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solche die überlieferte Gesamtausdehnung zugrunde und projeziert an angegebener Stelle die Funde in ihren ursprünglichen Ausmaßen (meist die Durchmesser der wiederhergestellten Gefäße) hinein, wird deutlich, daß die Befundskizze der Ausgräber, so flüchtig sie scheint, im großen und ganzen die tatsächlichen Verhältnisse wiedergibt, ja annähernd im üblichen Maßstab 1:20 angefertigt worden sein muß. Leider fehlt der Nordpfeil, so daß die verbal bezeugte nordöstliche Ausrichtung die Längsorientierung nur sehr allgemein bezeichnet. Fundkatalog Die folgende Dokumentation berücksichtigt bereits die Rekonstruktion des Gesamt befundes. Die Lagebeziehungen innerhalb des erschlossenen Grabgevierts sind auf Abb. 3 dargestellt; vermutete Lokalisierungen werden ausgewiesen. Soweit möglich und sinnvoll, werden die Originalangaben des Fundberichtes, der Lageskizze und der Fundbezettelung zitiert. Die Beschreibung der Funde enthält nur Angaben, die für die Auswertung von Belang sind und den Abbildungen nicht oder nicht ohne weiteres zu entnehmen sind. Die Tonware wird wie folgt charakterisiert: Gefäßart und Größe, Erhaltung; Formdetails; Verzierungsdetails. Machart (Farbe, Magerung, Gefäßaufbau, Oberfläche, Brand); nachträgliche Veränderungen, vor allem durch sekundären Brand. Maßangaben. Eine ausführliche Beschreibung der Leichenbrand reste ist der anthropologischen Analyse zu entnehmen (s. S. 134 ff.). Auf der Nordwestseite etwa in der Mitte die „Urne zerdrückt“ — Gefäß „5“ (1) mit Leichenbrand (2), im Gefäßboden ein ,Seelenloch“. „In der Urne Metallring, Bronzefibel, zerschmolzener Schmuck“ (3— 6), darunter der Spitzenteil einer Nadel aus der anderen Urne „6“ (14), nach Erhaltung und Fundzusammenhang auch ein Rasiermesser (7); „bei 5“ Scherben von zwei weiteren Gefäßen (8—9) sowie eine Streuscherbe (10). Als Urnendeckel vielleicht dazugehörig eine der beiden Schalen (60-61). 1. Drei Viertel eines großen Topfes, zusammengesetzt und ergänzt; Hals deutlich abgesetzt, Trichterrand ausgebogen, Mündung leicht verdickt und gerundet; plastische Kanneluren, rippenartiger Halsansatz mit flachen hochovalen Dellen, Halbkreisgruppen in Viertel stellung. Ursprünglich schwarzbraun, kräftig gemagert, Oberteil eben, Unterteil und Innenseite buckelig verstrichen, mit Spuren der Aufwulstung, in der Mitte des Bodens sekundär von außen eingearbeitet ein rundes Loch, innen ausgeplatzt (Dm. ca. 1 cm, innen 4 cm); am Unterteil und einseitig bis zum Rand sekundär intensiv rotgebrannt, hitzerissig, abgelaugt. D 1170/86 (Abb. 5,/, 23,8). 2. 395 g klein- bis mittelstückiger, gelb- bis grauweißer menschlicher Leichenbrand; Diagnose: männlich, mittel- bis spätadult, pathologische Merkmale, Schnittspuren (s. S. 134ff.). Bronzeschmelztropfen am Hinterhauptsbein (Abb. 25,10), an einem Schläfenbein- und einem Scheitelbeinrest, am linken Femurschaft hinten und am rechten Ulnaschaft oben, rostartige Spuren an zwei Femurschaftresten. D 1171/86 (Abb. 25 — 30, außer 25,5). 3. Zwei stark angeschmolzene Reste wohl eines massiven Armringes aus Bronze (Zusam mensetzung s. Tab. 1) mit hochovalem bis plankonvexem Querschnitt. Hellgrün, rauh patiniert, stellenweise beigefarben, glatt; dort feinste parallele Querstrukturen (von Faden, Gewebe?). D 1172/86 (Abb. 4,5, 13,/).