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er ttLK^U5288M- K8IM5V8K8^V 085 V8U75NM 6EM8Ü085 8V 88KUU M/40-V8KI.Ü6: 6LKINM5M8 V8k^65-685-N.8.«. 88lrU^ 5^LZ Seulschland und die ilalieuische Gemüsemsfuhr Von Heinz A. Ludwig in Rom Frühsommer -Vlümenausstellung bei kroll vom 7.-9. Juni 1931 Anläßlich des 8. deutschen Gartenbautages und der Tagung der Föderation Horticole Pro fessionelle Internationale wird — wie schon in Nr. 1K dieser Zeitung mitgcteilt — eine Blumcnausstcllung in dem Neubau an d r Kroll- opcr stattfinden. Di« in den letzten Tagen zu der Ausstellung «och eingegangcneu Anmeldungen veranlaßten «ns, für eine Erweiterung des Ausstellungs raumes zu sorgen. Wir sind daher in der Lage, für kurze Zeit noch Anmeldungen entgezcozu- «ehmcn und bitten, diese möglichst um gehend bewirken zu wolle». Pelargonien-Sorkenprüfung Für die in diesem Sommer durchzufühvende Pelargonien-Sortenprüfung fehlen uns noch einige Sorten ganz, andere sind in nicht ge nügender Anzahl vorhanden. Wir bitten des halb, nachstehende Ansrage zu beachten und der Hauptgeschäftsstelle Mitteilung zu machen, wer die Sorten liefern kann. Gebraucht werden von den meisten Sorten noch 15 Pflanzen. Die Pflanzen werden zu den üblichen Handels preisen käuflich erworben. Wer kann liefern? F. Serlett, Pälzer Krischen, Boruemann's Veste, Diamant bleu, Orange Boven, Electra, Liberty, Duchcß de Cars, Hedwig Buchner. Senkung der Frachten für Torfstreu und Torfmull? In Auswirkung der zwischen dem Reichs- berband und dem Torsstreuverband eingeleiteten Zusammenarbeit haben beide Verbände mit Unterstützung des deutschen Landwirtschafts- rqtes bei den zuständigen Stellen beantragt, eine allgemein« Senkung der Frachtsätze für Torsstreu und Torfmull zur Bodenvsrb«sjerüng durchzuführsn. Der Torfstreuverband hat da bei die Veröffentlichung übernommen, die ge samte, etwa eintretendc Frachtermäßigung nicht nur voll dem Abnehmer zugute kommen zu lassen, sondern auch seine Preise nochmals schärfstens zu kalkulieren, um, wenn möglich darüber hinaus noch eine Preissenkung zu er möglichen. Angesichts der dauernd gestiegenen Bedeutung von Torfstreu und Torfmull für den Gartenbau wäre diese Preisermäßigung außerordentlich erwünscht. Durch die Beseiti gung der Außenseiter beherrscht der Torfstreu verband heute den Markt; er ist sich wohl der daraus für ihm qualitativ und preispolitisch resultierenden Verantwortung voll bewußt. Dr. R. Das deutsch-österreichische Zollunions-Projekt wirkt sich wirtschaftspolitisch auch in der Weise aus, daß alle bestehenden Handelsverträge Deutschlands mit dem Ausland auf ihre An gleichung an die Zollunion, dann aber auch prinzipiell auf ihre Anpassung an die deutschen handelspolitischen Prinzipien untersucht werden. Dadurch werden auch die schon vor Monaten in Aussicht genommenen detaillierten Be sprechungen zwischen Deutschland und Italien über die italienische Obst- und Gemüseausfuhr endlich in ihr entscheidendes Stadium treten, um so eher, als nun auch von italienischer Seite der dringende Wunsch nach Klärung der handelsvertraglichen Beziehungen ausge- sprachen wird. Durch die Verknüpfung dieser speziellen Seit« des deutsch-italienischen Han delsvertrages mit der europäischen Wirtschafts- und Außenpolitik, wie sie di« Zollunionsver handlungen herbeigeführt haben, wird im übri gen das berechtigte Interesse des deutschen Gar tenbaus auf eine möglichst sachlich-sachliche Er ledigung der schwebenden Frage der Einfuhr naturgemäß beeinträchtigt; nicht nur, daß wiederum voraussichtlich industrielle Wünsche gegen die agrarischen Belange „ausgewogen" werden — wobei leider zu meist die staatliche Waage der Gerechtigkeit in dustriell vorbelastet erscheint —, nunmehr spielen auch die großen Richtlinien der hohen Politik hinein und komplizieren die Erle digung der handelsvertraglichen Differenzen. Insofern ist wohl noch mit monatelangen Auseinandersetzungen zu rechnen. Vorerst hat man in Rom anläßlich der Weizenkonferenz unverbindliche Vorbesprechungen geführt, wobei der Ort der künftigen Verhandlungei,, Rom oder Berlin, eine größere Rolle gespielt zu haben scheint, als die Erörterung der Sache selber. Fest steht, wie gesagt, heute nur der Wunsch beider Parteien, so schnell wie möglich ins Reine zu kommen, und an diesem Punkte begegnen sich allerdings die politischen Wünsche mit den Forderungen der Hauptbeteiligten in der Gemüseeinsuhrsrage, den deutschen Obst- und Gemüseproduzenten. Die Schwere der Verhandlungen und die politischen Begleitumstände zwingen nun ge rade diese Hauptbeteiligten und bisherigen Leid tragenden der italienischen Ausfuhrexpansion, die Angelegenheit immer wieder von der rein sachlichen Seite her zu werten und auf der Berücksichtigung der sachlichen Momente gegen über den Verhandelnden zu bestehen. Die Forderungen der deutschen Produzenten sind an dieser Stelle schon oft betont morden: sie gehen aus die Erhöhung des bestehenden und zu geringen Einfuhrzolles ausländischer Obst- und Gcmüscprodukte hinaus. Wenn wir diese Forderungen hier bisher hauptsächlich vom Standpunkt der deutschen Erzeugung her ge stützt und erhoben haben, so soll mit den nach folgenden Zeilen unsere Argumentation von der Betrachtung der italienischen Erzeugung her er gänzt werden. Gerad« nämlich die Tatsache, daß der Obst- und Gemüsebau in Italien un leugbare Fortschritte qualitativ wie quantitativ gemacht hat, zwingt die deutsche Erzeugung zur verstärkten Abwehr der natürlichen italieni schen Expansion. Die Kenntnis des Um fanges derselben heißt für uns gleichzeitig die Erkenntnis der Gefahr, in der die deutsche Obst- und Gemüseproduktion und ihr Absatz auf dem Binnenmärkte schweben! Die Gesamtgemüseausfuhr Italiens betrug 1927: 1,2 Mill. Doppelztr., 1928: etwa 1,5 Mill. Doppelztr., für 1929/30 liegen noch keine endgültigen Zahlen vor. Davon gehen fast zwei Drittel nach Deutschland, daß in der italienischen Gemüseausfuhr damit weitaus an erster Stelle figuriert. (1927: 724 370 <1r gegen 703151 und 617 321 ckr in den Vorjahren.) An erster Stelle stehen dabei Tomaten und Tomatenkonserven mit in 1928 zusammen 1,23 Mill. Doppelztr., in weitem Abstand folgt erst Blumenkohl mit 351119 ckr. (Die Zahlen beziehen sich auf die italienische Ge- jamtaussuhr.) Auf der Ausdehnung der italienischen Erzeugnisse in quantitativer Hinsicht beruht in erster Linie die zwangsmäßige Uebev- schwemmung des deutschen Konsummarktes. Das Haupttomatengebiet Italiens ist die Region Campanien und Emilia. Hier wurden 1926: 1,4 Mill. Doppelztr. bzw. 1,6 Mill. Doppelztr. Erträge erzielt, 1928 aber über 1,7 Mill, Doppelztr. bzw. 1,18 Mill. Doppelztr. — In 1929/30 dürfte die Produktion weiter ge stiegen sein! Wenn auch die Gesamterzeugung an Tomaten in Italien in der Vergleichszeit etwas rückläufig war, so liegt das an den unterschiedlichen Witterungsverhältnissen, darf uns aber über den planvollen und erfolgreichen Ausbau der italienischen Produktion als ganzes nicht täuschen. Genau so liegt die Sache etiva in der S p a r g e l erzeugung: im Mittel der Jahre 1923—1927 wurden in Italien 41020 Doppelztr. erzielt, 1928 aber schon 50 320 cir, 1929 ist diese Zahl abermals gestiegen. Hand in Hand mit dieser steigenden Erzeu gung geht die vorbildliche hier schon öfters dargestellte Organisation der Ausfuhr. Im Rahmen des faschistischen Systems werden in allen Produktiousgebieten staatlich gestützte und kontrollierte Genossenschaften der Züchter ge bildet, die mit den staatlichen beratenden Land- wirtschastsstellen in enger Verbindung stehen und so ihren Mitgliedern auch technisch dauernd Anregungen bieten. Diese Genossenschaften sorgen nicht nur für Sammellager, Sortierung mm» »-»mumm ckas «ltbskauuts, pNsnrsnun»ckS«iI. vsllgs KolLFekutrinMsI. 8sstbsw»hit auek rum VsrstrsiLksn von «Isn ««»»«AniilNScAsn. HHrcksru Lis Prospekt mit 6utacdtsn von L ko. Gsckk., Usmdurg 13. LtsIIelüngsr pscksung (1801 Itukrlung unck gsmirekten Oung in bester tzualttLt unck jsäsr ^ovüusehtsll k-lsuqs ltsksrn Serkin O 17, persiusstr. 10-13. Islsphon: Lnärsss 2508/09. und Verpackung der Waren des ganzen Bc- zirkes, für den sie bestehen, sie nehmen auch unmittelbarer Einfluß aus die Provinzialver waltungen zwecks Erlangung von besseren Transportvcrbindungen, Straßenneubauten usw. Bezeichnend für die fortschrittlichen Bestrebun gen im italienischen Obst- und Gemüsebau ist z. B., daß 1927 von der städtischen Sparkasse in Bologna, die mit Kunden aus den Zucht gebieten vorwiegend zu rechnen hat, freiwillig ein Preisausschreiben und Wettbewerb aus gelobt worden ist um die beste, auf wissen schaftlicher und praktischer Grundlage gelieferte Arbeit über Maßnahmen zur Hebung des Obst- und Gemüsebaues der Provinz. Die Fristfür die Einlieferung der Arbeiten läuft erst dieses Jahr ab, der Preis beträgt 20 000 Lire. (4400 RM.) Wir mußten uns hier auf symptomatisch« Andeutungen beschränken. Immerhin wird man aus ihnen entnehmen können, daß dis italieni sche Gartenbausrzeugung sich unter besonders günstigen Umständen entwickelt und in stän digem Aufstieg begriffen ist. Die Fol gerungen für die deutsche Produktion haben wir schon gezogen: erhöhte Wachsamkeit und erhöhten Schutz des heimischen Marktes. Das ist, im Interesse der Produktion nicht weniger wie der gesamten Volkswirtschaft, Regierung und Staat einem der schwergeprüftesten Er- wcrbszweige der heimischen Landwirtschaft schul dig, die nicht wie die italienische sich der um fangreichsten Erleichterungen, Förderungen und Bevorzugungen von Behörden und Kommunen zu erfreuen hat! Organisation, nicht Subvention Tagung der Reichsarbeitsgemeinschaft der Ein- und Verkaufsorganisationen im Gartenbau in Hannover Die in Nummer 12 des „Deutschen Frucht großhandels" unter der Ueberschrift „Neue Wege der Genossenschastssubventionierung" ver öffentlichten Ausführungen über die beim Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften — Raiffeisen neugeschaffene Obst- und Gemüsestelle können genossenschaft« licherseits nicht unwidersprochen bleiben. Sei tens führender Persönlichkeiten des deutschen Fruchtgroßhandels ist bei Verhandlungen mit behördlichen oder anderen Stellen über di« einschlägigen wirtschaftlichen oder wirtschafts politischen Fragen immer wieder und wieder di« Unmöglichkeit eines besseren Zollschutzes sür den deutschen Obst- und Gemüsebau betont und statt dessen die Notwendigkeit absatzorganifatorischer Selbsthilfe vertreten worden. Wird aber nun, wie im vorliegenden Falle, unter kaum nennenswerter Belastung der All - gemeinheit etwas getan, das nach Auf fassung aller beteiligten Fachkreise den absatz- organisatorischen Zielen des Obst- und Ge müsebaues zu dien«n hervorragend geeignet ist, dann sindct dafür der Fruchtgroßhandel unter dem Stichwort „Genossenschaftssubven- tionierung" nur eine völlig negative Kritik. Durch solche Meinungsäußerungen, die wirk- lieh kein sonderliches Verständnis für die Inter essen der benachbarten Wirtschaftskreise er kennen lassen, wird der deutschen Erzeuger- schaft doch geradezu die Ansicht nahegelegt, daß der Fruchigroßhandel eine leistungsfähige hei mische Erzeugung und ihren mitbestimmenden Einfluß am deutschen Markt überhaupt nicht wünscht. Sachlich kann nämlich gegen die beim Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften — Raiffeisen in Gang ge setzten Bestrebungen nichts eingewendet wer den. Eine Zersplitterung dürfte wirklich nicht in Frage kommen. Im Gegenteil! Gewähr- leistet doch die neue Obst- und Gemüscstelle endlich einmal ein« gewisse Einheit lichkeit in abfatzorganisatori- schen Fragen innerhalb des deut schen Obst- und Gemüsebaues, was insbesondere auch durch di« Tatsache besondere Unterstreichung erfährt, daß die beim ge- nossenfchastlichen Einheitsverband eingeleiteten Maßnahmen in voller Uebereinstim mung mit d e m R e ich s v c r b a n d des deutschen Gartenbaues e. V. durch geführt werden und auch die in der Reichs arbeitsgemeinschaft der Ein- und Verkaussge- nojsenschaften im Gartenbau zufammengeschlos- senen Absatzstellen demnächst auf die Gcnosscn- schastsorganisation übertragen werden. Bei den absatzorganisatorischen Maßnahmen, die seitens der neuen Obst- und Gemüsestellc des Reichs verbandes bisher eingeleitet worden sind bzw. im Laufe der nächsten Zeit eingeleitet wer den, ist an eine Konkurrenz zum Handel oder gar an seine Ausschaltung nie gedacht worden. Es ist allerdings beabsichtigt, durch diese Maß nahme, zu denen vorwiegend eine Vereinheit lichung des Angebotes gehört, der trostlosen Lage des Obst- und Gemüsebaues abzuhelsen, die der Fruchtgroßhandel anscheinend verewigen will, da er nach den erwähnten Ausführungen feines Organs jawohl die zollpolitischen Hilfe stellungen als auch den absatzorganisatorischeu Weg ablehnt. Obst- und Gemüsestellc. Aus der Grundlage der zwischen dem Reichs- Verband des deutschen Gartenbaues e. V. und der Obst- und Gemüsestellc des Rcichsver- bandes der deutschen landwirtschaftlichen Ge- nossenschaften-Raifseisen e. V. vereinbarten Arbeitsteilung hat die Reichsarbeitsgemeinschast der Ein- und Berkaufsorganisationen im Gar tenbau unter den in untenstehendem Beschluß antrag festgelegten Voraussetzungen ihre Aus lösung beschlossen. Der Reichsverband des deutschen Gartenbaues «. B. wird den ihm körperschaftlich angsschlossenen Absatzorganifa- tionen wunschgemäß demnächst Vorschläge über ihre weitere Mitarbeit in den Arbeitsableilun- gen und Fachausschüssen des Reichsverbandes zugehen lassen. Uin eine enge Zusammenarbeit zwischen der Obst- und Gemüsestelle, die in Zukunft die rein privatw irisch östlichen und organisatori schen Fragen des Absatzes von Obst und Gemüse bearbeiten wird, und unserem Reichs verband sicherzustellen, wird von beiden Zen tralverbänden ein gemeinsamer, paritätisch be setzter Ausschuß demnächst gebildet werden. Der in Hannover angenommene Bcschlußantrag lautet folgendermaßen: „Die Hauptversammlung der Reichsarbeits- geikkeinschaft der Ein- und Berkaussorganisa- tionen im Gartenbau (beim Reichsverband des deutschen Gartenbaues e.V.) genehmigt die zwischen dem Reichsverband des deutschen Gar tenbaues e. V. und dem Reichsverband der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften. Raiffeisen e.V. getroffenen, in einem Schreiben des letztgenannten Verbandes vom 18. März d. I. festgelegten Vereinbarungen über die Auslösung der Reichsarbeitsgemeinschaft und den Anschluß ihrer Mitgliedsorganisationen an den Reichsverband der deutschen landwirt schaftlichen Genossenschaften-Raisfeisen e. B. mit der Maßgabe, daß ein« gleichmäßige Be- treuung aller bisher in der Reichsarbeits- gemeinschaft zusammengefchlosscuen Organisa- sationen, ohne Rücksicht auf ihre juristisch« Form, seitens des Reichsverbandes der deut schen landwirtschaftlichen Genosfenschasten-Raifs. eisen «. V. gewährleistet wird. Di« Versamm lung ist sich darüber einig, daß bei künftigen Neugründungen so weit wie möglich dem Grundsatz des Aufbaues auf genossenschaftlicher Grundlage Rechnung getragen werden muß, Versammlung erwartet ferner, daß den sämt. lichen Spezialgenofsenschaften des Obst- und Gemüsebaues Deutschlands bei allen anderen Fragen wirtschaftlicher und fachtechnischer Natur, wie z. B. Standardisierung, Absatz. Werbung usw. in den dafür zuständigen Ab teilungen und Fachausschüssen des Reichs verbandes des deutschen Gartenbaues e.V. eine sachdienliche Arbeit weiterhin ermöglicht wird. Das von dem Leiter der Obst- und Gemüse, stelle des Reichsverbandes der deutschen land wirtschaftlichen Genossenschaften-Raisfeisen e.V. in seinem Gutachten über di« „Organisation des Obst- und Gemüjeabsatzes" und in seinem heutigen Referat dargelegte Programm sür dir Tätigkeit der Obst- und Gemüscstelle, insbe sondere auch bezüglich einer Empfehlung der Abführung eines Beitrages von 1»/o des Waren- Umsatzes an eine Sonderkasse-d r Stelle, wirb einstimmig gebilligt." Dr. N- UM Mlerlsß . sVervcMMsrlcn W« 81S« VN . MerbeMksle IZM« kN «,4S