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AKADEMIEECHO 5 4 Morgan der sed-hochschulparteileitung der 29. Jahrgang NU2D //MEDIZINISCHEN AKADEMIE «CARL GUSTAV CARUS» DRESDEN Nr. 23/21. Dezember 1987 W>.../ Preis 10 Pfennig Träger der Ehrennadel der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft in Gold Erster wichtiger Schritt Mit Erleichterung und Genugtuung und in großer Einmütigkeit haben alle Mitarbeiter der Klinik für Anaesthesiolo- gie und Intensivtherapie die Unterzeich nung des Abkommens zur Beseitigung der Mittelstreckenraketen aufgenom men. Wir als Ärzte und Schwestern sind täg lich unmittelbar mit der Sorge um die Er haltung des Lebens und der Gesundheit der Menschen konfrontiert. Deshalb be grüßen wir aufrichtig diesen ersten wich ¬ tigen Schritt in Richtung auf eine kern waffenfreie Welt und sagen diesem Weg unsere volle Unterstützung zu. Für uns ist es ein gutes Gefühl, zu wis sen, daß unsere Republik in der ersten Reihe jener Staaten steht, die diesen Pro zeß im harten Ringen in Gang setzten. Unsere tägliche Arbeit soll dazu beitra gen, daß dieser vernünftige Weg schnellstmöglich weiter fortgesetzt wer den kann. Sieg der Vernunft über Profit Die Mitarbeiter der Klinik für Chirurgie begrüßen einmütig das in Washington unterzeichnete Abkommen über die Ver nichtung der Mittelstreckenraketen. Zum ersten Mal hat damit die Vernunft über den Profit gesiegt. Wir betrachten das Abkommen als einen Sieg der Friedens ¬ kräfte der ganzen Welt. Wir werden in unseren Anstrengungen nicht nachlassen und alle weiteren Schritte nach unseren Kräften unterstützen, die darauf gerichtet sind, den begonnenen Abrüstungsprozeß rascher und intensiver voranzubringen. Weg zur Abrüstung geöffnet Als Radiologe und Sachverständiger für die biologische Wirkung von Kern strahlung begrüße ich die aktuell er reichte Vereinbarung mit besonderer Freude. Es gibt generell keine moralische Rechtfertigung für die Produktion und den Besitz von Kernwaffen, da sie nicht nur Massenvernichtungsmittel sind, son dern darüber hinaus - auch bei nur „be grenztem" Einsatz - schwerste gesund heitliche Schäden und Elend für nachfol gende Generationen nach sich ziehen. Das war auch für die Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages von Anfang an der Grund, auf nukleare Abrüstung zu drängen. Diesem Ziel mit dem „ersten Schritt" etwas näher gekommen zu sein, verdan ken wir nicht zuletzt auch dem hartnäcki gen und klugen persönlichen Einsatz des Genossen Gorbatschow. Mit diesem Dank verbinde ich Wunsch und Hoff nung, daß bald weitere effektive Schritte folgen mögen. Prof. Dr.H.-J. Eberhardt Kuhurkonferenz an der Akademie Lesen Sie bitte auf Seite 2 dieser Ausgabe unsere Berichterstattung von der Kultur konferenz an unserer Hochschule. Fotos: Leipner ^eder an seinem Platz mit hoher Verantwortung Wettbewerbsaufruf und BKV stehen zur Diskussion Am 5. Januar 1988 werden in einer Vertrauensleutevollversammlung so wohl der zentrale Wettbewerbsaufruf als auch der BKV für das Jahr 1988 be schlossen. Beide Dokumente liegen den Ar beitskollektiven vor. Analog zur Plan diskussion gab es auch hier eine rege Diskussionsbeteiligung mit vielen konstruktiven Vorschlägen, aber auch kritischen Hinweisen; Ausdruck der gewachsenen Demokratie, die von unseren Mitarbeitern mit immer grö ßerem Verantwortungsbewußtsein wahrgenommen wird. So gingen der staatlichen Leitung und der Hochschulgewerkschaftslei tung zum Entwurf des BKV über 100 Vorschläge und Hinweise zu, die in einer gemeinsamen Beratung sorgfäl tig auf ihre Realisierbarkeit überprüft wurden. Etwa zwei Drittel der einge gangenen Vorschläge konnten in den BKV-Entwurf eingearbeitet werden, was eine Neufassung erforderlich machte. Diese Neufassung des BKV wird den Teilnehmern der Vertrau ensleutevollversammlung am 5. Ja nuar ausgehändigt Zu allen Vorschlägen und Hinwei sen, die nicht in den BKV aufgenom men wurden, meist Bau- oder Investi tionsmaßnahmen, wird auf der VW Stellung genommen. Mit ihrer aktiven Einflußnahme an der Gestaltung des Wettbewerbsauf rufes und des BKV sind unsere Mitar beiter ihrer gewerkschaftlichen Ver antwortung, Initiator des sozialisti schen Wettbewerbes, aber auch In teressenvertreter der Werktätigen zu sein, voll gerecht geworden. Dafür möchte die Hochschulgewerkschafts leitung allen Beteiligten ihren Dank aussprechen. Worauf kommt es bei der Führung des sozialistischen Wettbewerbs 1988 in besonderem Maße an? Entsprechend den gesundheitspoli tischen Zielstellungen des XI. Parteita ges der SED sind mit den Politbürobe schlüssen vom 16. Dezember 1986 zum Gesundheitsschutz, vom 22. 9. 1987 zur medizinischen Forschung und vom 10. November 1987 zur haus ärztlichen Betreuung konkrete Aufga ben gestellt, zu deren Realisierung auch unsere Medizinische Akademie als wissenschaftlich-medizinisches Zentrum und Hochschuleinrichtung ihren spezifischen Beitrag zu leisten hat. Die Wettbewerbsverpflichtungen der Arbeitskollektive sollten vor allem darauf gerichtet sein • das Wissen, Können und Schöpfer tum unserer Mitarbeiter, aber auch unserer Studenten noch wirksamer für die stete Erhöhung der Qualität und Effektivität der medizinischen Ar beit in ihrer Einheit von Forschung, Lehre und medizinischer Betreuung nutzbar zu machen, • spürbare Beiträge zum vorbeugen den Gesundheitsschutz, zum gesund heitsgerechten Verhalten und zur ge sundheitspolitischen Erziehung und Aufklärung zu initiieren • die interdisziplinäre Zusammenar beit und die Vertiefung der Koopera tion mit anderen Wissenschaftsein richtungen, dem territorialen Gesund heitswesen sowie der pharmazeuti schen und medizintechnischen Indu strie auszubauen • Leistungsvergleiche und Erfah rungsaustausche als „billigste Investi tionsmaßnahmen" noch effektiver für die eigene Arbeit zu nutzen. • der Neuererbewegung durch kon krete Aufgabenstellungen stärkere Im pulse zu geben. Dabei ist davon auszugehen, daß die planmäßige Ausgestaltung lei stungsfördernder Arbeits-, Studien- und Lebensbedingungen stets und überall einen gleichrangigen Stellen wert besitzt. Entsprechend dieser Zielstellung orientiert der zentrale Wettbewerbs aufruf neben der Erfüllung und Über bietung der Plankennziffern 1988 vor allem auf einige Schwerpunkte in Forschung, Lehre, medizinischer Be treuung und bei der weiteren Ausge staltung der Arbeits-, Studien- und Le bensbedingungen. Diese Schwer punkte sind durch die Verpflichtun gen und persönliche Initiativen kon kret zu untersetzen. Dabei sollten sich unsere Mitarbeiter bewußt sein, daß der gute Ruf unserer Akdemie durch hohe Leistungen stets neu erworben werden muß und daß für unsere Bür ger die Begegnung mit der Akademie ein Stück real erlebbarer Sozialismus bedeutet. Die Hochschulgewerkschaftslei tung wünscht allen Arbeitskollektiven bei der Erfüllung ihrer Wettbewerbs programme viel Kreativität und schöp ferische Initiativen und damit einen guten Start in das Planjahr 1988! Dr.A. Wirsing