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Stichbandkeramik wäre denkbar. Für das späte Frühneolithikum ist außer einem Grabfund der Gaterslebener Kultur (Leuben, Lkr. Oschatz, F 248) kein weiteres Material dieses Zeithorizontes bekannt. Für den Rin II ergeben sich aufgrund der zahlreichen Einzelfunde für die Bandkeramik und für das Frühneolithikum allgemein deutlich höhere Werte zwischen 2,0 und 2,5. Mittelneolithik,um: Das gesamte Mittelneolithikum ist durch den Rin I mit 0,1 als Zeitraum sehr geringer Besiedlung charakterisiert. Etwas höhere Werte des Rin II um 0,4 gehen wiederum auf einzeln gefundene Steingeräte zurück. Die Bestimmung des mittelneolithischen keramischen Materials bereitete Schwierig keiten. Generell fehlt eine Aufarbeitung dieses Zeitraumes für Sachsen, so daß über den kulturellen Ablauf nichts Näheres bekannt ist. Die Keramik selbst ist wegen Verzierungsarmut des Siedlungsmaterials kaum von der anderer Perioden zu trennen, so daß mit Forschungslücken zu rechnen ist. Die wenigen Fundstellen wurden datiert anhand von Arkadenrändern (Böhlen, F 68, und Köllmichen, F 139, Lkr. Grimma), gekerbten und Schlickerleisten (Liptitz, Lkr. Oschatz, F 252; Nauberg, Lkr. Grimma, F 165) sowie einer nicht exakt lokalisierbaren Henkelöse von Kroptewitz, Lkr. Döbeln. Die Zuordnung der flachen Knaufhammeräxte vom brandenburgischen und südwestdeutsch-schweizerischen Typ in den zeitlichen Horizont der Trichterbecher kultur erscheint gesichert (Herfert 1962; Brandt 1967). Relativchronologisch werden sie von J. Beran (1990 a) in die Zeit der älteren Bernburger Kultur in Thüringen, der Spätphase der Salzmünder Kultur im unteren Saalegebiet und der jüngeren Walternienburger Kultur im Havelgebiet gestellt. Flache Knaufhammeräxte sind bekannt von Clennen, Lkr. Döbeln, F 14; Bahren, F 64, und Mutzschen, F 158, Lkr. Grimma. Als mittelneolithisch bestimmt wurden weiterhin Äxte vom Troldebjerg- Fredsgaard-Typ (Gaudlitz, Lkr. Oschatz, F 233; Oschatz F 287) sowie spitznackige Felsgesteinbeile (Papsdorf, F 181, und Poischwitz, F 184, Lkr. Grimma). Das Oberteilbruchstück einer Tasse der Badener Kultur (Leuben, Lkr. Oschatz, F 248) steht als Einzelfund (Kroitzsch 1985) in keinem erkennbaren Zusammenhang zum Besiedlungsgeschehen dieser Zeit im Arbeitsgebiet. Spätneolithik.um: Für die Gesamtzahl spätneolithischer Fundstellen steht der Rin I mit 0,6 dem Rin II mit 1,95 gegenüber. Für die in diesem Zeitraum ausgebildeten archäologischen Kulturen muß mit einem mindestens zeitweisen räumlichen Nebeneinander gerech net werden (vgl. u. a. Benes 1991). Aufgrund des allgemein geringen und meist nur aus Oberflächenaufsammlungen stammenden Materials wird eine innere Gliederung der archäologischen Kulturen nicht versucht. Mit dem Rin I von 0,36 und einem Rin II von 0,61 erreicht die Kugelamphoren kultur nicht die für das gesamte Spätneolithikum angegebenen Werte. Herausragende Fundstellen sind die bereits 1910 entdeckte Siedlung mit dazugehörigem Bestat tungsplatz von Kroptewitz (F 37) und Börtewitz (F 7), Lkr. Döbeln, im südlichen