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25 berichte, wonach Jahveh den Menschen aus Ackererde bildete und in seine Nase Lebensodem blies: „So wurde der Mensch ein bewegliches Wesen“. Die Wahrschein lichkeit der Verwertung eines babylonischen Zuges tritt hier ebenso deutlich zu Tage, wie seine Umdeutung in den allerwesentlichsten Punkten. Die Erzählung vom Wahnsinn Nebukadnezars im Buche Daniel beruht, wie Schrader gezeigt hat und Delitzsch wieder hervorhebt, auf der Umdeutung einer, nach babylonischer Sage gerade von Nebukadnezar gegen Cyrus ausgesprochenen Verwünschung. Schon diese Be obachtung hätte genügen können, um Delitzsch zu einer Änderung seines Standpunktes zu veranlassen. Fraglos liegt auf dem Gebiet der alttestamentlichen Beziehungen die Kulturmission der Babylonier mehr auf dem Gebiete der Vorbereitung und der Form als des Abschlusses und des religiösen und ethischen Inhalts. Würde dieser Unterschied zwischen Form und Inhalt auf der einen Seite sorgfältig und nachdrücklich betont, von der anderen Seite aber nur die leider allzu häufige Versäumnis in dieser Richtung getadelt, statt dass häufig die Beziehungen selbst in Frage gestellt werden, so wäre über die Mehrzahl der jetzt umstrittenen Fragen eine Verständigung zu erzielen. Denn es handelt sich in Wahrheit meist nicht um die Tatsache, sondern um den Grad der babylonischen Einwirkung. Meist, nicht immer. Auf der Grenze steht der „Sündenfall“. Ein babylonischer Siegeleylinder zeigt einen Baum, zu dessen beiden Seiten, ihm zugewandt, je eine bekleidete menschliche Gestalt sitzend dargestellt ist. Beide strecken die Hand nach den Früchten des Baumes aus. Die eine Gestalt ist gehörnt, hinter