Grimma. Als Leiterin des Heimatmuseums sorgte sie für eine neue Inventarisation des reichen ur- und frühgeschichtlichen Bestandes. 3 In Mügeln wurde die Bodendenkmalpflege um die Jahrhundertwende allein von Sattlermeister Richard Hummitzsch (1862 — 1916) bestimmt. 4 Eine nach dem Tod von Hummitzsch von der Stadt Mügeln initiierte Inventarisation seiner Sammlung erfolgte 1937 durch die Archäologen H. A. Knorr und W. Grünberg. 5 Nach dem Krieg bemühten sich vor allem Otto Edler (f) und Fritz Thomas in mühevoller Kleinarbeit um eine Wiederherstellung der Museumsbestände, die sie durch ihre bodendenkmalpflegerische Tätigkeit z. T. auch erweitern konnten. In der Umgebung von Riesa kam es erst durch den Einsatz von Alfred Mirtschin (1892—1962) zur Beachtung von ur- und frühgeschichtlichen Funden. Aufgrund seiner regen Grabungs- und Sammeltätigkeit konnte er 1922 in Riesa ein Heimat museum gründen, dem er bis 1953 vorstand. Seine Arbeit als Staatlicher Vertrauens mann für Bodenaltertümer in den Kreisen Großenhain und Oschatz (ab 1952 im Kreis Riesa) fand in zahlreichen Publikationen ihren Niederschlag (Verzeichnis der Schriften in Coblenz 1963 a). In der Wurzener Gegend war J. Kretzschmar um 1900 als erster Sammler aktiv. 1927 wurde der „Wurzener Geschichts- und Altertums verein“ gegründet und das Stadtmuseum mit einer Vorgeschichtlich-Siedlungskundlichen Abteilung eröffnet. Für deren Betreuung sorgten W. Radig (1929) und später H. Mattick (1938). Familie Birke übernahm nach dem Krieg die ehrenamtliche Betreuung des Kreisgebietes und erwarb sich besondere Verdienste durch die Entdeckung mesolithischer Fundstellen entlang dem Muldelauf (Kaufmann/Quietzsch 1965; Geupel 1985). Intensive Flurbegehungen im Wermsdorfer Forst durch den Bodendenkmalpfleger Kurt Helbig (f) und seine Arbeitsgemeinschaft „Junge Archäologen“ führten zu vermehrtem Fundanfall im vorher fast fundfreien Forstgebiet (Coblenz 1970; Lehmann 1970). Neue Fundstellen wurden auch im Oschatzer Stadtwald bekannt, seit Wolfgang Niemann (Oschatz) dort eine gezielte Absuche vornimmt. Das Arbeitsgebiet darf insgesamt als bodendenkmalpflegerisch gut überwacht gelten. Während im ackerbaulich intensiv genutzten Südteil des Gebietes kaum mit verstärktem Fundanfall gerechnet werden kann, muß das Augenmerk bodendenk malpflegerischer Betreuung auch weiterhin auf die Waldflächen gerichtet sein. Besondere Sorgfalt sollte der Überwachung der Döllnitzaue gelten, da dort durch die Überdeckung mit Auelehmablagerungen bisher kaum Fundstellen bekannt wurden. 3 Durch Auflösung des Magazins in Grimma-Hohnstädt und mehrfaches Aus- und Umlagern ist die vorgeschichtliche Sammlung des Kreismuseums Grimma heute stark in Mitleiden schaft gezogen und nur teilweise zugänglich. 4 Seine für die damalige Zeit sorgfältige Dokumentation zahlreicher Notbergungen sowie der enge Kontakt mit der zentralen Forschungsstelle in Dresden erlauben auch heute noch eine Auswertung seiner Untersuchungen, obwohl das Fundmaterial selbst häufig nicht mehr herangezogen werden kann. 5 Der von ihnen zusammengestellte Katalog bildet heute eine wichtige Arbeitsgrundlage, da die Sammlung im Gefolge des zweiten Weltkrieges stark gestört und dezimiert wurde.