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10 Beigefäßen zeigte in gewissem Abstand Spuren „eines in gleicher Form die Nord- und Ostseite des Begräbnisses umgebenden Kohlensaums, der ungefähr 2 Zoll stark und 7 Zoll hoch war. Ähnliche Kohlenumgebungen traf man auch bei andern Begräbnissen an.“ (Behrnauer 1803, bes. S. 134ff.; vgl. auch Frenzel 1926, S. 68) Schließlich ist auf den mehr randlich gelegenen Nachweis bei Strohschütz (Frenzel 1934; zuletzt Simon 1988, S. 202, 205), knapp 8 km nordöstlich der Stadtmitte, hinzuweisen (Abb. 33,50). Das Bautzener Zusammentreffen bildet nun keinen übersehenen Sonder-, vielmehr den erwarteten Regelfall. Zur Demonstration legen wir eine von D.-W. Buck (1973 b, Abb. 1; 1979, Abb. 40) erarbeitete Karte der Besiedlungsdichte zugrunde, auf der die mehr oder weniger isolierten Siedlungsgebiete der Billendorfer Kultur, mittels der isorhythmischen Methode dargestellt, auf einen Blick überschaubar sind (Abb. 33). 88 Beim derzeitigen Forschungsstand, der für die Niederlausitz einige Bestätigungen und Ergänzungen bringt 89 , wesentlich von der Neubearbeitung der Billendorfer Kultur in Mittel- und Westsachsen durch Karin Peschel (1990) gewinnt 90 , aber auch in der Oberlausitz etliche Korrekturen erfordert 91 , wird die Bindung der Wehrsiedlun gen an die Siedlungskammern (Buck 1969, S. 51; 1973b, S. 390; 1979, S. 53ff., 82; 1986 c, S. 287) eher noch offensichtlicher als bisher. 92 Erstere können danach getrost auch dort vorausgesetzt werden, wo sie in letzteren noch fehlen. Friedhöfe mit 88 Die Darstellung der Fundstellendichte ist lediglich linkselbisch im Gebiet zwischen Meißen und Oschatz nach der neuen Material Vorlage bei Peschel 1990 geringfügig verändert. 89 Zugrunde gelegt sind die jeweils präzisesten Angaben bei Buck 1973 b, Abb. 1, und 1979, Abb. 30 bzw. 40; ferner Wetzel 1987 (Wittichenau); Wetzel/Agthe 1991 (Groß Mehßow, Zützen, Schönewalde). 90 In Bucks Zusammenstellungen (s. Anm. 89) scheiden aus: Hohburg (latenezeitlich: Spehr 1981; 1988c) und Mutzschen (frühbronzezeitlich: Simon 1985b; 1990, S. 290ff.); werden nunmehr auch für die Hallstattzeit in Anspruch genommen: Elsnigk, Zschaitz, Löbsal, Dresden-Coschütz (s. u.), Krieschendorf (zuletzt Quietzsch/Jacob 1982, S. 27) und Dohna (Materialaufnahme K. Simon). — Von den bei Peschel 1990, S. 19ff., Kt. 4, zusammen gestellten „befestigten Siedlungen“ der Billendorfer Kultur sind freilich die meisten nur mit einem „insgesamt recht dürftigen Scherbenmaterial“ belegt, das sich von der Masse der regelmäßig unverhältnismäßig reichlicher vorhandenen jung- bis jüngstbronzezeitlichen Funde nur undeutlich abhebt. Deshalb werden hier die Hohe Eifer bei Meißen-Korbitz (angeblich „bisher nur Billendorfer Scherben“) und der Burgberg Zschaitz nur als vermutliche Anlagen aufgeführt, während auf die Erfassung der Goldkuppe bei Diesbar- Seußlitz und des Dreihübelsberges über Fischendorf angesichts der allzu wenigen zweifelhaften Belege, auch unter Neufunden, ganz verzichtet wird. 91 Einige der bei Buck 1973b, Abb. 1, bzw. 1979, Abb. 30, S. 205, in die „Bronzezeit“ datierten Wehranlagen haben auch oder, wie Biehla, ausschließlich früheisenzeitliches Material geliefert: Oybin (Coblenz 1984; 1988b; Materialaufnahme Dr. G. Oettel, Dresden), Biehla (Coblenz 1964 b, S. 195, 203, 204, Anm. 37) und Seifersdorf (Spehr 1968; 1988 b). Als „befestigte Siedlungen“ gänzlich vernachlässigt sind die Landeskrone bei Görlitz und die Ortenburg in Bautzen. 92 Der Dreihübelsberg bei Fischendorf (s. Anm. 90) läge als einzige Billendorfer Wehranlage deutlich außerhalb der hallstattzeitlichen Siedlungsgebiete; er war jedoch randlich in die urnenfelderzeitliche Besiedlung einbezogen (Peschel 1990, Kt. 1).