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Berlin, Donnerstag, den 3. Februar 1938 55. Fahrgang Nummer 5 Vortrag aus der Tagung des Fachgebiets Blumen- und Zicrpslanzenbau am 22. Januar 1938 in Goslar, von Abteilungsleiter 6ro6. Zeitliche Verteilung der Schnittblumen Einfuhr Jahren 1934/35 Jahren 1935/36 in den Jahren 1936/37 Darüber hinaus ist der Anteil des Flieders an Vlut undLvden in den in den Oie LeckeuLnZ Ls räerH/ren 6emüse- äaus /üe Le VersorKU/r^ L ctee Kemüse- armen ^e/t IV/cäl/xe ML/lunF cker 2. /?e/c/!SMrlea- scüau Lesen Lru-e/teellNF r/er Lr/e/cälerllNKea /üe Le L//anrene/n/aL O/e Le/rre aus c/er vor/Mr/^ea ^p/e/ernke Lestpre/se /ur Qemüeeeämereien Lortenanöau-LrKeün/eee im Qemüeedau Lamenanbau von Lu//boäaea Ore Lrn/übrung Äee OLebestimmunAen Ser Lc/m/ttd/umen Oie öeeotnnA rm Äerp/laareabaa /tnäausle/gerunZ /m Oöstbau p/anmä/?/§ betreiben Möglichkeiten, die zur Absatzsicherung führen Oktober/September ür KN 135 000,— ür KN 77 000,— ür KN 67 000,— Diese zeitliche Verteilung entspricht natürlich noch nicht den letzten Notwendigkeiten. Aber um hier eine weitere Angleichung an die deutsche Pro duktion ermöglichen und an das deutsche Angebot durchführen zu können, bedarf es der Schaffung gewisser Voraussetzungen. Hierzu aber ist die Mit arbeit aller Blumen- und Zierpflanzenanbauer not wendig. Ich habe Ihnen diese Dinge im Rahmen des mir gestellten Themas vorgetragen, um von vornherein tlarzulegen, wie absolut notwendig es ist, daß auch lehnen, wenn damit versucht wird, Vorteile für eine Gruppe auf Kosten anderer Gruppen zu er langen in einem Umfange, der die Gefahr mit sich bringt, daß das produktionsmäßige Gleichgewicht gestört wird. Ich habe in dem grundlegenden Referat des Vor jahres eindeutig und klar hervorgehoben, daß wir an einer Niedrighaltung der Preise interessiert sind bis zu einem Umfang, der die Funktionssähigkeit unserer Betriebe gewährleistet, und daß wir nicht daran interessiert sind, Sondergewinne zu erzielen, weil diese Sondergcwinne nur auf eine Minderung der Kaufkraft für die anderen Gartenbauerzeugnisse gehen könnten. Dieser Grundsatz gilt auch heute noch. Ich glaube nicht, daß — abgesehen von kurzfristi gen Preiseinbrüchen — die Preise auf dem deut schen Blumenmarkt eine Entwicklung genommen haben, die die Existenz der Betriebe bedroht. Im Gegenteil läßt der Ausbau vieler Spezialbetriebe darauf schließen, daß hier eine Ausweitung der Produktion aus eigener Kraft aus den Absatz- Volumen der letzten Jahre bewerkstelligt werden konnte. Von vielen Kreisen wird diese Tatsache an erkannt und die Lage im gleichen Sinne beurteilt. Es erscheint aber zweckmäßig, etwaigen falschen Voraussetzungen und Behauptungen rechtzeitig vor zubeugen. Ich möchte deshalb einige Zahlen nen nen, um zu zeigen, wie sich die Tätigkeit der Haupt vereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft nun tatsächlich praktisch ausgewirkt hat. Wir hatten im Jahre 1934/35 eine Gesamt- Schnittblumeneinfuhr von rund 5 Millionen Reichs mark aufzuweisen, im Jahre 1935/36 betrug diese nur noch 3,8 Millionen Reichsmark und im Jahre 1936/37 ging sie auf 3,7 Millionen RM. zurück. Es ist also ein tatsächlicher Rückgang der Einfuhr werte um 1,3 Millionen Reichsmark oder um 26 71 erreicht worden. Diese Rückläufigkeit der Einfuhr werte rührt jedoch nicht von geringeren allgemeinen Zahlungskontingenten her, sondern ist auf dem Verhandlungswege erreicht worden. Bei allen Ver handlungen über Gewährung von Zahlungskontin genten haben wir die sich info6e des „Neuen Plans" und der Steigerung des Warenaustausch verkehrs insbesondere mit den uns hier interessie renden Ländern, Italien und Holland, ergebenden Kontingentserhöhungen nach Möglichkeit auf den Obst- und Gemüsesektor übernommen, als sie bei der Blumeneinfuhr wirksam werden zu lassen. Die Berufskameradcn auf dem Obst- und Gcmüsesektor haben hier mitgeholfen, den ausländischen Ange botsdruck zu mildern. Darüber Hinans sind wir jedoch bemüht ge wesen, die Hauptangebaismonnte des deutschen Zier- pflanzenbaüs durch Absprachen mit den Liefer ländern über die zeitliche Verteilung der Einfuhr zu entlasten. Während im Jahre 1934/35 in der Zeit vom Dezember bis März 62 A> der Gesamteinfuhr ge tätigt wurden, wurden 1935/36 in der gleichen Zeit ^52 und 1936/37 57,7 Yb der Gesamteinfuhr ein geführt Zn der erhöhten Zahl von 57,7 71 ist zu sagen, daß sie durch eine erhöhte Einfuhr im Monat März 1937, die für die Versorgung des Marktes zum Osterfest notwendig war, zustande gekommen ist. Diese Tendenz ist bei den verschiedenen Schnitt blumengruppen durchgeführt worden. Das gilt so wohl für Rosen, als auch für Nelken, für Treib flieder und für Zwiebelblumen. Ein Praktisches Beispiel: Wir haben an Treibflieder eingeführt: x7cv Wirtschaftszeitung des deutschen Gartenbaues Amtliche Zeitung für den Gartenbau im Reichsnährstand und Mitteilungen der Hauptvereinigung der Äeil in 8^ 61 deutschen Gartenbauwirtschast storckstraße ri, Fernruf 66,4406 auf dem Blumensektor sachlich argumentiert wird und nicht Vermutungen oder Annahmen als Tat sachen hingestellt werden. Der so gern als Grund für Absatzschwierigkeiten gewählte Hinweis auf die Einfuhr hat recht erheb lich an Bedeutung verloren,'insbesondere wenn die Jahre 1928—1930 mit ihren Einfuhrwerten in Höhe von rund 10 Millionen Reichsmark jährlich in die Erinnerung zurückgerufen werden. Ob es gelingen wird, auf die Dauer diese niedri gen Kontingente durchzuhalten, ist mit Bestimmt heit noch nicht zu sagen. Es ist nicht mehr so wie früher, daß sich der Warenaustausch nach dem freien Ermessen der Handelspartner entwickeln kann. Der „Neue Plan" sieht nur bestimmte Wertkontingente für die Einfuhr aus einem Lande vor, und zwar nur in einem Umfange, der der Ausfuhr genau entspricht. Das bedeutet zweifellos einen gewissen Schutz. Jede Steigerung der Ausfuhr bringt andererseits aber auch die Möglichkeit der Steige rung der für die Einfuhr zur Verfügung stehenden Zahlungswertgrenzen. Die Aufteilung der Zah lungswertgrenzen kann nicht einseitig durchgeführt werden, sondern obliegt der Verständigung. Bisher ist es gelungen, die Gefahr der Erhöhung der Blumenkontingente zu bannen. Weil die Bereit stellung der Kontingente jedoch nicht zu übersehen ist, erscheint es zweckmäßig, Vorkehrungen zu tref fen, um die Einfuhr so in den deutschen Markt ein zufügen, daß die deutsche Schnittblumenproduktion möglichst wenig Schaden davon hat. Diese Vorkeh rungen müssen jedqch auf Feststellungen und nicht auf Vermutungen aufbauen, denn auch der beste Fachmann kann sich irrem Ich glaube auch nicht, daß es in der gegenwärti gen Zeit gelingen wird, die Einfuhr von Blumen in die Reichsstelle für Gartenbauerzeugnisse mit aufzunehmen und über den Weg der Unterschieds beträge eine Preissicherung bei Blumen herbeizu führen. Eine derartige Maßnahme erscheint mir aber auch nicht zweckmäßig, weil die Absatzsicherung gerade bei kurzlebigen Erzeugnissen vor der Preis sicherung anzustrcben ist, insbesondere wenn keine Möglichkeit besteht, diese Erzeugnisse stapelfähig, entweder unmittelbar oder in Form eines Halb fabrikates zu machen, und der Verbrauch nur un mittelbar erfolgen kann. Nr. 9 der „Gartenbauwirtschaft" vom 4. März 1937 über die Richtlinien für die Errichtung und die Ar beit der Blumengroßmärkte darf ich im Rahmen dieses Vortrages auf eine Darstellung der Notwen digkeiten, die bei der Errichtung von Blumengroß märkten zu beachten sind, verzichten. Ich möchte Sie jedoch bitten, diese Ausführungen in der „Gar tenbauwirtschaft" nachzulesen. Nur eines möchte ich hervorheben: Blumengroß märkte dürfen nicht errichtet werden nur um der Blumengroßmärkte willen, sondern es muß ein absolutes Bedürfnis dafür vorhanden sein, und es müssen die Voraussetzungen — genügender Waren anfall und ein großes geschlossenes Vcrsorgnngs- gebiet — gegeben sein. Welche wirklichen Hilfen dann eine Zu sammenfassung des Angebotes für die Uebertra- gungen der Erfahrungen des Absatzes auf die Pro duktion gegeben sind, darüber hat Moll-Köln im Januar vorigen Jahres ebenfalls in der „Garten- bauwirtschaft^ Nr. 3 vom 21. Januar 1937 eine sehr ausführliche Darstellung gegeben, die vielleicht auf dem Blumenmarkt zum erstenmal eine Produk- tionsausrichtung nach den wirklichen Bedarfsvcr- hältnissen möglich werden läßt. Ich hoffe, daß die Erfahrungen des letzten Jahres, die hinsichtlich des Produktionsanfalles und der Bedarfsdeckung auf den Blumengroßmärkten Leipzig und Köln gemacht worden sind/ ebenfalls in einer übersichtlichen Form ihren Weg in die Oeffentlichkeit finden werden. Alle diese Maßnahmen müssen jedoch unterstützt wer den durch eine den Bedürfnissen des deutschen Marktes noch mehr gerecht werdende Verteilung der Einfuhr über die hier bereits besprochenen Maß nahmen hinaus. Es bleibt hier nur noch eine weit gehende Anpassung an den tatsächlichen deutschen Produktionsanfall. Die bisherige zeitliche Ver teilung hat teilweise lebhafte Zustimmung, teilweise aber auch Ablehnung gefunden: das eine Mal wäre sie nur nach den Bedürfnissen des Marktes ausge richtet worden, das andere Mal nur nach den be sonderen Wünschen einer Produktionsgruppe. In jedem Fall sind, trotzdem Fachleute hierbei zu Rate gezogen worden sind, unendlich viele Meinungen "zum Ausdruck gekommen. Es erscheint mir unter diesen Uniständen doch wohl zweckmäßig, daß die Hauptvcreinigung der deutschen Gartenbauwirt schast sich das Mittel schafft, um einen Ueberblick über die Lage in ihrer Gesamtheit zu bekommen. (Fortsetzung auf Seite 2) Es muß deshalb unsere Pflicht sein, alle Mög lichkeiten der Absatzsicherung zu schaffen. Welche Möglichkeiten bieten sich hier? Unser Schnittblumenmarkt wird durch die Tat sache der zeitweisen Ueberschwemmung der großen Einfallsplätze infolge einer stoßweisen Ausnützung der vorhandenen Devisengenehmigungen gekenn zeichnet. Daneben und zu gleicher Zeit können wir regelrechte Bcdarfslücken in anderen deutschen Städten und in der Provinz feststellen. Diese Fest stellung führt logischerweise zu folgendem Schluß: Die Devisenkontingente als solche sind nicht zu hoch. Ihre zeitliche Ausnützung jedoch führt zu Marktstörungen. Die Anfuhr zu den einzelnen Märkten muß also diszipliniert durchgeführt wer den und unter Berücksichtigung evtl, besonderer An forderungen an einzelnen Markttagen so erfolgen, daß sie möglichst gleichmäßig für die gesamte Gel tungsdauer der Devisengenehmigung durchgeführt wird. Die Zahl der durch eine solche Maßnahme betroffenen Einfuhrfirmen ist verhältnismäßig gering. Ich habe deshalb die Absicht, mir von der ileberwachungsstelle für Gartenbauerzeugnisse lau fend die größeren Kontingentsinhaber Mitteilen zu lassen, um sie den betreffenden Gartenbnuwirt- schaftsverbänden bekanntzugeben, damit die Karten- bauwirtschaftsverbände die Importeure zusammen- fassen und sie zu einer gleichmäßigen Auslö sung der Genehmigungen veranlassen können. Daneben hat sich gezeigt, daß wir an den Haupt einfallsplätzen für Auslandsware vorwiegen über einen Plntzhandel verfügen, und daß infol. essen eine Versandhandelstätigkeit und damit ei: Ver teilung auch auf andere Städte noch bei weitem nicht in dem Umfange erfolgt, wie cs notwendig wäre. Hier wird also an den Ausbau eines lei stungsfähigen Versandhandels an den großen Blumen-Ümschlagplätzen herangegangen werden müssen, um eine mengenmäßige Anhäufung der Einfuhren zu vermeiden, sie über ein möglichst großes Gebiet zu verteilen und sie damit z einer wirklichen Ergänzung der deutschen Produktion werden zu lassen und ihr den Charakter des Kon kurrenzerzeugnisses zu nehmen. Daß dieser Weg richtig ist, beweisen mir die vielen Wünsche aus der Provmz, die nicht nur von feiten des Handels ge äußert werden. Eng gekoppelt hiermit ist die Frage der Schaf fung von Blumcnqroßmärkten. Nach den sehr aus führlichen Darstellungen von Dr. Christopeit in Wir gestalten die Zukunft - Ein Dichter sagt: Ein Hund ohne Zucht — taugt nicht zum Jagen und taugt nicht zum Hüten! Ein Roß ohne Zucht ist nicht zu reiten und nicht zu fahren! Und ein Mensch ohne Zucht ist noch minder als ein Tier. Ein Mensch, der sich gehen und treiben läßt, der nur sich und seine Stimmung kennt, ein Mensch eben ohne Zucht, der in allen Verhältnissen nur das Schicksal sieht, dem er sich ergeben muß, ist wertlos für den Lebenskampf. Er schaltet sich ein für alle mal aus aus dem Streben und Wirken des Ganzen. Denn dem Schicksal ist es gänzlich gleichgültig, ob der eine oder der andere gedeiht oder verkommt. Nachdem das Schicksal uns Menschen den Verstand und die Willenskraft gegeben hat, der Gleichgültig keit zu trotzen, hat es genug für uns getan. Das weitere liegt ganz bei uns, in jedem einzelnen. Die ser in uns gelegten Verantwortung sich nicht zu entziehen, ist der Sinn des Lebens. Und wir wür den das Leben nicht nur verneinen, sondern töten, wenn wir bei jedem Stein, den unser Fuß berührt, bei jeder Schwierigkeit, die sich in den Weg stellt, entsagungsvoll stillstehen, weil doch all unser Tun auch in dem besten Leben umsonst sei. Nein, was nach unserem menschlichen Maßstabe gut ist, das muß getan werden. Es mag bequem sein, ist aber letztlich nur der Beweis einer übergroßen Selbst schonung und Selbstzucht, wenn wir bei jedem Hin dernis die Augen vor unserer Erde, die Leben und damit Kampf gibt und erhält, schließen und die Fäden der Selbstsucht ins schicksalbestimmende Jenseits hinüberspinnen und uns der eigenen Ver antwortung mit Hilfe eines frommen Spruches entziehen. Unsere weltliche Aufgabe ist so groß, daß wir nie genug daran denken können, daß der Er folg allein in unserer Hand liegt, in der wir und kein anderer unser eigenes Schicksal halten. Es ist eine alte deutsche Wahrheit, daß nur dem, der sich selbst hilft, Gott hilft. Unser Beruf ist nicht, das Leben nur zu betrach ten und seine Veredelung und den Forschritt zu verkünden. Mit Redensarten und Hinweisen und mit Versicherungen des guten Willens ist ebenso wenig getan wie mit demutsvoller Ergebung in ein unabwendbares Schicksal. Nichts kommt von selbst! Alles muß gewollt und erarbeitet werden. Und daß vor dem Erfolge Schwierigkeiten liegen, das ist eine Binsenwahrheit. Sie müssen überwunden werden und sie werden beseitigt, wenn jede Situation jeden einzelnen unerschüttert und bis zum letzten ent schlossen findet. Wo wären wir hingckommen und was wäre aus unserem Voll geworden, wenn wir dem angeblichen Schicksal, dem Uebel nicht Widerstand geleistet und ihm erbitterten Kampf angesagt hätten? Das hätte diesem „Schicksal" so gepaßt! Wir haben es jo er lebt, daß das Uebel, wenn man ihm nicht wider strebt, alles frißt und beherrscht. Es plündert Städte und Dörfer und läßt sich auf Kosten des nicht widerstrebenden Volkes wohl sein. Wir merkten es am eigenen Leibe, daß das ganze Land, wenn nie mand die Gauner, die ans der Not und dem Elend ihr Geschäft machten, verjagt und aufhängt, er drückt und ausgesogen wird. Doch für uns waren Not und Verkommenheit nicht Anlässe zum ichsüchtigen Geschäft oder zur Demütigung unter ein gegebenes Schicksal oder Reize, die unsere Nerven spielen ließen, um dann einen ergebenen Vers darauf zu machen. Im Ge genteil! Die fragwürdigen Verhältnisse waren nichts anderes als einfach der Befehl zum Handeln, der Befehl, ganze Menschen zu sein, die wissen, daß, weil ihr eigenes und des Volkes Schicksal in ihnen selbst liegt, sie es meistern und schaffen müssen. Wenn man zusammensteht und jeder sein Teil schafft, muß man zum Ziel kommen. So vieles zwingt manchen unter uns, Eitelkeit, Neid, Hab sucht, Ergebung — warum soll er sich nicht auch von der Verminst, von dem eigenen guten Willen zwingen lassen? Es ist doch wirklich nicht der Mühe wert,' so hinzuleben, um vom nächsten Stoß vielleicht umgerissen und zerknickt zu werden, weder für den einzelnen noch für das ganze Volk. Niemals ist es die Kraft einer feindlichen Gewalt, die demütigt, sondern immer die eigene Schwäche. Darum wollen Wenn ich über Absatzregelung im Sektor Blumen- und Zierpflanzenbau spreche, so aus einem ganz bestimmten Grunde. Gerade aus Ihrem Kreise hört man immer wieder, daß die marktordnenden Maßnahmen der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft ausschließlich nur für die er nährungswichtigen Erzeugnisse eingesetzt würden. Es mag — oberflächlich betrachtet — vielleicht der Eindruck entstehen, als ob dies den Tatsachen ent spricht. Die Wirklichkeit sieht aber doch etwas anders aus. Die schwierige ernährungspolitische Lage, in der wir uns in Deutschland befanden, stellte uns vor die Notwendigkeit, das Schwergewicht der Marktordnungsmaßnahmen in allererster Linie auf die Sicherung des Ernährungsbcdarfs des deut schen Volkes zu legen. Hier mußte zuerst das In strument geschaffen werden, um auf alle Fälle eine Ordnung in der Verteilung der für die Ernährung wichtigen Erzeugnisse sichcrzustcllen. Wir haben daneben jedoch nicht die Blnmen ver gessen, wenn wir auch nicht durch eine größere Zahl von Einzelanordnungen unmittelbar Eingriffe in die Marktentwicklung wie bei Obst und Gemüse vorgenommcn haben. Nach wie vor stehen wir auf den: Standpunkt, daß die Verteidigung der In teressen auf dem Gebiet des Blumen- und Zier pflanzenbaues nur in dem Umfange durchgeführt werden darf, wie sie zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit der Erzeugerbetriebe verant wortet werden kann. Wir lehnen einen Jnteressen- kampf ab und werden ihn auch in Zukunft ab- dcr Kcsamt-Schnittblumeneinfuhr in den Sachver- ständigen-Bcsprechungen ermäßigt worden. Im Jahre 1934/35 betrug der Anteil des Flieders 2,7 Yb, im Jahre 1935/36 ging er auf 2 YL, im Jahre 1936/37 auf 1,8 71 zurück. Was aber nützt ein geringeres Kontingent, wenn es im Hinblick auf unsere Produktion zeitlich un günstig liegt. Auch hier ist die HauPIvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft bemüht gewesen, dieser Gefahr entgcgcnzuwirkcn. Von der Gcsami- Jnhreseinfuhr an 'Treibflieder entfielen auf die Monate Dezember/Januar/Februar und März im Jahre 1934/35 -- Ml 123 000,— -- 91,1 Yb 1935/36 KN 52 000,— -- 67,5 Yb 1936/37 - KN 37 000,— - 52,2 Yb ^oßnokmsn Nör/cung c/s5 von onc/ Absatzregelung von Schnittblumen