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Die Karten gliedern sich wie folgt: — Beilage 1: Frühneolithikum (Linien-und Stichbandkeramik, Gaterslebener Kultur), — Beilage 2: Mittel- und Spätneolithikum (Trichterbecherkultur, Kugelamphoren kultur, Schnurkeramik, Glockenbecherkultur), — Beilage 3: Bronzezeit (Aunjetitzer Kultur, Lausitzer Kultur), — Beilage 4: Eisenzeit (frühe Eisenzeit, Latenezeit, Römische Kaiserzeit). Im südlichen Teil des untersuchten Raumes ist Löß das vorherrschende Ausgangs material der Bodenentwicklung. Einige Flächen innerhalb des Lößvorkommens sind als nässebeeinflußte Böden ausgewiesen. Nur ein sehr geringer Anteil der Boden decke 23 ist als ,Löß über sperrender Unterlage' kartiert. Im südwestlichen Teil entlang der Vereinigten Mulde wurden geringmächtige Sandlößdecken abgelagert, teilweise über sperrender Unterlage“, die zur Ausbildung von Grund- bzw. Staunässe führte. Nur in diesem Teil des Arbeitsgebietes ist außerdem „Sand über sperrender Unterlage“ anzutreffen. Nördlich der Lößrandstufe ist Sandlöß das dominierende Substrat zur Pedogenese. Der Sandlöß wurde meist über kaolinischen Porphyrverwitterungsdecken und Geschiebelehm abgelagert. Die geringe Wasserleitfähigkeit des geologischen Untergrundes verursachte häufig die Entwicklung nässebeeinflußter Böden. Sandlöß mit Grund- bzw. Staunässemerkmal über .sperrender Unterlage“ nimmt die größte Fläche des nördlichen Teils im Arbeitsgebiet ein. Eingestreut sind Inseln von ,Sandlöß über sperrender Unterlage“ ohne Ausbildung von Nässemerkmalen und kleinere Sandflecken. Etwas größere, zusammenhängende Sandflächen sind entlang dem Flußlauf der Vereinigten Mulde und im nördlichen Randgebiet des Untersuchungsraumes verbreitet. 5.2. Ergebnisse Bezugnahme auf die Bodenarten: Mit einer Ausnahme haben die im Arbeitsgebiet erfaßten archäologischen Kulturen mit der jeweils höchsten Fundstellenzahl Anteil an der Besiedlung der Lößfläche. Die Siedlungen der Bandkeramik sind durchweg an die Verbreitung des Lösses gebunden. Schon A. Hennig (1912) erkannte den starken Lößbezug sächsischer Fundstellen der Bandkeramik. Trotz Verwendung kleinmaßstäbiger Karten durch B. Sielmann (1976) wird dessen Untersuchung zur geographischen Umwelt band keramischer Siedlungen in Sachsen tendenziell bestätigt. Nach seiner Kartierung liegt der Anteil der zum Löß Bezug nehmenden Siedlergruppe der Linienbandkeramik in Sachsen mit ca. 90% weit höher als in Mitteldeutschland (ca. 71 %). Grund dafür sind die geringere Qualität der sächsischen Lößböden (Kalkarmut!) und höhere Niederschlagsmengen. Der nach Sielmanns Berechnungen festgestellte leichte Rückgang stichbandkeramischer Siedlungen auf Löß (86%) ist im Arbeitsgebiet nicht erkennbar, weil keine Siedlungen mit ausschließlich stichbandkeramischem Material angetroffen wurden. Das Ergebnis vorliegender Kartierung läßt sich gut mit dem von S. Ostritz in Übereinstimmung bringen. Seine Untersuchung zur Siedlungsplatzwahl in der bandkeramischen Kultur 23 Z. B. entlang dem Görnitzbach. 27