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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 55.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193800006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19380000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19380000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 55.1938
-
- Ausgabe Nummer 1, 6. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 2, 13. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 3, 20. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 4, 27. Januar 1938 1
- Ausgabe Nummer 5, 3. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 6, 10. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 8, 24. Februar 1938 1
- Ausgabe Nummer 9, 3. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 10, 10. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 11, 17. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 12, 24. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 13, 31. März 1938 1
- Ausgabe Nummer 14, 7. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 15, 14. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 16, 21. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 17, 28. April 1938 1
- Ausgabe Nummer 18, 5. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 19, 12. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 20, 19. Mai 1938 -
- Ausgabe Nummer 21, 26. Mai 1938 1
- Ausgabe Nummer 22, 2. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 23, 9. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 24, 16. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 25, 23. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 26, 30. Juni 1938 1
- Ausgabe Nummer 27, 7. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 28, 14. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 29, 21. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 30, 28. Juli 1938 1
- Ausgabe Nummer 31, 4. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 32, 11. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 33, 18. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 34, 25. August 1938 1
- Ausgabe Nummer 35, 1. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 36, 8. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 37, 15. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 38, 22. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 39, 29. September 1938 1
- Ausgabe Nummer 40, 6. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 41, 13. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 42, 20. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 43, 27. Oktober 1938 1
- Ausgabe Nummer 44, 3. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 45, 10. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 46, 17. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 47, 24. November 1938 1
- Ausgabe Nummer 48, 1. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 49, 8. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 50, 15. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 51, 22. Dezember 1938 1
- Ausgabe Nummer 52, 29. Dezember 1938 1
-
Band
Band 55.1938
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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8 Kummer 1«. 21. Lpril 12ZS. Rheinischer Blumen- und Zterpflanzenbau Seine Entwicklung und Struktur Die Entwicklung des Blumen- nnd Zierpflanzen- Lnues im Rheinland ist im wesentlichen von der Entwicklung der Städte abhängig gewesen. Damit soll nicht gesagt sein, daß das flache Land keine Blumen verbraucht. Aber während der Bauern garten, jahreszeitlich gebunden, seine Blumen für den bäuerlichen Haushalt lieferte, entstand in den Städten das Bedürfnis nach Blumenschmuck das ganze Jahr hindurch. Ja man kann sagen, daß ge rade der Winter mit seinen häufigeren gesellschaft lichen Ereignissen ein größeres Bedürfnis nach Blumen und Dekorationen aufkommen ließ. Blu men im Winter zu liefern, setzt die Ausschaltung der Witternngsverhältnisse, voraus. Die Blumen erzeugung mußte zu einem Berufe werden. Hinzu kommt noch, daß der Städter meist keinen Garten besitzt, aber in seinen „vier Wänden" eine ganz andere Sehnsucht nach BInmen, die letzte und schönste Verbindung mit der Natur, aufbringt, als der Landbewohner. Die städtische Wohnkultur ist ebenfalls nicht ohne Einfluß darauf geblieben. Die gärtnerische Erzeugung braucht einen mög lichst kurzen Absatzweg. Wenn auch heute die Ent wicklung des Verkehrs die großen Entfernungen überbrückt hat, so war doch lange Zeit der kurze Absatzweg mit ein Grund für die Errichtung der Gärtnereien in der Nähe der Städte, auch im Rheinland. Man muß sich diese Entwicklung klar machen, will man die Entstehung des Blumen- und Zierpflanzen baues im Rheinland, die übrigens ganz ähnlich m fast allen Teilen Deutschlands verlief, beurteilen. Die Entwicklung lief also andere Bahnen wie 'M benachbarten Holland. Dort finden wir eine Zen tralisierung der Betriebe in besonders günstigen Gebieten, z. B. Aalsmeer. Holland war schon früh gezwungen, seine Landwirtschaft gartenbaumäßig zu intensivieren. Es hat keine ausgesprochene Industrie und die früher bedeutende Schiffahrt erlitt durch die englische Konkurrenz sehr harte Schläge. Die Landwirtschaft mußte dort in der Hauptsache die Menschen aufnehmen. Durch die Entwicklung bedingt, finden wir also den Blumen- und Zierpflanzenbau in der Rhein provinz in der Hauptsache im nördlichen Teil, weil sich dort am ehesten die großen Industriestädte ent wickelten. Das Ruhrgebiet, Krefeld — Gladbach, Düsseldorf und Köln haben die höchste Anzahl der Blumen- und Zierpflanzenbetriebe. Wo das Klima es gestattet, liegt um diese Betriebe ein zweiter Ring von Betrieben, in dem wir je Kreisbauern schaft etwa 100—150 Betriebe finden, die aber noch weitgehend wirtschaftlich an die großen Stadt zentren gebunden sind, so z. B. im Bergischen Land und bei Bonn. Je weiter wir uns vom Industrie zentrum entfernen, um so weniger Betriebe können gezählt werden. Eigene Zentren bilden sich in und um Aachen, Koblenz, Kreuznach und Trier. Die genaue Anzahl der Betriebe liegt nicht fest, da die Spielarten zu groß sind. Die Gartenbau erhebung 1933/34 gibt uns insgesamt für das Rheinland 19258 Betriebe mit Gartenbau an. Da mit steht das Rheinland an der Spitze sämtlicher preußischen Provinzen. Von diesen Betrieben wer den 8681 als Erwerbsgartenbau ausgewiesen, von denen 705 ausschließlich Blumen- und Zierpflanzen bau betreiben, 877 Gemüse- und Blumenbau, 233 Blumen- und Obstbau, 151 Blumenbau und Obst bau, 1226 Gemüse-, Blumen- und Obstbau, 142 Ge müse-, Blumenbau und Baumschule, 103 Blumen-, Obstbau und Baumschule, 283 Gemüse-, Blumen-, Obstbau und Baumschule. Man erkennt also, daß es sich in überragendem Maße um gemischte Betriebe handelt, die nicht nur innerhalb des Blumen- und Zierpflanzenbaues sich wenig spezialisiert haben, sondern mit allen Sparten des Gartenbaues eng verknüpft sind. Das Die Anforderungen, die im Reichsberufswett kampf sowohl im Orts- als auch im Gauwettkampf au den einzelnen Teilnehmer gestellt werden, stei gen von Jahr zu Jahr. Wenn nun aus einer Be rufsgruppe in diesem Jahr verhältnismäßig mehr Wettkämpfer zur Teilnahme am Reichskampf nach Hamburg berufen werden, als im vorigen Jahr in München teilnehmen konnten, so ist das ganz zweifellos ein Zeichen bedeutender Leistungssteige rung bei unserem Bcrufswettkampf. In der Fach gruppe „Gärtner" der Gruppe „Nährstand" des Rcichsberufswettkampfes ist diese Leistungssteige rung besonders offensichtlich. Während die Mel dungen der jungen Gärtner für die Ortswettkämpfe nur 70 Prozent des Vorjahres erreichten, und zwar nicht, weil es an Interesse fehlte, sondern weil ge rade in gärtnerisch sehr wichtigen Gebieten der Reichsberufswcttkampf wegen der Maul- und Klauenseuche ausfallen mußte, so ist doch die Zahl der Gärtner, die am Reichskamps teilnehmen, in diesem Jahr um 8 höher als im Vorjahr, lieber das Gesamtverhältnis der Teilnahme des Gärtner nachwuchses am Reichsberufswettkampf in den Jah ren 1937 und 1938 mögen folgende Zahlen am besten ein anschauliches Bild geben: 1937 Berufs- Meldungen Berufen zum gruppe zum Ortswcttkampf Reichskampf Gärtner ohne Fachschule 11318 23 mit Fachschule 6 183 8 insgesamt: 17 501 31 Ein Reichssieger. 1938 Gärtner ohne Fachschule 8 437 26 mit Fachschule insgesamt: 3 886 13 12 323 39 erkennt man noch deutlicher daran, daß in derselben Erhebung von den 8681 Betrieben 6123 Betriebe ausgewiesen sind, denen der Erwerbsgartcnbuu Haupterwerbsguelle ist. Von diesen Erwcrbsbctric- ben sind gekoppelt mit einem landwirtschaftlichen Betrieb 3099, mit Landschaftsgärtnerei 1001, mit Friedhofsgärtncrei 560, mit Binderei 1356, mit einem ständigen Laden 898. In überragendem Maße sind die Blumen- und Zierpflanzcnbctriebe des Rheinlands gemischte Be triebe, die sich auf den allgemeinen Marktbedarf eingestellt haben und in erster Linie die gängigen Marklpflanzen heranzichen. In den Mittel- uns Kleinstädten finden wir fast ausschließlich diese Be triebsart. Die Großbetriebe entwickelten sich erst verhältnismäßig spät in den Großstädten. Sie sind natürlich zahlenmäßig geringer. Sie setzen nicht direkt an den Verbraucher ab, sondern an die Ver arbeiter und Verteiler in erster Linie, wenn auch beide Absatzmethoden teilweise blieben. Hier finden wir auch schon eher Betriebe, die sich spezialisierten. Meist neigte sich die Spezialisierung den Schnitt- blumcn zu, wie in manchen Betrieben der näheren Umgebung von Düsseldorf oder Köln. Die größeren Betriebe, die weiter von dem großen Industrie gebiet liegen, neigen, dann wenn sie über den ört- Entsprechend der sehr unterschiedlichen geogra phischen und wirtschaftlichen Struktur des Rhein lands hat sich hier auch der Blumenabsatz ganz verschieden entwickelt. Dicht bevölkerte Gebiete, wie das rheinische Industriegebiet, das Wirtschafts gebiet Köln und das Bergische Land, haben einen sehr hoch entwickelten Gartenbau; sie haben des halb auch die einzelnen Stufen des Auf- und Nie derganges der Wirtschaft bei der Entwicklung des Absatzes durchmachen müssen. Eine Gartenbau wirtschaft, die sich verhältnismäßig schnell beim Ausbau ihrer Erzeugung den Konjunkturwellen angepaßt hat, muß zu Zeiten des Niederganges be sondere Schwierigkeiten bei der Anpassung der Er zeugung an den Bedarf haben. Diese Betriebe waren sehr weitgehend mit ihren technischen und sonstigen Einrichtungen auf die Erzeugung für größeren Bedarf eingestellt, wenn auch der Spitzen bedarf mit den bisherigen Kultureinrichtungen nicht ganz befriedigt werden konnte. Eine Tatsache, die man aber auch zum Teil darauf zurückführen muß, daß früher die Zeiten des Spitzenbedarfes nur ungenau bekannt waren. Das Eifelgebiet u. a. haben eine vollkommen andere Entwicklung der Gartenbauwirtschaft durch gemacht. Die Betriebe in diesen Bezirken mit ganz geringer Bevölkerungsdichte sind mit ihren Ein richtungen für die Erzeugung im wesentlichen auf den durchschnittlichen Lebensstandard der Bevölke rung in den Versorgungsgebieten abgestimmt. Da dieser Lebensstandard nicht so sehr von Konjunk turwellen abhängig ist und die Gärtner sich mit ihrer Familie und der Gefolgschaft der Lebensart dieser Gebiete angepaßt haben, kann man von einer gewissen Krisenfestigkeit bei diesen Betrieben sprechen. Sie sind ausschließlich Gemischtbetriebe, die fast sämtliche Sparten des Gartenbaus aus üben und beherrschen müssen. In der Gartenaus führung muß außer einem, wenn auch bescheidenen, gestalterischen Können das grundlegende Wissen um den Obstbau und die Gehölze vorhanden sein. Ne ben dem Samenhandel im geringen Umfang wird Außerordentlich interessant ist die Verteilung der Teilnehmer am Reichskampf auf die einzelnen Fachgebiete. Von den in Hamburg zum Reichskampf antretenden Gärtnern haben über die Hälfte das Fachgebiet „Blumen- und Zierpflanzenbau" als hervorstchenden Zweig ihres Berufes angegeben. Die Verteilung der männlichen Reichskämpfcr aus die einzelnen Fachgebiete sicht folgendermaßen aus: Gärtner Gärtner Fachgebiete: Gartenausführung und ohne Fachsch. mit Fachsch. Fricdhofgärtnerei 2 1 Obstbau — 2 Gemüsebau 3 1 Baumschulen 5 2 Blumen- u. Zierpflanzcnbau 16 7 insgesamt: 26 13 Der Reichskampf der Fachgruppe „Gärtner" im Reichsberufswettkampf findet zweifellos im ganzen deutschen Gartenbau eine außerordentlich rege An teilnahme. Eine besondere Bedeutung kommt die ser Prüfung des Berufsnachwuchses gerade in die sem Jahr zu, das für den deutschen Gartenbau außerdem die beiden großen Ereignisse der Reichs gartenschau in Esten und des Internationalen Gartcnbaukongresses in Berlin bringt. Es ist des halb wohl zu verstehen, daß sämtliche nach Ham burg einberufenen 58 Gärtner und Gärtnerinnen ihr ganzes Können nnd Misten und vor allem ihren Kampfwillen bis zum letzten einsetzen. Nicht nur, damit sie am Tag der Arbeit — wie im Vorjahre der Gärtner Friedrich Zander aus Ketzin und die Gärtnerin Maria Hc,.mann aus Besserungen — dem Führer vorgestellt werden, sondern damit sie durch ihren Sieg dem Beruf Ehre bringen. Lieküen. lichen Eigenbedarf hinauswachsen, meist zur Spe zialisierung in irgendeiner Form. Größere Zu sammenballungen von Betrieben mit starker Spe zialisierung, wie etwa bei Dresden, sind im Rhein land nicht vorhanden. Neben der Spezialisierung, etwa auf Schnittblumen, sind auch einzelne Betriebe zur Spezialzucht bestimmter Kulturen übergegan gen, so Bromelien, Azaleen, Jungpflanzen. Wäh rend die Azaleen-Betriebe sich in der Hauptsache auf den Niederrhein konzentrieren, sind die Jung pflanzenbetriebe mehr im Süden, vor allem in Kreuznach, zu finden. Der rheinische Zierpflanzenbau ist also trotz sei ner; Vielzahl in erster Linie ortsgebunden und auf den örtlichen Bedarf abgestellt. Spezialbetriebe und Großbetriebe haben sich auch nur den Bedürfnissen entsprechend entwickelt. Es liegt auf der Hand, daß der Gartenbau des Industriegebietes durch die Verschmutzung und besonderen Klimaeinflüsscn ge wisse Schwierigkeiten zu überwinden hat. Im großen und ganzen zeigt der rheinische Zier pflanzenbau eine erfreuliche, sichere und gefestigte Entwicklung, die durch die Marktregelung, wie sie in so ausgezeichnetem Maße in Köln verwirklicht wurde, einen besonderen Auftrieb erhält. dlötiring in den meisten Fällen die Mumenbinderei ausgeübt. Der Gärtner muß neben dem Blumen- und Zier- Pflanzenban ebenfalls die Arbeiten des Friedhof gärtners übernehmen und zur besseren Ausnützung, manchmal auch wegen der besseren Verkaufsmög lichkeit, Gemüsebau als Haupt- oder Zwischen kultur betreiben. Die Erzeugnisse setzt der Gärt ner in diesen Bezirken ausschließlich direkt an Ver braucher ab. Besonders bemerkenswert ist für diese Betriebe in den ländlichen Bezirken, daß sie milden Mitteln und der Menge ihrer Erzeugung in ver hältnismäßig fester Anlehnung auf den wirklichen Bedarf abgestellt sind, der bei besonderen Gelegen heiten allerdings zusätzlich gedeckt werden mutz. Diese Deckung erfolgt durch Zukauf aus Groß betrieben oder auf den Blumengroßmärkten. Für weite Bezirke kommt hier als besonders vorteil hafte Einkaufsgelegenheit der Blumengroßmarkt Köln in Frage. In den Großstädten und in den Bezirken mit hochentwickelter Industrie und sonstiger Wirtschaft liegt der Ausgangspunkt vieler Betriebe zunächst in der Versorgung des örtlichen Bedarfes. Die Er zeugung wurde hier, entsprechend dem Wachsen des Bedarfes durch die aufblühende Wirtschaft, aus gebaut. Auch in diesen Bezirken hat sich bis heute ein wesentlicher Teil der Gärtnereien auf die ört liche Versorgung beschränkt. Außer den Möglich keiten des Direktverkaufs an die Verbraucher ist hier ein mehr oder weniger großer Teil der eigenen Erzeugung in der Gartenausführung und Fried hofgärtnerei verarbeitet worden. In den Groß städten wird auch die Blumenbinderei zu einem Teil durch Gärtnereien in angegliederten Blumen geschäften betrieben, während sie in allen übrigen Bezirken ausschließlich durch die Gärtnereien aus geführt wird. Dadurch ist die Verwertung eines wesentlichen Teiles der Erzeugung sichergestellt. Die Betriebe, die sich mit ihrer Erzeugung wett über den eigenen Bedarf hinaus entwickelt haben, haben sich seit der Jahrhundertwende zwangs läufig der verschiedensten Absatzmöglichkeiten be dienen müssen. Anfänglich suchten die Blumen geschäftsinhaber aus den Städten znr Deckung ihres Bedarfes die einzelnen, für die Belieferung in Frage kommenden Betriebe auf, kauften dort für die nächste Zeit ein und holten durch Abruf die jeweils benötigten Mengen herein. Spezinlbetricbe, die ihre Erzeugnisse an einen größeren Kreis von Abnehmern absetzen mußten, wavben außerdem in Fachzeitschriften und durch Verteilung von schrift lichen Angeboten. Die Entwicklung der reinen Blumengeschäfte in den Städten setzte dann ziemlich stark ein, so daß in vielen Fällen diese Geschäfte nicht wie bisher nur aus den Reihen der Gärtner heraus gegründet wurden. Berufsfremde mit mehr kaufmännischer Ausbildung zwangen dem gärtnerischen Absatz eine ganz bestimmte Form auf. Man verlangte unter dem Vorwand des Kundendienstes vom Gärtner Answahlsendungen ins Geschäft. Die liberalistische Wirtschaftsauffassung leistete dieser Entwicklung starken Vorschub, so daß immer mehr und mehr das Herumfahren vieler Gärtnerfahrzeuge zu den Blumengeschäften der Städte üblich wurde. Die Blumengeschäfte, die bis dahin in vielen Fällen recht angenehme Dauerkunden der einzelnen Gar tenbaubetriebe waren, kauften nun nur in kleinen Mengen bei den jeweils anbietenden Gärtnern. Als besonderes Uebel bekam der Gärtner weit stärker als bisher bei seinem Absatz einen Druck der Blu mengeschäfte auf den Preis zu spüren. An sich ist es ein gutes Recht des Blumengeschäftsinhabers, vorteilhaft einkaufen zu wollen; was sich aber bei dieser Art des Verkaufes für deu erzeugenden Gärtner besonders schlimm auswirktc, war das Fehlen jeder Möglichkeit einer einheitlichen und gerechten Preisbildung. Die Taktik eines gewissen Kreises ging dahin, den Einkäufen auf der Basis von Ware "allergering ster Qualität den Preis für Qualitätsware zu be stimmen. Hier waren die Möglichkeiten für den Abnehmer weit bester als für den Gärtner. Der Verteiler konnte sich die Ware der einzelnen An lieferer vor dem beabsichtigten Kauf ansehen nnd sich über die Unterschiedlichkeit ein recht gutes Bild machen. Der Gärtner im Gegensatz hierzu hatte selten die Möglr^keit, die Qualität seiner eigenen Erzeugnisse mit der Güte der Ware seines mit ihm konkurrierenden Bcrufskameradcn zu vergleichen. Die unterschiedlichen Preise für die so verschiedenen Qualitäten sind durchaus gerechtfertigt, aber die ösc/sv^snc/s konnte werden Der Gärtnernachwuchs imEndwettkampf erc/s§ ö/umsngroömarklsL in Z(6/n kam Entwicklung des Blumenabsatzes Vie barlenbauuUrtsUiaft Preisbildung für die Ware guter Qualität aus der Basis von Ware minderer Qualität war eine große Ungerechtigkeit und mit Ursache für den sich ein stellenden Niedergang des Blnmen- und Zicc- pflanzenbaus. Eine Ausbesserung der Preise für die wenigen Tage des Spitzenbedarfes konnte nicht viel wiedergutmacheu; dem steigenden Bedarf wäh rend wirtschaftlicher Konjnnkturwellen folgte steis schnell die steigende Erzeugung. Somit blieb auch hier das Mißverhältnis bei der Preisbildung für den Gärtner wirksam. Bei dieser Art des Absatzes der Erzeugnisse ent standen den Gartenbaubetrieben sehr hohe Unkosten durch die Pferde- und Wagenhaltung. Wenn an fänglich von den rundfahrenden Gärtnern nur eine beschränkte Zahl von Abnehmern ausgesucht wur den, so langte sehr bald der erreichte Absatz bei den immer kleiner werdenden Ankäufen durch die ein zelne» Verteiler nicht mehr aus. Der Kreis der aufzusuchcuden Abnehmer mußte immer größer ge zogen werden, eine erhebliche Unkostensteigerung trat dadurch ein. Die Pferdefuhrwerke langten znr Ausführung dieser Verkaufssahrten nicht mehr aus, o daß schon vor der rentabel werdenden Anschaf- üng eines Kraftwagens der Gärtner sich dieses chnellereu Transportmittels trotz der damals außerordentlich hohen Anschaffungs- und Betriebs kosten für den Absatz bedienen mußte. Es kam hin zu, daß die Blumengeschäftsinhaber verlangten, daß ihnen die Ware nicht den Tag über, sondern iti den ersten Morgenstunden angeboten ivurde. So kam es, daß in den Großstädten sehr schnell die großen Wagenkolonnen der Gärtnerautos in den Morgenstunden vor den Blumenläden hielten, um „der Gunst teilhaftig zu werden", dort die Ware anbieten zu können. Angeblich aus Gründen der Gerechtigkeit wurden dann möglichst vielen an bietenden Gärtnern kleine Mengen abgekauft, wo für allerdings der Preis in den meisten Fällen von den Käufern bestimmt wnrde. Zu Zeiten sehr schlechten Geschäftsganges hatte diese Art des Ab satzes besonders krasse Verfallserscheinungen für die Gärtnereien zur Folge. Dem erzeugenden Gar tenbau fehlte jede Uebersicht über den Bedarf. Er kenntnisse über das Verhältnis der Absatzmöglich keiten von Topfpflanzen zu Schnittblumen waren nicht vorhanden, und es konnten sich bei der Un übersichtlichkeit des Marktes auch keine bilden. Zu Zeiten'des Hauptanfalls der Frühjahrs-, Sommer und Herbstschnittblumen waren diese in solchen Riesenmengen am Markt, daß ein Ueberblick un möglich bl'ieb. In der übrigen Zeit des Jahres war der Druck der hemmungslos eingeführten Aus landsware so stark, daß der Einsatz von Mitteln für die Erzeugung von hochwertigen Schnittblumen sicheren Verlust bedeutete. Dieses Chaos schien für den Beruf unabwendbar zu sein, bis nach der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus mit der Einführung der Marktordnung ein eisernes Wollen um die Bereini gung dieser Zustände einsetzte. Der Kampf aller gegen alle gehört der Vergangenheit an. Der Mahn ruf, in geschlossener Berufskameradschaft die not wendigen Belange des Berufs in gemeinsamer Ar beit zum Wohl der Gesamtheit zu meistern, hat le bendigen Anklang gefunden. Noch haben nicht alle Berufskameraden den Sinn der Marktordnung in seiner ganzen Tragweite erkannt, trotzdem ist das unabwendbare Muß der Einhaltung dermartt- ordnenden Maßnahmen allaemein erkannt worden. Im Bezirk des geschlossenen Marktgebiets Köln ist im April 1935 der Blumengroßmarkt Köln als marktregelnde Einrichtung für den Blumen- und Zierpflanzenbau errichtet worden; er hat — im Anfang von Miesmachern und Nichtwissern ver neint und bekämpft — für den geordneten Absatz im Rheinland grundlegende Arbeit geleistet. Durch ihn ist die Existenz des hiesigen Blumen- und Zier pflanzenbaus gesichert. Man kann selbst feststellen, daß der Erfolg über das Gebiet Köln hinaus in der ganzen Provinz fühlbar geworden ist. Der Absatz der Erzeugnisse über den Blumcn- großmarkt gewährleistet einen sicheren Ueberblick über den wirklichen Bedarf, dem dadurch die Er zeugung angepaßt werden kann. Die Blumengroß märkte sind erste Voraussetzung für die qualitäts mäßige Leistungssteigerung im Blumen- und Zier pflanzenbau und damit bestes Abwchrmittel gegen den nicht notwendigen Teil der Einfuhr. Außerdem sind sie notwendige Voraussetzung für die Er zielung gerechter Preise für Blumen und Zier pflanzen. Blumengroßmärkte sind überhaupt der Ausgangspunkt für die gemeinschaftliche Aufbau arbeit der standesbewußten Blumen- und Zier- Pflanzenanbauer. Andererseits haben aber auch die sich ihrer Ver antwortung bewußten Blumcngeschäftsinhaber auf allen Blumengroßmärkten die für sie vorteilhafte sten Einkaufsmöglichkeiten. Sie können stets ans der garantierten Basis der gleichen Preise Erzeug nisse guter und gleichblcibcnder Qualität einkausen. Der Weg bis zu den Blumengroßmärkten war lang und reich an Widerwärtigkeiten, die aber für den Beruf wertvoll und notwendig waren, weil sie endlich das erkennen ließen, was kommen mußte. VVilüelm iUoll, Kreisfachwart Gartenbau. Kade« «Sie fick schon einmal seövseet über die wissenschaftlichen Pflanzcunamcu? oder über die lästigen Umbenennungen? oder über die Uncinheitlichkcit bei den Namen? oder über Fehler in den Namen? oder über die mangelnde Anwendung deut scher Namen? oder über Fragen Ihrer Lehrlinge zu diesem Thema? dann lesen Sie den Jahrgang 1938 der Zeitschrift „Der Deutsche Junggärtuer". Sie finden darin eine große Aussatzscric, in der Sic Ant wort auf alle solche und ähnliche Fragen erhalten. Sie werden vor Ihren Lchrliugen ganz anders dastehen, wenn Sie das alles wissen. Wenn abec Ihre Lehrlinge diese Beiträge lesen und Sie selbst kennen sie nicht, dann kann das manchmal recht un angenehm für Sie werden. Bestellen Sie sofort, de n der Jahrgang wird nicht nachgedruckt und wird bald ver griffe» sein. Die Ausführungen brauchen Sie, solange Sie im Berns stehen, denn die Fragen werden bei jeder neuen Genera ion wieder auftauchcu. iBgl. Anzeigenteil.! vle rund statist ficherl Deuts in dk weil teilm Aei entfäl Hochs des 8 Provi tradit für ! Garte Naim von l Merb Busch dem des T wie § Prow dieser halte: erwei schäft stand betrü von Bcev sich Saar An vergo Land teilig weite nalei die verei Sole führe baue! Grür von Muss Vorsi bauv dem Land Beste dete ansta in K Tatst teten ausg tätig die Ü Gem gegr an d runo der . sich so i schal Law Folc Kerr u a bur, Scho Gol! scher
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