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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 1931
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193100009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19310000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19310000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 1931
1
- Ausgabe Nr. 1, 1.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 2, 8.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 3, 15.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 4, 22.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 5, 29.1.1931 1
- Ausgabe Nr. 6, 5.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 7, 12.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 8, 19.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 9, 25.2.1931 -
- Ausgabe Nr. 10, 5.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 11, 12.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 12,19.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 13, 26.3.1931 -
- Ausgabe Nr. 14, 2.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 15, 9.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 16, 16.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 17, 23.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 18, 30.4.1931 -
- Ausgabe Nr. 19, 7.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 20, 14.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 21, 21.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 22, 28.5.1931 -
- Ausgabe Nr. 23, 4.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 24, 11.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 25, 18.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 26, 25.6.1931 -
- Ausgabe Nr. 27, 2.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 28, 9.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 29, 16.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 30, 23.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 31, 30.7.1931 -
- Ausgabe Nr. 32, 6.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 33, 13.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 34, 20.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 35, 27.8.1931 -
- Ausgabe Nr. 36, 3.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 37, 10.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 38, 17.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 39, 24.9.1931 -
- Ausgabe Nr. 40, 1.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 41, 8.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 42, 15.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 43, 22.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 44, 29.10.1931 -
- Ausgabe Nr. 45, 5.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 46, 12.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 47, 19.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 48, 26.11.1931 -
- Ausgabe Nr. 49, 3.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 50, 10.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 51, 17.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 52, 24.12.1931 -
- Ausgabe Nr. 53, 31.12.1931 -
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Band
Band 1931
1
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- Gartenbauwirtschaft
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persönliche Mitteilungen Es sind verstorben: Carl Vollmar, Frankfurt a. M., Bez.-Gr. Frankfurt a. M. Anton Hendrix, Straelen, Bez--Gr. Nieder rhein. Karl Lenne, Bielefeld, Bez^Gr. Westsalen- Ost. Ernst Pirr, Strausberg, Bez.-Gr. Berlin. Fran Agnes Thomas, Dresden, Bez.-Gr. Dresden. Am 26. Mai 1931 verstarb Plötzlich da? Mitglied der Bez.-Gr. Ostbahn im Landesver band Berlin-Brandenburg, Gärtnereibejitzer Ernst Pirr, Strausberg l. Die Bezirksgruppe Verliert an ihm einen treuen und rührigen Mitarbeiter. Go klang, Obmann. Am 27. Mai 1931 verstarb das Mitglied der Bez.-Gr. Züllichau, Gärtncreibefitzcr Ernst Pfeiffer, Züllichau. 4- Gärtnereibesitzer Erich Noggcrath, Lerihe bei .Hannover, wurde am 13. Mai 1931 70 Jahre alt. Zum Nachfolger des Gartenbaubirektors Glindemann wurde der Dipl. Gartenbauin spektor und Gartenbaulehrer Max Mann, bis her in Proskaü als Gattenbauoberlehrer und Abteilungsvorsteher an di« Lehr- und For schungsanstalt für Wein-, Obst- und Garten bau nach Geisenheim berufen. Mann wurde am 8. Oktober 1897 in Schwientochlowch in Oberschlesien geboren. Nach Beendigung des Krieges, an dein er seit 1914 teilgenommen hatte, erlernte er die Gärtnerei, besuchte nach der Gehilssnzett bei Karl Förster in Bornim und Adolf Koschel in Aerlin-Lich- tenberg die Lehr- und Forschungsanstalt für Obst- und Gartenbau in Dahlem im Lehrgang für Pflanzenbau, war als Leiter der Lehr gärtnerei und Fachlehrer in Finkenwalde in Pommern tätig und übernahm dann ein« Stel lung als Saatzuchtleiter in Reval in Estland. Nach Deutschland zurückgckehrt, war er dann als Saalzuchtleiter bei Robert Hesse und Sohn in Rieder bei Quedlinburg und anschliessend als leitender Techniker im Dienste der Goethe- tGesellschaft in Weimar, wo er die Umgestal- lung der historischen Gärten bei den Schlössern zu Dornberg a. d. Saale durchsührte. Nach Ab- legung der staatlichen Diplom-Prüfung mit Lehrbefähigung übernahm er dann die Stelle als Fachlehrer an Her neu geschaffenen Garten bauwinterschule i^Dortmund, sand Beschäftig, gung beim städtischen Gartenamt in Dort-' niund und wurde am 1. Juni 1928 als Lehrer für Pflanzenbau au die Lehranstalt für Obst- und Gartenbau nach Proskan berufen. Gärtnereibesitzer Auto« Köhler in Wilkau in Sachsen gehört über 40 Jahre dem Reichs verband an. Die Bezirksgruppe Oberes Erz gebirge ernannte ihn deshalb anlässlich seiner goldenen Hochzeit zum Ehrenmitglied und über- reichte ihm gleichzeitig die goldene Verbands« nadel mit den besten Wünschen im Auftrage des Landesverbandes Sachsen. „Gartenbauwifsenschaft" Anläßlich des Erscheinens von Heft 1 und 2 des IV. Bandes der Zeitschrist „DieGarten- b a uw i s s en s ch a f t" (Verlag Julius Sprin ger, Berlin W 9) machen wir unsere Mit- glieder erneut darauf ausmerksam, daß sie laut besonderer Vereinbarung mit dem Verlag be rechtigt sind, bei direkter Bestellung die Zeit schrift mit einem Nachlaß von 20«/» zu be ziehen. Die Hefte erscheinen in zwangloser Folge und werden einzeln nach Maßgabe des Umfanges berechnet. Bisher liegen vor: Band!, Heft 1—6; Band II, Heft 1-6; Band III, Heft 1—6; ferner Band IV Heft 1 RM 11,20 (für Mitglieder RM 8,95) Inhalt von Band IV, Heft 1 Originalienteil: Physiologisch-chemische Anatomie fleischiger Früchte unserer Gärten. (Gleichzeitig ein Beitrag über Reife-, Alters- und Stimulationserscheinungen an Samen und Früchten.) (Mit 2 Textabbildungen.) Von Anneliese Niethammer. — Stand der Kennt nisse über die biologische Bekämpfung der Blut laus (Eriosoma lanigerum, Hansm.) mit Aphe- linus mali Halb, in Europa. (Mit 9 Text abbildungen) von L. Sprengel. — Der Arseu- und Bleigehalt von Trauben, Traubenmost und Wein als Folge der Schädlingsbekämpfung. Von F. Hengl, P. Reckendorfer und F. Beran. — Prüfung von Raupenleimen 1928—1930. Von C. Hahmann und Ehr. Seb el in. — Neber die Zusammensetzung von Süßmosten. Von Kochs. — Der IX. Internationale Gar, tenbaukongreß in London (7.—15. August 1930)- — Referatenteil. Band IV Heft 2 -- RM 14,40 (sür Mitglieder RM 11,50) Inhalt von Band IV, Heft 2 Originalienteil: Mikrochemie einzelner Blüten im Zusammenhang« mit der Honigge winnung. Von Anneliese Niethammer. — Das Mohnkorn und seine Keimung. (Mit 3 Text abbildungen). Von Max Prochajka. — Neber die Atmung und die Avsterbeerschcinungen bei Hyazinthenzwiebeln bei Höheren Temperaturen im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Gelbkraukheit. (Mit 4 Textabbildungen). Von H. E. Dolk und E. van Slogteren. — Neber den Einfluß von Pseudococcus citri (Risso) Fern, auf die Nährpslanze. (Mit 13 Text abbildungen.) Von Huguette Vos. — Rese- ratenteil. Band IV Heft 3 - RM 11,20 (für Mitglieder RM 8,95) Inhalt von Band IV, Heft 3 Artkreuzungen bei Begonia. (Mit 31 Textab bildungen.) Von W. Heermann. — Sonnen brand-, Hitztod- und Austrocknungsschäden an Reben. (Mit 6 Textabbildungen.) Von A. Zschokke. — Kurze Mitteilungen: Ueber die Nitrifikation im Boden unter Dachpappe. (Mit I Textabbildung.) Von H. von Bron- sart. — Referatenteil. Band IV Heft 4 -- RM 8,60 (für Mitglieder RM 14,80) Inhalt von Band IV, Heft 4 Originalienteil: Beiträge zur Biologie des Wurzelsystems der Obstbäum«. (Mit 36 Textabbildungen.) Von T. Kvarazk- helia. — Untersuchungen über das Betragen der Honigbiene als Blütenbestäuberin. (Mit 6 Textabbildungen.) Von A. Minder- houd. — Mikroskopie, Mikro- und Biochemie verschiedener Honig«. Ein« Studie, dargestellt an mährischen Honigen- (Mit 71 Textab bildungen.) Von Annelies« Niethammer. — Re f e r a ten te il. „Rechtstaschenbuch für di« Landwirtschaft" von Amtsgerichtsrat W. Coermann. 500 Sei ten, im Taschenformat, in Ganzleinen gebun- den, Preis 6 RM. Der Verlag sür Wirtschaft und Verkehr hat die Reihe seiner Taschenbücher, die unseren Lesern bereits bekannt sind (z. B. Taschenbuch für Arbeitsrecht, für Steuerrecht usw.), wei ter ergänzt und nunmehr ein Rechtstaschcn- buch für die Landwirtschaft he raus geb rächt. Dieses Taschenbuch zersällt in zwei Haupt teile. Der erste Teil enthält einen Leitfaden durch die zerstreute Gesetzgebung. Hier wird ein systematischer Ueberblick in vier großen Abschnitten geboten: 1. Das Recht am Grund und Boden, 2. Die wirtschaftliche Ausnntzuug des Grund und Bodens, 3. Die staatliche Förderung der Landwirtschaft, 4. Die Lasten der Landwirtschaft. Der zweite Hauptteil bringt ein Lexikon des gesamten Landwirtschaftsrechts. Unter tausend Stichwörtern wird hier sofort die Antwort aus fast jede Rechtsfrage der Laud- Wirtschaft gegeben. Besonders vorteilhaft für den Käufer des Buches ist der Beratungsdienst des Verfassers für Fragen, über die man trotz des Buches im Zweifel ist. Beziehern gewährt der Ver fasser nämlich freiwillig in entgegenkommender Weise für die erste Beratung eine ermäßigte Gebühr von 1 RM und für drei weiter« Beratungen «ine ermäßigte Gebühr von 2RM. Als Gesamturteil über das Buch stellen wir fest, daß es von großem Wert ist. Gerade das Landwirtschaftsrecht ist in einer Menge von Reichsgesetzen, vor allem aber in einer buntscheckigen Landes zersetz gebun g zerstreut. Das Buch von Coermann hat dieses vielfältige Material mit großem Fleiß und Geschick über sichtlich gesammelt und sofort anwendungsreif geordnet. BctricbSrätcgesetz, Bctttcbsbilanzges«tz und Auf» sichtsratgesctz unter Mitwirkung von Dr. Kalckbrenner, Oberregierungsrat im Reichs arbeitsministerium, und Dr. Steinmann, Ministerialrat im Reichsavbeitsministerium, bearbeitet von Dr. I. Feig und Dr. F. Sitz ler, 13. und 14. Auslage. (Das neue Arbeits- recht in erläuterten Einzelausgaben horausge- geben von Feig-Sitzler, 1. Band) 1931, Preis geb. 10RM. Die Neuauflage des wegen fernes praktischen Wertes eingeführten Feig-Sitzlerschen Kommen tars würdigt und verarbeitet die gesamte Rechtsprechung des Reichsarbeitsgerichts bis in die letzten Tage. Die Grundsätze des Reichs- arbeitsgerichts sind in knappster Form heraiB- geschält und als Fundstellen stets sämtlich« große Entscheidungssammlnngen herangezogen. Weist die Neuauflage insofern eine bisher von keinem arideren Kommentar gebotene Viel seitigkeit in der Quellenangabe auf, so hält sie andererseits an dem Grundsatz fest, der ihr zweites charakteristisches Merkmal darstellt der erschöpfenden Behandlung aller Streitfragen bei größter Kürze. Der Kommentar von Feig-Sitzler soll in seinem neuen Gewände mehr denn je der Kommentar für die Praxis sein. Vor seinen Weggenossen hat er voraus, daß er nicht zu den dickbändigen Erläuterungswerken gehört, die Lehrbücher in Kommeutarform sind, aber auch nicht zu den Handausgaben, die bei schwierigen Fragen in der Regel versagen. So ist tue Neuauflage nach jeder Richtung geeignet, maßgebender Führer und zuverlässiger Berater für das Recht der Betriebsverfassung zu sein, unentbehrlich für alles, was Betrieb im Sinne des Betriebsrätegesetzes ist, unent behrlich auch sür die Amtsstuben der Gerichte und Behörden und für die Büros der Ver bände. Wege zur Blumenkunst. Don Willi Dam«- rins, mit 41 Abhildungen und 11 Kunst- drucktaseln. Preis geh. 1,20 RM, geb. 1,75 Reichsmark. Ein sehr wohlfeiles Büchlein mit vielen nützlichen Anregungen. Nützlich besonders für jeden, der sich neuzeitlichen Forderungen an passen will und in das Wesen der Blumew- jchmuckkunst tiefer eindringen möchte. Der laufende Verg Bon Ludwig Ganghofer Copyright bei Adolf Bonz L Co., Stuttgart (21. Fortsetzung) Als drunten die Elfuhr-Glockc gezogen wurde, traten die paar Leute, die mit den Schmiedegesellen gekommen waren, den Heim weg an. Einige Stunden später war man des Wassers so weit Herr geworden, das, Schorchl auch die Gesellen heimschicken konnte. Die Bäche, die von der Höhe des Berges niederströmten, begannen spärlicher zu fließen und sprudelten auf dem Wege, den ihnen die Arbeit der Menschenhände angewiesen hatte, mit gleichmäßigem Rauschen zu Tal. Nur einige Gräben waren noch zu ziehen, um das nachquellende Sickerwasser vom Sockel der Mauern abzuleiten. Als auch dieses Letzte getan war, legte Michel erschöpft den Spaten aus der Hand. „Jetzt haben wir's! Jetzt geht's mir wie dem Mathes. Ich muß in d' Stub eini und muß mich niederfetzen." Mathes arbeitete noch eine Weile, dann stellte auch er die Schaufel an die Mauer und wusch sich am rauschenden Bach die Händ« und das Gesicht. Stumm wanderte er über den verwüsteten Grashang hinauf. Bei der lahlen Haselnußhecke, aus deren Zweigen er einst als Knabe die Maipseisen für das Lmcrl geschnitten hatte, setzte er sich in die Sonn«. Die Arme nm seine Knie schlingend, spähte er yiuunter ins Tal. Schorschl und Vroni machten sich bald hier bald dort noch ein bißchen Arbeit. Dabei gingen sie verlegen an einander vorüber. „No ja," sagte Schorschl endlich, während er mit einem Span den Schlamm von seinem Pickel kratzte, ,,d' Arbeit is gar. Jetz kann ich heim marschieren." Er hob den Pickel ans di« Schul ter. „Oder net? Was meinst?" Da kam sie mit heißem Gesicht auf ihn zugegangeu und legte die Hand ans seinen Arm. „So viel Plagt hast dich! Da därj dich d' Mutter net ungspeist heimgehn lassen. Magst net zum Essen bleiben?" Er sah sie mit glücklichem Lachen an. „Dös kannst dir doch denken, wie gern ich bleib!" „No also!" Sie atmete erleichtert aus. »Bleibst halt!" Die nassen Hände an der Schürze trocknend, ging sie zur Hausbank. Als sie saß, rückte sie gleich ans di« Seite, damit er Platz neben ihr hätte. „Mit Verlaub!" sagte er, lehnt« den Pickel an die Mauer und fetzte sich aus Lie Kante der Bank. Vroni sah ihn verwundert an. „Rnck a bißl zu! Heut Haft dir 's kommode Sitzen verdient." Er rutschte so dicht heran, daß sein Ellbogen den ihren drückte. „Ja ja, so geht's halt!" Was Klügeres siel ihm nicht ein. Verlegen sprang sie auf. „Was is denn?" stotterte Schorschl erschrocken. „Wirst doch net davon laufen?" „Ich muß doch sagen drin, daß d' Mutter mit'm Essen auf dich antragt." „Aber kommst gleich wieder?" Vroni huschte ins Haus und fand die Mutter beim Herdfeuer. „Du," sagte -sie und kühlte mit den Händen das Gesicht, „der Schorschl bleibt da zum Essen." In Mutter Katherl schien eine Ahnung anszudämmern. „Gleich dableib«n tut «r? Ah, da schau!" Sie schmunzelte. „Geh, du! Der da draußen Plagt mich, und jetzt Plagst mich du auch noch!" Seufzend verließ Vroni di« Küche: im Flur fragte sie über die Schulter: „Mutier? Hast doch a bißl ebbcs Guts?" „Ja! Tiroler Knödl mach ich." „Gott sei Lob und Dank! Die müssen ihm schmecken!" Sichtlich erleichtert kehrte Vroni zur Hausbank zurück. Schorschl haschte ihre Hand. Aber sie machte sich wieder los, ging zum Fenster und spähte in die Stube. „Da schau her!" sagte sie lächelnd. „Der Vater is schon in der Ruh. Auf der Ojen- bank liegt er und schlaft." „Geh? Is wahr?" Lautlos kam Schorschl zum Fenster geschlüh«n, legte den Arm um Bronis Schultern, schmiegte seine Wange an die ihrs, und so guckte das Paar in Lie Stube. „-so fest und gut hat er schon lang nunmcr g sch lasen." „Da müssen wir ihm dös bißl Schlaf ver- gunnen und müssen uns schön stad halten!" zischelte Schorschl, während er den Arm noch enger um das Mädel schlang. „Komm, setzen wir uns wieder auf d' Hausbank! Sonst rumpelst am End noch anS Fenster hin und weckst Leu Vater." „Ja, hast recht!" Mit glänzenden Augen sah sie ihn an und ließ sich führen. Nun saßen sie in der Sonne des Nach mittags, mit fest verschlungenen Händen. Ver träumt und alles um sich her vergessend, lauschten sie dem Rauschen der Bäche und ge nossen wortlos die erste Freude ihres jungen Glückes, mit dem sie schneller fertig waren, als Mutter Kartherl mit ihren Tiroler Knödeln. Schorschl suchte mit lachenden Augen drunten im Tal das Dach seines Hauses. „Die Bäckenmahm! Dö wird dreinschauen!" Lachte er. Als er diesen Gedanken aussprechsn wollte, sah er, daß Vroni, deren Kopf an seiner Schulter ruhte, die Augen geschlossen hatte. Scheu streifte er mit den Lippen ihr zerzaustes Haar. Tief atmend öffnet« sie die Augen, blickt« in Verwirrung zu ihm aus und stammelte: „Ich hab a bißl viel schaffen müssen di« letzten Täg und Nächt. Und so viel gut is mer 's Rasten gwesen. Meiner Seel, jetzt wär ich schiergar a bißl eingjchlafen! Bist mir Harb drum?" „Gott bewahr!" Er preßte sie zärtlich au sich. „Ich tu mich recht schön stad hattcn.- Schenier dich net und mach dein« Guckerln wieder zu!" „Na, na!" „Warum denn net?" Er wollte ihren Kopf an seiner Schulter betten und diese Gelegen heit benützen, um ihr den ersten Kuß zu geben. Das wehrte sie ihm erschrocken und blickte über den Wiesenhang hinauf. „Jetzt net! Der Mathes schaut her. Dös möcht ich net, daß er so ebbcs sehen muß." Er begriff diese Sorge nicht. „Geh, was hast denn? Der Mathes weiß doch eh schon lang, wie's steht mit uns. Und schenieren mußt dich net wegen meiner! Ich bin nimmer der Schorschl, der ich gwcsen bin. D' Lieb hat mich kuriert von der Lumperei. Jetzt bin ich an andrer." „Ja, Schorschl! A ganz an andrer!" Si« sah mit stolzer Freude zu ihm aus. „Dös hab ich fein lang schon gmerkt." „Gelt, ja? Und düs bleibt. Grad so, wie dö drei weißen Strichcrln da!" Er zeigte ihr Lie Hand mit den Kratznarben. „Man sieht's noch allwcil." Als sic schwieg und ihn so merkwürdig anjah, lachte er. „Ich an deiner Stell hält gradso kratzt! Ich weiß schon: a bißl grob hab ich zugriffen." Vroni machte immer größere Augen. „Aber Schorschl! Wer soll dich kratzt haben? Ich?" „Geh!" Er blinzelte lustig. „Verstell dich net so!" „Aber Schorschl!" Si« sah seine Hand an, sah ihm wieder in die Augen und schüttelte den Kopf. „Jetzt fall's mir auch wieder ein, wie L' allweil gredt hast im Herbst: Katzerl, Katzerl! Allwcil: Katzerl!" „Da hört sich doch alles auf!" Er lachte. „Vronerl! Weißt es denn nimmer?" ,Mas?" „Selbigsmal in der Nacht —" Er hob die Hand und machte mit gekrümmten Fingern eine leicht verständliche Bewegung. Dennoch verstand fi« nicht. „Wann in der Nacht?" „Wie ich 's zweitmal bei dir am Fenster war!" „Du? A zweitsmal? Da weiß ich nix davon." „Aber hörst!" Jetzt schüttelte auch er den Kopf. Um ihre schlummernde Erinnerung zu wecken, wurde er deutlicher und erzählte von jener stockfinsteren Nacht, in Ler er vor einem „gwifsen Fensterl" seine guten Vorsätze ge beichtet und um freundlichen Beistand ge bettelt hatte. Um Vronis Mundwinkel begann es verdächtig zu zucken. Und ehe Schorschl noch völlig zum Ende jener nächtlichen Fenstergeschichte kam, brach sie in lautes Lachen aus. Das war «in Lachen, so hell und lustig, wie man es seit Jahresfrist in der Simmerau nicht mehr gehört hatte. Mutter Katherl erschien mit dem Kochlöffel in der Haustür und zog, um von dem jungen Paar nicht bemerkt zu werden, Hüttig den grauen Kopf wieder zurück. In der Stube erwachte Michel aus seinem Schläfchen, kam verwundert znm Fenster, drückte die Nase an die Scheibe und lächelte zufrieden. Und droben auf dem verwüsteten Grashang, bei den kahlen Hajelmißstaudcn, erhob sich Mathes und blickt« auf das kleine Haus hinunter, als hätte ihn dieses herzliche Lachen aus schweren Träumen geweckt. Nur Vroni selbst «rschrak vor diesem Lachen. „Jesus Maria! Lachen kann ich! Und da droben der Mathes! Und da drunt im Dorf —" Sie sprach nicht zu Ende. Ob sie wollte oder nicht: sie mußte lachen. Und dabei kamen ihr die Tränen. Schorschl war so verblüfft, daß er ein« Weile brauchte, bis er fragen konnte: „Madl? Bist denn narrisch worden?"
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