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Abb. 21. Scheibenknöpfe und Schmuckscheiben als .Zubehör 1 Späturnenfelder- und älterhall- stattzeitlichen Pferdegeschirrs. 7 Fügöd (nach Kemenczei 1988); 2—3 Komitat Bäcs-Bodrog, Fund I und III, früher unter Kisköszeg (nach Kossack 1954a; Foltiny 1961); 4 Lengenfeld (nach Torbrügge 1979); 5 Hallstatt, Grab 827 (nach Kromer 1959); 6 Bautzen; 7 Unterwiesen acker (nach Torbrügge 1979). Bronze (1 — 6); Knochen (7). 1:2. Bronzetrense mit ornamental angedeuteter Torsion 49 vom Burgwall bei Malitschken- dorf, Kr. Herzberg (Buck 1977, Taf. 42,12; hier Abb. 20,5). Letztere paßt chronolo gisch gut zu unserer Seitenstange (Kossack 1954a, S. 132; 1970, S. 112; Balkwill 1973, S. 445; Torbrügge 1979, S. 138). Die insgesamt spärliche Fundüberlieferung ist sicher nicht allein Ausdruck und Folge andersartiger Grabsitten (Auswahl, Erhal tung) ; Pferdegeschirr bildete nordwärts des hercynischen Gebirgszuges eher tatsäch lich eine Rarität und zeichnete in Gräbern Männer von besonderem Rang aus. Unter weiteren bei Buck zitierten Funden, die sich meist nur sehr bedingt als ,Zubehör' (Lederriemenbesatz u. ä.) hinzuzählen lassen, verdient eine kleine Bronze schmuckscheibe aus einem anderen älterbillendorfischen Grabe desselben Bautzener Friedhofs (Herbach 1938, S. 13, 23, Abb. 9,21)50 um so mehr Beachtung, als sie den durch unsere Seitenstange nahegelegten kulturgeschichtlichen Zusammenhang Derartige Gebißfreiheiten sind auch noch durch einige hallstattzeitliche Trensen bezeugt, jedoch lag die ,Norm' derzeit bei 10—11 cm; vgl. Kossack 1954a, S. 119, 130, 132; 1959, S. 88f.; 1970, S. 124; Torbrügge 1979, S. 139; Hüttel 1981, S. 179f. 49 Vgl. die entsprechende „Flechtzier" auf den Mundstücken „thrako-kimmerischer“ und hallstättischer Trensen: Kossack 1954a, S. 132, Abb. 11 u, 19.A1-2, 20,C1 — 2. 50 Das auch durch das Originalfoto zu Herbachs Veröffentlichung (Ortsakte Landesamt für Archäologie Sachsen) dokumentierte Stück ist im Stadtmuseum Bautzen leider nicht auffindbar.