkeit. In hiesigen Börsenkreisen ist man der Ansicht, daß die Vorgänge in Wallstreet mit der wirtschaftlichen Lage Amerikas absolut nichts zu tun haben, daß dieselben rein spekulativer Natur und teilweise als Repressalien gegen die Negierung wegen ihres Vor gehens gegen die Trusts gerichtet sind. In London eröffnete der Verkehr zwar in gedrückter Haltung, bald aber griff eine kräftige Reprise durch, so daß die Kurse sich Ilz» bis 2 Proz. über New Korker Parität stellten. Wien sandte feste Vorbörsenkurse. Der hiesige Verkehr eröffnete mit wenigen Ausnahmen in durchaus behaupteter Haltung. Dem Hüttenmarki bot die in Aussicht stehende Preiserhöhung beim Walzdrahtverband sowie der Bericht des Stahlwerksverbandes eine gute Stutze. Schwächer setzten Phönix (— '/L Proz.) und Rombachcr (— N Proz.) ein, während Rhein stahl ein: kleine Kurserhühung durchsetzen konnten. Matter lagen Kohlen werte; so eröffneten Harpener und Gelsenkirchener 1 Proz. unter dem Stand des Vortages. Weiterhin befestigte sich aber der Gesamtmontanmarkt. Bevorzugt zeigten sich Phönix und Gelsenkirchen, welch letztere von 217'/(, bi» 219 Proz. bezahlt wurden. Weiterhin wurde die Haltung recht schwan kend. Gelsenkirchener gaben der» größten Teil ihrer Avance wieder auf. Auch Bochumer wurden stärker gedrückt. Ter Bankenmarkt eröffnete mit Kursabschlägen, die zwischen bis '/_> Proz. schwankten. Recht fest lagen von Beginn an die Atrien des A. Schaasfhausenschen Bankvereins, die 1)4 Proz. besser bewertet wurden. In der zweiten Börsenstunde wurden Deutsche Bank-Aktien lebhaft begehrt und 2 Proz. höher bewertet. Von fremden Banken stellten sich Creditaktien um Bruchteile eines Prozents niedriger, während russische Banken, namentlich Petersburger internationale Handelsbank, höher gefragt wurden. Am Bahncnmarkt war der unerheb liche Preisabschlag für amcrifaniscbe Werte trotz der schwachen New Korker Notierungen beachtenswert. Die übrigen Werte dieses Gebiets waren un verändert. Schiffahrtsaktien bröckelten auch gestern weiter ab, nur Lloyd konnten sich bebaupten. Von elektrischen Merten waren Edison unver ändert, dagegen verloren Deutsch-Ueberseeischc Elektrizität 1 Proz., Siemens L Halske Proz. und Scbuckert Proz. Ter Markt der Kali werte war still. Hildburg 82. Nordhäuser Kaliwerke (ft- 6 Proz.) und Bismarckshall sehr fest auf Fusionsgerüchte. Der Markt der fremden Reuten war nicht einheitlich. Sehr fest lagen Japaner (-s- Proz.), da gegen ließen 1902er Russen 20 Pf. und Serben 30 Pf. nach. Von russischen Prioritäten waren 4'/?proz. fest, die 4proz. abgcschwächt. Der Markt der heimischen Anleihen war recht still, die Kurse derselben unverändert. Die 3proz. Sächsische Rente büßte 15 Pf. ein und notierte 85.10 Proz. Die Nachbörsc war auf allen Gebieten abgeschwächt. Die Haltung des Kassa Marktes der Jndustriepapiere war ge teilt. Höher lagen u. a.: Rostocker Brauerei 2 Proz., Germania-Brauerei 1'Z-, Adler Fahrrad 2',4, Linke Waggon 1Panzer 3, Schubert L Salzer 2, Vogtländische Maschinen Vorzugsaktien 4'., Chemische Werke Char- lottenburg 6, Concordia chemische Fabrik 6, Elberfelder Farben 4. GrieS- beim-Elektron 2'Z... Nütgerswerke 1,10, Deutsche Spiegelglas 4'X-, Gebhardt L König 514, Rauchwaren Walter 2'/L, ThörlS Oclfabrik 1, Bredower Zucker Ifti, Kruschwitz Zucker 1, Kostheimer Cellulose 3, Bergmann Elektrizitäts- Gesellschaft 1,60, Bedburger Wolle 1, Pongs Spinnereien 1, Tuchfabrik Aachen 1, Merkur Wolle 1^-, Aplerbecker Bergwerk 1, Escbweiler Eisen 4, Geisweider Eisen 1'4 PrHz. Niedriger lagen: Aktiengesellschaft für Ver kehrswesen 1, Dortmunder Aktienbrauerei 2, Aktiengesellschaft für Bauaus führungen 1)4. Aluminium-Industrie 1.80, Flötber Maschinen 1, Lübecker Maschinen 1, Sangerhäuser Maschinen 3'4, Badische Anilinfabrik 1, Riedel chemische Fabrik 4, Deutsche GaSalühlicht 5. Schweig Glashütten 174, Zell stoff Waldhof l^t, Stettiner Elektrizitätsgcsellschaft 1,60, Seegall 1,40, Bcmberger Spinnerei 1V>. Schöller Eitorf 1ö«, Renner Spinnerei 1)4, Har burg-Wien 1, Kaliwerke Aschersleben lol und Hösch 1^ Proz. Von der Berliner Börse wird noch berichtet: Der Privatdis kont notierte 3 Proz., ebenso waren die Geldsätzc unverändert. Scheck London 20,47, Scheck Paris 81,20, Auszahlung Petersburg ca. 216,50. — Es ist der Antrag auf Zulassung für 9 288 000 Kr. 4proz. Obligations anleihe der Nagykikinda-Arader Lokal-Eisenbahn-Aktiengesellschaft gestellt worden. — Zu gelassen wurden 500000 »kk neue Aktien der Aktien gesellschaft Schwelmer Eisenwerk Müller K Co., 10 Millionen Mark 4proz. Hppotheken-Pstrndbricfe (Reihe VI) der Mitteldeutschen Boden-Credit-An- stalt in Greiz und 5 Millionen Mark 414proz. hypothekarische Anleihe von 1909 der Stettiner Maschinenbau-Aktiengesellschaft „Vulcan" in Stettin. — Bezug örecht: Eckert Maschinen 6^4 Proz. ft. ProlongationSsiftrc an Ser Berliner Börse vom 26. Januar. Report: Diskonto-Kommandit 0,3", Deutsche Bonk 0.425. Dresdner Bank 0,2l25, Handelsantelle 0,275, Kommerz- und Diskontobank 0,0625, Darm städter Bank 0,1375, Nationalbank 010, Schgaffbmssen 0,1625, Oesterreicbislbe Kreditaktien 0,3375, E^i'vn 0,475 Siemens L Halske 0 455, Franzoien 0,1875 Gotthard 0 2125. — Devort: Lombarden 0.22b, 4vro«. Ungarische Kronen- rente 0.0375, 80er Russische Anleihe 0.075, 4vroz. Russische Korssols 00625, 1902er Russische Anleihe 0,05 -Ivroz. Ruüiche Rente 0,1125. Alles mit Courtage. Düsseldorfer Börsenbericht. An der gestrigen Börse lag der Koblen- kurenmarftt ruhig, aber behauptet Braunkohlenwcrte waren ohne An regung; Regiser 2350 G.. 2100 B. Der Kalimarkt war weiter befestigt, ohne umfangreiches Geschäft aufzuweisen. Erzknrc still und geschäftslos. Standardmuster. Der Vorstand des Vereins Berliner Getreide- und Produktenhändlcr bringt zur öffentlichen Kenntnis, daß die Standardmuster für deir Deutsch-Niederländischen Getreide kontrakt der Novcmbcr-1909-Ablatungen von dein Asow, der Donau und dem Schwar zen Meer am 26. Januar 1910 restgestellt sind. 8 Londoner Börsenbericht. Die Börse eröffnete infolge de» schwachen New Korker Verkehrs in gedrückter Haltung, speziell Kankeewerte waren rückgängig. Im Verlaufe konn'en sich die Kurse jedoch stark erholen (Union 19134,'Steels 86"«). Kaffir- nnd Diamantaktien N'areu um Bruchteile niedriger, KnvfershareS und Rentenwerte wenig verändert. .8 Pariser Börsenbericht. Die Börse steht fortgesetzt unter dem Eindruck der UeberschwemmungSschäden Die Eröffnung war daraufhin schwach, doch griff bald nach den ersten Umsätzen eine leichte Besserung Platz. Das Ge schäft hielt fick' in engen Grenzen. Goldminen nnd De Beers hatten unter , Angebot zu leiden und schlossen deshalb scinvacb. Parkettwerte waren zum Schluß unentschieden; für portugiesische und für 4vroz. Brasilianer Rente zeigte sich Nachfrage. Bank, nnd Gel-weren. tz Leipziger Terrgin-Gesrllschaft. In der gestrigen Aufsichtsratssitzung, in der der Vorstand über das abgclaufene 11. Geschäftsjahr Bericht er- stattete, wurde beschlossen, der für Freitag, den 18. Februar, vormittag» 10 Uhr im Großen Saale de» Kaufmännischen VereinskauseS einzuberufen den Generalversammlung auf das dividcndenbercchtigte Kapital von 750 Oon Mark abermals 19 Proz. Dividende vorzuschlagen, während auf die übrigen, erst ab l. Juli 1910 vollbe-echtigtci» 250 000 Anteile 4>/. Proz. Zinsen entfallen. Außerdem werden überwiesen 6344 an den ordent lichen, 7500 an den Spezialreservefond», 1480 .4( an die Beamtenunter- stützungSfonds und 36 859 auf neue Rechnung vorgetragen. Die beiden Reservefonds beziffern sich damit auf 315 550 gleich ca. 32 Prcy. des GesellschaftSkapitals. 8 Leipziger Verrinsbank in Leipzig Plagwib. Wie un» mitgeteilt wird, bat der Aufsichtsrat in seiner letzte»» Sitzung auf Antrag des Vorstan des beschlossen, die Generalversammlung am 27. Februar abzuhalten und derselben nach den üblichen Abschreibungen und reichlichen Rücklagen die Verteilung einer Dividende von 8 Proz. (wie in den drei Vorjahren) vorzuschlagen. Der Reingewinn für 1909 beträgt 109 910 (115 859» Die Reserven würden nach Genehmigung de» Gewinnverteilungsvorscblagcs 351 150 gleich 35,1 Proz. des Akiienkapital» betragen. r. Thüringer Landesbank, Weimar—Apoldaer Bank. Zwischen beiden Banken ist ein PcreinigungSvertrag geschlossen worden, wonach die Apoldaer Bank als Ganzes mit allen Dermögensb> ständen und Verbindlichkeiten auf die Thüringer Landesbank übergeht. Letztere wird da« Geschäft der Apoldaer Bank unter der Firma: »Apoldaer Bank, Abteilung der Thüringer Landes bank 4 als Zweiganstalt weiterfuhrcn Die Aktionäre der Apoldaer Bank , erhalten für je 1500 vollgezahltc Aktien eine Aktie von 1000 der Thü ringer Landesbank, mit Gewinnberechnung vom 1. Januar 1910 ab. Der Gewrnnschein für 1909 der Aktien der Apoldaer Bank gelangt »nit 4 Proz zur Einlösung. Die Generalversammlung der Apoldaer Bank wird ain 15. Februar über den Vereinigungsvertrag beschließen. Ir. Neu-Grunewald, Aktiengesellschaft für GrundstückSverwertung. Die Gesellschaft hat in den letzten Tagen zwei weitere Baustellen für den Preis von 83 632 verkauft. 14. Aktiengesellschaft für GrundstückSverwertung. Unter täcser Firma wurde in Halle von dortigen Finanzleuten unter Führung des Bank hauses Reinhold Steckner eine neue Aktiengescllsckiaft mit 500'000 .kl Ka pital gegründet. 8 Hildesheimer Bank, Hildesheim. Das der Deutschen Bank nahe stehende Institut erscheint als erste unter den deutschen Aktuttibanken mit ihrem Jahresbericht. Zur Erlcichter »ng des Vergleichs lxtt diu Verwaltung dieseSmal iir der Gewinn- und Verlustrechnung und in der Bilanz die Ziffern des Jahres 1908 neben die Positionen des letzten Jahres gestellt. Die Gewinne der einzelnen Konten stellen sich wie folgt: 6 fsektcn- und Konsortialkonto 423 658 ( 855 8741 .kl, Provisionskonto 288 806 (2.80 451) .kl, Zinscnkonto 442 504 (299 659) .kl und Wechselkonto 342 540 < 402 619) .kl Der Reingewinn beläuft sich auf 1303 463 (1 128 998) .kl, worau? wieder eine Dividende von 8 Proz. zur Verteilung komm« n soll. Im Bericht wird bemerkt, datz der Geschäftsverkehr des Jnstitrchs eine weitere sehr lebhafte Steigerung erfuhr, die in allen Zweigen des Betriebs glerchmäbtg zum Ausdruck lam. Tie neu zur Ausgabe gelangten Aktien ter ilvnk IM Bclrage von nom. 1 ooo ovo «ec begegneten einer außergewöhnlich lebZtfttr.ii Nachfrage, die nur zum geringen Teil befriedigt werd«,, konnte. Auch das erhötfte Grundkapital konnte eine nutzbringende Anlage linden und gestaltete gleichzeitig , ben Status Vor Bank erheblich flüssiger. Durch die Ausgabe wurden die Reserven um 500 ooa «lc auf 2 700 000 gleich 30 Proz. des vergröberten Aktienkapitals e rhöht. Ter Ge samtumsatz betrug 1172 Millionen gegen 1280 Millionen im Dorp Uw. Der Absatz in Effekten war, wie der Bericht herdorhebt, besonders lebhaft. Ivie Verwaltung schsietzt ihren Bericht mit den Worten: „Unser Geschäft befindet slcft in guter Fort entwicklung; lrotzdem muhte u. E. ein gutes Jahr wie daS verstossene in erster Linie zur Stärkung der inneren Reserven und Erhöhung des ' tt-ewinnvortragsS dienen, statt eine Erhöhung der Dividende vorzunehmen. Nur so stimben wir, auch in Zukunft gute Resultate aufweiseu «u sännen. Wir sind überpugt, hierin bei der Mehrheit unserer Aktionäre Unterstützung zu finden." In der Bilanz sind ausqewiesen: Kasse und ReiHSbankguthaben 1,08 (1,05) Millionen, Wechsel 11,25 (8,35s Millionen, Bcml'guthaben 3,56 (3,25) Millionen, Effekten 1,26 (1,73) Millionen. Auf der andern Seite sind an Verbindlichkeiten vorhanden: Kreditoren 10 (15H1) Millionen, Depositen 8,55 (10,09) Millionen, Akzepte 1,43 (1,52) Millionen. Die Debitoren sind mit 16,70 (17,84) Millionen, Avaldn>I!:cen mit 1,45 (1,43) Millionen ausgewiesen. — Hanseatische Bank, Aktiengesellschaft, i« Hamburg. Der AuffichtS rat schlägt 8 (6) Proz. Dividende vor. -«—« Maklerbank in Hamburg. Dem Geschäftsbericht, zufolge betrug im Jahre 1909 der Gewinn an Courtagen und Provision 81 902 (61 670) Mark, der Zinsgewinn 75 399 (80173) okk, der Emgaiig an früheren zweifelhaften Forderungen 1416 (493) .kss; dagegen erforderten Handlungs unkosten 71210 (68 495) ,k( Da Abschreibungen niqt vs.-zunchmen sind, weil keine Verluste im verflossenen Jahre vorgekommen sind, so beträgt der Reingewinn 87 507 (74 863) <kk, woraus an Tantiemen 81!i3 gezahlt und 36 000 »k/ als 6 Proz. Dividende auf die 500 Vorzugsaktien sowie 24 000 «kl als 4 Proz. Dividende auf die 500 Stammaktien ausgeschüttet werden, so daß das Erträgnis für die Aktionäre das gleiche ist wie ira Vorjahre. Die Verwaltung klagt über namhafte Einnahmeausfälle, di» ihr daraus er wachsen, daß es bei den meisten Termingeschäften an der Äörse zur Gewohn heit geworden sei, das Institut zu umgehen und ihm nm solche Aufgaben zur Garantie und Regulierung zuzuführen, die anderweitig nicht schlank untergebracht werden können. Die Folge davon ist, daß die Bank meistens nur die schlechteren Risiken zu laufen habe und nur einen» geringen Teil der Engagementsverbindljchkciten ihrer Makler zu sehen bekomme. Dieser Zustand müsse so schnell wie möglich geändert werden, da in kritischen Zeiten aus solchen Verhältnissen Gefahr drohe. Die Bank irrstrebt daher, daß ihr sämtliche Terminabschlüsse in Effekten zur Regulierung überwiesen werden. p»v. Die Königsberger verein«bank schlägt wieder 7 Proz. Divi dende vor. — Russische Staatsbank. Nach dem WochenauSwef» vom 21. Januar betrug der Goldbestand 1415 (in der Vorwoche 1418) MMonen Rubel. Da von befanden sich als Guthaben im Auslande 238,5 (238) Millionen Rubel Der Notenumlauf abzüglich der im Portefeuille der Bank befindlichen Kre ditbillette betrug 1160,6 (1173,8) Millionen Rubel. — Eine Baubank für den ruffisch-polnischen Jndnstriebezirk mit dem Sitz in SoSnowice und Filialen in Dombrowa und Bendzin ist in Er richtung begriffen. Das Kapital beträgt 2 Millionen Rubel. Berg- un- Hüttenwesen. — Deatschlands «vftlengrwtnauag vnd «otznchaudel t» -ahn 1SOS. (Alle? in Tonnen.) Im Dezember ZSOS betrug die aZewtmiuag von Steinkohlen 13 028 «au (gegen Dezember 1S08 plus 1117 077 und gegen November IVOS plus 338 VOO von Braunkohlen 6 172 428 (plus 642 104 bzw. plus 7128), von ftoks 1VOO 46» (plus 126 206 bzw. 30 774). Im ganzen Jahre ISO« sind die Gewtnnungszifteru folgende: Steinkohlen 148 966 316 (gegen 1S08 plus -48 118), Braunkohlen 68 385 194 (plus 1 908 080), Koks 21 407 676 (plus 232 720), Pretzkohlen aus Steinkohlen 3 914 854 (minus 80 595), Pretzkohlen aus -rarmkohlen 14 833 859 (plus 606 641). Nack, diesen in den „Nackrrickften" de» Reii-samts des Innern zu sammengestcllten Ziffern ist im letzten Jahre nur die Erzeugung von Pretzkohlen uuS Steinkohlen gegen das Voriahr «urückgegangen, während die übrigen Ziffern durv- weg Erhöhungen aufweisen. Nack, der amtlichen BergwerkSstatiftik betrug in den letzten Jahren die Förderung von Steinkohlen 1908: 147 671 14V, 1907: 143168 30t, 1906: 137 117 926, 1805: 121 298 607, 1904: 120 815 503, IVOS: 1.16 637 7S5 1902: 107 473 933, die Förderung von Braunkohlen ISO«: 67 618 200, 1907: 02 889 364, 1906 : 56 419 567, 1908: 52 512 062, 1804: 48 635 080, 1S03: 45 81« 488. 1902: 43 126 281. — Für den Außenhandel in SteiMohlen, Braunkohlen und Koks ergeben sich folgende Ziffern: Eingeführt wurden i« Dezember Ivo« an Steinkohlen 1 075 «39 (gegen 916 336 im Dezember 1S08 und 1 231 276 iin No vember 1909, an Braunkohlen 663 657 ( 661 028 bzw. 6S8 561) und an Koks 62 459 (57 209 bzw. 60 994). Auögcführt wurden an Steinkohlen 2 436 -s6 (1SV8 269 bzw. 1 847 632), an Braunkohlen 7196 (2428 bzw. 3825) und an Kok? 310 368 (263 446 bzw. 317 9V5). Jin «an,en Jahr 1S09 wurden eingeführt an Steinkohlen 12 198 634 (gegen 11 661 503 in 1S08), an Braunkohlen 8 166 479 (8 581 966) und an Koks 673 012 (875 091) und ausgefühvt: Steinkohlen 23 350 730 (21 190 777), Brannkohlen 3V 818 (27 877) und Kvks 3 444 7S1 (3 577 496). — Knliacwerkschaft Cintrncht zu Gotha. DaS pegen die Gewerkschaft cingcleitfte Verfahren wegen Entziehung de» BergwerkseigcntumS ist ein gestellt worden. Zum vorläufigen Repräsentanten wurde der Referendar a D. Walter Bauendahl in Berlin ernannt. Die Terrains der Gewerkschaft liegen in der Gemarkung Suderbruch, Provinz Hannover. Die Gewcrkschnft Glückauf-SonderSbauscn weist für da» 4 Quartal 441559 (8L8 727) .(( Betriebsüberschuß auf. Wegen der ungewissen Lagc des Kalismidikats siebt der Vorstand vorläufig von der Verteilung einer Ausbeute ab Der Jahresüberschuß hat sich um 115 000 erhöht. XX Tie Gewerkschaft Ber. Schürbank und Sharkottcnbur» erzielte bei einer Kohlenförderung von 54 065 t (53 862 r im Vorquartal) einen Be triebSiiberschuß von 65 792 ( 60 095) Es sollen wieder 15 pro Kux verteilt werden. XX Aplerbecker Aktienverrin für Bergbau (Zeche Ber. Margarethe). Im vierten Quartal 1909 erzielte die Gesellschaft einen Rohüberschuß von 179 767 (139 532) Der Gesamtüberschuß für 1909 beträgt 605 034 (588 631) „K. XX Tie Gewerkschaft König Ludwig erzielte bei einer Kohlenförderung von 287 523 t gegen 300 096 t im Vorquartal und einer Koksproduktion von 8t 735 (79 733) t einen Reingewinn von 457 090 (331 635) woraus wieder 300 pro Kux Ausbeute verteilt werden. — Rumänisckic Rohpetroleumerzengnng. Der „Moniteur du Pötrole Roumain" schätzt die Gesamtproduktion an rumänischem Rohpetroleum im Dezember 1Y09 auf rund 118 000 t, und im ganzen Jähre 190s) auf 1 293 483 Tonnen, was gegen 1903 eine Erhöhung der Erzeugung um 150 000 t be deutet. — Goldproduktion Rhodefia« Im Dezember wurde Gold im Werte von 233 397 Pfd. St. produziert. Der Gesamtwert der Goldproduktton in 190s) stellte sich auf 2 623 788 (2 526 007) Pfd. St. ? Fusion amerikanischer Kupfergesellschasten. Die Utah Kupfer Company und die Boston Nevada Kupfer Eompanv haben sich mit einem Aktienkapital von über 100 Millionen Dolftrr» fusioniert. Sttffgewerb«. — Die Webwarenfabrik Carl Dürfeld, Akttengefellschaft, ft, Chemnitz hat in dem verflossenen Geschäftsjahre 1908/09 die aus dem Jahre 1907/08 (GründungSjahr) übernommene Unterbilanz von 61 610 getilgt und noch einen kleinen ^iftngewinn von 4490 F erzielt. Die Gesellschaft ar- beitet mit 1 Million Mark Grundkapital. — Tic Mechanische Baumwollspinnerei nnd Weberei Kempten erzielte einschließlich de» Vortrages einen Reingewinn von 460787 (575 816) Al» Dividende werden 11 (14'/») Proz. vorgeschlagen. Der Rest dient zu Rücklagen. — Zur VrtriebSrinschränkung der belgische« vimmwollspinnerrir«. Der im Monat Oktober gefaßte Beschluß, die Betriebe in den belgischen Baum- wollspnmereien einen Tag in der Woche auf die Dauer von drei Monaten einzuschränken, ist bis zuni 16. April de» Jahre« verlängert worden, nachdem Kl Proz aller Spindeln Belgien» ihre Zustimmung gegeben haben.