Parabraunerde-Böden und stärkerer Reliefenergie. Das Mittelsächsische Lößhügel- land gehört zum Gebiet der Linden-Eichen-Hainbuchenwälder des Mitteldeutschen Trockengebietes (Scamoni 1964). Das nordsächsische Ackerland wird dabei als Stieleichen-Ausbildung {Tilio-Carpinetum) aufgefaßt. Zentrum des Untersuchungsgebietes ist die ca. 2 km lange und 400 m breite Niederung des Göttwitzer Sees. Die flachmuldige Geländeform begünstigte eine recht früh einsetzende Verlandung des Seebeckens bei relativ geringer Mächtigkeit des abgelagerten Materials (max. 2 m). Die auf dem Torfliegende minerogene Schicht ist auf mittelalterlichen Wasseranstau zurückzuführen. Bereits um 1825 wurde der verlandete Göttwitzer See als Torfstich ausgebeutet. Während des erneuten Torf stechens von 1951 bis 1960 kam es zum Abbau weiterer Teile der Torfschichten. Dabei wurden zahlreiche prähistorische Fundstücke geborgen (siehe F 158) und das Probenmaterial für die von H. Jacob (1957) erarbeiteten Pollendiagramme ent nommen. Heute wird der wieder aufgestaute See zur Fisch- und Entenaufzucht genutzt. Kennzeichnendes Moment des Wermsdorfer Waldgebietes ist die Teichkette von Doktorteich, Drei Teiche, Kirchen-, Zeisig- und Häuschenteich sowie Horstsee. Die 1533 erstmals urkundlich erwähnten Teichanlagen entstanden durch künstlichen Aufstau natürlich vorgegebener Geländemulden (Härtwig 1916). Klimatisch gesehen nimmt das Arbeitsgebiet eine Übergangszone ein, die durch die Nord-Süd-Entwicklung des Klimas bei zunehmender Höhe und durch die West-Ost-Sukzession von atlantischer zu kontinentaler Beeinflussung geprägt ist. Die von der Forstlichen Standorterkundung vorgenommene Einteilung charakterisiert die das Untersuchungsgebiet umfassende Klimastufe als mäßig-trockene Übergangs form mit subatlantischer bis subkontinentaler Tönung (Erläuterungsband 1963/72). Der Klimabereich der Lommatzscher Makroklimaform mit Höhenlagen zwischen 120 bis 200 m über NN erreicht jährliche Niederschlagssummen von 600 — 680 mm bei Jahresdurchschnittstemperaturen von 8,3 — 8,5 °C. 3. Forschungsgeschichte Mit der 1721 vorgenommenen Eintragung im Kirchenbuch von Kühren, Lkr. Wurzen, sind die ältesten schriftlich festgehaltenen Gefäßfunde aus dem Unter suchungsgebiet bekannt (Kaufmann 1960). Für die Grimmaer Gegend gilt Georg Wilke (1859 — 1938) als Begründer der Vorgeschichtsforschung (Moschkau 1929; 1934; 1938). Ihm werden Altertums ausstellungen verdankt (1900), ferner die Gründung des „Geschichts- und Altertums vereins für Grimma und Umgebung“ (1901) sowie die Entstehung des Grimmaer Heimatmuseums (1902), als dessen Leiter er bis 1906 fungierte. Er wurde unterstützt von Rudolf Moschkau (1886—1976), Curt Clemens Liedloff (1860—1932) und Georg Henning (1873—1957). Letztere führten als Leiter des Heimatmuseums und als Staatliche Vertrauensleute für Bodenaltertümer zahlreiche Notbergungen und Grabungen durch (Coblenz 1960; Sturm-Francke 1960). In den 50er und 60er Jahren wirkte die langjährige Bodendenkmalpflegerin Renate Sturm-Francke im Kreis