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37 Deutung im monotheistischen Sinne wegfällt. („Gott ist Gott“) Nehmen wir aber selbst — Delitzsch so weit wie möglich entgegenkommend — für einen Augenblick an, es wäre jenen Einwanderern des Hammurabi- Stammes ein Beduinenstamm beigemischt gewesen, der speziell Jahveh verehrt hätte, so wäre damit nur einer der vielen Fälle gegeben, dass eine und dieselbe Gottheit bei verschiedenen semitischen Völkern verehrt wurde. Irgend ein Beweis für den Monotheismus dieser Jahveh-Ver- ehrer wäre damit nicht gegeben. Selbst der kanaanäisch- hebräische Name Jö-el („Jahu ist Gott“) kann in ältester Zeit polytheistisch gemeint gewesen sein. Denn erst aus der national -partikularistischen Auffassung hat sich ja bei den Israeliten der an Jahveh anknüpfende Monotheismus entwickelt. Die Vergeistigung zum Monotheismus im edleren Sinne aber haben die Propheten angebahnt — ein Element religiöser und kultureller Entwickelung, das im Zweistromland nicht hervortritt und keinen Bo den gefunden hätte. Jedenfalls wäre der Satz: „Aber ob auch die Wogen speien und schäumen, bleiben gleich einem Leuchtturm in dunkler Nacht die Namen der Abkömmlinge nord semitischer Beduinen um 2300 v. Chr. bestehen: Gott ist Gott. Jahu ist Gott“ besser ungesprochen und un geschrieben geblieben. Und meiner Überzeugung nach hat, wie dargelegt, das lau der Hammurabi - Zeit, auch nur dem Namen nach, mit Jahveh nichts zu tun. — Der babylonische Priester Berossos, ein Zeitgenosse Alexanders des Grossen und der ersten Seleuciden, hat die Vorgeschichte und Geschichte Babyloniens auf Grund seiner Kenntnis der keilinschriftlichen Quellen in